Anita Florian - Die Ungeliebten
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Am frühen Abend kam Annelie zur Tür herein gestürzt, hielt sich beide Hände an die Brust und stöhnte laut auf. Franzine und Ferry fuhren vom Bett hoch, Tanno und Senta kamen aus ihrem Schlafzimmer gerannt. Unwillkürlich tastete Annelie an den Lichtschalter und knipste die Deckenlampe an. Überrascht blickten ihr vier Augenpaare mitten ins Gesicht und konnten sich nicht erklären, warum sie so überstürzt und sichtlich in Aufregung, ohne anzuklopfen in die Wohnung brauste. Sie blickte sich kurz um….ihr Ausdruck im Gesicht verhieß nichts Gutes, angeregt schöpfte sie nach Luft.
„Was ist los Annelie“, rief Senta im ersten Augenblick, „ ist was mit Pepp?“ Annelie schüttelte den Kopf, setzte sich an einem der Stühle und atmete schwer.
„Sie haben ihn zurückgestellt….ja das haben sie getan…“ Annelie schnäuzte sich in ein umhäkeltes Taschentuch und schluchzte laut auf.
„Wen, was zurückgestellt, was meinst du?“ fragte Ferry als er sich aus dem Bett erhob und Franzine deutete, liegen zu bleiben. Annelie sah auf, fing sich allmählich wieder und verstaute ihr Taschentuch in ihrer Krokodilhandtasche.
„Ich musste nach einem Anruf von der Schulverwaltung Thorsten aus der ersten Klasse abholen, sie meinten, er wäre noch nicht reif dazu, und das ausgerechnet jetzt, nach über zwei Monaten erste Schulstufe, sie meinten, er könne nicht mal einen runden Kreis ziehen, die Kreise wären oval….meinten sie..“ Annelie weinte, sie war völlig außer sich.
„Ich verstehe nicht“, meinte Senta, die sich an Tanno angelehnt hatte und die Aufregung von ihrer ersten Schwiegertochter nicht nachvollziehen konnte. Seit Mitte September ist der Schulbetrieb wieder aufgenommen worden und viele Erstklässler stolzierten brünstig mit ihren Müttern und brandneuer Schultasche in Richtung Schulhaus, einige sogar mit Schultüten, die randvoll mit Süßigkeiten voll gestopft waren. Auch Thorsten bekam extra eine Riesentüte mit all seinen Lieblingsnaschereien. Doch die Lehrer waren anderer Meinung, all die Bemühungen die sie aufbrachten um ihren Sohn auch nur einen runden Kreis beizubringen, scheiterten kläglich. Thorsten malte nur Ovale in sein Schulheft und brach seinen Bleistift entzwei, als ihm die Geduld riss und aggressiv die Blätter in seinem Heft zusammenballte. Während der Rest der Klasse bereits die ersten Buchstaben beherrschten, konnte Thorsten noch kein großes A schreiben. Die Schulleitung teilte Annelie schonend mit, dass er mindestens noch ein Jahr warten müsse, um in die erste Schulstufe eintreten zu können und dann auch die nötige Reife mitbringen würde.
„Sie sagten mir, dass sie so einen stillen Jungen noch niemals in ihrer Klasse beobachtet hätten, und sie beobachteten auch, als zwei von diesen Dorfrüpeln hier, Thorsten ins Gesicht schlugen, er aber keinen Laut von sich gab, nicht einmal einen Funken von Gegenwehr hätte er unternommen.“ Annelie saß zusammengesunken auf dem Stuhl, ihre Augen wiesen Verzweiflung und Trostlosigkeit auf, die ganze Situation nahm sie so mit, dass sie nicht einmal aufstehen hätte können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Ferry drehte sich weg, ihn schien Annelies Tragödie nicht sonderlich zu überraschen. Franzine, die nun aufgestanden war und wunderlich ihre Schilderung aufnahm, fühlte plötzlich Mitgefühl für ihre Schwägerin.
„Thorsten wurde ins Gesicht geschlagen? Warum um Himmels Willen haben die das getan? Die Schulleitung ließ es einfach zu?“ Franzine konnte das Verhalten dieser Lehrpersonen nicht begreifen.
„Erst danach wurde ihnen eine Strafe aufgebrummt, nachdem sie zum Direktor mussten. Nachsitzen und Strafarbeiten, die sie nur lachend und spottend entgegennahmen. Die beiden Jungs waren um einiges älter und mindestens zwei Klassen über ihm. Darum ging es nicht, das Verhalten meines Sohnes begutachteten sie als abnormes Benehmen eines mündigen Schülers. Was hätte er tun sollen, einfach zurückschlagen und sich mit diesen Rüpeln prügeln, dazu ist er zu schüchtern, wenn er es getan hätte, vielleicht wären sie dann anderer Meinung gewesen und hätten Thorsten weiterhin in die Schule gehen lassen.“ Wieder holte Annelie ihr Taschentuch aus der Tasche und betupfte sich das Gesicht.
