Hannelore Kleinschmid - Wie ein Engel auf Erden

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Beate Blaugrün, alleinstehend, 53 Jahre, erwacht stumm und zunächst staunend aus einem Koma, in das sie am letzten Tag der DDR nach einem Selbstmordversuch gefallen war. Als Bibliothekarin hatte sie auf dem Bahnhof der thürinigischen Kleinstadt eine Bücherei der Deutschen Reichsbahn betrieben, die nach der Wende niemand mehr bezahlen konnte. Der Vorschlag, statt mit Büchern am Fahrkartenschalter zu arbeiten, trieb die Tochter eines stadtbekannten Arztes zur Verzweiflungstat. Ins Leben zurückgekehrt, wenn auch stumm, entdeckt sie nicht nur um sich herum Veränderungen, auch sie selbst hat sich verändert: Hormonströme wie in der Pubertät erregen sie und lenken ihr Sinnen und Trachten darauf, sich einen Mann zu verschaffen. Das geschenkte Leben soll ausschließlich der Lust dienen. Vom Koma zurückgeblieben sind Unsicherheiten in den Bewegungen, so dass sie sich daran gewöhnt, einen Gehstock zu benutzen. Erinnerungslücken scheinen sie nicht zu plagen. So findet sie das Wochenendgrundstück ihrer Eltern, das unerreichbar im DDR-Grenzgebiet lag, und richtet es her. Aber in der Kindheit ahnt sie einen weißen Fleck, der sie manchmal beunruhigt. Als in ihrer Umgebung Männer verschwinden, taucht bei Beate Blaugrün ein Polizeikommissar auf. Er ihr gefällt. Ist das Liebe, fragt sie sich.

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Holger Vormüller schien anders zu sein. Die misstrauische Stimme in meinem Hinterkopf warf ein: Noch ist er anders! Wird er ein richtiger Doktor, lernt er das Vorbeihasten schnell.

Jetzt aber trat der schöne Medizinmann an mein Bett und blickte schüchtern, woraufhin ich in seine markanten Züge unter dem blonden lockigen Haar lächelte, um ihn zu ermutigen.

"Liebe Frau Blaugrün," begann er, "ich habe da ein Anliegen." Das hatte ich mir gedacht, war jedoch in der glücklichen Lage, mich mit schlichtem Weiterlächeln begnügen zu können.

"Sie haben sicherlich vernommen, dass Ihr Erwachen aus dem Koma an ein Wunder grenzt, noch dazu, wo Sie offensichtlich kaum Ausfallerscheinungen haben. Natürlich macht der vorübergehende Verlust der Sprache Ihnen zu schaffen."

Ein netter Junge, dachte ich, was weiß er schon vom Leben und noch dazu von einem zweiten Leben!

„Ich schreibe meine Doktorarbeit, und der Zufall will es, dass ich mir das Thema gewählt habe, inwieweit das menschliche Gehirn dazu in der Lage ist, ausgefallene Funktionen zu ersetzen. Mal vereinfacht gesagt."

Dazu dachte ich keinen Kommentar, sondern ahnte, was folgen würde. Immerhin hatte man mir bereits mehr als einen Fragebogen vorgelesen, und ich hatte mit Kopfnicken oder -schütteln geantwortet, nachdem ich so wunderbar erwacht war und dadurch zum Ruhme des städtischen Gesundheitswesens beitrug.

Holger Vormüller fragte mich etwas umständlich, ob ich in der Lage und willens sei, ihn - was der Chef genehmigt habe - zu einer Tagung in die frühere Bezirksstadt zu begleiten, die zur Landeshauptstadt aufgestiegen war. Ich ahnte, dass ich als Versuchskaninchen auftreten sollte. Ich wiegte mein Haupt und kritzelte auf einen Zettel: "Bedenkzeit!"

Freundlich lächelnd und in unangemessen väterlichem Tone Wohlbefinden wünschend, trat der junge Arzt ab.

Mein Kopf beschäftigte sich nicht mit seiner Frage, sondern mit seinem Bilde. Ich zog ihn aus, legte ihn auf mein Bett im Schlafzimmer und ließ ihn dort liegen, wo ich - nur noch mit einem Hauch am Lebend hängend - gelegen hatte, als mich Karin fand.

Wieder einmal bemerkte ich, wie es mich überkam, ohne dass ich der geringsten Nachhilfe bedurfte.

Ich wollte mir keine Gedanken darüber machen, welches Chaos im Hormonhaushalt einer Frau herrschen muss, die die Wechseljahre im schwarzen Loch verbracht hatte, sondern genoss meine neuen Möglichkeiten ausgiebig, bis eine Schwester ins Zimmer trat. Weil sie nicht angeklopft hatte, durfte sie über mein verzücktes Lächeln staunen, falls sie wollte.

8.

An einem Abend, an dem die Sonne blutrot unterging, redete Karin hastig, wie sie gekommen war. Ohne Punkt und Komma sagt man dazu. Ich betrachtete die Sonne und malte mir aus, wie befriedigend es sein müsse, wenn man malen und das grandiose Schauspiel im Bild festhalten könnte. Plötzlich erschrak ich. Was war das? Was hatte Karin gerade gesagt? Die Worte waren durch mich hindurchgerauscht, aber ein einziges hatte getroffen. Vorsichtshalber achtete ich von nun an, auf Karins Worte.

