Georg Heym - Der Dieb

Здесь есть возможность читать онлайн «Georg Heym - Der Dieb» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Dieb: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Dieb»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Georg Heyms postum (1913) veröffentlichte Sammlung ist nichts für zarte Gemüter. «Nur unter größten Bedenken war sein Verleger Rowohlt bereit, dass Werk zu drucken, für dessen Schreckensvisionen er sich keinen Leserkreis vorstellen konnte.» Und tatsächlich schockiert der Inhalt selbst heute noch, wo längst, auch in der Literatur, fast alle Tabus gebrochen sind, mit seinen offenen Gewaltdarstellungen. Doch tut man dem Werk unrecht, wenn man es darauf reduziert.
Bei Georg Heyms «Der Dieb, ein Novellenbuch» handelt es sich um einen Band expressionistischer Kurznovellen: «Der fünfte Oktober», «Der Irre», «Die Sektion», «Jonathan», «Das Schiff», «Ein Nachmittag» und «Der Dieb». Allesamt sind Porträts von Außenseitertypen, deren aufgestauter Lebenshass entweder in physische Gewalt umschlägt oder die an der psychischen Gewalt einer kalten Umwelt zugrunde gehen. Was der Mensch nicht dahinrafft, erledigt schließlich die Natur. Doch alle, ob nun verroht oder sensibel, scheinen sie eins zu suchen: Halt, Verständnis, Liebe. Der Irre sehnt sich auf seinem Rachefeldzug, in Momenten, in denen ihm seine Schreckenstaten bewusst werden, nach dem verhassten Arzt. Jonathan muss die Sehnsucht nach Wärme und Zuneigung mit seinen zwei Beinen bezahlen. Am abstraktesten wird die Sehnsucht nach Beachtung in der Liebe des Diebes zu da Vincis «Mona Lisa», die ihre ablehnende Haltung und Arroganz gegen ihn mit der Vernichtung büßen muss. Vielleicht ein Grundmotiv Heyms (1887-1912), der in seiner Kindheit die Strenge eines aristokratischen Elternhauses erfahren musste. So wird man den Eindruck nicht los, dass man in «Ein Nachmittag» seiner frühen Jugend besonders nahe kommt. Die einzige Geschichte, die ohne körperliche Gewalt auskommt, deren psychische Gewalt vielleicht sogar um so eindringlicher, erdrückender auf den Leser wirkt, da hier ein Wechselbad aus Glück, Warten, Hoffen, Enttäuschung und Leid erzeugt wird, das fast jeder nachzufühlen im Stande sein dürfte.

Der Dieb — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Dieb», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

aufmachen, schrecklich, sie waren stumm. Schrecklich,

sie konnten kein Glied rühren, sie waren gelähmt.

Und die schwarzen Träume flatterten über die

Haufen, die zu Klumpen geballt beieinander standen und

lagen wie ein Heer, verurteilt zum ewigen Tode,

geschlagen mit ewiger Stummheit, verflucht, wieder in

den Bauch von Paris unterzutauchen, zu leiden, zu

hungern, geboren zu werden und zu sterben in einem

Meer der schwarzen Finsternis, der Fronden, des

Hungers und der Sklaverei, erdrückt von blutgierigen

Steuerpächtern, ausgemergelt von der ewigen

Auszehrung, entnervt von dem ewigen Rauch der Gassen

und wie ein altes Pergament verwelkt von der beizenden

Luft ihrer niedrigen Höhlen, verdammt, einst zu erstarren

im Schmutze ihrer Betten und in einem letzten Seufzer

den Priester zu verfluchen, der gekommen war im

Namen seines Gottes, im Namen des Staates und der

Autorität, ihnen zum Dank für die Geduld ihres elenden

Lebens die letzten Groschen zu Kirchenvermächtnissen

abzupressen.

Niemals schien eine Sonne in ihre Gräber. Was

kannten sie von ihr in ihren gräßlichen Löchern? Sie

sahen sie manchmal mittags über die Stadt hinschweben,

betäubt von ihrem Qualm, in dicke Wolken gehüllt, eine

Stunde oder zwei. Und dann verschwand sie. Die

Schatten kamen wieder unter den Häusern hervor und

krochen an ihnen hoch, schwarze Polypen der Gasse mit

ihrer kalten Umarmung.

