Lisa Vild - Polyamorie in Paris und 14 weitere heiße Kurzgeschichten

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Polyamorie in Paris und 14 weitere heiße Kurzgeschichten: краткое содержание, описание и аннотация

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Das Knistern zwischen zwei Frauen – verführerisch, prickelnd und sexy!Auch das noch! Während einer Prideparade findet sich Maja direkt neben Einsatzkräften der Polizei wieder. Tatsächlich kommt es zwischen ihr und einer süßen, kerligen Polizistin immer wieder zum Streit. Gleichzeitig knistert es gewaltig zwischen den beiden Frauen, und schließlich lädt Maja die Polizistin in einen BDSM-Club ein… eine Entscheidung, die sie nicht bereuen wird!Die Kurzgeschichten-Sammlung enthält:Die PolizistinUnter dem karierten FlanellhemdDie MassageEin feuchter MittsommernachtstraumDas OstereiValentinstag: Leidenschaft im ParadiesWeihnachtswunschLeidenschaft im SpiegelImmer treuPendelromanzeEinzelgängerShowgirlSugargirlPolyamorie in ParisCamgirl-

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LUST Authors

Polyamorie in Paris und 14 weitere heiße Kurzgeschichten

Lust

Polyamorie in Paris und 14 weitere heiße Kurzgeschichten Original Polyamory in Paris and 14 other sexy stories Coverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 2019, 2022 LUST, an imprint of SAGA Egmont, Copenhagen All rights reserved ISBN: 9788728181652

1. Ebook-Auflage, 2022

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Die Polizistin: Erotische Novelle

„Maja, mach schon, wir kommen zu spät!“

„Ja, ich komme, beruhige dich! Ich muss nur noch mein Schild holen.“

Maja rennt mit dem selbstgemachten Schild die ausgetretene Treppe herunter. Auf dem Schild steht: FÜR ALLE, DIE WIR VERLOREN HABEN. FÜR ALLE, DIE WIR RETTEN KÖNNEN. Das ganze Haus, das normalerweise voller Leben und Bewegung ist, ist jetzt still und leer. Alle sind weg, außer ihr und Anna. Die Kommune geht traditionell zusammen zur Prideparade, genau wie in den letzten fünf Jahren. Aber Maja hat verschlafen und Anna war nett genug, auf sie zu warten.

Als Maja ins Wohnzimmer kommt, das voller Pflanzen und feministischer Stickereien ist, sieht sie Anna. Majas Herz schlägt bis zum Hals, aber sie weiß nicht recht, ob das am Gerenne oder dem Anblick liegt. Anna sieht in ihren Kunstledershorts und der Körperfarbe, die den Oberkörper bedeckt, echt cool aus. Sie trägt knallrote Doc Martens, die bis zum Schienbein geschnürt sind. Ihr Oberkörper ist nackt bis auf einen Riemen, der wie ein Choker um den Hals läuft, dann zwischen den Brüsten runter und mit vier Riemen um den Bauch. Auf den Brustwarzen trägt sie Quasten, genau wie Maja.

„Boah, ey! Ich hoffe, ich sehe auch so cool aus.“

„Hilf mir mal mit dem Tape.“ Anna lächelt gestresst und hält ihr eine schwarze Klebebandrolle hin.

„Du weißt, dass das wehtun wird, wenn wir sie abmachen? Du bist nicht besonders schmerzresistent“, warnt Maja sie.

„Scheißegal. Das ist ein politischer Akt.“ Anna guckt entschlossen und trampelt mit den Füßen in der Erwartung, zum Schweigen gebracht zu werden.

„Ich frage mich, was am meisten wehtut … die Brustwarzen oder der Mund? Okay, ich mach es jetzt drauf. Gibt es noch etwas, was du sagen willst? Letzte Worte?“ Maja grinst und zwinkert, während sie ein Klebebandstück in der richtigen Länge abmacht.

„Ähm … ja, versprich, dass du schreist, wenn was ist! Du musst deine Frau stehen, wenn etwas passiert, so wie letztes Mal.“

Maja verdreht die Augen über Annas bestimmten Blick, legt vorsichtig das Klebeband über Annas Mund und antwortet: „Ich verspreche es.“ Dann küsst sie Anna durch das Tape auf die Lippen und sie gehen Hand in Hand durch das verschlafene Wohngebiet.

*

In der U-Bahn werden sie angestarrt. Blicke von älteren Menschen, die ihre Handtaschen fester an sich ziehen und sich von ihnen abwenden, um nicht ihre schamlose Aufmachung ansehen zu müssen. Durchdringende Blicke von Männern, gefolgt von Pfiffen, Schmatzen und ekligen Kommentaren. Wie Kaugummi unter den Füßen, das festklebt und sich langzieht.

Als sie endlich ankommen, hat die Parade begonnen und sie laufen durch die Zuschauermenge, ducken sich unter Prideflaggen hindurch und laufen im Zickzack um Kinderwagen und Hunde, um ihre Freunde zu finden. Die meisten um sie herum sehen fröhlich aus, aber einige haben schockierte und wütende Gesichter. Sie laufen an Paradewagen mit Techno, Pop- und Schlagermusik vorbei, mit tanzenden, singenden und winkenden Menschen. An Dykes on bikes , Lesbische Macht und QX vorbei, bis sie endlich ihre Freunde und ihren Block finden – Marching for those who can’t . Trotz des stressigen Morgens und all der unangenehmen Blicke läuft Maja voran. Im einen Arm hält sie Anna, mit dem anderen hält sie ihr Schild hoch. Ihr Körper ist angespannt, voller Adrenalin, in einem nüchternen Rausch und einer Geilheit, die sie jedes Jahr beim Pride fühlt, obwohl der Umzug doch etwas Ernstes hat.