"Weißtdueigentlichwielangedujetztschonaufgewachtbist?" Sie hatte eine Frage gestellt, auf die sie keine Antwort erwartete. Es gelang mir nicht, Wörter aus dem Buchstabensalat zu filtern. Ich zog die Stirn in Falten. Zufällig sah Karin mich an. Daraufhin schüttelte ich ganz sacht den Kopf. Kein richtiges Nein sollte das sein, sondern ein bisschen Zweifel. "Washastdu?" fragte sie. Ich zuckte mit den Schultern. Sie hatte eine Erleuchtung: "Ich rede zu schnell, oder? Fritz beschwert sich dauernd darüber." Ich nickte und war wieder einmal erstaunt, wie gut der Mensch ohne Worte auskommt.

"Also" sagte meine beste Freundin, "also," wiederholte sie langsam, "seitdem du aufgewacht und Rekonvaleszentin bist, machst du tolle Fortschritte. Das hat der Oberarzt vorhin zu mir gesagt. Ich bin ihm auf dem Flur begegnet. Sie denken daran, dich zu entlassen."

Wahrscheinlich wurde ich blass, denn Karin fuhr fort: "Das ist ein Riesenerfolg für dich. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Wie du weißt, kann ich alles organisieren. Ich bin doch jetzt Amtsleiterin im Sozialamt und kenne mich aus."

Von der Amtsleiterin wusste ich nichts. Ich hatte es nicht wissen wollen, weil es mich nicht interessierte. Jetzt stieg wie eine Flutwelle Panik in mir auf. Nach Hause! Nach Hause? Was sollte ich in den überfüllten zwei Zimmern! Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich mich mit Alltagsdingen beschäftigte wie Einkaufen, Saubermachen und abends Fernsehen.

In Pfaffenroda gefiel es mir. Ich war für nichts verantwortlich und bekam mehr Beachtung als je zuvor im Leben. Ein Ende dieser Geborgenheit hatte ich nicht in Betracht gezogen. So einfach war das!

"Regdichnichtauf!" steigerte Karin für meinen plötzlich vollgestopften Kopf das Redetempo zu sehr. Ich ließ sie reden, bis ich nach Minuten das Wort Physiotherapie aufschnappte und festhielt. Jemand würde mir helfen und sich kümmern. Ob ich mir dafür einen Mann aussuchen könnte?

"Du-wirkst-abwesend." sagte Karin mit deutlichen Pausen zwischen den Worten. "Hast-du-alles-verstanden?" Ich zog es vor, den Kopf zu schütteln. Nun lieferte sie eine leicht verständliche Kurzfassung: "Du darfst damit rechnen, bald hier entlassen zu werden. Wahrscheinlich wirst du aber noch längere Zeit Behandlungen erhalten. Von einem Physiotherapeuten, vielleicht auch von einem Psychologen. Je nachdem, was du brauchst. Dir wird weiterhin geholfen. In der neuen Zeit.“

Mit kläglichem Lächeln nickte ich.

Zum ersten Mal seit langem siegten beim Einschlafen trübe Gedanken. Es gelang mir nicht, in einen lustvollen Traum hinüberzugleiten.

9.

Am nächsten Morgen klopfte Holger Vormüller schon frühmorgens an meine Tür. Noch hatte ich nicht entschieden, ob ich für ihn als Versuchskaninchen auftreten wollte. Doch der junge Arzt fragte nichts, sondern erklärte mir stattdessen meinen Gesundheitszustand. Wie ein Patient sich fühlt, weiß der Halbgott am besten. Mir attestierte der junge Viertelgott, ich sei gesund. Ärgerlich griff ich zu einem Zettel. Das tat ich selten, weil mein Schweigen alles um mich herum so angenehm in Watte packte. Diesmal aber kritzelte ich:

WARUM bin ich stumm?

In mildem Tone begann das Vormüllerchen einem Kindergartenkind zu erklären, dass Kopf und Körper Blaugrün nach allen Tests viel besser funktionieren, als es laut Literatur bei so anhaltendem Koma zu erwarten gewesen sei.

"Was nicht hundertprozentig in Ordnung ist, braucht einfach noch Zeit, um sich zu regenerieren.“ Er sah mir in die Augen, und ich schenkte ihm ein dünnes Lächeln.

Der junge Mensch sah wirklich sehr gut aus. Ob ihm die Frauen scharenweise nachliefen? Ob er in festen Händen war?

Einen Ring tragen die wenigsten, die als Mediziner arbeiten. Dafür machen sie hygienische Gründe verantwortlich. Einen Wimpernschlag lang wollte ich Holger Vormüller auf einem Zettel nach seiner Frau fragen. Doch ich besiegte die aufkeimende Neugier. Warum sollte ich meinen Träumen Fesseln anlegen? Stattdessen erfreute ich mich am Anblick des wohlgeratenen Mannes. Dazu musste ich nichts über seine Lebensumstände wissen.

Bei aller Träumerei durfte ich allerdings nicht so verrückt werden, auf irgendeine glückliche Zweisamkeit in meinem Leben zu hoffen. Von Zeit zu Zeit war ein Blick in den Spiegel angebracht.

"Wir können Sie in Bälde entlassen." erklärte mir Holger Vormüller.

Als Antwort bekam er ein Achselzucken.

"Das alles soll Schritt für Schritt geschehen. Zunächst können Sie den Sonnabend und den Sonntag tagsüber zu Hause oder - wenn Ihnen das nicht zusagt - bei Freunden verbringen. Nachts kehren Sie in unsere Obhut zurück. In Ordnung?"

Ich nickte.

"Wenn Sie das gut verkraften, entlassen wir Sie vom Freitagnachmittag an in den Wochenendurlaub.“

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