Wolfgang Haberl - Franco Battiato - Oh! Sweet Nuthin'

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Auch wenn es in den letzten Jahren sehr viel stiller um den fünfundsiebzigjährigen sizilianischen Allroundkünstler Franco Battiato geworden ist (wozu auch Gerüchte um eine mysteriöse Krankheit beigetragen haben), gehört er sicherlich weiterhin zu den großen Superstars der italienischen Musikszene. Der wohl wichtigste Kritiker Fabio Zuffanti hat ihn sogar in eine Reihe mit Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini und Antonio Vivaldi gestellt. Doch außerhalb Italiens ist Franco Battiato oft unbekannt geblieben. Haberls Studie ist das erste Buch in nicht-italienischer Sprache über den Ausnahmekünstler und möchte dem deutschsprachigen Publikum vor allem die thematischen Inhalte seiner 30 Studioalben näherbringen, die als U-Musik klassifiziert werden, ohne aber Battiatos reiche E-Musik- und Filmproduktion völlig aus den Augen zu verlieren.

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„Genossen, wer von uns wäre nicht gegen den Krieg“ hat den typischen überheblichen Besserwisser-Duktus der politischen Pamphlete der Revolte-Jahre Ende der Sechziger. Biermann sagt uns allen, wo’s langgeht und doziert über die Rechtmäßigkeit der Anwendung von Gewalt. Als Brecht-Schüler hat er sicherlich Maßnahmen gegen die Gewalt (und andere Keuner-Geschichten) gelesen. Die Frage, ob und (wenn ja) welche Gewalt (gegen Sachen? Gegen Personen?) zum Einsatz gegen repressive Regime kommen kann, hat damals den politischen Zeitgeist im Schwitzkasten und bleibt in einer klassischen sokratischen Aporie verfangen. Andreas Baader oder Rainer Langhans. Knarre hier und jetzt oder langsame Bewusstseinsveränderung. Biermanns Gedicht hat fünf Strophen, die viermal schlicht mit Aber beginnen und die letzte, fünfte Strophe mit Das Beste Aber einleiten. Ein Bogen von den Deutschen Bauernkriegen Anfang des 16. Jahrhunderts, über den Zweiten Weltkrieg, den Krieg in Vietnam und in Südamerika wird geschlagen. Darf man Gewalt gegen moralisch eindeutig identifizierbare Repression einsetzen? Handelt es sich um Notwehr oder doch nur um vermeidbaren Terror? In der lupenreinen Didaktik Bertolt Brechts hofft Biermann nun auf einen auch durch sein Gedicht in Gang gesetzten Lernprozess der bösen abgerichtet (en) Scheißbullen, die hoffentlich dann nicht mehr ihre Unterdrückerwaffen gegen das gute Volk richten, sondern, wie Wolf und Lamm des Propheten Jesaja, mit ihm poussieren.

„Click“ (1974)

Beim Versuch, die immerhin sieben Jahre lang dauernde experimentelle Phase Battiatos zu klassifizieren, greift man meist auf die simple Zugehörigkeit zu den zwei Plattenfirmen BlaBla und Ricordi zurück. Dass eine solche Hauruck-Trennung nicht unbedingt der Weisheitsgöttin letzter Schluss sein muss, ist in der Fachliteratur eine Dauerdiskussion. Denn spätestens ab Battiatos viertem Album „Click“, die nicht umsonst dem Komponisten Karlheinz Stockhausen gewidmet ist, entfernt sich die Musik des Sizilianers immer mehr von einer improvisierten Elektronik- und Techno-Popmusik im Stile Kraftwerks oder Tangerine Dream und nähert sich der postmodernen Klassik an. Dazu gehören nicht nur Notenkenntnisse und die Fähigkeit, musikalische Partituren niederzuschreiben und zu lesen, die sich Battiato ab dieser Zeit aneignet, auch der Wunsch, kompromisslos Musik ausschließlich als Ausdruck einer inneren Entwicklung zu komponieren, machen ihn immer mehr zu einem Musiker, der nicht mehr mit den Kriterien von Popmusik verortbar ist. Pomponi spricht in seinem Büchlein von einer kleinen, aber feinen Fangemeinde, die sich ab „Mad.lle Le Gladiator“ (dem nächsten Album) endgültig vor den Kopf gestoßen fühlt. 22Battiato selbst hat, was diese Thematiken anbelangt, kein Blatt vor den Mund genommen:

Meine Bemühungen bestehen im Moment darin, die klassische Musik einem immer größeren Publikum näher zu bringen … 23

und

Ich spiele für mich selbst: vielleicht ist das nicht schön – wirst du mir sagen – eine schöne Einstellung, schöner Egoismus. Aber mir ist das egal, ich sage die Wahrheit. 24

oder noch krasser

Deshalb hasse ich im Grunde genommen das Publikum; das hat etwas mit Sigmund Freud zu tun. Das Publikum schickt die anderen voraus, es riskiert nichts, es sitzt im Sessel, aber riskiert nichts. 25