Wie oft hatten sie an den Gärten von Luxembourg

gestanden, und durch die Spaliere der Grenadiere auf die

weiten sonnigen Wiesen geschaut. Und sie hatten die

Tänze der Hofdamen angeglotzt, die Hirtenstöcke der

goldbetreßten Kavaliere, die Bücklinge der Mohren, die

Tabletten voll Orangen, Biskuits, Konfekt, die goldene

Karosse, in der die Königin langsam durch den Park fuhr

wie eine syrische Göttin, eine ungeheure Astarte, starrend

von weißer Seide und glitzernd wie eine Heilige von

tausend Perlen.

O, wie oft hatten sie von dem Duft, der Würze des

Moschus getrunken, wie oft waren sie beinahe erstickt

von den Wohlgerüchen des Ambra, die aus dem Park des

Luxembourg zogen wie aus einem geheimnisvollen

Tempel. O, man hätte sie doch einmal hereinlassen

können, einmal auf einem solchen Samtstuhl zu sitzen,

einmal in einem solchen Wagen zu fahren. Sie hätten mit

Vergnügen die ganze Nationalversammlung

totgeschlagen, sie hätten dem König die Füße geküßt,

wenn er sie einmal für eine Stunde ihren Hunger und die

kahlen Felder verzweifelter Ernten hätte vergessen

machen.

Und sie zerpreßten sich ihre Nasen an den

Eisenstäben der Gitter, sie steckten ihre Hände hindurch,

Scharen von Bettlern, Herden von Ausgestoßenen und

Wimmernden. Und ihr schrecklicher Geruch zog in den

Park wie eine Wolke düsteren Abendrotes, das einem

schrecklichen Morgen voraufgeht. Sie hatten sich an das

Gitter gehängt wie gräßliche Spinnen und ihre Augen

waren weit in den Park hinausgewandert, in seine

abendlichen Wiesen, seine Hecken, seine Lorbeergänge,

seine Marmorfiguren, die von ihrem Postament herab

ihnen ihr süßliches Lächeln zukehrten. Kleine

Liebesgötter, Putten, dick wie gemästete Gänse, mit

Armen, die weißen ausgestopften Würsten glichen,

zielten nach ihrem aufgerissenen Mund ihre Liebespfeile

und winkten ihnen mit dem steinernen Köcher, während

auf ihre Schultern wie ein Klotz die Arme der

Gerichtsvollzieher fielen, die gekommen waren, sie in die

Schuldtürme zu werfen.

Die Schläfer stöhnten, und die Wachenden beneideten

sie um ihren Schlaf.

Sie sahen vor sich hin, voraus, die Straße hinab nach

den Brotkarren, die ausgestorbene Straße, die die

Schrecken der Revolution verödet hatten und die wie ein

toter Darm keine Zufuhren mehr in den Bauch

Frankreichs hineinwarf. Sie war weiß und lief endlos in

einen tauben Himmel, der, fett wie ein Pfaffengesicht,

feist wie eine Bischofsbacke und ohne Runzeln wie ein

gemästeter Bettelmönch, seine fahle Stirn am Horizont

zeigte. Er war friedlich wie eine Dorfmesse, er war von

kleinen, grauen Nachmittagswolken sanft eingerahmt wie

ein alter Abbé, der nach dem Mittagessen in seiner

Sakristei, im Lehnstuhl sanft versargt, schlummert,

während ihm die Locken seiner Perücke in die Stirn

fallen.

Die Lumpen der Menschenherden verbreiteten einen

entsetzlichen Gestank. Ihre schmutzigen Halsbinden

flatterten um ihre grauen Gesichter. Ersticktes Weinen

verflog durch das entsetzliche Schweigen. Soweit man

sah, stachen ihre durchlöcherten Dreispitze in die Luft,

auf denen manchmal schmutzige Straußfedern tanzten.

