Marianne Brugger - Pustekuchen, aber alles gut!

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11 Mutmachgeschichten zum Vor- und Selberlesen.
Die Geschichten lassen Kinder in ihre ureigene Welt eintauchen. Teilweise ermutigen sie, vermitteln Wissen über die Tierwelt oder zeigen Lösungen auf. Obwohl anfangs nicht immer alles wie gewünscht verläuft, nehmen sie ein gutes Ende.
Lesealter: 4 – 8 Jahre.
Frida ist ein besonders fröhliches Mädchen. Mit ihrer guten Laune steckt sie sogar Bäcker Huber an. Doch dann begegnet sie Enno, der heute gar nicht gut drauf ist … Felix darf sich fürs Fußballtraining einen Rucksack aussuchen. Auf Anhieb gefällt ihm einer. Wenn es nur nicht der rosarote Lillifee-Rucksack wäre … Von Omas Balkon aus sieht Ida auf ein Spatzennest in dem vier weiß gefleckte Eier liegen. Neugierig beobachtet sie die Brutpflege und will natürlich dabei sein, wenn die Jungen schlüpfen. Aber leider … Und weitere Erzählungen.

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Marianne Brugger

Pustekuchen, aber alles gut!

Kindergeschichten zum Vor- und Selberlesen

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis Titel Marianne Brugger Pustekuchen aber alles gut - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Marianne Brugger Pustekuchen, aber alles gut! Kindergeschichten zum Vor- und Selberlesen Dieses ebook wurde erstellt bei

Frida hüpft.

Felix will nur diesen Rucksack

Ida und das Spatzennest

Schnurri schnurrt.

Der Herbstwind

Die Tagesmutter

Hässliche Kröten?

Die Wintermaus

Emils Schlittenfahrt

Beste Freundinnen

Die Seepferdchenprüfung

Impressum neobooks

Frida hüpft.

Das ist Frida. Frida ist seit gestern 6 Jahre alt und fühlt sich nun ganz groß. Sie freut sich, dass sie den neuen bunten Rock mit den Ringelstreifen anhaben darf. Immer, wenn Frida sich freut, geht sie nicht, sondern hüpft abwechselnd ein Bein vor das andere setzend. Dann wippen ihre kleinen roten Zöpfe nach oben und ihr Mund strahlt mit der Sonne um die Wette. Und wenn sie, wie gerade eben, ganz besonders fröhlich ist, trällert sie auch ein Lalala-Lied vor sich hin.

Am Gartenzaun steht Frau Pumelke. Sie hat ihre Hände in den Taschen ihrer Schürze vergraben und blickt angestrengt auf ihren Rosenbusch.

„Hallo Frau Pumelke, schöner Tag heute!“, ruft Frida und bleibt stehen.

„Für dich vielleicht. Mir wurde der schon gründlich verdorben“, seufzt die pummelige Frau. „Ausgerechnet meine neue Edelrose ist voller Blattläuse. Und dabei hege und pflege ich sie und hüte sie wie meinen Augapfel.“

Frida zieht ihr kleines Näschen kraus:

„Ja das sieht wirklich ein bisschen eklig aus.“ Sie überlegt, bevor sie weiterspricht: „Aber deswegen brauchst du dir doch nicht den ganzen Tag verderben lassen. Guck doch mal, wie es in deinem Garten blüht. Richtig bunt ist dein Blumenbeet. Ist doch auch schön, oder?“

In diesem Moment spürt Frida ein Kitzeln an ihrem Oberarm.

„Ein Glückskäfer mit sieben Punkten“, freut sich Frida.

Sie lässt den Marienkäfer zuerst auf ihren Finger und dann auf ein belaustes Rosenblatt krabbeln.

„Meine Mama sagt, dass ein Käfer jeden Tag mindestens 100 Blattläuse frisst. Lass den nur machen, Frau Pumelke.“

Nun hellt sich auch Frau Pumelkes Miene auf. Lächelnd sieht sie Frida nach, die sich winkend von ihr verabschiedet und fröhlich weiterhüpft.

In diesem Moment tritt Bäckermeister Huber aus seiner Backstube. Müde blinzelt er in die Sonne. Schon seit drei Uhr in der Früh ist er am Arbeiten, damit seine Kunden ihre Frühstücksbrötchen bekommen. Und trotzdem sind nicht alle Kunden zufrieden. Manche bemängeln, dass er dies und jenes Gebäck nicht in seinem Sortiment hat, das es in der Stadt zu kaufen gibt. Hoppla, da singt doch irgendwo ein Kind. Bestimmt ist das Frida. Sicher kommt sie gleich um die Ecke gehüpft. So schnell ihn seine Füße tragen, rennt Bäcker Huber in seinen Laden und kommt mit einer Zuckerstange heraus. Diesmal will er das Mädel für ihr aufmunterndes Lachen belohnen. Ihm wird immer richtig froh ums Herz, wenn sie ihn anlacht. Und richtig, es ist Frida. Er ist gerade noch rechtzeitig aus dem Laden gekommen. Schnell streckt er ihr die rot-weiße Stange entgegen.

„Danke Bäcker Huber, das ist aber sehr lieb von dir!“, freut sich Frida. „Die werde ich gleich nachher lutschen!“, ruft sie und lässt die süße Köstlichkeit in ihrer Rocktasche verschwinden.

