Jörg Meyer-Kossert - Die letzten Jäger des blauen Planeten

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Cleveland / USA im Jahr 2017:
Genmanipulierte Nahrungsmittel treiben die Menschheit an den Rand einer Katastrophe. Max und Malachy, zwei Jugendfreunde, begegnen diesen Problemen mit recht unterschiedlichen Sicht- und Lebensweisen.
Während der eine Karriere als Gynäkologe an der Universität von Cleveland macht, lebt der andere als Aussteiger im nördlichen Kanada.
Am Ende ihres Lebens aber hält jeder der beiden Freunde in gewisser Weise seinen eigenen Schlüssel gegen das Aussterben der Menschen in den Händen.
Wird es ihnen gelingen, einen gemeinsamen Ausweg aus der sich zuspitzenden Lebenssituation zu finden?
Der Roman führt die gesellschaftspolitischen Veränderungen der heutigen Zeit am Beispiel der dramatischen inneren Entwicklung der beiden Männer vor Augen.

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Jörg Meyer-Kossert

Die letzten Jäger des blauen Planeten

vom Untergang des Homo sapiens

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis Titel Jörg MeyerKossert Die letzten Jäger des blauen - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Jörg Meyer-Kossert Die letzten Jäger des blauen Planeten vom Untergang des Homo sapiens Dieses ebook wurde erstellt bei

1 Prolog 1 Prolog Nicht Generäle und Könige, nicht Jagdflieger oder Terroristen, nicht Reiche, nicht Wirtschaftsbosse, nicht Industriemanager und Politiker, nicht Bürgermeister oder Vereinsvorsitzende, nicht Bundesverdienstkreuzträger, nicht Schauspieler, nicht Ärzte oder Juristen, keine Absolventen aus Oxford oder Cambridge, keine Geehrten oder Gekürten, nicht Dekorierte oder Honorierte, schon gar nicht Vornehme, Elegante, Rolexbesitzer oder solche in Designerklamotten, selbst Kardinäle, Rabbiner, Meister und Mullas werden den blauen Planeten nicht retten können. Wenn wir diejenigen suchen, die ihn retten könnten, werden wir sie nicht finden. Denn ihnen fehlen all die Erkennungszeichen, für die unsere Augen heute geöffnet sind. Alles, was heute wichtig ist, fehlt ihnen. Alles, wovon du heute gut leben kannst, besitzen sie nicht. Selbst diejenigen, die ihn retten wollen, werden es nicht schaffen. Die Absicht wird ihnen im Weg sein. Es bleiben nur wenige übrig, denen es gelingen könnte. Sie sind permanente Stachel in unserem Fleisch. Es sind die letzten Jäger des blauen Planeten. Von den Menschen sind sie missachtet und verachtet. Nur weil wir ihnen zu wenig Bedeutung beimessen, können sie überleben. Doch sie sind die einzige Chance für den blauen Planeten gerettet zu werden. Ja, nur auf die Wenigen, die noch sich selbst gehören, können wir unsere letzte Hoffnung setzen.

2 Cleveland (USA), Oktober 2017

3 Manitoba (Kanada), Mai 2017

4 Cleveland, Februar 2018

5 Inuktalik (Manitoba), Herbst 2017

6 Cleveland, April 2018

7 Inuktalik, Oktober 2018

8 Cleveland, Oktober 2018

9 Inuktalik, Mai 2019

10 Sedna-Island, Juni 2022

11 Cleveland, 2027

12 Sedna-Island, 2031

13 Rankin Inlet, März 2047

14 Cleveland, 2051

15 Historisches Protokoll vom Untergang des Homo sapiens

16 Cleveland, 2081

17 Sedna-Island, August 2082

18 Sedna-Island, September 2082

19 Sedna-Island, Juni 2083

20 Sedna-Island, März 2084

21 Ottawa, April 2084

22 New York, Mai 2084

23 Washington, Juni 2084

24 Sedna-Island, September 2084

25 Nachwort

Impressum neobooks

1 Prolog

Nicht Generäle und Könige, nicht Jagdflieger oder Terroristen, nicht Reiche, nicht Wirtschaftsbosse, nicht

Industriemanager und Politiker, nicht Bürgermeister oder Vereinsvorsitzende, nicht

Bundesverdienstkreuzträger, nicht Schauspieler, nicht Ärzte oder Juristen, keine Absolventen aus Oxford oder

Cambridge, keine Geehrten oder Gekürten, nicht Dekorierte oder Honorierte, schon gar nicht Vornehme,

Elegante, Rolexbesitzer oder solche in Designerklamotten, selbst Kardinäle, Rabbiner, Meister und Mullas

werden den blauen Planeten nicht retten können.

Wenn wir diejenigen suchen, die ihn retten könnten, werden wir sie nicht finden.

Denn ihnen fehlen all die Erkennungszeichen, für die unsere Augen heute geöffnet sind.

Alles, was heute wichtig ist, fehlt ihnen.

Alles, wovon du heute gut leben kannst, besitzen sie nicht.

Selbst diejenigen, die ihn retten wollen, werden es nicht schaffen. Die Absicht wird ihnen im Weg sein.

