Eva Markert
Amelie spielt
Geschichten für die Kleinsten, Band 6
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Eva Markert Amelie spielt Geschichten für die Kleinsten, Band 6 Dieses ebook wurde erstellt bei
Qindie-Gütesiegel Qindie-Gütesiegel Qindie steht für qualitativ hochwertige Indie-Publikationen. Achten Sie also künftig auf das Qindie-Siegel! Für weitere Informationen, News und Veranstaltungen besuchen Sie unsere Website: http://www.qindie.de/
Das Feuerwehrauto
Mensch-ärgere-dich-nicht
Mutter und Kind
Reiten
Herumfliegen im Garten
Mamas Mittagsschläfchen
Café spielen mit Sophie
Etwas zum Anziehen für Bruno
Schwarzer Peter
Amelies Bilder
Das Ja-Nein-Spiel
Kleider tauschen mit Amos
Frisör spielen mit Sophie
Verstecken, Eis und Memory
Ein Tag, der niemals wiederkommt
Weitere Kindergeschichten von Eva Markert
Impressum neobooks
Qindie steht für qualitativ hochwertige Indie-Publikationen. Achten Sie also künftig auf das Qindie-Siegel! Für weitere Informationen, News und Veranstaltungen besuchen Sie unsere Website: http://www.qindie.de/
Heute Nachmittag ist Amelies Cousin Amos mit seiner Mama zu Besuch.
Amelies Mama und Tante Susanne trinken im Wohnzimmer Kaffee. Amelie und Amos sind im Kinderzimmer.
„Sollen wir mit deinem Feuerwehrauto spielen?“, schlägt Amos vor. Er findet Amelies Feuerwehrauto ganz toll, vor allem die Leiter, die man ausfahren kann. Und natürlich das Blaulicht und den Sirenenton.
Amelie ist einverstanden. Sie spielt auch gern mit ihrem Feuerwehrauto. „Pass auf, wir machen es so“, erklärt sie. „In meiner Puppenstube brennt es. Du bist die Puppen. Und ich bin der Feuerwehrmann und rette dich.“
„Nein, umgekehrt“, widerspricht Amos. „Ich bin der Feuerwehrmann und rette die Puppen.“
„Das ist mein Feuerwehrauto“, entgegnet Amelie. „Also bin ich der Feuerwehrmann.“
„Was für ein Quatsch!“, ruft Amos. „Mädchen können keine Feuerwehrmänner sein!“
„Und wieso nicht?“, fragt Amelie aufgebracht.
„Weil sie nicht stark genug sind. Und dauernd Angst haben.
Da ist Amelie aber ganz anderer Meinung! „Mädchen können dasselbe wie Jungen“, behauptet sie.
Amos springt auf und ballt die Fäuste. „Wetten, dass du es nicht schaffst, mich zu besiegen?“, ruft er.
Amelie springt ebenfalls auf. „Wetten, dass ich es doch schaffe?“
Amos lacht laut. „Ich bin bestimmt nicht bange vor dir.“
„Und ich nicht vor dir.“
Amos kommt einen Schritt näher. „Ich warne dich!“
Amelie tut ebenfalls einen Schritt nach vorn.
Sie stehen dicht voreinander und starren sich wütend an.
Da kommen Mama und Tante Susanne herein.
„Was ist hier los?“ fragt Mama streng.
Im selben Moment sagt Tante Susanne: „Ihr wollt euch doch nicht etwa prügeln?“
Amos und Amelie versuchen gleichzeitig zu erklären, warum sie böse aufeinander sind. Sie überschreien sich gegenseitig. Man versteht kaum ein Wort.
„Wenn ich es richtig begriffen habe, streitet ihr euch um das Feuerwehrauto“, sagt Amelies Mama. „Wenn ihr nicht sofort damit aufhört, nehme ich euch das Auto weg.“
Das wollen Amelie und Amos natürlich nicht. Einen Augenblick sind beide still.
Dann sagt Amelie: „Amos denkt, ein Mädchen kann kein Feuerwehrmann sein.“
Tante Susanne lacht. „Das geht tatsächlich nicht“, meint sie.
„Siehste?“, ruft Amos.
„Moment, Moment“, fügt Tante Susanne hinzu. „Ich meine bloß, dass ein Mädchen kein Mann sein kann. Höchstens eine Frau.“
„Feuerwehrfrauen gibt es nicht“, behauptet Amos.
