Giovanna Lombardo
Galan
Die Seelenwanderin
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Inhaltsverzeichnis
Titel Giovanna Lombardo Galan Die Seelenwanderin Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog Prolog Die Angst, die in einem entstehen kann und fast umbringt, sollte ich spüren lernen. Ich saß - wie jeden Morgen, wenn die Sonne aufging - in meinem Zimmer an meinem Schreibtisch und schrieb in meinem Tagebuch die Ereignisse, die ich am Tag zuvor erlebt hatte. Es ist nicht so, dass in meinem bisherigen Leben viel Wichtiges oder Interessantes passiert wäre, aber meine Gedanken waren grenzenlos und wie so oft schwebte ich in meiner Fantasiewelt, die mir viel realer schien als mein wahres Leben. Mein Name lautet Charisma Gioia DiSole. Ich bin 19 Jahre alt und hatte das Glück, behütet und behutsam aufgewachsen zu sein, denn ich konnte meine Kindheit voll auskosten. Als jüngstes von sieben Kindern lebte ich mit meiner Familie auf einem Bauernhof, außerhalb des Dorfes Salin, im Territorium Kalander, an der Grenze zu Falan. Hinter unserem Haus erstreckt sich der Wald der Schleier. Meine Familie lebte seit Generationen in Kalander. Kalander ist übrigens das größte Territorium von Galan. Es gibt noch sechs weitere Territorien, die zu Galan gehören und von anderen Völkern bewohnt werden. Und diese Völker sind anders als wir. Wie anders? Das wusste ich nicht so genau, weil nur den Herrschern, Gesandten und Kriegern erlaubt wurde, andere Territorien zu bereisen. An den Grenzen zu den Territorien gab es Portale mit Brücken. Nur über diese Brücken gelangte man in die benachbarten Territorien. Sie wurden streng bewacht, und nur die Herrscher besaßen dazu Schlüssel. Ich hatte viele Geschichten über die anderen Völker gehört. In einem waren sie sich einig, die Bewohner des Territoriums Capan, die sogenannten Capitaner, hatten den schlechtesten Ruf. Sie waren abgrundtief böse und wurden wegen ihres grauenhaften Aussehens als grauenvolle Monster beschrieben. Dass sich eines Tages mein bisheriges Leben wegen den Capitanern schlagartig ändern würde, konnte ich noch nicht ahnen. Oder vielleicht doch?
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Epilog
Impressum neobooks
Die Angst, die in einem entstehen kann und fast umbringt, sollte ich spüren lernen.
Ich saß - wie jeden Morgen, wenn die Sonne aufging - in meinem Zimmer an meinem Schreibtisch und schrieb in meinem Tagebuch die Ereignisse, die ich am Tag zuvor erlebt hatte.
Es ist nicht so, dass in meinem bisherigen Leben viel Wichtiges oder Interessantes passiert wäre, aber meine Gedanken waren grenzenlos und wie so oft schwebte ich in meiner Fantasiewelt, die mir viel realer schien als mein wahres Leben.
Mein Name lautet Charisma Gioia DiSole.
Ich bin 19 Jahre alt und hatte das Glück, behütet und behutsam aufgewachsen zu sein, denn ich konnte meine Kindheit voll auskosten. Als jüngstes von sieben Kindern lebte ich mit meiner Familie auf einem Bauernhof, außerhalb des Dorfes Salin, im Territorium Kalander, an der Grenze zu Falan. Hinter unserem Haus erstreckt sich der Wald der Schleier.
Meine Familie lebte seit Generationen in Kalander.
Kalander ist übrigens das größte Territorium von Galan.
Es gibt noch sechs weitere Territorien, die zu Galan gehören und von anderen Völkern bewohnt werden. Und diese Völker sind anders als wir.
Wie anders?
Das wusste ich nicht so genau, weil nur den Herrschern, Gesandten und Kriegern erlaubt wurde, andere Territorien zu bereisen. An den Grenzen zu den Territorien gab es Portale mit Brücken. Nur über diese Brücken gelangte man in die benachbarten Territorien. Sie wurden streng bewacht, und nur die Herrscher besaßen dazu Schlüssel.
