Christian Urech - Misericordia City Blues

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Misericordia City Blues beschreibt die neuen Abenteuer von Don Quichotte und Sancho Pansa, die es durch Raum und Zeit verschlägt: Aus der psychiatrischen Klinik in den Palast des Weltdikators, in die kalifornischen Wüste und in ein
von Ärzten regiertes Land namens Misericorda, unter Engel und Schattenengel, in finstere Urzeiten und schliesslich ins
spanische Mittelalter, wo sie eigentlich hingehören. Abenteuerroman, Satire, Roadmovie: Ein irrwitziger und komischer
Trip in der Tradition von Gullivers Reisen und eine Fortsetzung des Don Quichotte von Cervantes.

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«Es geschieht dir übrigens recht, dass du in dieser elenden Hütte gelandet bist, ein Verfolgter der misericordianischen Behörde bei einem Verfolgten der misericordianischen Gesundheitsbehörde. Du bist an allem, was dir passiert, selber schuld.»

Ich mag darauf nicht antworten. Ich bin müde.

«Denn vielleicht», fährt er rücksichtslos weiter, «warst du ja in der so genannten Vergangenheit ein Monster: die

Verkörperung der Boshaftigkeit. Eine Drecksau. Ein Folterer, ein Massenmörder, ein Schlächter, ein Nazi, ein

Diktator, ein Verräter, ein Tyrann. Oder einfach nur ein mieser kleiner Ganove und Verbrecher, ein Helfershelfer

und Scharfrichter, ein Befehlsempfänger und Lakai, ein Feigling, ein Denunziant, ein Opportunist und Profiteur.

Und die stecken alle noch in dir wie die Puppen in der russischen Puppe. Ja, so wird es sein.»

Die grossen Augen des jungen Mannes glänzen befriedigt.

«Du denkst wohl, er werde einmal abgetragen sein, der Berg aus Schicksal, den du mit dir herumschleppst?

Weit gefehlt! Es gibt nämlich auch ein Karma, das aus der Zukunft in die Vergangenheit wirkt. Du leidest jetzt für Untaten, die du erst noch begehen wirst. Ziemlich gemein, oder? Zeit und Raum und wir, die wir in Zeit und

Raum geworfen sind, und Ursache und Wirkung, das alles bildet einen Klumpen, eine komplexe Einheit. Wir

meinen zu fliehen. Wir meinen, dem entgegenzurennen, was wir als Streifchen Horizont am Himmel interpretieren. Weil wir es so ersehnen und erhoffen. Oder vielmehr, weil wir die Hoffungslosigkeit nicht ertragen. Aber die Hoffnungslosigkeit ist genau so irreal wie die Hoffnung, ein reines Hirngespinst wie fast alles, was der Mensch als bare Münze zu nehmen sich herausnimmt.»

Ich bin müde, so müde. Die Reden des Irren erschrecken mich nicht, sie langweilen mich bloss und schläfern mich ein. Wie lange ist es jetzt schon her, seit ich die Grenzen Misericordias passiert habe und seither ganz ohne Schlaf auskommen musste? Natürlich, ich bin selbst schuld, an allem selbst schuld, von mir aus. Ist mir doch scheissegal.

Ich schliesse die Augen.

Vielleicht bin ich tatsächlich nur ein Gedanke im Hirn eines Gottes, oder ein Traumfetzen, aber was heisst da schon Gott, Hirn, Gedanke, Traum; und vielleicht ist dieser «Gott» auch wieder nur ein Gedanke oder Traumfetzen im Hirn eines anderen Gottes, oder vice versa. Und vielleicht werden auch aus meinen Traumfetzen und Gedanken Welten geboren, vielleicht sind auch sie wieder Götter, die neue Kinder gebären, ganz aus sich selbst heraus. Sie fallen aus dem weichen Mutterschoss ins leere All, ein Klümpchen Kraft in eine immensen Leere.

Ich lege mich nieder, flach auf den Boden, fröstelnd.

Meine Gedanken verselbstständigen sich, werden zu einer Musik, absichtslos, aber unendlich tröstlich, der Moment des Einschlafens ist wie Heimkommen, eine kleine Erlösung. Bevor das Licht der Kerze erlischt, sehe ich, wie der junge Mann wieder zu einem Bündel auf dem Boden wird. Ich wollte es erkunden mit meinen Sinnen, ertasten mit meinen Händen, erlauschen mit meinem Ohr. Doch da ist nur noch ein leeres Bündel, ein schwarzes Ding in einem schwarzen Ding…

Eins

Es ging schon gegen Morgen. Im Wachsaal war – so paradox das klingt – ein vielstimmiges Schnarchen, Murmeln, Seufzen und Schmatzen der chemisch betäubten Patienten zu vernehmen. In einer Ecke sass die Nachtschwester über einer «Gala» oder «Glückspost» zusammengesunken und schlummerte ebenfalls selig und süss. Nur zwei waren wach: Don Quichotte und Sancho Pansa. Denn sie wollten noch in dieser Nacht abhauen.

Eine Welt voller Abenteuer und Aufgaben erwartete sie.

