Max Brod - Johannes Reuchlin und sein Kampf

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Max Brods Biographie eines streitbaren humanistischen Gelehrten.
Max Brod, eigentlich mehr Erzähler als Historiker, widmete sich intensiv der Lebensgeschichte Johannes Reuchlins (1455-1522), dem mutigen Verteidiger des Talmud, und fügte diese zu einem intellektuellen Panoptikum zusammen. »Vom Wunder wirkenden Wort« – dieser Titel von Johannes Reuchlins erstem Buch über die Kabbala kann als Motto über seinem ganzen Leben stehen, und dies in seiner vielfältigen Bedeutung. Als Richter des schwäbischen Bundes glaubte er an das Recht schaffende Wort, als Diplomat im Dienste des Grafen Eberhard schmiedete er mit Worten Allianzen. Doch waren es die geheimnisvollen hebräischen Wörter, die Reuchlin faszinierten. Als Verfasser einer Grammatik und Deuter ihrer Wundermacht mit dem Wissen der Kabbala, aber auch als katholischer Christ und Begründer der christlichen Kabbala war er Verteidiger und Missionar der Juden zugleich.
Max Brod beleuchtet in seiner Biographie Leben und Werk des bedeutenden Humanisten. 1965, unter dem Eindruck der Shoah im Exil in Palästina geschrieben, zeugt dieses Buch dennoch von einer Liebe zur deutschen Sprache, der Hochachtung vor einem den Juden beistehenden Deutschen. Deutlicher wird zudem der Stolz auf die neue hebräische und staatliche Gegenwart.

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Der letzte Wille Reuchlins ist nicht wörtlich überliefert. Nur dem Umstand, daß er nicht befolgt wurde, ist es zu verdanken, daß wenigstens ein kleiner Überrest der Bücher und Handschriften auf uns gekommen ist.

Dagegen brachte die verheerende Unglücksnacht paradoxerweise – allerdings nur vorübergehend – Reste eines Gebäudes zum Vorschein, die einst vielleicht zum Wohnhaus der Eltern Reuchlins gehört haben. Reuchlins Vater Georg war weltlicher ziviler Administrator, Stiftsverwalter oder Schaffner jenes geistlichen Ordens, der in unlöslicher, lebenslanger Verstrickung mit dem Schicksal des großen Sohnes stand und auch noch heute – wie später dargelegt werden soll – in eine gewisse lokale Berührung mit seinem Gedächtnis, sei es auch anscheinend nur zufallsmäßig, eingetreten ist. Ich meine hier den Dominikanerorden (auch Praedikantenorden, Predigerorden genannt). »Von Reuchlins Geburtshaus wissen wir nur«, so berichtet Hermann Wahl, »daß es im Bereiche des Dominikaner-Klosters, also auf dem Schulplatz oder in dessen näherer Umgebung zu suchen ist … 1294 wird das Predigerkloster erstmals genannt … Zwar umzog eine Mauer den Klosterbezirk, doch lag es in der Natur des Bettelordens, daß er nicht streng von den umgebenden Bürgerhäusern abgeschlossen war. Die Wohnungen der Laienbediensteten und der Wirtschaftsgebäude können wohl außerhalb der Mauern gelegen haben. Die Zerstörung des Stadtkernes 1945 legte an der Südseite der Reuchlinstraße eine turmartige Ruine frei, die vorher ganz in die schmalen, aber tiefen Häuser des 18. und 19. Jahrhunderts eingebaut war. Das Gebäude ließ zwei übereinanderliegende Kellergewölbe, ein Erdgeschoß und zwei Obergeschosse mit gotischen Fenstern erkennen. Die Stilmerkmale rechtfertigen die Annahme, daß der Bau etwa gleichzeitig mit dem Kloster entstanden sein könnte … Es besteht also durchaus die Möglichkeit, daß es das Schaffnerhaus des Klosters und damit Reuchlins Geburtshaus gewesen sein könnte. Wenn Steine reden könnten, wüßten wir es. Sie hätten es aber tun müssen, bevor sich die Spitzhacke des ›Gotischen Hauses‹ bemächtigte.« – Grundrisse, die von zwei Studenten angefertigt wurden, einige Architekturteile im Museum und eine Zeichnung der Ruine in dem erwähnten Sonderheft – das ist alles, was überdauert. Nicht nur Bücher haben ihre Schicksale.

2

Reuchlin zeigte in seinem Wesen, das universal gerichtet war und einer Gemeinschaft oder Sodalität aller Wissenden und Guten zuneigte, doch auch eine stark lokalpatriotische Seite. Er vergaß nie, seinem Autorennamen die Herkunftsbezeichnung hinzuzusetzen, schrieb: »Johannes Reuchlin Phorcensis« – (das ist: aus Pforzheim). Merkwürdigerweise nur bei seinen in lateinischer Sprache veröffentlichten Werken, nicht bei der deutschen Ausgabe eines Hauptwerkes, des ›Augenspiegels‹, wo dieser oder ein analoger Zusatz fehlt. – Unter seinen nicht sehr zahlreichen (lateinischen) Gedichten nimmt eines am Schlusse die Wendung zur Lobpreisung der Heimatstadt. Das Gedicht steht in der Neuausgabe des Werkes ›De Laudibus sancte Crucis‹ von Hrabanus Maurus, die 1503 in der Offizin des Pforzheimer Druckers Thomas Anshelm erschienen ist. Über die mannigfachen Beziehungen dieses Buchdruckers zu Reuchlin unterrichtet Hildegard Alberts in F. 2. In deutsche Prosa übersetzt, lauten die vier letzten Verse des an Anshelm gerichteten Poems:

