Sarah Veronica Lovling
Über Nacht, Mr. Zoom?
Liebesroman
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Sarah Veronica Lovling Über Nacht, Mr. Zoom? Liebesroman Dieses ebook wurde erstellt bei
Über Nacht, Mr. Zoom? Über Nacht, Mr. Zoom? Anmerkung Die Handlung, der Ort und die Personen dieses Romans sind frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten zu realen Personen und Begebenheiten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
28. Kapitel
29. Kapitel
Epilog
Danksagung
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Über die Autorin
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Anmerkung
Die Handlung, der Ort und die Personen dieses Romans sind frei erfunden. Eventuelle Ähnlichkeiten zu realen Personen und Begebenheiten sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Es war 10:26, und ihr Magen knurrte. Und er knurrte derartig laut, dass sich alle im Raum zu ihr umdrehten und ungläubig grinsten. Caroline errötete unter Mundschutz und Haube und es wurde ihr noch heißer, als ihr sowieso schon war. Verdammt . Caroline murmelte etwas Unverständliches und beugte sich erneut über ihre Arbeit – eine ziemlich tote Frau, beziehungsweise ihren offenen Brustkorb. Caroline schluckte und versuchte den leichten Verwesungsgeruch zu ignorieren. Obwohl die Leichen vorschriftsmäßig gekühlt wurden, hing immer ein leicht modriger Geruch in der Luft des Pathologiesaales, den sie auch nach Kursende nicht so schnell loswurde. Wie konnte sie nur Hunger haben? Doch Caroline kannte die Antwort. Mal wieder hatte sie heute Nacht schlecht geschlafen und war morgens nur schwer aus dem Bett gekommen. Zudem war ihre Mutter mal wieder… naja, anstrengend gewesen. Und so war sie ohne Frühstück, dazu nur nachlässig geschminkt, in sprichwörtlich letzter Minute aus dem Haus gestürmt. Die Versuchung war groß gewesen, heute Pathologie zu schwänzen, aber dann hatte wie immer ihr Gewissen gesiegt und sie war Richtung Bushaltestelle gehetzt, um doch noch rechtzeitig zur Uni zu kommen. Ein kurzer Sprint, und schon sah sie den Bus kommen. Sie gab noch etwas mehr Gas, und mit einem letzten Hechtsprung erreichte sie den Bus und fand, oh Wunder, sogar noch einen Sitzplatz. Eingequetscht zwischen andere Studenten, teils mit ihrem Sandwich in der Hand, doch sie konnte nicht wählerisch sein. Und so war sie langsam wieder zu Atem gekommen, während der Bus zügig Richtung Campus fuhr. Caroline war eine mustergültige Studentin. Sie besuchte mehr Kurse, als die Studienordnung vorsah, übernahm Zusatzreferate und setzte sich manchmal sogar in Vorlesungen, die für sie erst im nächsten Semester dran waren. Die Medizin war ihr Traum. Schon als Kind war sie fasziniert davon gewesen und war als einziges Kind immer gern zum Arzt gegangen. Ihre Eltern hatten stets ungläubig den Kopf geschüttelt. Selbst Impfungen hatte sie klaglos toleriert, nachdem ihr das Prinzip und die Notwendigkeit erklärt worden waren. Es stand für sie früh fest, dass sie Ärztin werden wollte – was das bedeutete, begriff sie aber erst nach und nach. So wurde ihr erst am Ende der Schulzeit klar, dass sie nicht nur einen guten, sondern einen sehr guten Schulabschluss schaffen musste. Sie atmete tief durch, und lernte noch mehr als sonst, schrieb Extraarbeiten für bessere Noten. Und sie schaffte es, bekam den ersehnten Studienplatz. Dann, in der ersten Woche an der Universität, fiel sie aus allen Wolken hinab in die harte Realität. Sie war nicht mehr die Schlaue. Sie war eine der vielen Schlauen – alle waren hier wie sie, oder begabter, wie sie erschüttert feststellte. Das war nicht mehr die Schule, in der ihr fast alles wie von selbst gelang. Doch auch diese Herausforderung meisterte Caroline. Durch vorbildliches Vor- und Nacharbeiten der Vorlesungen und Seminare und kontinuierliches Büffeln war es ihr gelungen, zu den Besten ihres Semesters zu gehören. Zudem absolvierte sie mehr Praktika als sie musste, um sich hervorzutun. Nicht, weil sie Karriere machen wollte – sie wollte einfach eine gute Ärztin werden, genau genommen, die Beste.
