Eva Markert
Amelie bekommt ein Schwesterchen
Geschichten für die Kleinsten, Band 4
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Eva Markert Amelie bekommt ein Schwesterchen Geschichten für die Kleinsten, Band 4 Dieses ebook wurde erstellt bei
Qindie-Gütesiegel Qindie-Gütesiegel Qindie steht für qualitativ hochwertige Indie-Publikationen. Achten Sie also künftig auf das Qindie-Siegel! Für weitere Informationen, News und Veranstaltungen besuchen Sie unsere Website: http://www.qindie.de/
Warten aufs Schwesterchen
Windeln und Namen
Schwestern und Cousinen
Eine Glatze und ein rotes Gesicht
Im Elternschlafzimmer
Bäuerchen und Windeln
Wellensittiche und Babys
Ein rosa Püppchen und ein Krokodil
Badewasser
Träumen
Die große Schwester
Zuckereier
Kakao in der Nacht
Husten und Schnupfen
Taufe
Weitere Gute-Nacht-Geschichten von Eva Markert
Impressum neobooks
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Warten aufs Schwesterchen
„Gute Nacht, träumt süß”, sagt Amos’ Mama.
Aber heute können weder Amos noch Amelie einschlafen. Amelie übernachtet nämlich bei ihrem Cousin Amos, weil ihre Mama im Krankenhaus ist und ein Baby bekommt. Darum sind Amelie und auch Amos furchtbar aufgeregt.
„Ich freu mich riesig auf mein Schwesterchen“, ruft Amelie mindestens zum hundertsten Mal an diesem Tag.
„Ein Brüderchen wäre besser“, meint Amos ebenfalls zum hundersten Mal.
„Nee! Ich finde Jungs doof“, erwidert Amelie.
„Ich bin nicht doof!“, schreit Amos empört.
„Ich habe doch gar nicht gesagt, dass du doof bist, du Doofmann!“, schreit Amelie zurück.
„Du hast gesagt, Jungs sind doof. Und ich bin ein Junge.“
„Bitte seid etwas leiser!“, mahnt Amos’ Mama aus dem Wohnzimmer.
„Amelie hat gesagt, ich bin doof!“, ruft Amos zurück.
„Habe ich nicht gesagt!“, ruft Amelie.
Amos’ Mama kommt noch mal zurück. „Ihr müsst jetzt wirklich schlafen!“, sagt sie. „Vor allem Amelie. Die nächsten Tage werden aufregend.“
„Tante Susanne, wann kommt das Baby denn endlich?“, will Amelie wissen. „Mama ist doch schon seit heute Mittag im Krankenhaus.“
„Ich weiß es nicht genau. Aber ich sage dir sofort Bescheid, wenn ich etwas höre.“
„Weckst du mich auch, wenn ich schlafe?“
Tante Susanne verspricht es.
Amelie legt sich auf den Rücken und wartet. Amos wartet mit ihr.
Das Telefon klingelt. Beide sitzen sofort senkrecht im Bett. Sie hören Amos’ Mama reden, aber sie können nicht verstehen, was sie sagt. Als sie einhängt, warten sie ungeduldig, dass sie zu ihnen hereinkommt.
Sie kommt aber nicht.
Amelie hält es nicht länger aus. Sie rennt ins Wohnzimmer. Amos kommt hinterher.
„Tante Susanne, wer war das gerade am Telefon?“, erkundigt sie sich.
„Nur Herr Baldur“, antwortet sie. „Legt euch wieder hin.“
Die beiden tun, was sie sagt.
„Ich bin bestimmt die ganze Nacht wach“, meint Amelie.
„Ich auch“, sagt Amos.
Trotzdem schläft er kurz darauf ein.
Amelie wartet allein weiter. Und wartet und wartet ...
„Amelie!“ Tante Susanne schüttelt sie sanft an der Schulter.
Amelie fährt hoch. Sie hat kein Telefon gehört. Ist sie doch eingeschlafen?
„Dein Papa hat gerade angerufen. Dein Schwesterchen ist da! Deiner Mama und dem Baby geht es gut.“
Tante Susanne lacht vor Freude. Amelie fällt ihr um den Hals.
Amos wacht ebenfalls auf. „Wasch isch losch?“, nuschelt er.
„Mein Schwesterchen ist da!“ Amelie springt auf und fällt auch ihm um den Hals.
„Wann darf ich es sehen?“, will sie von Tante Susanne wissen.