»Thomas Anshelm, der du kunstvoll Bücher druckst,

Du und zugleich Pforzheim: meine Quelle und mein Ursprung,

Stadt: Ehre der Kunstreichen, Mutter von erfinderischen Geistern,

O Zierde. O mögest du gedeihen, des Rabanus zweite Heimat.«

Pforzheim ist auch die Stätte, an die Reuchlin das erste seiner großen Dreigespräche ›De verbo mirifico‹ (›Vom wundertätigen Wort«, 1494), sein erstes bedeutendes Werk, verlegt hat. Einer der Unterredner, der Weltreisende Sidonius, rühmt die Lage Pforzheims, und behauptet, schon in der Kapitelbezeichnung des 1. Abschnittes, »daß in (solchen) rauhen und gebirgigen Gegenden vorzügliche Begabungen zur Welt kommen können.« Sodann wird der vornehme Ursprung der Stadt hervorgehoben, – das sieht dann in humanistischer Sicht folgendermaßen aus: »Als die Griechen nach zehnjähriger Belagerung die in Kleinasien gelegene Stadt Troja im Jahr 1184 vor Christus erobert und zerstört hatten, da suchten sich manche ihrer bisherigen Bewohner, welche vom Schwert verschont geblieben waren, eine neue Heimat. Der bekannteste unter diesen trojanischen Flüchtlingen ist Äneas, der nach Italien ging und dessen Sohn Askanius daselbst die Stadt Albalonga gründete, welche später die Mutterstadt von Rom wurde. Aber ein anderer edler Trojaner, namens Phorkys, setzte seinen Wanderstab noch weiter und kam endlich in den Schwarzwald. An einem klaren Flusse machte er halt, und als er von einem alten Manne den Namen ›Enz‹ vernahm und dafür Äneas verstand, rief er begeistert aus:

Bist du jener Äneas, welchen dem Troer Anchises

Venus die schöne gebar an des Simois phrygischem Strome?

Und nun beschloß Phorkys, an dieser Stelle eine Stadt zu bauen, die er, als es geschehen, nach seinem Namen Phorka taufte, woraus dann später der Name Pforzheim entstanden ist.«

Pflüger (›Geschichte der Stadt Pforzheim‹, der ich das obige Zitat entnehme) fährt fort: »Ob diese Sage von der Gründung der Stadt Pforzheim durch die Trojaner älter als Reuchlin ist und von ihm nur wiedererzählt wurde, oder ob sie in seinem eigenen Kopf gewachsen: das will ich nicht entscheiden. Letzteres möchte indes das Wahrscheinlichere sein, und dürfen wir uns darüber nicht wundern, da es ganz im damaligen Geschmacke lag, den Ursprung der Städte möglichst weit zurück zu datieren. Ähnliches geschah ja auch bezüglich der Stammbäume der Adelsgeschlechter, die manchmal bis zur Arche Noahs zurückreichten. Es fehlt zu obiger Erzählung, um die Ähnlichkeit Pforzheims mit der Roms in noch helleres Licht zu setzen, nur noch ein Albalonga, und es ist zu verwundern, daß Reuchlin nicht an Langenalb gedacht und dasselbe in Beziehung zur Entstehung Pforzheims gebracht hat, was doch so nahe gelegen wäre.« – Eine witzige Bemerkung! An der jedoch das Witzigste ist, daß Reuchlin an der zitierten Stelle »de verbo mirifico« wenige Zeilen später tatsächlich auf Langenalb zu sprechen kommt und diese Ortschaft mit Albalonga zusammenbringt. Wörtlich heißt es im lateinischen Text: »Id nomen hodie permanet a Phorce intra secundum lapidem«. (»Dieser Name, d. h. Albalonga, ist bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben, zwei Meilen von Pforzheim entfernt«.) Der wackere Chronist Pflüger hat diese Stelle übersehen oder das Originalwerk Reuchlins überhaupt nicht nachgeschlagen. Auf solche Schwächen der menschlichen Natur stößt man bei historischen Studien auf Schritt und Tritt. Und da soll man an historische Wirklichkeit und Wahrheit glauben! –

Reuchlins lebhafte Phantasie oder vielmehr seine träumerische Veranlagung, der Art seines großen Landsmannes Mörike (›Orplid‹, ›Märchen vom sichern Mann‹ u. a.) verwandt, die überall das Symbolische und Mythologisierende durch das Netz der sogenannten Realität der Dinge durchblicken sah, zeigt sich also schon in seinem ersten großen Werk, bei Darstellung seiner Heimatgeschichte. – Man mag dabei, dem Stil von Reuchlins Zeit gemäß, an Burgkmairs mit Holzschnitten geschmückte Genealogie des Hauses Habsburg denken, »eine Arbeit, die ebenso phantastisch wie naiv den Stammbaum des Fürsten (d. h. des Kaisers Maximilian I.) auf Hektor den Trojaner zurückführt, wobei auch sonst die romanhaftesten Königsnamen unterlaufen«. (Willy Andreas, l. c.). – Sieht man in der Innsbrucker Hofkirche das prachtvolle Kenotaph, dessen Erzfiguren der vielenttäuschte Kaiser, der ›letzte Ritter‹, sich von den vorzüglichsten Künstlern seiner Zeit gießen ließ (er selbst aber ruht in einem bescheidenen Grab in Wiener Neustadt), läßt man all die Heldenfiguren der Antike und des Mittelalters als angebliche Ahnen des Kaisers ihre Stimmen erheben, Ahnen, unter denen auch König Arthus, Dietrich von Bern, Gottfried von Bouillon nicht fehlen, so begreift man besser als aus Büchern den Geist jener Epoche, in der nur wenige den Drang verspürten, Dichtung und Wahrheit fein säuberlich nebeneinander, nicht ineinander aufzubauen. –

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