Hedwig Courths-Mahler - Das Gänsemädchen von Dohrma
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Er erzählte Martha die abenteuerlichsten Geschichten. Über Marthas Zukunftsträume lächelte er mitleidig. Er wollte viel höher hinaus.
Ganz sicher war er, daß er eines Tages unter den heilsamen Kräutern eine Springwurz finden würde.
Das war eine Zauberpflanze deren Besitz jedem alle, auch die vermessensten Wünsche erfüllte.
Hatte er nur erst diese Zauberwurzel, dann wollte er hinausziehen in die Welt und sich ein großes, herrliches Königreich suchen. Dann wurde er König und wohnte in einem goldenen Schloß, schlief in einem goldenen Bett und aß von goldenen Schüsseln alle Tage Schweinebraten und Klöße mit Backobst. Das war nämlich sein Leibgericht.
Und über hundert Diener würde er dann gebieten, die silberne Kleider hätten und ihn den ganzen Tag in goldenen Sänften spazieren trugen.
Martha sollte dann nur mit ihm gehen, sagte er großmütig. Sie könnte dann eine Prinzessin werden und ihren Vater würde er dann von seinem Leibarzt gesund machen lassen. Dann wollte er ihn zum Minister ernennen.
Ja, und Martha bekam dann seidene Kleider mit schrecklich langen Schleppen und mit einem Gürtel aus Edelsteinen. Und auf dem Kopfe mußte sie eine goldene Krone tragen. Aus einem milchweißen Pferde sollte sie reiten, und seine hundert Diener mußten sich vor ihr neigen.
Und er schaffte sich einen goldenen Rohrstock an und zog ihnen damit eins über. Na — und überhaupt — —
So spann er weiter und weiter, bis Martha, von ihm fortgerissen, mit einstimmte und die Märchen noch weiterführte.
Ja, dann mußte auch Junker Artur in das goldene Schloß kommen und mußte sie artig an der Hand führen, wie die Komtessen und Edelfräuleins, die manchmal in Dohrma zu Besuch waren.
Er durfte dann nicht mehr so stolz auf sie herabsehen, oder gar mit dem Faß nach ihr stoßen, sondern mußte sehr freundlich zu ihr sein, bei Tisch neben ihr sitzen und ihr die Schüsseln reichen, er mußte ihr einen schönen Rosenstrauß schenken und auf seinem Pony neben ihr reiten. Ach nein, Gottfried mußte ihm dann lieber auch ein milchweißes Pferd schenken, ja — —
Ach Gott, was spannen diese beiden Menschen, der einfältige, alte Mann und das unerfahrene Kind für herrliche Märchenträume; jeden Tag aufs neue, jeden Tag schöner und leuchtender.
Und es störte sie nicht, daß die Wirklichkeit so gar nicht mit diesen Träumen in Einklang zu bringen war.
Sie waren glücklich dabei und vergaßen ihr trauriges Schicksal.
Diese Stunden halfen Martha über die Härten ihres Lebens hinweg.
Dann las sie dem Schäfer wieder vor aus Büchern und Zeitungen. Aber darüber gerieten sie oft in Meinungsverschiedenheiten.
Gottfried wollte immer alles besser wissen. Er kam sich so gewaltig klug vor, weil er das Wetter prophezeien und krankes Vieh gesund machen konnte. Ihm konnten die Zeitungsschreiber nicht imponieren. Er malte sich die Welt in anderen Farben.
Aber so, wie er sie sich malte, sah sie ganz sicher nicht aus, das wußte Martha, denn sie war wirklich ein kluges Mädchen.
Und darüber kamen sie manchmal so in Streit, daß er ärgerlich weglief, denn er war so von seiner Klugheit überzeugt, daß er Widerspruch nicht vertragen konnte.
»Wenn Du so bist, dann kann ich Dich in meinem goldenen Schloß nicht gebrauchen, daß Das nur weißt!« sagte er dann gekränkt und ließ sie allein.
Kam er aber wieder bei ihr vorüber, dann hatte er alles vergessen, und sie waren wieder gute Freunde
*
Einige Jahre waren so vergangen. Martha war noch immer Gänsehüterin.
Artur von Dohrma begegnete ihr kaum noch, jedenfalls nahm er keine Notiz mehr von ihr.
Von den Knechten und Mägden hörte Martha, daß der Junker in der nächsten Zeit Dohrma verlassen werde, um in eine Kadettenanstalt zu gehen. Er sollte Offizier werden.
Einige Tage später, als sie davon gehört hatte, trieb sie ihre Gänseherde zeitiger als sonst von der Weide heim, weil ein Gewitter im Anzuge war.
