Diese Abende sind mir eine neue Gewohnheit geworden, die mir Spaß, Freude und ein gutes Körpergefühl bereiten.
3. Quelle: Entspannung
Die dritte Quelle ist Stressbewältigung und Entspannung. Hierbei kam mir meine Krankenkasse zugute. Sie bot mir zwei Kurse an: Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Ich entschied mich für Autogenes Training. Nach dem Kurs genügte mir die Kurzform von Prof. Dr. med. Dietrich Langen. Ich brauche heute nur noch täglich zwei Minuten Trainingszeit. Die Kunst dabei war, einen festen Punkt in meinem Tagesablauf dafür zu finden. Ich fand diesen Punkt frühmorgens, direkt nach dem Aufstehen, noch vor dem Waschen. Natürlich klappte auch diese morgendliche Übung nur am Anfang. Schon bald ließ mein Tatendrang nach. Aber ich wehrte mich dagegen und sagte nach dem Aufstehen und dem Gang zum WC, jeden Tag zu mir:
Michael, setz dich jetzt in den Sessel, nimm die bequeme Haltung ein und beginne dein Autogenes Training!
Das hat geholfen. Seit jetzt vier Wochen führe ich jeden Morgen meine Entspannungsübung durch und spreche regelmäßig die Kurzformel nach Langen.
Von der Wirkung bin ich total begeistert. Ich fühle, dass meine Reizschwelle seither viel höher ist. Ich habe fast immer gute Laune und die Bewältigung der Tagesanforderungen bereitet mir keine Schwierigkeiten mehr.
4. Quelle: Gesunder Umgang mit Suchtmitteln
Die vierte Quelle ist der gesunde Umgang mit Suchtmitteln (Nikotin, Alkohol, Tabletten, Drogen). Zum Glück hatte ich mit Nikotin, Tabletten und Drogen keine Probleme. Aber Alkohol. Vor der Silvesternacht kam es schon ein- bis zweimal in der Woche vor, dass ich in meine Stammkneipe ging, um meine Lustlosigkeit mit Alkohol zu ertränken. Dabei erlebte ich allerdings immer dasselbe: Am Abend fühlte ich mich besser. Am Morgen aber unausstehlich. Ich hatte Kopfschmerzen und alles war mir zuwider. Wie gesagt, das war vor der Silvesternacht und meinem neuen Vorsatz: Ich will gesund und glücklich sein!
Die Änderung meiner Ernährungsgewohnheiten, die regelmäßige körperliche Bewegung, das tägliche Autogene Training und die ständige Wiederholung meines Vorsatzes:
Ich will gesund und glücklich sein!
führten dazu, dass der Grund für mein Trinken nach ca. vier Wochen verschwunden war. Ich gehe nur noch selten in meine Stammkneipe. Das Geld, das ich dabei spare, setze ich jetzt viel lieber im Fitnesscenter um. Ich habe kein Bedürfnis mehr, über den Durst hinaus zu trinken. Heute ist mein Credo:
Weniger ist mehr!
Und weniger kann ich jetzt auch richtig gut genießen.
5. Quelle: ein erfülltes Sexualleben
Die fünfte Quelle wird in einem reichen Sexualleben gesehen. Dazu las ich in der „Hausapotheke gegen Stress“ folgendes:
„Ein erfülltes Sexualleben hat eine kreislaufstärkende, lebensverlängernde Funktion. Was dazu gehört, wird individuell unterschiedlich empfunden und ist im Wesentlichen vom seelischen Umfeld jedes Einzelnenabhängig.
Dazu findest Du in dieser „Hausapotheke gegen Stress“ und den unterschiedlichen Selbsthilfeansätzen viele Hinweise und Ratschläge für gutes Wohlbefinden. Das ist für jede Partnerschaft die Basis für ein harmonisches Sexualleben. Eine Voraussetzung ist auch, dass beidePartner sich wohl fühlen.“
(CD-ROM, 12 Prävention, Gesundheit, Selbstanalyse, Seite 4)
Wie Du weißt, gab es zwischen meiner Freundin und mir oft Spannungen und Streit. Wir sahen uns nicht mehr oft. Die Beziehung schien sich „ausgeliebt“ zu haben. Da war nicht mehr viel, mit einem erfüllten Sexualleben. Aber, ich muss Dir sagen, seit ich die vier Quellen der Gesundheit für mich erschlossen habe, bin ich ein anderer Mensch. Das merkte auch meine Freundin. Ich bin wieder nett, freundlich, höflich und charmant, wie zu der Zeit als wir uns kennenlernten. Und ich kann jetzt auch mal geduldig zuhören.
