Urs Scheidegger - Zeitgenossen

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Der Autor porträtiert herausragende Schweizer Zeitgenossen aus Politik, Sport und Fernsehen sowie Schräges aus dem schweizerischen Alltag auf seine ganz eigene Art und Weise. Manchmal tönt es positiv, manchmal unvorteilhaft. Wahrheit und Erfindung geben sich die Hand. Oft werden recherchierte Texte bewusst zu pointierten Sprüchen umgewandelt – so etwas wie Karikaturen in Worten. Den Betroffenen wurden ab und an Aussagen in den Mund gelegt, die sie selber nie geäussert haben. Ein reines Lesevergnügen für politisch orientierte Menschen und notorische Nörgler mit Humor.

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Ja, ja, ich habe viel zu tun, obschon ich pensioniert bin. Wenn ich an jene denke, die mit ihrer Rente kaum über die Runden kommen, dann muss ich, unter uns gesagt, zugeben, dass etwas nicht stimmt. Aber bitte sehr, hätten diese Leute während ihres Berufslebens wie ich den Finger herausgezogen, Sie wissen, was ich meine, ginge es ihnen heute auch besser. Ich bin auf alle Fälle nicht jedermanns Mäzen, was so viel heisst, dass ich nicht allen Zeitgenossen unter die Arme greifen kann. Apropos Mäzen, das ist eine Bezeichnung, die man in der Regel für selbstlose Geldgeber wie mich verwendet. Und das bin ich auch. Ich habe dem armengenössigen, altersschwachen Anker aus Ins schon viele Bilder abgekauft, für einen guten Preis wohlverstanden. Hätte Herr Heiliger Klaus am Berg oben in Obwalden, mein Kronzeuge und Schutzpatron, was immer das für Sie auch heissen mag, auch Bilder gemalt, ich hätte ihm ebenfalls gleich ein paar Dutzend abgekauft. Ich bin halt ein grosszügiger Kunstmäzen.

Kennen Sie übrigens Vitus, nicht den Jungen aus dem Filmdrama von Regisseur Fredi M. Murer? Es ist der andere berühmte und weitherum gehasste Vitus aus dem Bündnerland, den ich meine, ein Religionsfrömmler, der am 19. August 2017 mit mir zusammen über oben genannten sechshundertjährigen Kronzeugen, Einsiedler, Asket und Mystiker vor Publikum sinnierte. Es wurden auch vorsintflutliche Filmaufnahmen aus dem Leben und Wirken von ihm gezeigt. Ich bin eben auch ein Historiker ersten Ranges und Geschichtsfanatiker in einem. Haben Sie es gecheckt oder wussten Sie es bereits vorher?