Komm, die Zeit ist da! ¡Vamos! zischte Don Quichotte seinem Kumpel Sancho Pansa zu. Mit blossen Füssen und in ihren weissen Nachthemden erinnerten sie ein bisschen an Kindergespenster, als sie jetzt aus den Betten stiegen, der eine gross und hager, ein typischer Leptosome (paranoide Schizophrenie, wie der Psychiater befriedigt festgestellt hatte), der andere klein und kugelig, der typischer Pykniker mit einer für den Pykniker typischen manisch-depressiven Neigung. Und schon stand Don Quichotte dicht vor der Nachtschwester und schaute ihr mit durchdringendem Blick ins Gesicht, was diese aber nur veranlasste, die Nase kraus zu ziehen, als müsse sie niesen. Vorsichtig zog ihr Don Quichotte den Schlüsselbund aus der Tasche und öffnete die Tür des

Wachsaals. Adiós, arme Brüder, murmelte er, und der kleine Dicke winkte mit der feisten Hand.

Die beiden hatten sich erst hier in der Klinik kennen gelernt, waren aber trotz ihrer äusserlichen und charakterlichen Unterschiedlichkeit schon bald unzertrennlich geworden. Stundenlang hatte man sie die Köpfe zusammenstecken und Don Quichotte leise, aber eindringlich auf Sancho Pansa einreden sehen, während dieser eifrig mit dem Kopf nickte zu den Erläuterungen seines gross gewachsenen, dürren Kumpels.

Nachdem sie durch endlos lange Gänge gehuscht waren, zwei Kindergespenster, bange horchend auf verdächtige

Geräusche, aber ohne aufgehalten zu werden, standen sie jetzt vor dem Gebäude in der lauen Luft der

schönbesternten Sommernacht. ¿Adónde vamos ahora? fragte Sancho Pansa, der die Entscheidungen immer anderen, die es besser wussten, zum Beispiel seinem langen Kameraden, überliess. Don Quichotte überlegte

eine Weile und sagte dann bestimmt: Zum Schwimmbad!

Sancho daraufhin irritiert: ¿Ma porqué? Das Schwimmbad ist doch geschlossen um diese Zeit. Aber Don Quichotte liess diesen Einwand nicht gelten: Als Toboser könne man jederzeit an jeden beliebigen Ort gehen, also auch ins Schwimmbad, selbst wenn dieses geschlossen sei. Umso besser, wenn es geschlossen sei. Denn, so führte er aus, im Schwimmbad seien sie vor der Verfolgung des Feindes sicher. Ausserdem würde es ihnen da bestimmt gelingen, morgen, wenn die ersten Badenden kämen, einige passende Kleidungsstücke zu erbeuten. In diesen Fetzen könne er sich jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit zeigen, geschweige denn auf ein Pferd oder gar einen Lufthund setzen. Nicht einmal Unterhosen habe er an.

Natürlich sei es für einen Toboser irrelevant, ob er Unterhosen trage oder nicht, aber er wolle sich ja nicht so leicht zu erkennen geben. Tarnung, lieber Sancho, Tarnung ist das erste Gebot, wenn man mit geheimer

Mission im Feindesland unterwegs ist, schärfte der Ritter seinem Knappen ein.

Ausserdem habe er einfach Lust auf ein erfrischendes Bad.

Das alles erschien Sancho einerseits nicht so recht plausibel, das heisst, er verstand es nicht ganz, zudem

konnte er nicht schwimmen und war überhaupt wasserscheu; andererseits wusste er, dass sein Verstand zu beschränkt war, um so komplexe Materien wie die Angelegenheiten Don Quichottes zu durchdringen, und er

war immerhin so gescheit, seine eigene Beschränktheit zu erkennen und anzuerkennen.

Das öffentliche Schwimmbad der Gemeinde, zu welcher die Anstalt gehörte, befand sich auf der anderen Seite des Waldes, der die Klinik von der Ortschaft trennte. Also machten sie sich mit ihren blossen Füssen auf, diesen

Wald zu durchqueren: Don Quichotte fluchend, wenn er auf einen spitzen Stein getreten war oder sich die Zehen

angeschlagen hatte, Sancho Pansa alle Heiligen des Himmels anrufend, weil er sich in der Dunkelheit ein

wenig fürchtete und das Anrufen von Heiligen ja nie schaden kann.

Nach einer Zeit, die ihnen schier endlos erscheinen wollte, weil sie sich natürlich verlaufen hatten, langten sie endlich beim Schwimmbad an, das von einem knapp mannshohen Drahtgitter umzäumt war. Don Quichotte nahm dieses Hindernis im Sturm und landete auf der anderen Seite des Zauns zwar auf der Nase, doch fiel er des Rasens wegen relativ weich. Sancho Pansa jammerte und stöhnte, er werde es nie schaffen, über diesen Zaun zu kommen; eine Selbsteinschätzung, die sich schliesslich nur darum als Irrtum erweis, weil der Glaube, und erst recht der Glaube eines Don Quichotte, Berge versetzen kann.

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