Hedwig Courths-Mahler - Das Gänsemädchen von Dohrma

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Das Gänsemädchen von Dohrma: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Roman erzählt die Geschichte von Martha Berger, deren Mutter schwer krank ist. Eines Tages, als sie Gänse hütet, wird sie von Junker Artur entdeckt, der sich aber zunächst nicht traut, sich ihr zu nähern.

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Kann ich mich nicht beklagen.«

Und zum Lehrer gewendet, fuhr er fort:

»Nu: einen Augenblick,

Ich komme gleich zurück.«

Damit verschwand er im Zimmer des Gutsherrn, um den Lehrer anzumelden.

Veitel Samuel begrüßte inzwischen den Lehrer sehr höflich und bescheiden.

Niemand hätte dem in einem langen, abgeschabten Rock steckenden, hageren Juden angesehen, daß er ein reicher Mann war und im Grunde genommen der eigentliche Besitzer von Dohrma.

»Der Herr Lehrer wollen gewiß sprechen mit dem gnädigen Herrn über die kleine Martha Berger!« sagte er in seiner jüdischen Sprechweise, das schwarze Käppchen in der Hand haltend und den Lehrer eindringlich betrachtend.

Seifert sah ihn überrascht an.

»Sie wissen das, Herr Samuel?«

Dieser zuckte die Achseln und lächelte eigentümlich. »Warum soll ich nicht wissen? Weiß doch im Dorf jedes Kind, daß Sie sich bemühen, unterzubringen das arme Kind des Stellmachers bei guten Leuten. Is e’ braver Mann gewesen, der Stellmacher und hat nicht verdient so e’ Schicksal. Und das Kind — es is e’ christliches Kind und gehört in e’ christliches Haus, sonst, wahrhaftigen Gott, sonst würde ichs nehmen auf in meinem bescheidenen Haus.

Hat mir die kleine Martha doch beschützt meinen Sohn Isaak. Als er hat begleitet seinen Vater ins Dorf, sind über ihn hergefallen die wilden Dorfrangen und haben ihn wollen werfen mit Steinen. Mit ausgebreiteten Armen hat sie sich gestellt vor den schwachen Knaben und hat ’n beschützt und hat ’n abgewischt die Tränen mit ihrem eigenen Taschentuch.

Das wird der Veitel Samuel nie vergessen, und er wird vergelten der Martha eines Tages, was sie hat Gutes getan an seinem Sohne. Es wird schon kommen eine Zeit. Ich kann warten ——— der Jüd’ ist geduldig.

Und nun wünsch’ ich Ihnen eine gute Verrichtung, Herr Lehrer. Hoffentlich werden Sie haben Glück beim gnädigen Herrn. Er is e’ vornehmer Herr und is nicht knickerig und sparsam wie die Bauern im Dorf. Und dies Haus hier is e’ großes Haus und e’ christliches Haus, es wird Platz drin sein for e’ armes Kind, was is schutzlos und verlassen.

Und wenn sich weigert der gnädige Herr — nu — da kommen Sie zum Veitel Samuel und er wird einlegen ein gutes Wort beim gnädigen Herrn. — Guten Morgen, Herr Lehrer!«

Damit ging Veitel Samuel in seiner gebückten, bescheidenen Haltung hinaus.

In seinen klugen Augen, die unter den buschigen Brauen hervorblitzten, lag ein seltener Ausdruck. Scharf flog sein Blick gleichsam in alle Ecken, alles erfassend, was er sah.

Draußen aus dem großen Rasenplatz vor dem Herrenhause spielte Artur von Dohrma mit seinen beiden Hunden. Er hielt eine lange Peitsche in der Hand und knallte damit übermütig in der Lust herum.

Als er sah, daß Veitel Samuel ängstlich am Hause hinschlich, um der Peitschenschnur auszuweichen, ließ er sie ihm erst recht um die Nase tanzen und knallte ihm ein paarmal übermütig um die Beine.

Die Ängstlichkeit des Juden erschien ihm verächtlich, und um ihn noch mehr zu erschrecken, hetzte er die scharfen Hunde auf ihn, die sich in Veitel Samuels langen Rock verbissen.

Der Jude duckte sich mit lautem Wehgeschrei, und aus seinen Augen flog ein Blick auf den schlanken, herrischen Junker, in dem sich alles aussprach, was er empfand. — —

Artur war nicht schlecht, nicht von niedriger Gesinnung, nur falsch erzogen, und deshalb ließ er den Juden seine Überlegenheit fühlen, ahnungslos, daß dieser ein größeres Recht hatte auf den Grund und Boden, auf dem er stand, als der Junker selbst. — —

Mit verächtlichem Lachen rief Artur endlich die Hunde zurück.