Die zerstreuten schwarzen Figuren der Massen glichen

den erstarrten Pas eines düsteren Menuetts, einem Tanze

des Todes, den er mit einem Male hinter sich hatte

erstarren lassen, verwandelt in einen riesigen, schwarzen

Steinhaufen, gebannt und erfroren von den Qualen,

Säulen des Schweigens. Unzählige Lots, die die Flamme

eines höllischen Gomorra in ewige Starre geschmolzen

hatte.

Hoch über ihnen in dem kalten Oktoberhimmel ging

der eiserne Pflug der Zeit, der seine Felder ackerte mit

Kummer, besäte mit Not, auf daß daraus eines Tages die

Flamme der Rache aufginge, auf daß eines Tages die

Arme dieser Tausende leicht würden, beschwingt und

fröhlich wie leichte Tauben beim Schnitterdienste der

Guillotinenmesser, auf daß eines Tages sie wie Götter der

Zukunft unter den Himmel treten könnten, barhäuptig,

in dem ewigen Pfingsten einer unendlichen Morgenröte.

Aus dem weißlichen Himmel am fernen Ende der

Landstraße löste sich ein schwarzer Punkt.

Die Vordersten sahen ihn, sie machten einander

aufmerksam. Die Schläfer erwachten und sprangen auf.

Alle sahen die Straße hinab. War dieser schwarze Punkt

das Mekka ihrer Hoffnung, war das ihre Erlösung?

Für einige Augenblicke glaubten sie alle daran, sie

zwangen sich, daran zu glauben.

Aber der Punkt wuchs zu schnell. Jetzt sahen es alle,

das war nicht der langsame Zug vieler Karren, das war

keine Mehlkarawane. Und die Hoffnung verlor sich im

Winde und verließ ihre Stirnen.

Aber was war das? Wer ritt so toll? Wer hatte in dieser

toten Zeit einen Grund, so zu reiten?

Ein paar Männer kletterten auf die dicken Weiden und

spähten über die Köpfe der Massen.

Jetzt sahen sie ihn und schrien seinen Namen herab.

Es war Maillard. Maillard von der Bastille. Maillard vom

14. Juli.

Und da kam er heran, mitten unter die Volkshaufen.

Er hielt an, und dann bekam er nur ein Wort heraus.

»Verrat!« schrie er.

Da brach der Orkan los. »Verrat, Verrat!« Einige zehn

Mann faßten ihn an und hoben ihn auf ihre Schultern. Er

stand oben, mit der einen Hand sich an einen Baum

stützend, ohnmächtig vor Anstrengung, fast blind vom

Schweiß, der ihm aus seinem schwarzen Haar um die

Augen lief.

Maillard will reden, hieß es. Da trat eine furchtbare

Ruhe ein. Alle warteten, warteten mit dem furchtbaren

Warten der Massen vor dem Aufruhr, in den furchtbaren

Sekunden, in denen die Zukunft Frankreichs gewogen

ward, bis die Schale voll Fesseln, Kerkern, Kreuzen,

Bibeln, Rosenkränzen, Kronen, Zeptern, Reichsäpfeln,

gebettet in die falsche Sanftmut bourbonischer Lilien,

voll hohler Worte, Versprechungen, Tafeln voll

königlicher Eidbrüche, ungerechter Urteile, harmloser

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Dieb»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Dieb» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Hans-Georg Schumann - Der kleine Teufel
Hans-Georg Schumann
libcat.ru: книга без обложки
Georg Schröder
Georg Pfeiffer - Der Werwolf von Paris
Georg Pfeiffer
Edgar Wallace - Der Dieb in der Nacht
Edgar Wallace
Georg Sonnleitner - Der Köder
Georg Sonnleitner
Hans-Georg Schumann - Der Chamäleonmann
Hans-Georg Schumann
Ney Sceatcher - Der Dieb ohne Herz
Ney Sceatcher
Jan R. Holland - Loverboys 166 - Der Dieb
Jan R. Holland
Georg Ransmayr - Der arme Trillionär
Georg Ransmayr
Robert Heymann - Der Fluch der Welt
Robert Heymann
Отзывы о книге «Der Dieb»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Dieb» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x