Ich hatte viele Geschichten über die anderen Völker gehört. In einem waren sie sich einig, die Bewohner des Territoriums Capan, die sogenannten Capitaner, hatten den schlechtesten Ruf. Sie waren abgrundtief böse und wurden wegen ihres grauenhaften Aussehens als grauenvolle Monster beschrieben.
Dass sich eines Tages mein bisheriges Leben wegen den Capitanern schlagartig ändern würde, konnte ich noch nicht ahnen.
Oder vielleicht doch?
Die Sonne wärmte mein Gesicht, als ich immer noch an meinem Schreibtisch saß und nach draußen blickte. Ich hatte die Ereignisse des gestrigen Tages schon in mein Tagebuch beschrieben, ganze fünf Zeilen. Großartiges passierte mir nie. Jeder Tag ähnelte dem vorherigen.
Auf dem Bauernhof gab es immer viel Arbeit, so dass auch wir Kinder helfen mussten. Ich kümmerte mich um Fütterung der Tiere und unterstützte zudem meine Mutter im Haushalt. Nachmittags durfte ich mich meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Blumengarten, widmen. Er war von einem weißen Gartenzaun umrahmt. Neben dem großen Gemüsebeet hatte ich ein kleines, aber feines Blumenbeet angelegt. Ich hegte und pflegte es, um mich an den prächtigen Farben der verschiedenen Blüten ergötzen zu können.
Immer, wenn mein Vater und meine älteren Brüder in Kalander unterwegs waren, um unsere Waren auf den Märkten zu verkaufen, brachten sie mir Blumenzwiebeln oder Samen aus den unterschiedlichsten Orten mit.
Ich hatte viele Blumen rund um unseren Brunnen gepflanzt und auch Beete entlang der Wege angelegt. Neben dem Brunnen stand eine kleine weiße Holzbank. Dort konnte ich stundenlang sitzen und lesen, obwohl ich nur wenige Bücher besaß, denn die waren bei Bauernfamilien nicht üblich. Das Lesen war mehr etwas für Städter und die Reichen, die sich ein Studium auf einer der Universitäten leisten konnten.
Mein Großvater, ein Gelehrter, unterrichtete als Lehrer die reichen Kinder, trotzdem war es ihm wichtig, dass seine Familie das Lesen und Schreiben beherrschte. So brachte er mir regelmäßig Bücher mit. Leider starb er, als ich dreizehn Jahre alt war. Seine alten Bücher sahen schon sehr abgenutzt aus, aber das war mir egal, denn ich kannte sie in- und auswendig. Durch das Lesen gelangte ich in andere Welten und ich ließ meiner Fantasie freien Lauf.
Als hätte ich nicht schon genug Träume. Ich dachte an den gestrigen Traum. Er war so echt. Alle meine Träume fühlten sich so echt an.
Jeremia! Seit zwei Monaten träumte ich von einem Krieger namens Jeremia.
Diese Träumereien waren seltsam. Nichts in meinen Träumen kam mir bekannt vor, weder die Städte, noch die Menschen, die darin vorkamen.
Ich war in einer Stadt namens Castar, von der ich fast jede Nacht träumte. Durch die Gassen laufend schaute ich mir alles an. Es gab dort viele Häuser, Tavernen und einen Fluss, der die Bewohner mit frischem Wasser versorgte. Ich sah die Berge, die hoch über der Stadt den Himmel berührten. Es gab eine riesige Kathedrale, die im Zentrum der Stadt alle Häuser überragte. Die Kathedrale war atemberaubend schön. Die Mosaiken der Fenster funkelten im Sonnenlicht in prächtigen Farben. Am Fuße der Kathedrale befand sich der Marktplatz mit den unterschiedlichsten Ständen. An einem Obst- und Gemüsestand beäugte ich eine Frucht. Sie war gelb und mit Stacheln bedeckt und hatte die Größe einer Tomate. So eine Frucht hatte ich noch nie zuvor gesehen. An anderen Ständen bewunderte ich getöpferte Teller und Krüge mit kunstvollen Verzierungen.
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