„Noch zweimal musst du schlafen.“
„Bei uns!“, wirft Amos ein.
„Genau. Dann kommt deine Mama mit dem Schwesterchen nach Hause.
Danach macht Tante Susanne noch für alle warmen Kakao, damit sie besser einschlafen können.
Der Kakao hilft. Amelie und Amos werden schnell müde.
„Noch zweimal schlafen“, gähnt Amelie. „Das dauert ja noch sooo lang.“
„Zweimal bei uns schlafen ist nicht oft“, findet Amos. Er hat inzwischen ganz kleine Augen bekommen.
Als seine Mama das Licht ausmacht, sind beide schon fast eingeschlafen.
„Gute Nacht, träumt süß“, sagt Amos’ Mama.
Herr Baldur ist heute Abend zu Besuch und sagt Amelie und Amos auch gute Nacht. „Schlaft gut, träumt süß“, wünscht er. Und fügt noch etwas hinzu: „Macht ins Bett nur kein Gemüs‘.“
Darüber muss Amos so schrecklich lachen, dass er beinahe Gemüs‘ ins Bett macht.
Amelie lacht auch. „Wir sind doch keine Babys mehr“, schreit sie, „wir brauchen keine Windeln.“
Die beiden sind heute Abend furchtbar albern. Es hört auch nicht auf, als das Licht aus ist.
Erst lachen sie über das Gemüs‘ im Bett.
Als Nächstes lachen sie über Windeln.
„Ich wünschte, es gäbe Hundewindeln“, kichert Amelie. „Dann brauchten wir nicht immer raus mit Bernie.“
„Und ich wünschte, es gäbe Hamsterwindeln“, prustet Amos. „Dann läge Tobis Kacke nicht überall im Käfig herum.
„Hamsterwindeln!“, quiekt Amelie. „Ich stell mir Tobi gerade mit einer Windel vor!“
„Oder Bernie!“
„Nur gut, dass es Babywindeln gibt“, meint Amelie. „Sonst würde Mareike dauernd Gemüs‘ ins Bett machen.“
„Mareike“, wiederholt Amos. „Komischer Name.“
„Wieso komisch? Wir haben doch auch eine Mareike im Kindergarten.“
„Die heißt Meike, du Dödel.“
„Selber Dödel.“
Für einen Moment vergeht beiden das Lachen.
Plötzlich beginnt Amos zu kichern. „Mareike, Wiede-weike, Wiede-wunkus Ka-teike, Wiede-wunkus Katops – Mareike ist ein Mops“, sagt er auf. „Das hat mir Herr Baldur beigebracht. Das kann man mit jedem Namen machen. Daran siehst du, wie komisch der Name Mareike ist.“
„Das sehe ich überhaupt nicht“, widerspricht Amelie. „Dieser Spruch hört sich bestimmt bei jedem Namen komisch an. Probier es mal mit deinem aus.“
Aber das tut Amos nicht. Stattdessen nimmt er den Namen seiner Cousine: Amelie, Wiede-wamelie, Wiede-wunkus Ka-tamelie, Wiede-wunkus Katops – Amelie ist ein Mops.“ Lauthals lacht er los.
Amelie lacht auch. „Wiede-wamelie“, ruft sie. „Das klingt ja irre. Und jetzt mit deinem Namen.“
„Nee“, ruft Amos, „lieber noch mal mit deinem: „Amelie, Wiede-wamelie ...“
Aber inzwischen weiß Amelie, wie es geht. „Amos, Wiede-wamos, Wiede-wunkus Ka-tamos, Wiede-wunkus Katops, Amos ist ein Mops“, überschreit sie Amos.
Jetzt gibt es kein Halten mehr.
Amos beginnt mit dem Namen seiner Mutter: Susanne, Wiede-wanne … Vor Lachen kommt er nicht weiter.
Amelie versucht es mit dem Namen ihrer Mutter: „Martina, Wiede-wina …“, presst sie mit vor Lachen erstickter Stimme hervor.
„Herr Baldur, Wiede-waldur, Wiede-wunkus Ka-taldor ...“, klingt es da von der Tür. Herr Baldur und Amos’ Mama sind zurückgekommen.
„Wiede-wunkus Katops – Herr Baldur ist ein Mops“, rufen alle im Chor.
„Jetzt wird aber geschlafen, ihr Möpse“, lacht Amos’ Mama.
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