Eva Markert - Blumen des Grauens
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Ein Zittern durchlief den Toten. Der linke Ärmel des Pontifikalgewandes rutschte nach oben. Ein grünlich-rotes Geäst überzog den Arm.
„Mein Körper verwest bereits“, bohrte sich die Stimme in ihre Gedanken. „Gase bilden sich, die meinen Leib auftreiben.“
Maria-Magdalena hörte sich selbst wimmern.
„Siehst du die Blasen auf meinem Unterarm?“, fuhr die Stimme unerbittlich fort. „Bald werden sie überall sein. Es ist tote Haut, die sich ablöst.“
Maria-Magdalena ächzte. „Hör auf“, bettelte sie, „lass mich gehen!“
Ohne eine Antwort abzuwarten, stürzte sie davon.
Sein Wehschrei folgte ihr: „O mein Gott, warum verlässt du mich?“
Maria-Magdalena blieb wieder stehen. „Ich war immer mutig“, dachte sie, „ich habe stets meine Pflicht getan. Ich werde auch jetzt nicht davonlaufen.“
Ihre Schritte hallten in der Stille wider, als sie zum Sarg zurückkehrte und sich über den Papst beugte. „Was soll ich tun?“
„Befreie meine Seele.“
„Warum kann deine Seele den Körper nicht verlassen?“, fragte sie. Dabei sah sie, dass ihr Atem in der Kälte wie hauchfeiner Dunst aus ihr herausfloss und verwehte.
„Weil der Bestatter meine Lippen zusammengeklebt hat, damit der Mund nicht aufklafft.“
Unschlüssig verharrte Maria-Magdalena einen Augenblick. Dann holte sie tief Luft, streckte die Arme aus und ließ die Handflächen auf das Gesicht des Papstes sinken. Sie schauderte, als ihre Fingerspitzen totes Fleisch berührten. Mit aller Kraft versuchte sie das Kinn herunterzudrücken. Vergeblich.
„Ich schaffe es nicht.“
„Du musst!“
Noch einmal stützte sich Maria-Magdalena mit ihrem ganzen Gewicht auf ihre linke Hand und presste mit der anderen die untere Gesichtshälfte des Toten nach unten. Ein hässliches, knirschendes Geräusch jagte ihr Schauer über den Rücken. Die Züge des Papstes wirkten auf einmal seltsam schief.
„O mein Gott!“, schrie Maria-Magdalena heiser. „Ich habe dir den Kiefer gebrochen!“ Sie schluchzte auf. „Ich habe den Leichnam des Papstes geschändet!“
Das Auge des Toten stierte sie unverwandt an. „Hör auf zu weinen und versuche es noch einmal. Damit ich nicht in meinem faulenden Körper verweilen muss. Damit ich nicht eingesperrt bleibe bis in alle Ewigkeit in einem Marmorsarkophag in den Grotten unter dem Petersdom.“
Maria-Magdalena war halb von Sinnen, als sie erneut zupackte. Sie grub ihre Nägel tief in das Gesicht des Papstes und versuchte mit den Fingern, die dünnen, blutleeren Lippen auseinanderzuziehen. Das abgestorbene Gewebe war pflaumenweich und sie spürte, wie sich winzige Fetzchen unter ihren Fingernägeln festsetzten.
„Es geht nicht. Ich habe nicht genug Kraft.“
„Du darfst mich nicht im Stich lassen!“
Maria-Magdalena zitterte am ganzen Körper. Wie gehetzt schaute sie sich um. Ihr Blick fiel auf die brennenden Kerzen. Sollte sie den Schädel des Papstes mit einem Kerzenständer zertrümmern? Oder den Sarg in Brand setzen?
Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Ich darf dir nicht helfen. Der Leib eines Menschen ist unantastbar, ein heiliges Gefäß. Er ist das Haus, in dem die Seele wohnen wird in der Ewigkeit.“
„Doch er verrottet ...“, widersprach der Papst.
„Ich kann nichts für dich tun.“
Von seinem qualvollen Stöhnen verfolgt, floh sie durch die Düsternis.
***
Mit einem leisen Quietschen öffnete sich die schwere Tür. Zaghafte Schritte näherten sich dem Sarg.
Die Klinge des Messers, das Maria-Magdalena in der Hand hielt, blitzte auf im schwachen Licht der letzten brennenden Kerze.
„Danke“, flüsterte die tonlose Stimme. „Ich danke dir, dass du mich nicht verlassen hast.“
Maria-Magdalena sank vor dem Sarg auf die Knie, legte das Messer neben sich und faltete die Hände.
Kein Laut störte ihr Gebet.
