Wolfgang Haberl - Franco Battiato - Oh! Sweet Nuthin'

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Auch wenn es in den letzten Jahren sehr viel stiller um den fünfundsiebzigjährigen sizilianischen Allroundkünstler Franco Battiato geworden ist (wozu auch Gerüchte um eine mysteriöse Krankheit beigetragen haben), gehört er sicherlich weiterhin zu den großen Superstars der italienischen Musikszene. Der wohl wichtigste Kritiker Fabio Zuffanti hat ihn sogar in eine Reihe mit Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini und Antonio Vivaldi gestellt. Doch außerhalb Italiens ist Franco Battiato oft unbekannt geblieben. Haberls Studie ist das erste Buch in nicht-italienischer Sprache über den Ausnahmekünstler und möchte dem deutschsprachigen Publikum vor allem die thematischen Inhalte seiner 30 Studioalben näherbringen, die als U-Musik klassifiziert werden, ohne aber Battiatos reiche E-Musik- und Filmproduktion völlig aus den Augen zu verlieren.

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Mit der LP „Sulle Corde di Aries“ 16lenkte Battiato sein Narrenschiff in ruhigere Fahrwässer, wohinter sich sicherlich ein stärkeres Interesse an Meditation und Spiritualität verbarg. Der dahinterstehende Protest fand sein Ventil nicht mehr in der Provokation, sondern in einer Recherche nach Alternativen zu den spirituellen Angeboten der westlichen Konsumgesellschaften. Diese Suche nach Gegenvorschlägen zum in Italien dominanten Katholizismus würde das gesamte Oeuvre Battiatos mehr als alle anderen Thematiken bestimmen, ob die indianische Hindu-Mystik eines Aurobindo Ghose oder Paramahansa Yoganandas, die im Jahre 1973 noch bestimmend ist und „Sulle Corde di Aries“ in den Augen des Schöpfers selbst zu einer „Initationsreise“ 17macht oder der islamische Sufismus und Georges Ivanovitch Gurdjieff, den Battiato Mitte der siebziger Jahre kennenlernte und an dessen Gruppenaktivitäten er ab 1978 für etwa 10 Jahre teilnahm. Schon allein diese wenigen esoterischen Angebote bringen selbst einen gut gelaunten und wohl gesinnten Berichterstatter unweigerlich in die Bredouille, da sich entsprechenden Heilsangebote nur in mühsamen und langwierigen Studien erschließen (wenn überhaupt). Gerade Gurdjieff hat nicht nur einen schwierig zu schreibenden Namen, sondern auch ein reichlich abstruses esoterisches System entwickelt, das man aber zumindest in seinen Grundgedanken beschreiben muss, wenn man über Battiato schreibt. Und bei einem näheren Nachdenken muss man vermutlich auch zugeben, dass die Theorien Gurdjieffs letztendlich auch nicht seltsamer sind als etwa die katholischen Dogmen der jungfräulichen Geburt von Jesus, die Trinitätslehre oder die Transsubstantiation. Doch damit nicht genug. Battiato ist ein Synkretist mit Leib und Seele. Die hermetische Schweizer Schriftstellerin Fleur Jaeggy, Freundin von Ingeborg Bachmann und Ehefrau Roberto Calassos, sowie überhaupt das wild ins Kraut schießende esoterische Angebot des Adelphi-Verlags, hinterlassen immer wieder Spuren in den Liedern Battiatos. Weitere wichtige esoterische Quellen, aus denen sich das Werk Battiatos speist, sind René Guénon und die mystische Tradition des Judentums (Kabbala) sowie auch die Gnosis, frühchristliche Glaubenssysteme, die sich gegen die christliche Hauptkirche positionierten. Alles diese metaphysischen Positionen kann man in Battiatos Liedern überzeugend nachweisen, wie es Riccardo Cucco 18in seinem (leider nur auf Italienisch vorliegenden) Buch getan hat, dessen Pusselarbeit man nur hochschätzen kann, obwohl es in manchen Kapiteln ins Traditionell-Dogmatische ausrutscht.

„Auf den Saiten des Widders“ ist wieder ein Konzeptalbum, das diesmal nicht nach vorne in die apokalyptische Zukunft blickt, sondern regredierend eine primitive Urgesellschaft beschreibt, die in einem Vulkankrater lebt. Die Beschäftigung mit esoterischen Thematiken ( hier noch mit indisch-hinduistischen Weltentwürfen, aber wenig später auch mit dem islamischen Sufi-Mystizismus , dann ab 1974 zuerst sporadisch und ab 1975 systematisch mit dem griechisch-armenischen Esoteriker Georges Ivanowitsch Gurdjieff) und die systematische Praxis der Meditation schlagen sich in der ruhigeren und leiseren Musik des Albums nieder, die in ihrer Mischung aus modernen, elektronischen und traditionellen akustischen Elementen den Bereich des „progressive rock“ verlässt und mit ihren mediterranen und ethischen Charakteristiken fast schon eine „Weltmusik“ ante litteram anstimmt. Sicherlich handelt es sich dabei nicht um einen ausschließlich individuellen Kraftakt und Geniestreich Battiatos, sondern auch um die Verarbeitung von zahlreichen externen Einflüssen. Fabio Zuffanti hat in seinem ersten Buch über Battiato 19nicht nur auf Popol Vuhs „Hosianna Mantra“ (1972) hingewiesen. Feuriger unter den Nägeln brannten aber sicherlich die Musikgruppen Aktuala und Analogy. Die Mailänder Gruppe Aktuala übernahm die Erbschaft der Londoner Third Ear Band und spielte eine von afrikanischen und asiatischen Klängen beeinflusste mediterrane Musik. Analogy war eine unter dem Namen Sons of Giove und später The Joice/The Yoice in Varese gegründete deutsch-italienische Musikband, die sich Anfang der Siebziger in Norditalien (wohl auch wegen ihrer sexy strohblonden Sängerin Jutta Nienhaus) einen gewissen Kultstatus erspielt hatte. 20