„Selbstverständlich gibt es die“, widersprechen Amelies Mama und Tante Susanne.
Jetzt ist es Amelie, die ruft: „Siehste?“
„Na gut“, sagt Amos. „Wir können uns ja abwechseln. Du kannst von mir aus zuerst der Feuerwehrmann sein.“
„Die Feuerwehrfrau, du Depp“, verbessert Amelie ihn.
Amelies Mama und Tante Susanne seufzen und gehen hinaus.
Amelie kniet sich auf den Boden und lässt das Feuerwehrauto mit blinkendem Baulicht und Tatütata auf die Puppenstube zufahren.
Bernie, Amelies Hund, mag dieses Geräusch nicht und verdrückt sich.
Amos führt die Puppen, die in der Puppenstube wohnen, und das macht er so toll, dass die Feuerwehrfrau zwischendurch einfach nur zuguckt.
Die Puppenmutter stürzt schreiend zum Fenster. Dort hat die Feuerwehrfrau die Leiter ausgefahren. Die Mutter krabbelt in den Rettungskorb oben auf der Leiter und fährt darin nach unten. Der Vater ist ein Stockwerk höher. Bis dahin reicht die Leiter nicht. Er muss aus dem Fenster springen. Schnell legt die Feuerwehrfrau ein Taschentuch als Sprungtuch unter das Fenster. Die Kinder, ein Junge und ein Mädchen, rutschen das Treppengeländer in der Puppenstube hinunter, weil das schneller geht, und rennen ins Freie. Das Baby in der Wiege muss die Feuerwehrfrau holen.
„Mein Portmonee!“, schreit der Vater plötzlich. Er klettert die Leiter wieder hoch und durch das Fenster zurück in die Puppenstube. „Schnell!“, brüllt die Feuerwehrfrau. „Die Tür brennt schon!“ Im letzten Augenblick kann sich der Vater durch das Fenster retten.
Als alle in Sicherheit sind, erinnert Amos seine Cousine daran, dass sie noch löschen muss.
Das hätte Amelie beinahe vergessen. Sie richtet den Schlauch auf das Puppenhaus, und bald ist das Feuer aus.
„Das hat Spaß gemacht“, meint Amos. „Von mir aus kannst du immer die Feuerwehrfrau sein.“
Aber jetzt will Amelie auch mal mit den Puppen spielen. Sie macht es wie Amos, nur dass bei ihr der Vater in den Rettungskorb klettert und die Mutter das Portmonee holt.
In der nächsten Runde gibt es einen Feuerwehrmann – das ist Amos – und eine Feuerwehrfrau – das ist Amelie. Der Feuerwehrmann bewegt gleichzeitig den Puppenvater und den Jungen, die Feuerwehrfrau bewegt die Puppenmutter und das Mädchen. Das Baby in der Wiege retten sie gemeinsam.
Sie wollen das Spiel gerade andersherum machen, mit Amelie als Feuerwehrmann und Amos als Feuerwehrfrau, da kommen Mama und Tante Susanne herein.
„Schluss für heute“, ruft Tante Susanne. „Wir müssen nach Hause.“
„Es ist bald Zeit, ins Bett zu gehen“, fügt Mama hinzu.
„Oooh!“, machen Amelie und Amos.
„Wenn ich Geburtstag habe, wünsche ich mir ein Feuerwehrauto“, sagt Amos. „Das bringe ich immer mit, wenn wir euch besuchen.“
„Und ich bring meins mit, wenn wir euch besuchen“, ruft Amelie.
Beide freuen sich schon darauf.
Heute ist Sonntag, und am Nachmittag haben Papa und Mama Zeit, mit Amelie zu spielen. Amelie freut sich.
„Was möchtest du denn spielen?“, fragt Mama. „Vielleicht Mau Mau oder Kniffel?“
Amelie überlegt. Auf Karten und Würfel hat sie keine rechte Lust.
„Das Gänsespiel vielleicht?“, schlägt Papa vor.
Amelie schüttelt den Kopf. Das spielt sie am liebsten mit Amos.
„Am besten guckst du dir in Ruhe deine Spiele an“, sagt Mama. „Und wenn du weißt, was du willst, sagst du uns Bescheid.“
Amelie geht ins Kinderzimmer und stellt sich vor das Regal. Es ist wie verhext. Auf einmal hat sie Lust, alles zu spielen.
Nach einer Weile kommt Papa rein. „Na, kannst du dich nicht entscheiden?“, lacht er.
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