5 BESTE LERN- & GENUSSERLEBNISSE
17 Schreiners Salettl S. 28
41 Landhofmühle S. 52
182 Survival-Kurs S. 174
305 Sennschule, Egg S. 291
312 Badehaus, Lochau S. 296
Wien
Wo der Waldbach in die Donau mündet
Aus dem keltoromanischen „Vedunia“ für Waldbach wurde im Althochdeutschen „Wenia“ und in weiterer Folge „Wien“ als Bezeichnung für den Wienfluss, der auch heute noch im Zentrum der Bundeshauptstadt in die Donau mündet. Obwohl Wien Österreichs flächenmäßig kleinstes Bundesland ist, lebt in seinem Großraum etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Die verkehrsgünstige Lage an einem der größten schiffbaren Ströme Europas sowie am Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrsstraßen und Handelsrouten sorgten schon recht früh für einen Aufschwung zur Donau-metropole. Auch städtebaulich und kulturell wurde die Residenzstadt zu einem wahren „kaiserlich-königlichen Schatzkisterl“. Von dieser Glanzzeit Wiens künden heute noch die imposanten Prunkbauten entlang der Ringstraße, aber auch die nicht minder beeindruckenden Sommerresidenzen am damaligen Stadtrand und die Jagdschlösser im angrenzenden Wienerwald.
Neben dem lebenslustigen, operettenhaft fröhlichen Wien gibt es auch ein Wien, dessen schwarzer, ans Morbide grenzender Humor nicht nur in Wienerliedern, sondern auch in unzähligen, teils bereits verwilderten originellen Friedhöfen und skurrilen Museen, wie dem Bestattungsmuseum, seine Ausprägung findet. Das Naturell der Wiener wird denn auch von vielen als stetes Pendeln zwischen „Schmäh und Grant“ (Charme und schlechter Laune) empfunden.
Für eine europäische Großstadt verfügt Wien über eine erstaunliche Vielzahl von Parks, Grünflächen, Wäldern und „wilden“ Bademöglichkeiten. Nicht zuletzt deshalb ist Wien in den Rankings der lebenswertesten Städte der Welt immer wieder an den vordersten Plätzen zu finden.
1Friedhof der Namenlosen
2Toter Grund
3Vienna Watersports Arena
4Lobau und Nationalpark-Donauauen
5Lobau, Dechantlacke
6Disc-Golf Prater
7Waterramp
8Gedenkwald Aspern
9See in der Asperner Seestadt
10Blumengärten Hirschstetten
11Badeteich Hirschstetten
12Badeteich Süßenbrunn
13Habsburgwarte
14Setagaya-Park
15Jüdischer Friedhof Währing
16Sternwartepark
17Schreiners Salettl
18Naschmarkt(-touren)
19Kleinster Weingarten
20Friedhof St. Marx
21Wienerberg Teich
22Volkspark Laaer Berg, Disc Gold
23Lainzer Tiergarten
24Maurerwald/Pappelteich
25Wotrubakirche
26Sterngarten
Schicksalhaft, aber namenlos
1 Friedhof der Namenlosen
Früher gab es beim Donau-Stromkilometer 1918,3 einen großen Wasserstrudel, der neben allerhand Treibgut auch
immer wieder die Körper Ertrunkener an Land spülte. Zumeist waren diese schon derart zersetzt, dass eine Identifizierung nicht mehr möglich war. Auch weil sich darunter sehr viele Menschen befanden, die ihrem Leben in der Donau selbst ein Ende gesetzt hatten, blieb ihnen ein kirchliches Begräbnis versagt. So wurden die Leichname in Meterabständen ohne jedes Zeremoniell begraben. In einem hölzernen Aufnahmehäuschen wurde stets ein Sarg bereitgehalten, um bei gegebenem Anlass Wasserleichen schnell unter die Erde zu bringen. Wegen Überschwemmungen, Eisstößen und der Erweiterung des Alberner Hafens musste der Friedhof immer wieder renoviert und zuletzt auch etwas versetzt werden. 1940 fand hier die letzte offizielle Beisetzung statt. Seit damals werden unbekannte Tote aus der Donau auf Kosten der Stadt Wien auf dem Zentralfriedhof begraben. Jeden ersten Sonntag nach Allerheiligen hält der Fischereiverein Albern hier eine Gedenkfeier ab. Auf einem Floß wird ein symbolischer Grabstein mit der Inschrift
„Den Opfern der Donau“ mit Kerzen und Kränzen geschmückt und der Donau anvertraut.
GPS: 48.15949, 16.50245
Anfahrt: Autobahn A4 Richtung Schwechat, Ausfahrt 228, links ab auf Zinnergasse, weiter auf Freudenauer Hafenstr., rechts ab auf Alberner Hafenzufahrtsstr., im Industriegebiet links ab auf Molostr. bis Friedhof.
Beliebt, belebt, bewandert
2 Toter Grund
Dieser ehemalige Donau-Altarm in der Nähe der Steinspornbrücke wurde ganz bewusst als Auwald-Relikt erhalten. Seit 1986 ist der Tote Grund nach dem Wiener Naturschutzgesetz als Naturdenkmal geschützt. Heute weist das auf der südlichen Seite der Donauinsel gelegene, etwa 1000 m lange und 200 m breite Gewässer eine Wasserfläche von circa 2,6 ha
und eine Wassertiefe von etwa 2 m auf, ist stromabwärts mit der Neuen Donau verbunden und durch eine Schwelle vor Wasserabfluss bei geringem Wasserstand gesichert. Uralte Weiden und Pappeln haben hier ein dschungelartiges Feuchtbiotop geschaffen, welches zahlreichen Tieren und Pflanzen des vormaligen Überschwemmungsgebiets einen idealen Lebensraum bietet. Viele Wege und Trampelpfade führen durch das besonders im Frühling eindrucksvoll wu-chernde Dickicht. Mit etwas Glück bekommt man hier seltene Käfer, Laubfrösche, Sumpfschildkröten, Ringelnattern,
Kormorane, Graureiher und auch Biber zu sehen. Unüber-
sehbar ist jedenfalls, wie der Nager mit seinen scharfen Zähnen dem Baumbestand auf den Leib rückt.
GPS: 48.18381, 16.47413
Anfahrt: Südosttangente A23, Ausfahrt Kagran, donauabwärts Raffineriestr., bei Steinspornbrücke parken, über Brücke zum beschilderten Wanderweg .
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