Ich weiss fast alles, was in unseren Stuben und auch ausserhalb passiert ist, passiert und passieren wird. Das ist mein Vorteil, denn mit diesem meinem hochkarätigen Wissen kann ich fast jeden Gegner in die Knie zwingen. Ich meine, ihn mundtot machen. Auch darin bin ich gut. Klar, dass ich wegen meiner Überlegenheit von den meisten hierzulande angefeindet werde. Aber das ist mir Schnurz oder Wurscht, wie Sie wollen. Ich weiss, dass ich einer der Grössten bin, der je die Schweiz regiert hat. Es ist schon klar, dass ich nicht direkt regiere, ähm, nicht mehr direkt, sondern indirekt, manchmal versteckt, oft auch hinterhältig, dies vor allem dann, wenn den Lieben und Netten der Schweizer Politik eins ausgewischt werden muss. Ich gebe es zu, manchmal finde ich das, was die machen, besser als das, was ich vorschlage. Natürlich ist das ein Widerspruch zu meiner innersten Überzeugung, doch wer weiss, vielleicht, das hat mir mal ein mir sehr nahestehender Pfarrer gesagt, ist dieses Gefühl von Überzeugung falsch. Nun gut, aber, sage ich mir, man muss doch zu etwas, das man für richtig hält, stehen. Oder sehe ich das falsch? Wenn ich wie eben so richtig in mich gehe, fühle ich mich manchmal ziemlich unsicher. Kaum vorstellbar, was? In so einem Fall bitte ich meine Frau um Rat. Die weiss immer alles. Oft sogar besser als ich. Sie ist so was wie eine Heilige. Nicht gleich heilig wie Bruder Klaus von Obwalden, der von so einem Papst geheiligt wurde, obschon es ihm ja nach seinem Tod auch nichts mehr nützte. Fragt sich nur, weshalb man jemanden heilig spricht, wenn er nichts mehr davon hat. Da hat es meine Frau besser. Ich bezeichne sie persönlich als Heilige. Das heisst, dass sie von dieser meiner persönlichen Auszeichnung profitieren kann, zumindest solange sie noch lebt. Ich meine, dass ihr mein Portemonnaie von Nutzen ist. Das Geld ist schliesslich das Wichtigste im Leben eines anständig arbeitenden und klug denkenden Menschen. Um auf das Wort klug zurück zu kommen. Meine Vasallen, Sie wissen schon, an wen ich dabei denke, die sind ja alles andere als gescheit. Sie machen alles, was ich sage. Sie reden mir nach. Sie vertreten meine Sicht der Dinge, auch wenn sie falsch ist. Aber genau solche Leute braucht man, will man erfolgreich sein. Umgekehrt sieht es drüben in Amerika aus, dort ist ein Unkluger am Ruder und die Gescheiten seine Vasallen. So gesehen haben wir es hier in unserem Land gut, weil man hier weiss, dass das, was ich sage, klug ist.

Nicht wahr, Heidi? Bist du mit meinen Ausführungen einverstanden?

Heidi

Mehrheitlich einverstanden.

Ich bin eine angegraute Frau und heisse Heidi. Mein Name sagt alles: eine echte, gute Schweizerin. Noch nicht ganz so alt wie mein Mann, der sich langsam aber sicher zu einem Greis verwandelt. Also äusserlich gesehen. Ab und an auch im Geist, muss ich zugeben. Es gibt immer öfter Denklücken. Heidi ist im Gegensatz zu meinem Mann, dem Remo, wie er sich nennt, mein richtiger Name. Silvia passte aber dennoch besser zu mir. Ich bin alles in allem gesehen die graue Maus – lustiger Zufall, das mit angegraut und grauer Maus – unserer Familie und liefere für sie und irgendwie sogar für die ganze Nation das Beste aus meinen grauen Zellen. Mein erlernter Beruf ist Lehrerin, und Lehrer wissen so ziemlich alles, manchmal besser als Gelehrte, Experten und andere Intellektuelle. Der Rest der Familie braucht sich also nicht besonders um die Zukunft zu kümmern. Meinen Mann habe ich soweit gebracht, dass er steinreich wurde. Unsere Kinder haben deshalb ein zünftiges Sackgeld mit auf ihren Lebensweg erhalten. Manchmal fand er meine geldgierigen Ideen abwegig, hinterhältig, fragwürdig, korrupt, illegal, doch das war schlussendlich egal, denn meine grauen Zellen arbeiten präzise und erfassen und vermeiden alle Fallen, die es im Geschäftsleben und in der Politik gibt. Mit mir ist man somit immer auf der sicheren Seite.

