Rolf Anton Bartonek - Aus dem bösen Wirtschaftsleben

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Edel sei der Mensch, hilfreich und gut? Aber doch nicht in der Wirtschaft! Hier geht es hart zu. Der Chef ist natürlich ein Idiot, du selber baust nur Mist und willst dafür auch noch eine Gehaltserhöhung. Es fehlt an brauchbaren Geschäftsideen, kreiert werden analotive statt in-novative Produkte, ein Öko-Klo bringt dem Hintern Licht. Posten werden am Biertisch ergattert. Um dir die Karriere zu vermasseln, wählen dich die lieben Kollegen sogar zum Betriebsrat.
Der «Held» des in Du-Form geschriebenen Glossenbuchs «Böse ist das Wirtschaftsleben» durchläuft viele Stationen in vielen Unternehmen. Er erlebt Firmenpleiten und befindet sich ständig auf Jobsuche. Er lernt, das «sozialverträglicher Abbau» besser klingt als «gesundschrumpfen» und wie man seinen alten Chef vernichtend lobt, um selbst eine neue Chance zu bekommen. «Make the Future» steht für das Englisch-Geschwätz von PR-Agenturen, in denen Menschenfreunde fehl am Platze sind, wenn es um Werbung für Finanzdienstleister geht.
Bei einem Strukturvertrieb ist das gesamte Streben darauf ausgerichtet, keine graue Maus, sondern ein Tiger zu sein. Unser «Held» landet als Leiharbeiter am Band eines Autokon-zerns, wo es mit der Freiheit, der Gleichheit und vor allem der Brüderlichkeit absolut nicht klappt. Er versucht sich als Ein-Euro-Sklave, als Denkmal auf dem Bau und als illegaler Fahrkartenkontrolleur. Mit einer eigenen Reinigungsfirma scheitert er kläglich, wird sie nur durch kriminellen Verkauf wieder los. Für eine Zeitung produziert er Horoskope und Rätsel fürs dumme Volk. Später erfährt er viel über Bestechlichkeit am Bau, gerät selber in den Knast und landet schließlich als Tellerwäscher in einer Kantine. Bei einem Sicherheitsdienst bekommt er es mit scheißenden Gespenstern zu tun, verkauft dann Mondland, gerät in die von den Chinesen gebeutelte Solarbranche.

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Dein Chef erkennt deine Fehlleistung. Es gelingt ihm, den Kunden zu beruhigen. Du aber erhältst eine Abmahnung: wegen mangelhafter Liebe.

Gewissensfrage

Außerdem musst du am nächsten Tag beim Chef antanzen. Er sitzt hinter seinem dicken Schreibtisch und betrachtet dich eine Weile. Du fühlst dich wie ein Wurm, der schutzlos auf dem Parkett herumkringelt. Dann endlich spricht der Herr zu dir: „Nun, in der Liebe scheinen Sie mir noch sehr unerfahren. Aber über Gewissen verfügen Sie bestimmt im Überfluss.“ Du erschrickst. Leute mit wenig Liebe und viel Gewissen können im Marketing leicht zum Pro-blemfall werden. Das ist eine ganz ungünstige Mischung. Wenn du deinen Job noch eine Weile behalten willst, solltest du das mit dem Gewissen jetzt unzweideutig klarstellen und deine Fehlleistung aufrichtig bedauern. Gewissen ist nichts Innovatives, sondern oft schlicht für den Arsch, also analotiv.

