Peter Josef Dickers - Du lieber Himmel

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Geschichten schreiben – das können viele.
Geschichten schreiben über Alltägliches – das machen nicht viele.
Vordergründig, hintergründig, unterhaltsam, manchmal besinnlich beschreiben – das ist mein Markenzeichen.
Ich lese meine Geschichten vor – auf Kreuzfahrtschiffen z. B.
Viele hören mir zu.
Sie kommen in Kontakt miteinander und mit mir.
Meine Geschichten sind erlebte Geschichten.
Meine Geschichten erzählen nicht, was sein muss, sondern was sein kann.
Meine Geschichten machen neugierig.
Überzeugen Sie sich.

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Die Abiturprüfungen liefen in einem anderen Rahmen ab als heute. Jeder Abiturient musste nach der schriftlichen auch in die mündliche Prüfung. Das Schicksal entschied sich gegen mich. Ich musste ins Hebräische. Buddha sah mich untröstlich. Aber er lächelte. Das würde ich schaffen, sagte er. Ein langer Text wurde mir im Vorbereitungsraum zum Übersetzen vorgelegt. Schon weil er lang war, schien ich chancenlos zu sein.

Dann holte Buddha mich zur Prüfung ab. Lächelnd bemerkte er, wie ich mich fühlte. Kurz vor der Tür zum Prüfungsraum blieb er stehen und sagte: „Wenn du gleich die vielen Lehrer siehst, die uns zuhören, dann denk daran: Nur zwei Leute verstehen Hebräisch, du und ich.“

Hebräisch war mein Lieblingsfach. Ich hatte „bestanden“.

Die örtliche Tagespresse würdigte auf folgende Weise, dass sechzig junge Leute das Abitur geschafft hatten:

Sechzig Heranwachsende wurden verabschie-det. Abschied von der Schule. Das heißt, sie verabschiedeten sich selbst. Denn wenn ihre Antworten nicht genügt hätten, wäre ihnen der Abschied erspart geblieben. Aber obwohl neun Jahre eine Gewöhnungszeit sind, die es – nach dem Gesetz der Trägheit – schwer macht, sich vom Routinegang zum Gymnasium zu lösen, haben alle sechzig wie befreit aufgeatmet, als man sie mit dem Wort „bestanden“ entließ.

Entlassung bedeutet nicht nur Abschied von einer liebgewordenen Schule, sie bedeutet einen Sieg: Den Sieg des Wissens über die Tücken menschlicher Ungenügsamkeit wie über die Klippen der Prüfung. Sie bedeutet das erfolgreiche Ende eines Lebensabschnitts, und das ist noch wichtiger als das gesammelte Wissen; denn von dem „Universalwissen“ wird nach zwanzig, dreißig Jahren nur ein Teil übriggeblieben sein. Nicht zu Unrecht heißt die Prüfung „Reifeprüfung“ – als reife Menschen ins Leben gehen, die Reife mehren zum Wohle der Menschen und zum eigenen Nutzen, das ist der größere Sinn der Abschiedsstunde.

Noch sind die ersten Tage inhaltsleer. Man weiß noch nicht recht, wo man hingehört. Die freie Zeit hat etwas überraschend Rätselhaftes an sich. Aber schon bald gehen die ersten in einen Beruf, in ein Geschäft, an die Universität oder leisten ihre Wehrpflicht ab. Ein zweiter Abschied steht bevor, der erste große Abschied von zuhause. Der Glücksrausch geht schnell vorüber, dem Sieg folgt ein neuer Kampf, diesmal schwerer als der erste, weil die Obhut der Schule und des Elternhauses zurücktritt.

Zum Erfolg sagen wir den Jungen wie den Eltern herzlichen Glückwunsch, zum neuen Kampf und zu den neuen Opfern ein herzliches Glückauf.

Ein Glückwunsch an Buddha stand nicht im Bericht. Er hätte ihn verdient gehabt.

Alles was Recht ist

Vergangene Nacht wurde ich um Zwei Uhr wach. Ich hatte mir vorsichtshalber den Wecker gestellt. Die Straßenlaterne vor meinem Schlaf-zimmerfenster brannte wie immer, obwohl ich dem dafür Zuständigen bei der Stadt erklärt habe, welcher Unfug es ist, nachts ein Schlaf-zimmer zu erleuchten. Nichts hat sich getan. Die Licht An- und Ausmacher haben taube Ohren. Verantwortungsbewusste Bürger werden nicht ernst genommen.

Diskutieren? Zwecklos. Alle verstecken sich hinter gesetzlichen Vorgaben. An ihre Einsicht appellieren? Sinnlos. Meine akribisch geführten Aufzeichnungen, wie oft nachts jemand an meinem Haus vorbeigeht, der eine Laterne braucht, werden ignoriert. Ich kämpfe gegen Windmühlenflügel. Müssen die zwei Männer und die eine Frau, die ich gestern zwischen ein und vier Uhr gezählt habe, nachts etwas sehen können? Können sie nicht warten, bis es hell ist? Nein, sie brauchen Straßenlaternen. Bezug zur Wirklichkeit? Fehlanzeige. Irrsinn mit Methode. Wer bezahlt die Stromkosten? Ich.