Ein solcher Rückzug in den Elfenbeinturm ist natürlich Sand im Getriebe des Pop-Business, wo der Hype lodert und die Million-Dollar-Babies rocken und rollen sollen. Doch Stockhausen und Battiato haben nicht nur diese arrogante Kauzigkeit und verstockte Eigenbrötelei gemeinsam. Stockhausen wurde zwar beim Publikum oft als eisgekühlter Technokrat wahrgenommen, entwickelte aber ab Ende der sechziger Jahre ein ausgesprochenes Interesse für exzentrische Heilsangebote. Gerade mit Urantia, einer geheimnisumwitterten Alternativ-Bibel, die angeblich auf der Offenbarung übermenschlicher Persönlichkeiten beruht und zwischen 1924 und 1955 in Nordamerika von einer gnostische-esoterischen Sekte verfasst wurde, wird er gerne in Verbindung gebracht. Instinktiv werden jetzt viele Leser(innen) die Nase rümpfen. Wenn von Esoterik und religiösen Sekten die Rede ist, denken wir alle sofort an Humbug, Gehirnwäsche und Beutelschneiderei. Doch die Machenschaften der Manson Family oder Scientology-Kirche gelten natürlich nicht für alle religiösen Sekten. Wenn man sich etwa das Apostolische Glaubensbekenntnis vorurteilsfrei ansieht, geht es dort kaum weniger abstrus, surreal, fraglich und fragil, aber- und irrwitzig zu als bei Urantia oder Gurdijeff: Empfangen durch den Heiligen Geist? Geboren von der Jungfrau Maria? Zu richten die Lebenden und die Toten? Auferstehung der Toten? Ewiges Leben? Wir alle halten uns da wohl an die Maxime aus dem „Tractatus logico-philosophicus“, den der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein 1921 veröffentlichte: Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen . Natürlich hat die christliche Religion die Wucht einer milliardenschweren Anhängerschaft und zweitausendjährigen Geschichte im Kreuz, was aber trotzdem substantiell keinen Deut zur Aufbesserung ihres Wahrheitsgehalts beiträgt. Doch mit diesen knapp skizzierten Argumenten ist das Dilemma natürlich nicht vom Tisch. Ein gestandener schopenhauerscher Nihilismus oder neomarxistischer Materialismus ändern leider nichts daran, dass spirituelle und religiöse Fragen weiterbrodeln und wir uns nicht so leicht damit abfinden können, aus dem Nichts zu kommen und im Nichts zu enden. Es ist das paradoxale Motto Herbert Achternbuschs aus dem „Atlantikschwimmer“ (1971), diesmal auf die Metaphysik übertragen: Du hast keine Chance, aber nutze sie !

„Click“, Ende 1974 erschienen und dem großen Meister Karlheinz Stockhausen gewidmet, wird manchmal von der Fachpresse als das bestes und wichtigste der experimentellen Phase gepriesen und hat jedenfalls mit „Propriedad Prohibida“ deren bekanntestes Lied, das jahrelang der Erkennungsjingle von TG2 Dossier (des zweiten italienischen Staatssenders) war. Das Lied wurde Jahrzente später für Battiatos vorletztes Album „Joe Patti’s Experimental Group“ (2014) neu aufgenommen. „No U Turn“, ein weiteres Lied des Albums, kann ebenfalls mit einem Superlativ aufwarten: Man würde fünf lange Jahre warten müssen, bis Battiato wieder ein gesungenes Lied aufnehmen würde.

Versuche Battiatos ein internationales Publikum zu erschließen, führen nicht zu den gewünschten Ergebnissen. Kontakte mit Island Records werden geknüpft, doch ein erstes Experiment, das Album „Fetus“ mit englischen Texten neu aufzunehmen und unter dem kaum geänderten Namen „Foetus“ zu vermarkten, endet als Rohrkrepierer. 26Man versucht sich anschließend mit einer internationalen Version von „Click“, in die auch ein neu gemischtes „Sequenze e frequenze“ aus „Sulle corde di Aries“ mit dem Titel „Revolution in the air“ einfließt. 27Doch eine internationale Karriere war wohl in Battiatos Schicksalsbuch nicht in güldenen Lettern eingeschrieben. Bis auf den heutigen Tag ist der sizilianische Sänger (immer noch) ein Superstar zu Hause in Italien 28, aber im Ausland seltsamerweise wenig bekannt. Da nehmen ihm selbst solche Tröten wie Laura Pausini, Eros Ramazzotti und Al Bano & Romina Power jederzeit die Butter vom Brot. Schwer zu sagen, warum Battiatos Fangemeinde von Beginn an im Ausland so klein blieb. An der Sprache allein wird es nicht liegen. Er passt zwar sicher nicht in das Klischee des Knuddels-Italieners, der nur von Sommer, Sonne, Amore und Pizza trällert, aber auch das erklärt vermutlich nicht alles. Der sperrige, kompromisslose Battiato wettert und ledert mit giftigen Worten gegen sein Publikum in England:

Ich habe tatsächlich dieses Publikum nicht verstanden, das nicht weiß, was wirklich ein Konzert ist. Sie sind wirklich rückständig, viel rückständiger als in Italien. 29

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