Als der Bäckermeister wenige Minuten später eine Kuchenform mit Teig befüllt, geht ihm die Melodie nicht mehr aus dem Kopf, die Frida gesummt hat. Welches Lied war das denn noch? Er kommt nicht drauf, egal. Gut gelaunt pfeift er es nach. Sein Lehrling wundert sich. Dass sein Meister pfeift, kommt nicht oft vor.

Kurz vor der Kreuzung lehnt Enno an einem Laternenpfahl. Sein Gesicht ist wutverzerrt. Erst vorher hat er von seiner Mutter zwei Ohrfeigen kassiert. Aber viel schlimmer ist, dass sie ihm verboten hat, zum Fußballtraining zu gehen. Einen ganzen Monat lang. Dabei trainieren sie gerade für die Kreismeisterschaft. Mist, warum hat sie ausgerechnet heute in seinen Sachen kramen müssen. Und überhaupt, auch andere Jungs ließen mal was mitgehen. Von Weitem sieht er Frida auf sich zuhüpfen. Wie fröhlich sie wieder ist. Das macht ihn wütend. Fröhliche Menschen erträgt er nicht, wenn es ihm schlecht geht. Na der wird er zeigen, was eine Harke ist. Er wartet ab, bis sie kurz vor ihm ist, tritt geschwind nach vorne und stellt ihr ein Bein. Pardauz, Frida liegt in voller Länge auf der Straße. Nach einer Schrecksekunde rappelt sie sich auf. Lachend sagt sie zu Enno:

„Was für ein Zufall, dass du losgehst, wenn ich an dir vorbei will. Aber zum Glück ist nichts passiert.“

Verdutzt schaut Enno ihr nach, als sie mir nichts dir nichts weiterhüpft. Doch nun merkt Frida, dass doch etwas passiert ist. Ihr rechtes Knie schmerzt. Aber da vorn ist ja schon der Spielplatz. Sie setzt sich auf eine Bank und betrachtet die lädierte Stelle. Eine kleine Schürfwunde. Je länger sie hinsieht, desto mehr tut sie weh. Aber sie hat ja ein Trostpflästerchen: die Zuckerstange. Doch so lang sie auch in ihrer Rocktasche herumfingert, sie findet sie nicht. Die Rocktasche ist leer. Sie muss die Zuckerstange verloren haben, als sie gestürzt ist. Nun ärgert sie sich doch. Ausgerechnet die Zuckerstange. Ihre Mama kauft ihr nie eine. Sie ist nämlich der Meinung, dass Zuckerstangen nicht gut für die Zähne sind.

Frida macht sich auf den Heimweg. Nun hüpft sie nicht, sondern geht manierlich. Wie Erwachsene es tun, wenn sie sich vorwärtsbewegen. Gleich da vorne wohnt sie. Da fällt Frida ein, dass in der Küche der Schokoladenkuchen steht, den ihre Oma für sie gebacken hat. Oma backt köstliche Kuchen, die auch gesund sind. Jedenfalls hat ihre Mama nie etwas dagegen, wenn sie sich ein Stück abschneidet. Jetzt hüpft Frida wieder.

Felix will nur diesen Rucksack

Felix darf sich einen Rucksack aussuchen, in dem er seine Fußballsachen verstauen kann. Die Verkäuferin führt Felix und seine Mutter zu einem Regal, das von oben bis unten mit Kinderrucksäcken bestückt ist. Abwartend bleibt sie neben den beiden stehen.

„Der da! Den möchte ich haben!“, ruft Felix bereits nach wenigen Sekunden.

„Felix, das geht nicht, das ist ein Mädchenrucksack!“, flüstert ihm seine Mutter leise ins Ohr, weil sie ihn vor der Verkäuferin nicht bevormunden will.

„Das ist mir egal, der gefällt mir! Das Pony da drauf, das sieht doch echt“, fast wäre ihm „süß“ über die Lippen gerutscht, doch das ist selbst für ihn ein Mädchenwort, weshalb er nur „drollig aus“ sagt.

Seine Mutter seufzt: „Felix du kannst unmöglich mit einem rosaroten Lillifee-Rucksack zum Fußball gehen. Was denkst du, wie dich deine Mannschaftskameraden hänseln werden.

„Ist mir egal“, wiederholt Felix. „Ich will nur den“, sagt er trotzig und zeigt nun auch mit dem Finger auf den rosaroten Rucksack.

Auch die Verkäuferin meldet sich zu Wort:

„Der ist für diesen Zweck nicht so ganz passend. Der wird bei uns ausschließlich von Mädchen genommen. Aber wir haben noch jede Menge andere.“

Sie greift nach oben und holt einen blauen Rucksack herunter, auf dem neben allerlei Krimskrams auch ein stilisiertes Pferd zu sehen ist.

Doch Felix schüttelt den Kopf. Die Verkäuferin bemüht sich weiter, holt einen Rucksack nach dem anderen aus dem Regal. Aber Felix schaut schon längst nicht mehr richtig hin. Nein, ihm gefällt eben nur dieser eine, der angeblich nur für Mädchen ist. Er denkt an die letzten Ferien, die er zusammen mit seinen Eltern auf einem Bauernhof verbracht hat. Dort hatte es ein Pony gegeben, das er immer füttern durfte. Das hat genauso treuherzig geguckt wie dieses Lillifee-Pony. Gut, ein Horn hatte Sally nicht, aber dieselbe helle Mähne. Und Sallys Augen waren fast ebenso groß wie bei dem abgebildeten Tier. Schon nach zwei Tagen war Sally ans Gatter gekommen, wenn er das Pony gerufen hatte. Und am Ende ihrer Ferien war es schon angetrabt, wenn er in Sichtweite kam.

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