Und daher stand sie auch heute hier im Pathologiesaal – ohne Frühstück, mit knurrendem Magen, und konnte statt an die Herzkranzgefäße vor ihren Augen nur an ein Sandwich und einen Kaffee denken. Wissend, dass die ersehnte Pause erst um 12 Uhr wäre, seufzte sie, atmete tief durch, und machte sich weiter an die Präparation der Gefäße. Das Essen musste warten.
Rick versuchte, die hämmernden Kopfschmerzen und den brennenden Schmerz in der Magengegend zu ignorieren. Atme, Rick, sagte er sich und versuchte, ruhig zu bleiben. Schrie er, oder schlimmer noch, wehrte er sich, würde er noch mehr einstecken müssen. So war das hier. Hackordnung war Hackordnung. Rick krümmte sich zusammen und versuchte, an etwas Schönes zu denken – das hatte seine Mutter immer zu ihm gesagt, als er noch klein gewesen war. Doch es wollte ihm partout nichts Schönes einfallen. Wie hatte es nur so weit kommen können, fragte sich Rick – und das nicht zum ersten Mal.
„Betrug“ lautete die offizielle Bezeichnung des Delikts, das er begangen hatte. Für Rick konnte es auch „Idiot“ heißen, denn das war er wohl. Er war kriminell, er war schuldig, es gab daran nichts schönzureden. Er hatte niemanden umgebracht, niemanden verletzt, und dennoch saß er im Gefängnis. Weil er illegal auf CD gebrannte Filme verkauft hatte. „Eine todsichere Sache, und noch dazu einträchtig!“, hatte sein Kumpel John ihm die ganze Aktion schmackhaft machen wollen. „Du verkaufst die CDs, auf Flohmärkten oder so, und ich brenne nachts einen Haufen neue – wir werden stinkreich!“ Und Rick, wie immer knapp bei Kasse, arbeitslos und desillusioniert, hatte zugestimmt. Vier Wochen lang hatten sie ihre schwarzgebrannten CDs und DVDs unters Volk gebracht. Auf Märkten, in der Fußgängerzone, im Park – bei größeren Menschenansammlungen waren sie stets recht erfolgreich gewesen. Aber sie waren nicht vorsichtig genug gewesen. Einer ihrer „Kunden“ hatte sich im Nachhinein als Undercover-Polizeibeamter entpuppt, und das war’s gewesen. Stinkreich waren sie übrigens ebenfalls nicht geworden, ganz im Gegenteil. Die paar Dollar, die sie noch übrighatten (viel war für Bier, Wodka und Zigaretten draufgegangen) wurden natürlich beschlagnahmt, und er und John wurden festgenommen.
Jetzt, drei Monate später, war John längst aus dem Schneider. Rick hingegen saß hier und kämpfte gegen das aufsteigende Erbrechen, weil Bad Bob, wie er von allen genannt wurde, mal wieder hatte demonstrieren müssen, wer hier der Boss war – nämlich er. Rick wusste – und das war hier meistens so – nicht, warum er die Schläge kassiert hatte. Nach seinem ersten Aufbegehren nach ein paar Tagen hatte er seine erste Lektion erhalten und schnell verstanden, wie der Hase lief. Und so hatte er sich stets bemüht, unauffällig zu bleiben, was aber gar nicht so einfach war bei seinem Äußeren. Rick war groß, durchtrainiert und von Natur aus leicht gebräunt. Seinen Teint hatte er, ebenso wie die braunen Haare und Augen, seiner italienischen Mutter zu verdanken, die Statur seinem Vater. Zum Glück so herum, und nicht anders – sonst wäre er wohl klein, pummelig und eher blass geraten. Obwohl, ein Glück war sein gutes Aussehen nicht immer, wie er schon vor einiger Zeit festgestellt hatte. Gut, er kam bei den Mädchen, später Frauen, immer super an – wobei keine jemals hinter seine Fassade geblickt hatte. Alle wollten nur sein Äußeres, und niemand interessierte sich für
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