Es bleiben nur wenige übrig, denen es gelingen könnte. Sie sind permanente Stachel in unserem Fleisch. Es sind die letzten Jäger des blauen Planeten.

Von den Menschen sind sie missachtet und verachtet. Nur weil wir ihnen zu wenig Bedeutung beimessen, können sie überleben.

Doch sie sind die einzige Chance für den blauen Planeten gerettet zu werden.

Ja, nur auf die Wenigen, die noch sich selbst gehören, können wir unsere letzte Hoffnung setzen.

2 Cleveland (USA), Oktober 2017

Die Straßen von Cleveland waren verstopft wie sonst nur zur Rushhour. Es gab kein Durchkommen. Malachy hatte das Gefühl, überhaupt nicht vom Fleck zu kommen. Sonst war er eher ein besonnener Autofahrer. Aber heute benutzte er mehr die Hupe als die Bremse. Es kochte in ihm.

Seine blasse Hautfarbe mit den rosigen Backen ließen ihn normalerweise jünger scheinen als es seinen neunzehn Jahren entsprach. Aber der Ärger gab seinem Gesicht jetzt eine erwachsene Note. Man hatte ihm deutlich gemacht, welcher Artikel von ihm für die nächste Ausgabe der Medical Tribune erwartete wurde! Er konnte nicht mehr schreiben, was er für richtig hielt! Auch wenn es die Wahrheit war oder zumindest er sie dafür hielt. Er war nur noch Werkzeug irgendwelcher Interessen.

Sicherlich: Er war Jahrgangsbester in der High-School gewesen. Und auch in der Universität hatte er die Nase ganz vorn gehabt. Aber jetzt könnten sie diesen Artikel genauso gut von irgendeinem Medizinstudenten schreiben lassen, der ein Semester Zytologie gehört hatte.

Ich brauche diesen Job, fuhr er sich selbst an. Seine komfortable Wohnung war nicht gerade preiswert, und auch dieses verdammte Auto kostete eine Menge Geld. Mit dem Zeitungsjob finanzierte er sein ganzes Studium.

Als er endlich seinen Parkplatz erreichte, kam ihm Susan schon entgegen.

„Wo hast du nur gesteckt?“

Seine Temperaturkurve stieg ungehindert weiter an. Auch ihre weichen Lippen änderten daran nicht viel. Im Gegenteil. Er fand einfach kein Ventil, um seine angestaute Wut abzureagieren.

Susan merkte das.

„Was ist los mit dir? Keinen guten Tag gehabt?“

Er kniff die Lippen zusammen und atmete tief durch.

„Ach, bei der Zeitung haben sie Stunk gemacht wegen meines letzten Artikels. Du weißt schon, der über künstliche Befruchtung.“

Er ging die Treppe mit ihr hinauf. Die Wohnung lag ruhig, und für einen Studenten war sie bestens eingerichtet. Im Wohnzimmer ließ er sich erst einmal in die Polster fallen. „Sie wollen meinen nächsten Artikel mit einer bestimmten Zielrichtung haben, nicht so, wie ich ihn geschrieben habe. Das ist richtige Zensur. Und ich Trottel habe immer geglaubt, wir lebten in einem freien Staat!“

Er holte sich ein Glas Wasser und schaute in den Eisschrank.

„Wollen wir nicht lieber essen gehen? Ein gutes chinesisches Dinner könnte mich sicher wieder etwas aufrichten.“

Nach einer halben Stunde saßen sie beim Chinesen, und Malachys Laune erholte sich langsam.

„Ihre Argumente sind dünn, aber auch nicht ganz zu entkräften. So steht halt Argument gegen Argument. Und dann soll schon lieber das gelesen werden, was dem angeblichen Fortschritt besser zu Gesicht steht.“

Susan versuchte, ihn zu besänftigen.

„Ärgere dich doch nicht. Schließlich verdienst du gutes Geld.“

„Ja, ja, ich weiß. Ich sollte froh sein um diesen Job.“

Die Kellnerin kam und strahlte sie mit den Stäbchen in der Hand an. Nein, bloß nicht, dachte Malachy. Mit Stäbchen essen ist heute nicht drin. Die Nerven liegen sowieso schon blank, und er schnappte sich schnell die Bestecke, bevor Susan auf einen anderen Gedanken kommen konnte.

„Weißt du, Max hätte sich so etwas nicht gefallen lassen. Entweder akzeptierten ihn die Leute so, wie er war, oder er wendete sich anderen zu.“

„Oder er kämpfte, bis sie ihm nachgaben“, wendete Susan ein. Malachy grummelte nachdenklich.

„Denk nur an die endlosen Diskussionen im Politforum. Er hat nicht nur Politik studiert, sondern auch versucht, diese Erkenntnisse umzusetzen. Der war doch pausenlos unterwegs auf irgendwelchen Demos gegen die Globalisierung oder für Greenpeace. Der hat sich doch echt kaputtgemacht für seine Überzeugung.“ Susan erregte sich. Fast wurde Malachy etwas eifersüchtig.

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