Gerecht ist natürlich, dass ich seit einem halben Jahr das Schlagloch vor meiner Garage dulde. Zweimal in diesem Winter bin ich schon mit dem Auto aus der Garage gefahren. Dass ich heil herausgekommen bin, verdanke ich dem Umstand, dass das Loch nicht allzu groß ist. Ich weiß nicht, ob ich mir ein Bein gebrochen hätte, wenn nicht die Laterne dort stehen würde. Glauben die beim Amt, dass ich nur dann glücklich sein kann, wenn ich unglücklich bin? Dass die Laterne nur kümmerlich vor sich her flackert und eine Taschenlampe den glei-chen Dienst verrichten würde, interessiert nicht.

Als ich den im Amt dafür Zuständigen anrief, um ihn darauf aufmerksam zu machen, fragte er, wer zuerst dagewesen sei: das Loch oder die Laterne. Niemand könne zwei Probleme auf einmal lösen. Er irrt, wenn er glaubt, seine Antwort habe etwas mit sachgerechter Infor-mation zu tun. Wichtiges von weniger Wichti-gem oder Unwichtigem unterscheiden, kann er nicht. Oder will er sich mit seiner Laterne ein leuchtendes Denkmal setzen? Dürfen solche Leute unsere Ämterstühle besetzen und ihr Recht auf Dummheit wahrnehmen? Ich werde ihn nicht mehr anrufen, sondern mit Verachtung strafen wegen seiner Bedeutungslosigkeit.

Es wird sich nichts ändern. Für mein gutes Recht muss ich bezahlen, bekomme es aber nicht. Ist das gerecht?

Meinem Nachbarn werfen sie alles nach, wenn er meint, benachteiligt zu werden. Seit ein paar Wochen wohnt er hier. Ein Migrant angeblich, mit einem ausländisch klingenden Namen. Leute mit kaum aussprechbaren Namen erregen Aufmerksamkeit. Ihnen wird geholfen, selbst wenn sie nicht darum gebeten haben. Meine Vorfahren sind auch hier eingewandert. Sie wohnten zwei Häuser weiter und brauchten eine größere Wohnung. Keiner hat sich gerührt. Es geht nicht gerecht zu.

Die Wohnungsmieten kann sich kaum jemand leisten. Eine Studentin, die das Zimmer mieten wollte, lehnte dankend ab, als ich vierhundert Euro im Monat von ihr verlangte. Habe ich die Mietpreise erfunden? Undankbar war sie außer-dem, als ich ihr anbot, einmal in der Woche mein Badezimmer benutzen zu können. Sie verzichtete. Wir hatten früher kein Badezimmer, habe ich ihr gesagt. Als sie mich fragte, wofür ich jetzt eines brauche, habe ich ihr die Tür gewiesen. Von Respekt hat sie nichts gehört. Unrechtsbewusstsein? Natürlich nicht. Studieren wollen alle, am liebsten auf meine Kosten. Die Verantwortung in unserem Land ist abhandengekommen.

Alles, was Recht ist: Es geht so nicht weiter. Wer nicht tut, was er tun kann, tut Unrecht – auf Marc Aurel, den berühmten römischen Kaiser kann ich mich berufen, der das schon vor zweitausend Jahren gesagt hat. Mir macht man es schwer, das Richtige durchzusetzen. Wer Recht hat, steht allein da. Recht zu haben ist nicht das, wofür einen die Menschen lieben. Ob man mir einmal dankbar sein wird, dass ich Recht hatte und für Recht und Gerechtigkeit gestritten habe? Auf ein Verdienstkreuz werde ich vergeblich warten.

Das Licht vor meinem Fenster brennt nachts immer noch, obwohl ich zwischen ein und vier Uhr keine Menschenseele auf der Straße sehe. Ich werde etwas unternehmen müssen.

Die Neandertalerin

Grüne Oase. Konsum-Paradies. Baden wie Kleopatra. Kosmetik-Verwöhn-Programme. Packungen in der Wasser-Schwebeliege. Will man mir etwas Gutes tun? Die Einladung weckt Neugierde. Jedoch kein Hinweis auf schöne Stunden allein oder zu zweit. Die Dame aus dem Neandertal, die zur Party einlädt, hat andere Interessen. Dass ich sie im Erlebnisbad begrüßen kann, muss andere Gründe haben.

Soziale Fürsorge zu Angehörigen und Fremden wird ihren Neandertal-Vorfahren nachgesagt. Das zeichnet auch sie aus. Aber kannten ihre Vorfahren Packungen in der Schwebeliege? Unwahrscheinlich. Sie mussten sich den harten Lebensbedingungen der Eiszeit anpassen und ihr Überleben sichern. Ob Übungen in der Schwebeliege dabei hilfreich gewesen wären – nicht vorstellbar.

Neandertaler waren kultivierter, als wir ahnen. Kunst und Musik sollen sie gepflegt haben. Dass Nachweise ihrer Kunstfertigkeit nicht überliefert sind, kann nur daran liegen, dass Forscher sie bisher nicht aufgespürt haben, auch keine Spuren von Schwebeliegen. Die Einladende hält nicht viel vom Schweben. Standvermögen und Bodenhaftung schätzt sie und zeichnet sie aus.

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