Du begreifst, dass du im Chef-Hirn einen gravierenden Wandel bewirken musst, indem du aus der Schublade für linke Spinner heraus- und in die für gewissenlose Hunde hinein-springst. Ja, eigentlich bist du ein ziemlich gewissenloser Hund. Das wäre eine Einschätzung, die dich nicht nur retten, sondern auch dauerhaft weiterbringen könnte. Direkt aussprechen darfst du das mit dem Hund aber nicht. Pfui, so etwas verstößt gegen jede Etikette. Der Chef kann sich Gewissen zwar auch nur in kleinen Portionen leisten. Zugeben würde er das aber nie. Es gibt Dinge, die brauchen eine stillschweigende Übereinkunft. Also wirst du vor-nehmer zur Sache gehen, um Vertrauen werben. Betone einfach, dass du nicht zu den Leuten gehörst, die ständig die Welt verbessern wollen. Für derlei Ziele gibt es keine Liebe und erst recht kein Geld. An beidem hängst du aber sehr. Nach dieser Darstellung darfst du ein wenig lächeln. Du wirst sehen, auch beim Chef hellt sich das Gesicht auf.

Da du nun nicht mehr im Verdacht stehst, die Welt verändern zu wollen, wird er lockerer und verrät dir, dass er die „Glücksbringer“ auch nur als Geschäftsmann liebt. Privat kämen ihm diese Geldabzocker niemals über die Schwelle. Dem Chef würde sogar noch etwas viel Bösartigeres einfallen als dein harmloses Filmchen mit der vergessenen Unterschrift. „Glücksbringer“-Verträge bringen nur einem Glück: dem Eigentümer dieses Finanz-dienstleisters. Das ist jetzt ein richtiger Milliarden-Glückspilz. Auch für den schlechtesten Vertrag ist gleich am Anfang eine fette Abschlussprovision fällig, von der Bank erhält der Vertreter für die Kreditvermittlung eine weitere Provision. Der „Glücksbringer“-Mann hat sein Geld gleich im Sack, die Kunden merken oft erst nach Jahren, dass sie ihres verlieren. Außerdem: Was ist angesichts der Inflation ein heute eingezahlter Euro in 20 Jahren wert? 50 Cent oder 20? Die Inflation kann Zinsgewinne mehr als auffressen. Hahaha.

Ein Saukerl ist das, dieser Glückspilz. Erst hat er mit seiner Lobby eine Herde dummer Politiker beschwatzt, wegen der Bevölkerungspyramide seien die Renten nicht mehr sicher. Dann haben die das verbreitet, damit den Leuten Angst eingejagt und den Finanzhaien die Schäfchen zugetrieben. „Siehst du“, sagt der Chef, „was wir hier machen, ist ganz im Sinne der Politik.“ An dieser Stelle ist es Zeit, die Analyse des Chefs zu bewundern. Der quittiert das mit dankbarem Lächeln und setzt noch einen drauf. „Die Abgeordneten haben das mit der Alterspyramide anstandslos gefressen. Entweder sind das Trottel oder sie wurden bestochen. Der ganze Pyramidenquatsch lässt nämlich die Produktivitätsentwicklung und die Verteilung der steigenden Gewinne völlig außer Acht.“

Karrierebewusste nicken an dieser Stelle und widersprechen dennoch ganz vorsichtig. Die Einheit von starker Zustimmung und leichten Einwänden zeigt dem Chef, wer seine Darlegungen begreift und trotzdem eigene Gedanken hat. Manchmal braucht er Leute mit eigenen Gedanken. Du wendest ein, eine private Altersvorsorge könne aus deiner bescheidenen Sicht trotz allem nützlich sein. „Klar!“, brüllt der Chef. „Aber doch nicht bei diesen Banditen!“

Du darfst jetzt gehen und dich der Banditen-Liebe widmen. Die Szene wird neu gedreht. Mama und Papa unterschreiben und umarmen sich. Am Schluss sagt der „Glücksbringer“-Vertreter: „Da haben Sie ja noch mal Glück gehabt. So einen Vertrag kriegt nicht jeder.“

Flucht ins Wetter

Diesmal ist der Botschafter vom Finanzhai zufrieden. Den Abschnitt mit der Unterschrift sieht er sich gleich dreimal an, klatscht in die Hände und schnalzt mit der Zunge. Jetzt ab mit dem Filmchen ins Fernsehen. „Wissen Sie, wie sauteuer das ist?“, stöhnt der Mann. Der Chef grinst: „Das zahlen doch Ihre Kunden, ist ja eingepreist.“ Der „Glücksbringer“ grinst zurück: „Gott sei Dank ist das so.“ Die Tür fällt ins Schloss. „Da haben wir noch mal Glück gehabt“, sagt der Chef.