Die Schweiz weiss gar nicht, was sie an meinem Remo hat. Der Remo ist vordergründig der grosse Denker der Nation. Allerdings oft vorgedacht durch mich. Aus diesem Grund ist es unverständlich, dass die Lieben und Netten der linken Politik nicht immer, sogar eher selten, mit seinen Ideen einverstanden sind. Ich bin überzeugt, dass es denen an genügend grauen Zellen fehlt, sonst würden sie mit auf den Zug steigen und mithelfen, unser Land sauber und rein zu blochen. Wir brauchen doch keine fremden Erntehelfer aus Polen und Putztiger aus Portugal, früher hat man für diese Arbeiten auch mal Kinder eingesetzt, das ging ja auch. Auch gescheite Professoren brauchen wir nicht, wozu auch fremdes Gedankengut bei uns einführen, gehts noch? Und zudem haben wir selber genügend schlaue Bauern, früher gar die Elite der Politik. Die wussten noch, wie man Politik betreibt. Es müssen Macher ran, die arbeiten können, die wissen, was es heisst zu schuften. Zwei solch bodenständiger Typen haben wir bereits an vorderster Front im Einsatz. Zu Ihrer Erinnerung: Guy und Ueli. Remo und ich geben ihnen regelmässig geistige Anstösse für ihre grauen Zellen. Also vor allem ich, denn der Remo ist mehr mein kluges und lautes Sprachrohr als der intellektuelle Teil unserer Gemeinschaft.

Wenn er auch manchmal etwas ausfallend wirkt, meint er es selbstverständlich nicht so. Er ist nicht so wie der Neue in Amerika. Im Gegenteil, dieser versucht meinen Remo auf unsachgemässe Art nachzuäffen. So erscheint es mir wenigstens. Wohlverstanden, nicht die Sachen mit den Frauen und dem Sex, da ist Remo sauber. Sollte mir allerdings unerwarteterweise etwas in dieser Beziehung Ungereimtes zu Ohren kommen, dann kann er sofort abdanken.

Es ist ziemlich heiss diesen Nachmittag, nicht wahr? Ich schwitze jedenfalls, weshalb ich mich jetzt zum Pool in unseren Garten begebe und an einem kühlen Drink schlürfen werde. Ich habe es verdient. Kommen Sie mit. In all den Jahren habe ich ziemlich viel denken und geradebiegen müssen, was die Lieben und Netten angerichtet hatten und immer noch tun.

Es gibt übrigens Leute, die mich nicht mögen. Dabei war ich früher in jungen Jahren eine hübsche Erscheinung und von vielen Männern begehrt. Wieso es gerade der Remo bei mir geschafft hat, ist mir ein Rätsel. Ich habe oft darüber nachgedacht, versucht, mich zurückzuerinnern, wie es hat geschehen können. Also wissen Sie, er ist ja nicht gerade eine anziehende Person, besonders heute in seinem Alter nicht. Alles, was man bei einem Menschen als nicht schön bezeichnen kann, wird bei ihm jetzt immer ausgeprägter. Schauen Sie nur mal seine herunterhängende Unterlippe an. Ich will damit nicht sagen, dass er hässlich geworden ist, aber immerhin muss man schon lange hinschauen, um noch etwas Gefälliges zu entdecken. Auf die Schönheit kommt es aber eigentlich nicht an, das weiss ich wohl, die inneren Werte zählen. Und die hat er. Zudem hat er immerhin drei Töchter und einen Sohn gezeugt. Das ist nicht nichts in der heutigen modernen Zeit der Individualisten, wo nur noch wenige heiraten, aber dennoch zusammenleben und uneheliche Kinder aufziehen. Arme Würmchen, diese Kleinen. Das hätte es bei uns nicht gegeben. Früher war man halt seriöser als heute. Wenn man Kinder wollte, heiratete man und blieb zusammen um der Kinder willen, auch dann, wenn die Liebe für einmal ausgeflogen war. Dass das heute nicht mehr so ist, liegt daran, dass die Grenzen für fremde Menschen geöffnet wurden, dass das Internet erfunden worden ist, natürlich von den Amerikanern, was wiederum heisst, dass die von dort drüben ihren Ramsch zu uns exportieren. Remo und ich, wir wüssten schon, wie man dies unterbinden könnte, aber dann kommen wieder die Lieben und Netten der Politik mit das Volk täuschenden Gegenargumenten.

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