Ihr Weg führte sie an dem Dohrmaer See vorbei, in dem vor Jahren ihr Bruder ertrunken war. Auf diesem See ruderte oder segelte Artur von Dohrma oft.
Martha kannte das kleine Ruderboot und die zierliche Segeljacht ganz genau. Das Ruderboot lag drüben am Steg festgekettet, aber das weiße Segel blähte sich — mitten auf dem See. Sicher war der Junker draußen.
Martha sah zum Himmel empor. Er war bereits mit drohenden Wolken bedeckt.
Sie blieb eine Weile stehen und blickte auf das leichte Segelboot.
Wenn sich der Junker nicht beeilte, kam er mitten in das Unwetter. Und der See war tückisch.
Sie wandte sich zögernd zum Weitergehen. In demselben Augenblick setzte heulend der Gewittersturm ein, und zwar so stark, daß ihre Röcke fest um ihren Körper geweht wurden. Und das Segelboot wurde nach der Seite zu getrieben, wo sie stand.
Die Gänse drängten sich schnatternd und ängstlich um ihre Hüterin, und die Pflicht gebot ihr, schnell mit ihnen heimzukehren. Aber sie zögerte und warf doch noch einen besorgten Blick nach dem weißen Segel.
In demselben Augenblick erhob sich ein neuer, heftiger Windstoß Artur von Dohrma mußte entweder die Gewalt über das Segel verloren oder ihm eine falsche Richtung gegeben haben, kurzum, das Boot kippte um und der Junker fiel ins Wasser.
Martha schrie laut auf. Ganz deutlich erinnerte sie sich jetzt der Stunde, da man ihren Bruder tot nach Hause gebracht hatte.
Ein Schauder erfaßte sie. Wenn Junker Artur hier vor ihren Augen ertrank!
Sie preßte die Hände ans Herz und blickte ratlos, wie hilfesuchend um sich. Dann eilte sie dicht an den Rand des Sees.
Sie sah, daß Artur das Ufer schwimmend zu erreichen strebte. Aber das Ufer war an dieser Seite steil und glatt, hier kam niemand ohne Hilfe heraus.
Aufgeregt winkte sie dem Schwimmenden zu und rief dabei laut um Hilfe. Aber niemand hörte sie.
In ihrer Angst überlegte sie nun, wie sie dem Junker selbst zu Hilfe kommen konnte. Ihre Gänseherde vergaß sie in diesem Augenblick vollständig.
Ratlos blickte sie sich um. Da sah sie an der Uferböschung, nicht weit von sich entfernt, einige vor kurzem gefüllte schlanke Birkenstämme aufgestapelt liegen.
Sofort wurde ihr klar, daß eines dieser Stämmchen Artur Rettung bringen konnte. Er war dem Ufer schon ziemlich nahe, sah aber schon sehr erschöpft aus.
Sie sprang auf die Stämme zu und ergriff mit beiden Händen den längsten und dünnsten davon.
Mit einem frohen Ausruf machte sie Artur aufmerksam und reichte ihm das eine Ende der schlanken Stange.
Mit der ganzen elastischen Kraft ihres jungen, gestählten Körpers hielt sie das andere Ende fest, als er danach griff. Das Stämmchen bog sich über den Rand des Ufers, aber Martha hielt fest.
Der Ermattete ließ sich vollends an das Ufer heranziehen und verschnaufte erst ein Weilchen. Es war die höchste Zeit gewesen, daß ihm Hilfe kam.
Nur mit Marthas tatkräftiger Unterstützung konnte er sich nach einer Weile an dem steilen Ufer emporziehen. Ohne das Birkenstämmchen wäre es unmöglich gewesen, ihn zu retten.
Endlich war das Rettungswerk gelungen. Froh aufatmend, mit leuchtenden Augen stand Martha dem völlig durchnäßten Junker gegenüber. Das Wasser floß an ihm herab und bildete da, wo er stand, eine Pfütze. Aus den Haaren rann es über sein Gesicht.
Mitleidig band Martha schnell ihre Schürze ab und wollte ihm das Gesicht damit abtrocknen.
Da schoß glühende Röte in Arturs Gesicht. Mit einer hastig abwehrenden Gebärde trat er von ihr zurück. Sein jungenhafter Hochmut empörte sich dagegen, daß er sich von einem Mädchen, noch dazu von dem verachteten Gänsemädchen aus dem Wasser hatte ziehen lassen müssen. Er schämte sich seiner Ohnmacht und war viel mehr aufgebracht, als dankbar über den Dienst, den sie ihm erwiesen hatte.
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