*

Die Parade ist farbenfroh. Alle Farben des Regenbogens sind repräsentiert. Die Parade ist visualisierte Freude, die aus einer riesigen Menge lächelnder Menschen komponiert wird. Es sind so viele, die laufen und tanzen und mit der Musik mitsingen, die diese Menge bilden, die vom Weltall so schön anzusehen sein muss, ohne dass man Individuen und Blöcke voneinander unterscheiden kann. Doch auf dem Grund gibt es durchaus gewisse Unterschiede. Maja, Anna und ihre Freunde gehören zu den wütenden Queeren. Mit Schlagwortschildern, getapeten Mündern und lauten Rufen. Maja sieht all die Fröhlichen Schwulen um sich herum an, ihr Blick bleibt an dem schönen Glitzer und den vielen Regenbogenflaggen hängen. Zögerlich beginnt sie zu lächeln. Sie mag es, wie sie zu sein: glitzernd, fröhlich und aus der Norm fallend. Auch wenn sie weiß, dass sie in vielem unterschiedlich denken, ist sie sicher, dass sie zu ihnen gehört. Eine große Sternenfamilie.

„Ich wünschte, ich könnte wie sie sein“, sagt sie seufzend. „So fröhlich und festlich. Nicht die ganze Zeit an Politik denken …“ Anna nickt und Maja sieht, wie sie sich nach all den lachenden Menschen umblickt, die einen solchen Kontrast zu Anna und den anderen bilden, die ihren Mund verklebt haben. Die mit wütenden Schildern unterwegs sind. Die für die gehen, die es selbst nicht können. Die aufgrund von Homo- und Transphobie ermordet wurden, was noch immer geschieht.

Sie laufen weiter im Zug im Takt von „It’s raining men“, fallen im Block ein wenig zurück, damit Majas Rufe nicht komplett vom Bass aus dem Lautsprecher auf dem Wagen vor ihnen übertönt werden. Als sie sich umsehen, sind sie ganz hinten gelandet, zwischen ihrer eigenen Gruppe und einer voller blauer Uniformen.

„Wie sind wir neben der Polizei gelandet?“ Ihre Stimme zittert. Als Anna nur mit den Schultern zuckt, weil das Tape sie daran hindert, am Gespräch teilzunehmen, fährt Maja frustriert fort:

„Heutzutage darf jeder und jede mitlaufen … Moderatoren, Christdemokratinnen, Banker und Firmen, die mit unserem Kampf Geld verdienen wollen! Alles straighte Cismenschen, die nur ein lustiges, farbenfrohes und leicht bekleidetes Festival wollen, und sich einen Dreck darum kehren, dass wir noch immer diskriminiert werden. Ich finde fast, dass sie endlich mit der blöden Heteroparade anfangen sollten, über die immer geredet wird. Wenn sie eh nicht mitkämpfen, verstehe ich nicht, warum sie an der Parade teilnehmen dürfen.“

Ihre Freundin Kim wartet auf sie, er hat heute auch nicht den Mund zugeklebt und hält ein großes Schild, auf dem steht: Transrechte sind Menschenrechte. Respektiert mein Pronomen!

„Ich verstehe dich, Maja, aber du musst auch bedenken, dass es positiv ist, wenn Firmen mit Homos verknüpft werden wollen, dass Politiker, fast egal welcher Ausrichtung, uns froh machen wollen, damit wir sie wählen. Und dass die Polizei bei der Parade mitläuft, statt uns aufzuhalten, zu schlagen und einzusperren. Wir müssen die Fortschritte sehen, sonst ist das Leben zu deprimierend und dann würde ich aufgeben wollen.“ Kim grinst breit und winkt den Menschen zu, an denen sie vorbeigehen.

„Aber Kim … du musst immer so diplomatisch sein. Du brauchst nicht so verständig zu sein. Wie oft musst du die Leute verbessern und sie daran erinnern, dass sie das richtige Pronomen benutzen? Und ihnen Erklärungen und Argumente liefern, damit sie deine Identität verstehen? Die Firmen ignorieren unseren Kampf doch. Lassen uns und alle Heteros glauben, dass es nichts mehr zu bekämpfen gibt. Dass wir „angekommen“ sind, alle gleich sind und nicht mehr unterdrückt werden, obwohl wir es täglich werden! Außerdem ist es Quatsch, dass die Politiker, die an der Parade teilnehmen, auf unserer Seite sind. Die wollen unsere Stimmen, aber für unsere Rechte arbeiten sie echt nicht alle! Und die Pride ist als Reaktion auf die Übermacht der Polizei gegenüber HBTQIA-Personen entstanden. Dass die Polizei, die uns noch immer angreift, in unserer Parade mitläuft, ist einfach schräg. Und du findest das gut?“ Maja sieht resigniert Kims lächelnden Mund und die strahlenden Augen, allem gegenüber positiv gestimmt.

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