Ich fühle, wie auch bei Ihr die Liebe wieder erwacht und das tut uns beiden sehr gut.“
Kontakte
sind nur beständig,
wenn man
sie selbst regelmäßig pflegt.
2. Geheimnis: Pflege und Neuaufbau von Kontakten
Saskia, eine ehemalige Mitarbeiterin, erzählte mir folgendes Erlebnis:
„Ich führte 20 Jahre lang ein klassisches Singleleben. War damit zufrieden und glücklich. Doch dann kam eine Veränderung, die mich zwang, berufsbedingt aus meiner vertrauten Bamberger Umgebung nach Hamburg umzuziehen. Die ersten Monate ging alles gut. Ich arbeitete viel und richtete mich neu ein. Regelmäßig kontaktierte ich meine alten Freundinnen und Freunde per Mail, Skype oder Telefon. Doch dann, so ganz allmählich, schleichend, wurden die Abstände zwischen den Kontakten länger. Ich hatte kaum nennenswerte, neue Erlebnisse, meine Mails verkürzten sich und die Gespräche wurden immer zäher. Ich begann, mich noch mehr in meine Arbeit zu flüchten und kapselte mich zu Hause, in meiner Wohnung, von der Außenwelt mehr und mehr ab.
Ich fühlte mich wie eingerostet. Es fiel mir schwer, etwas zu unternehmen und zu anderen Menschen in Kontakt zukommen.
So durfte es nicht bleiben. Ich musste etwas dagegen tun!
Als erstes traf ich für mich folgende Entscheidung:
Ich will wieder aktiv leben.
Ich will auf andere Menschen zugehen.
Ich will neue Kontakte knüpfen und pflegen.
Diese drei Sätze schrieb ich mir auf einen Zettel und hängte diesen an meinen Badezimmerspiegel. So wurde ich automatisch mehrmals täglich an meine Entscheidung erinnert.
Als zweites erarbeitete ich mir ein Notizblattmit folgenden fünf Fragen:
1 Zu welchen Menschen, mit denen ich heute zu tun hatte, möchte ich gern eine neue Beziehung aufbauen?
2 In welcher Situation hätte ich das heute tun können?
3 Was hätte ich selbst dabei tun können? (z.B. aktiv zuhören, Anteil nehmen, nachfragen, Mitgefühl zeigen, Wertschätzung entgegenbringen, Hilfe anbieten)
4 Wie kann ich dieses Versäumte nachholen?
5 Welche Ziele leite ich für mein eigenes Verhalten für morgen davon ab?
Als drittes nahm ich mir diese fünf Fragen zwei Wochen lang, jeden Abend vor und beantwortete sie mir in einem leeren Heft.
Damit verfügte ich über einen Plan, um aus meiner Einsamkeit herauszukommen.
Jetzt brauchte ich nur noch, viertens, jeden Tag die Energie, um meine Ziele für den nächsten Tag in die Tat umzusetzen. Das erreichte ich mit folgenden Selbstgesprächssätzen:
Saskia, sei aktiv. Sprich die ausgewählte Person an. Frage nach. Hör genau zu, was sie antwortet. Zeige Mitgefühl und bringe ihr Wertschätzung entgegen.
Anfangs hatte ich ein paar peinliche Situationen. Meine Aktivität kam bei einigen nicht so gut an, wie ich erhofft hatte.
Aber dank meines Erinnerungszettels am Spiegel, meiner abendlichen Fragebeantwortung mit Zielstellung für den nächsten Tag und meiner Selbstgesprächssätze gelang es mir, aus den Fehlversuchen zu lernen.
Meine Ansprache der geplanten Person wurde von Tag zu Tag natürlicher. Es fiel mir immer leichter.
Nach zwei Wochen hatte ich zu einer Arbeitskollegin und einer Besucherin meines Stammlokales näheren Kontakt aufgebaut.
Es entwickelte sich das Gefühl:
Wenn ich diesen Kontakt jetzt mit Zuhören, Mitgefühl und Humor regelmäßig weiter pflege, dann könnten sogar neue Freundschaften daraus entstehen.“
Vielleicht ist
das Lachen
eine der
größten
Erfindungen
Gottes.
Ephraim Kishon
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Читать дальше