Nach einer Weile erhob sie sich. Ihre Knie wankten. Dennoch griff sie entschlossen nach dem Messer und stieß die scharfe Spitze durch die Linie, die von den zusammengeklebten Lippen des Papstes gebildet wurde. Sie hörte ein Klicken und spürte den Widerstand, als die Klinge gegen die obere Zahnreihe stieß. Erschrocken hielt sie einen Augenblick inne. Dann machte sie ohne zu zögern einen tiefen Schnitt knapp oberhalb der Lippen. Blasses Zahnfleisch und viel zu groß erscheinende Zähne wurden sichtbar.
Maria-Magdalena schleuderte das Messer im hohen Bogen von sich. Mit einem metallischen Scheppern schlug es auf, schlitterte über den Boden und blieb vor dem Altar liegen.
Mit bloßen Fingern vergrößerte sie die Öffnung. Fauliger Gestank quoll aus der Mundhöhle und ihr wurde übel. Nur undeutlich konnte sie erkennen, dass durchsichtiger weißer Rauch wie Atem in kalter Luft nach oben stieg. Dann rannte sie davon.
***
Die Welt nahm Abschied vom Papst. Auf dem Petersplatz wimmelte es von Menschen.
Als die Trauerfeierlichkeiten begannen, schwenkten die Kameras zum Hauptaltar, wo der Leichnam aufgebahrt war.
Die Frage, warum der Sarg bereits verschlossen war, bewegte alle Gemüter. Ganz Rom summte von Gerüchten und nicht wenige Menschen äußerten den Verdacht, dass die katholische Kirche irgendetwas zu verbergen hatte.
„Der Papst soll keines natürlichen Todes gestorben sein“, flüsterte man hinter vorgehaltener Hand, „denn neben der Leiche lag ein Messer.“
„Er wurde nicht fachmännisch einbalsamiert und hat bereits stark gerochen“, behaupteten andere. „Das haben die Putzfrauen gesagt. Und es gab noch andere Anzeichen von Verwesung.“
„Aber der Papst ist doch gar nicht tot“, sagte ein störrisches kleines Mädchen.
Irgendwo in der Menge stand Maria-Magdalena, bleich, stumm, voller Angst und Hoffnung.
Der griechische Jüngling
„So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen.“ Kommissar Schwarzer schüttelte den Kopf.
Lilli, seine junge Kollegin, die ihm erst an diesem Morgen zugeteilt worden war, konnte nicht antworten, denn sie fürchtete, sich übergeben zu müssen, sobald sie den Mund aufmachte.
„Auf jeden Fall ist es der Vermisste.“ Er betrachtete noch einmal das Foto.
Sie nickte schwach.
„Was ist das für ein Mensch, der so etwas tut?“, sinnierte Schwarzer.
Lilli zuckte hilflos mit den Schultern.
***
Pia kannte Adonis, seit sie denken konnte. Er stand im Wohnzimmer in einer Ecke. Sie mochte ihn, besonders sein Gesicht, obwohl er keine richtigen Augen hatte, sondern nur flache, leere Augenhöhlen.
Als kleines Mädchen versuchte sie oft, mit ihm zu spielen. „Fang!“, rief sie und warf ihm einen Ball zu. Doch Adonis rührte sich nicht.
Ihr Bruder Justus lachte sie aus. „Das ist bloß eine Statue.“
„Adonis ist lebendig“, widersprach Pia. „Guck doch! Er freut sich, dass ich mit ihm spiele.“
„Er ist aus Gips.“
Pia wurde so wütend, dass sie anfing zu weinen.
Und Adonis lächelte weiter sein feines, geheimnisvolles Lächeln.
***
Als sie ungefähr acht Jahre alt war, fiel ihr zum ersten Mal auf, dass er nichts anhatte. Sie bemerkte ebenfalls, dass er unten nicht so aussah wie sie und auch ein bisschen anders als Justus. Immer wieder lief sie hin und betrachtete diesen Unterschied. Aber nur, wenn es niemand sah.
Eines Tages fragte sie: „Warum ist Adonis nackt?“
Ihre Mutter lachte. „Statuen frieren nicht.“
„Schämt er sich nicht? Jeder kann doch sein Ding sehen.“
„Das macht ihm nichts aus.“
Aber Pia machte es etwas aus.
***
Die meisten Kisten waren gepackt, die Zimmer fast leer.
Nachdenklich betrachtete die Mutter den griechischen Jüngling. „Ob wir die Figur überhaupt mitnehmen sollen?“, überlegte sie. „Eigentlich hat sie mir nie so richtig gefallen.“
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