Das bekannteste Lied auf dem Album „Sulle Corde di Aries“ ist sicherlich „Aria di Rivoluzione“, das Battiato in den siebziger und achtziger Jahren gern auf Live-Konzerten gespielt hat und das auch auf der Live-LP „Giubbe Rosse“ (1989) zu finden ist. Im Gegensatz zu seinem eindeutigen Titel, der zum schnellen politischen Umsturz aufzurufen schien und gerade bei den Auftritten im roten Jahrzehnt oft so missverstanden wurde, hat das Lied keine eindeutig markierte politische Botschaft, was Battiato auch selbst bestätigt hat. In einem Interview mit der Musikzeitschrift „Ciao 2001“ (Nummer 39/1974) äußert sich der Liedermacher sehr vorsichtig und skeptisch zum Thema politische Revolution und schränkt das Wirkungsfeld von Musik (und Kunst allgemein) auf das Bewusstsein einzelner Personen ein.

„Aria di Rivoluzione“ hat einen sehr kurzen Haupttext, der so endet

Questa mia generazione vuole nuovi valori

E ho già sentito aria di rivoluzione

Ho già sentito

Chi andrà alla fucilazione

Meine Generation will neue Werte

Und ich spüre schon die Revolution in der Luft

Ich habe schon erfahren

Wer an die Wand gestellt wird

In diesen Versen ist eher als Begeisterung die tiefe Skepsis des Sängers zu spüren, der weiß, dass Revolutionen nur im Ausnahmefall zu besseren Gesellschaften führen und unweigerlich gewaltsame Säuberungsaktionen nach sich ziehen. Der Text ist also, mehr als ein simpler Aufruf zur Revolution, eine ernüchterte Feststellung der Gefahren, die sie mit sich bringt. Auch der Lastwagenfahrer zu Beginn des Liedes, der wohl Battiatos Vater ist und der während des Faschismus einige Zeit im von Italien besetzten Abessinien (heute Äthiopien) arbeitete, ist sicherlich keine heroische revolutionäre Figur, sondern nur ein Bauer im Schachspiel des schmutzigen italienischen Abessinienkriegs (1936-1941). Schuld und Unschuld der in solche revolutionären Geschehnisse verwickelten Personen sind nur sehr mühsam auseinanderzuhalten.

Auch der von Jutta Nienhaus zitierte deutsche Nebentext des damals sehr bekannten deutschen Liedermachers und Superrevolutionärs Karl Wolf Biermann 21denkt über die Aporien von Revolutionen nach. „Genossen, wer von uns wäre nicht gegen den Krieg“ wurde 1968 in Biermanns Gedichtband „Mit Marx- und Engelszungen“ veröffentlicht. Der in Hamburg geborene Liedermacher, 1936 geboren, erlebte das Trauma der deutschen Teilung in seiner vollen Härte. Sein Vater war Jude, stand der KPD nahe und war 1943 im KZ Ausschwitz ermordet worden. 1953, mit gerade einmal 16 Jahren, übersiedelte er mit Hilfe der KPD in die DDR, wurde aber schon als Student zum überzeugten Kritiker des Panzerkommunismus und der Einheitspartei SED. Nach Auftritts- und Publikationsverboten und anderen Schikanen von Seiten der DDR-Regierung musste er sich immer mehr Richtung Westdeutschland orientieren, wo er seine Gedichtbände und Langspielplatten veröffentlichen konnte. Dieser gefährliche Drahtseilakt endete abrupt Ende 1976 mit Biermanns Ausbürgerung aus der DDR, die hohe Wellen schlug. Eine nummernstarke Anhängerschaft bei den linken politischen Gruppierungen im Westdeutschland des Roten Jahrzehnts, die Biermanns Seemannsgarn eines menschlichen Sozialismus gerne in ihre politischen Webstühle einfädelte und weiterspann, aber auch ein starker Rückhalt in der Künstler- und Dissidentenszene in der DDR, machten seine Gedichtbände und Lieder zu den meistverkauften und auflagenstärksten der deutschen Nachkriegsliteratur. So bekannte ostdeutsche Künstler wie Mutter und Tochter Eva-Maria und Nina Hagen, Katharina Thalbach, Manfred Krug (und andere mehr) forderten in einem offenen Brief die DDR-Führung dazu auf, die Biermann-Ausbürgerung zurückzunehmen und sahen sich ebenfalls gezwungen, die DDR zu verlassen. In diesem Umfeld ist der Einsatz von Biermanns Gedicht sicherlich als Hommage an einen Künstler zu verstehen, der nirgendwo sein Zuhause hatte, sich auch bei Androhung von zerstörerischen Schikanen das Recht zur Kritik nicht benehmen ließ und seine Kunst als Gegenwelt und Utopie zur real existierenden politischen Negativität (in beiden Teilen Deutschlands, aber wohl auch jenseits aller Landesgrenzen) verstand.

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