„Diesen Vorfall musst du vergessen Annelie“, meinte Franzine, „in einem Jahr sieht die Sache ganz anders aus, dann schickst du Thorsten wieder hin und er wird alle übertrumpfen.“
Doch ganz sicher war sie sich nicht. Zu gut war ihr die Erinnerung geblieben, als sie ihn damals in Annelies Haus angetroffen hatte. Als wäre er in einer anderen Dimension, als ob er seine Umgebung nicht wahrnehmen würde.
„Du hast Recht, ich werde darüber nachdenken….“
„Ist wohl besser so“, sagte Tanno und verzog sich wieder ins Schlafzimmer zurück.
„Thorsten wird es schaffen, er ist ein kluger Kopf“, sagte Senta besänftigend, „reg dich nicht auf, das wird schon.“ Annelie nickte. Ferry strich sich mit beiden Händen übers Gesicht, ihm nur all zu bewusst, das dieser Junge irgendwann auf der Strecke bleiben würde. Er verlor niemals ein Wort darüber als Thorsten schon im zarten Kleinkindalter zu ruhig und aphatisch in der Gehschule saß und kaum seine Plüschtiere beachtete. Er saß nur da, weinte nur wenn er Hunger hatte und war schwer zugänglich bei Annelies Zärtlichkeiten die sie ihm im Übermaß schenkte. Kein einziges Mal fiel ihr auf, dass der kleine Junge teilnahmslos alles über sich ergehen lies. Niemand verlor je ein Wort darüber, Annelies Mutterliebe sollte nicht getrübt werden.
„Pepp hat nur den Kopf geschüttelt, hat weiter nichts dazu gesagt, und nun lastet alles auf mir. Gut, ich werde ihn eben dieses Schuljahr noch zu Hause lassen, dass ausgerechnet ich diese schreckliche Erfahrung durchmachen muss, es war so demütigend als ich ihn abholte, die vielen Gesichter die uns aus den Fenstern nachstarrten…schrecklich.“ Annelies Gesicht war bleich und voller Seelenschmerz, sie zitterte und trank den süßen Apfelsaft den ihr Franzine hinstellte in einem Zug aus.
„Bitte Ferry, bring mich nach Hause, ich bin den ganzen Weg zu Fuß gelaufen, ich habe keine Kraft mehr.“
„Selbstverständlich“, meinte er, „ ich ziehe mir noch was anderes an, heute wird es schneller gehen, hab mein Motorrad aufgefrischt, also halte dich fest an mich an.“ Er verschwand im Schlafzimmer der Eltern und zog sich um.
„Das wird eine grausame Nacht werden“, schluchzte Annelie“, „ich werde ihn keine Sekunde aus den Augen lassen.“ Instinktiv wollte Franzine den Kopf schütteln, unterließ es aber und sagte stattdessen: „Das wird ihm gefallen, bei dir fühlt er sich geborgen, er weiß, dass du ihn sehr lieb hast.“ Fast war sie überrascht von ihren eben gesprochenen Worten, denn ihr Verstand sagte ihr, dass dies genau in die falsche Richtung führte.
Ferry kam aus dem Zimmer und überreichte Annelie seine Raulederjacke.
„Zieh das an, es wird frostig werden bei den Gegenwind.“
Wortlos streifte sie die Jacke über, umarmte Franzine und Senta, verabschiedete sich dankend und ging mit Ferry nach unten.
„Du weißt was mit Thorsten los ist, nicht wahr, du hast es schon längst bemerkt“, fragte Senta mit einem Anflug von Scham.
„Nein, ich weiß es nicht, er kam mir nur sonderbar still vor und etwas abweisend, aber nicht dumm, falls du das meinst.“ Sie hoffte, dass sie das Richtige gesagt hatte.
„Er ist völlig zurückgeblieben, es gibt fast keine geistige Entwicklung bei ihm, aber Annelie merkt es nicht, verhätschelt den Jungen als ob es nichts Wichtigeres gäbe. Wir lassen sie in dem Glauben, dass sie das Richtige tut.“
Und somit wird ihm jede Hilfe verweigert, dachte Franzine und hielt es für besser, Senta Recht zu geben. Vielleicht findet sie in naher Zukunft den richtigen Zeitpunkt, einen möglichen Zugang in Annelie’s Seele, der es ihr ermöglicht, die ganze Situation objektiver zu betrachten, sie aufzurütteln und ihr zu verstehen geben, welche Möglichkeiten ihrem Sohn zur Verfügung stehen.
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