Das ist aber nicht von Dauer. Nach ein paar Wochen ruft der „Glücksbringer“ wieder an und storniert den geplanten Folgeauftrag. „So ein sau-, sau-, sau-, saublöder Journalist hat einen Artikel über uns veröffentlicht und unser Produkt diffamiert. Angeblich würden wir die Leute falsch beraten. Jetzt können wir noch nicht einmal mehr den Spot mit der Unterschrift senden. Der geht nämlich nach hinten los. Alles für den Arsch!“

Ist noch was zu retten? Dein Chef weiß Rat. Und du darfst mal wieder etwas lernen. Es geht um die Frage, was jemand tun kann, wenn er ein scheiß Produkt hat, aber trotzdem positiv erwähnt werden will. Das interessiert den Kunden gewaltig. Offenbar zappelt der Mann vor Aufregung so stark, dass sich das durch den Äther überträgt und das Telefon in der Hand des Chefs wackelt. Geld spielt nun wieder keine Rolle. Die Agentur organisiert eine Image-Werbung.

Der „Glücksbringer“ lobpreist nun nicht mehr seine Finanzprodukte, er präsentiert im Fernsehen das Wetter. Irgend jemand hat immer Glück. Mal lacht die Sonne für die Urlauber, mal regnet es für die Bauern. Die Idee ist einfach: Das Glück überträgt sich auf den Über-bringer. Sein Name prägt sich ein, Bekanntheit fördert das Geschäft. Das flutscht solange prächtig, bis selbst das Wetter die Nase voll hat vom „Glücksbringer“. Es fängt an zu regnen und hört tagelang damit nicht mehr auf. Die Flüsse treten über die Ufer, Deiche brechen, Dörfer und Städte werden überflutet. Und immer ist es der „Glücksbringer“, der die neuen Hiobsbotschaften präsentiert.

Wutentbrannt und völlig durchnässt erscheint der Mann vom Finanzdienstleister wieder in eurer Agentur. Der kräftige Kerl möchte deinen Chef am liebsten in den Papierkorb stecken. „Ihr Pfeifen wollt eine Werbeagentur sein!?“, schreit er. „Nicht mal das Wetter habt ihr im Griff!“ Dein Chef flötet angstvoll etwas von Entschuldigung. Er ist schon zur Hälfte unter dem Schreibtisch verschwunden. Dort, ziemlich weit unten, kommt ihm eine neue Idee. Er bietet dem Finanzhai an, den Papst zu präsentieren. Der kommt bald nach Deutschland. Oder Fußballspiele! Fußballspiele sind immer gut! Das machen sogar Brauereien, wenn ihr Bier nicht schmeckt.

Der Mann überlegt kurz. „Was soll ich mit dem Papst? Der ist doch schon halb tot. Wir brauchen was Frisches. Verstehen Sie? Unser Produkt wendet sich nicht an ein greisenhaftes Publikum. Aber Fußballspiele, das ginge vielleicht.“ Krachend fällt die Tür ins Schloss. „Glück gehabt“, murmelt der Chef und kriecht hinter seinem Schreibtisch hervor.

Dir ist nicht wohl bei der Sache. Was ist denn, wenn die eigene Mannschaft zu oft ver- liert? Kommt dann der Schläger vom „Glücksbringer“ wieder? Mit der Vorstellung, er könnte den Chef in den Papierkorb stecken, kannst du zwar ganz gut leben. Allein, was machst du, wenn dem Chef die Flucht gelingt? Besteht in diesem Fall nicht eine gewisse Wahr-scheinlichkeit, dass du stellvertretend im Papierkorb landest? Schließlich ist das böse Wirt-schaftsleben mit der Würde des Menschen häufig nur schwer vereinbar.

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