Da blickte ihn Veitel Samuel noch einmal an. In diesem Blick lag die ganze Qual eines geächteten Volkes, in dessen Herzen der Wunsch brennt: »Aug’ um Auge, Zahn um Zahn.«

Artur hatte gerade noch einmal die Peitsche zum Schlage erhoben. Vor diesem Blick sank ihm die Hand wie gelähmt zurück. Dunkle Röte trat plötzlich in sein hübsches, stolzes Gesicht.

Es wurde ihm mit einem Male bewußt, daß er sich an einem Wehrlosen vergriffen hatte, und er schämte sich. Zu stolz aber, sich das einzugestehen, pfiff er seinen Hunden und ging scheinbar gleichgültig davon.

Veitel Samuel rannte eiligst zum Tor hinaus, so daß seine Rockschöße hinter ihm herflatterten. Erst als er draußen in Sicherheit war, blieb er stehen und warf noch einen Blick zurück.

»Der Veitel Samuel vergißt nix — nix Gutes — nix Schlechtes — er wird nicht vergessen die Hunde und die Peitsche! sagte er heiser vor sich hin und wischte sich den Angstschweiß von der Stirn.«

*

Inzwischen war der Lehrer Seifert An Herrn von Dohrma ins Zimmer getreten.

Dieser saß an seinem Schreibtisch und stieß den Rauch einer Zigarette erregt und hastig von sich. Er war ein stattlicher Mann von etwa fünfzig Jahren, mit gebräuntem, gutgeschnittenem, aber etwas hochmütigem Gesicht. Das graumelierte Haar und der starke Lippenbart waren militärisch verschnitten. Er trug eine graue Joppe, Reithosen und Reitstiefel, man sah, daß er nicht lange vom Felde heimgekehrt war.

Auf seinem Gesicht lag noch ein ärgerlicher Zug. Es war ihm schwer gefallen, Geld von Veitel Samuel flüssig zu machen. Der Jude wurde in letzter Zeit schwierig und wollte nichts mehr vorschießen. Nur nach langem Drängen hatte er das gewünschte Geld herausgerückt.

Moritz von Dohrma wandte sich nach Seifert um.

»Na, Schulmeister, wollen sich wohl vom Urlaub zurückmelden? Härten sichs sparen können. Oder haben Sie sonst ein Anliegen? Dann bitte kurz und bündig, hab keine Zeit!«

Seifert brachte nun ohne Umschweife sein Anliegen vor.

Herr von Dohrma machte ein verdrießliches Gesicht dazu. Er war so gar nicht in der Stimmung, wohlzutun und mitzuteilen.

»Donnerwetter nochmal, Schulmeister, also die Tochter des bankerotten Stellmachers wollen Sie mir aufhalsen? Denken wohl, Dohrma ist so ’ne Art Versorgungsanstalt für die Witwen und Waisen der Dohrmaer Dorfbewohner. Haben mir doch erst voriges Jahr die alte Kätner-Lene ins Haus gebracht!«

»Gnädiger Herr, die Kätner-Lene macht sich doch nützlich als Gänsehüterin und verdient ihr Brot!«

»Na ja — vorläufig noch. Aber wie lange, dann klappt sie vollends zusammen und ich muß ihr dann das Gnadenbrot geben. Man hat ohnedies soviel Mäuler zu stopfen, essen ja alle wie die Scheunendrescher. Na — und nun die Stellmachergöre, so ein Kind ist doch ein ganz nutzloser Brotesser. Natürlich, die Bauern halten sich so was vom Leibe und dann muß ich ran. Lieber Gott — bei den schlechten Zeiten. Sie denken wohl, unsereinem fällt das Geld nur so herein, hm?«

»Nein, gnädiger Herr. Aber ich habe schon überall vergeblich angeklopft, und das arme Kind kann doch unmöglich mit dem geistig unzurechnungsfähigen Vater zusammen im Armenhaus bleiben. Wenn ich nicht selber Kinder hätte, ich würde dem gnädigen Herrn nicht lästig gefallen sein!«

»Na ja, weiß schon, sind so ’n Mensch mit etwas zartem Gemüt. Und da soll ich nun natürlich klein beigeben. Was soll ich denn hier in Dohrma mit dem Mädchen anfangen?«

»Auf dem Gute findet sich vielleicht eine leichte Beschäftigung, damit sie ihr Brot nicht ganz umsonst ißt, gnädiger Herr!«

»Hm! Na, ich wills mir mal überlegen: also in Gottes Namen, bringen Sie das Mädchen her, wenn’s denn durchaus sein muß; ich will mal sehen, wo und wie ich sie anstellen kann!«

Damit war Martha Bergers Schicksal besiegelt.

Am nächsten Morgen brachte sie der Lehrer ins Gutshaus.

Der Abschied vom Vater war herzzerreißend, nur das Versprechen des Lehrers, daß sie alle Tage einmal nach dem Vater sehen, ihm das ärmliche Stübchen in Ordnung halten und ihm sonst einige Handreichungen tun dürfe, vermochte sie ein wenig zu trösten.

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