Helmut Lauschke - Empathie

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Da sich der Konsistorialrat mit der Handreichung anders als erwartet zurückhielt und beim Umfassen des Brustkreuzes blieb, legte ihm Eckhard Hieronymus den Brief seines Vaters an die Schreibunterlage heran. «Mein Bruder Hans Matthias ist gefallen. Meine Eltern sind am Ende ihrer Kräfte angekommen.» «Aber ihre Eltern leben doch noch», begann der Rat sein Wortspiel.
Der Rundbrief an die Pastöre war verschickt, und die Gestapo meldete sich. Der Vorsitzende im Verhör: «Wie stehen Sie zum Führer und der nationalsozialistischen Bewegung?» «Kommen wir auf die Eingangsfrage zurück, die Sie mir nicht ausreichend beantwortet haben, weil Sie von Erkennen, aber nicht von Anerkennen der nationalsozialistischen Bewegung sprechen.» Der Doppelagent beim Nachttreff: Das Regime hat für Sie wie für viele Pastöre einen Platz in einem der Konzentrationslager reserviert. Dazu soll es bei ihnen nicht kommen.
Kommandant: «Ich habe von Major Woroschilow erfahren, dass Frau Elisabeth Hartmann die Jüdin ihrer Familie ist, die für verstorben erklärt und über viele Jahre auf einem Bauernhof vor den Nazis versteckt gehalten wurde.» Eckhard Hieronymus: «Dass meine Schwiegermutter das System der Judenausrottung überlebt hat, das verdanke ich einem Standesbeamten in Breslau, der die Einsicht und den ungeheuren Mut hatte, eine offizielle Todesbescheinigung auszustellen.» Kommandant: "Ich bewundere den Mut, den einige Deutsche gegen das Terror- und Vernichtungssystem bewiesen haben. Es ist eben nicht so, dass alle Deutschen dem tyrannischen Wüterich blindlings nachgelaufen sind.
Professor Björn Baródin: «Der Förderpreis bestätige die Sichtweise der Erwartung und das Ergebnis der Arbeit, aus begabten jungen Menschen, die an seelischen und geistigen Störungen leiden, Maler und Pianisten mit erstaunlichen Leistungen hervorzubringen, die künstlerisch viel zu sagen hätten. Er selbst begreife die Entgegennahme des Preises als Zeichen der Ermutigung, die Arbeit zur Förderung dieser Talente fortzusetzen.»

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Nun stellten sich die Herren vom Minenkonsortium dazu. Herr von Falkenhausen, der Gutsherr, der als letzter hinzukam, wollte etwas über den Bildungsgrad des Apostels wissen. Da sagte der Oberstudiendirektor, dass Paulus als Semit die griechische Bildung besaß, die er schon als Kind in Tarsus erhielt, die er durch die Berührung mit der griechischen, wie auch der römischen Welt ständig bereicherte. Dieser Einfluss kommt in seiner Sprache und in seinem Stil zum Ausdruck. „Paulus muss die griechische Philosophie um die Weltvernunft gekannt haben mit der Vorstellung vom Aufbruch der menschlichen Seele zur göttlichen Welt“, sagte Herr von Falkenhausen. „Wie meinen sie das?“, fragte der Konsistorialrat. „Sie werden es im 2. Korintherbrief lesen“, antwortete Herr von Falkenhausen, „ich glaube, es ist im 5. Kapitel, wenn Paulus sagt: solange wir im Leibe wohnen, wallen wir ferne vom Herrn, denn im Leibe wandeln wir im Glauben und nicht im Schauen.“ „Das ist ja interessant“, meinte Dr. Hauff; worauf Eckhard Hieronymus aus dem 8. Vers zitierte: „Wir sind getrost und haben Lust, außer dem Leibe zu wandeln und daheim bei dem Herrn zu sein.“

„Großartig, Pfarrer Dorfbrunner, Sie kennen sich ja in der Bibel aus!“, gratulierte ihm der Oberstudiendirektor. Bei dem kurzen Exkurs fühlte sich der Konsistorialrat nicht wohl; er bekam wieder einen roten Kopf und bemühte sich, aus der Zuhörerposition herauszukommen. Eckhard Hieronymus war das Kompliment, auch wenn es gut gemeint sein sollte, im Beisein des Konsistorialrates peinlich, über dessen dürftigen Beitrag, der sich lediglich auf zwei Fragen beschränkte, wunderte; war doch er es, der für die Einstandspredigt den Text des 8. Kapitels aus dem 1. Korintherbrief vorgeschlagen, ja lehrmeisterlich aufgegeben und hinzugefügt hatte, dass in der Auslegung dieses Textes schon große Prediger ihre Spuren hinterlassen hätten. Er, der Konsistorialrat, wolle das Sendungstalent und die Sprache der Predigt des jungen Pfarrers an diesem Text messen; so hatte er sich doch in einem Redefluss, der nicht aufzuhalten war, ausgedrückt. Warum konnte der Rat nun, als aus dem Leben des Apostels und dem 2. Korintherbrief die Rede war, keinen bedeutenden Beitrag liefern? Auf diese Frage hatte Eckhard Hieronymus keine Antwort, um die zu bekommen, über ein Jahr verstreichen sollte. Andererseits erstaunte der Gutsherr von Falkenhausen, der Paulus die Kenntnis der griechischen Philosophie um die Weltvernunft unterstellte und am Beispiel des 5. Kapitels des 2. Korintherbriefes belegte. Wusste denn das der Konsistorialrat nicht?

Die Männer vom Minenkonsortium schwiegen. Sie verhielten sich bedeckt; was nicht heißen konnte, dass sie über Paulus, sein Denken und Wirken nichts wussten. Vielmehr brachte Eckhard Hieronymus ihr Schweigen mit dem 8. Kapitel des 1. Korintherbriefes und seiner Predigt zusammen, in der vom Götzenopfer, dem Streben nach äußerem Reichtum und der unsäglichen Armut der Menschen gesprochen wurde, wo die Armut den Rechtlosen das Kleid der menschlichen Würde und Scham zerreißt; es die Armut ist, dass ihnen dieses letzte Kleid vom Leibe gerissen, diese Menschen in den erbärmlichsten Behausungen mit Verachtung übersehen, geschlagen und verstoßen werden. „Ob sie sich wohl schämen?“ Diesen Gedanken verwarf Eckhard Hieronymus, als er diese abwartend nickenden Herren in den teuren schwarzen Anzügen betrachtete. Wer schämt sich schon seines Wohlstands und übervollen Reichtums wegen? Nein, da schämt sich von diesen Herren keiner! Dass dieser Reichtum durch anderer Hände Arbeit zustande kam, das wird geflissentlich verschwiegen, auch wenn eine gewisse Unruhe im Gesicht mit den leichten Zuckungen in den Augen- und Mundwinkeln bei einigen zu erkennen gibt, dass das Wegschweigen der Wahrheit doch nicht so leicht ist, wenn da noch ein Funken von Gewissen glüht. Über die Armut haben meist die Armen selbst und ihre Verbündeten, ob sie Philosophen, Schriftsteller oder Künstler waren, nachgedacht, geschrieben, gemalt und plastiziert. Der Satz geht durch die Geschichte der Menschheit, dass sich der Arme seiner Armut nicht zu schämen hat, dagegen der Reiche sich schämen sollte, wie er zu seinem Reichtum gekommen ist. Eckhard Hieronymus gingen bei der Betrachtung der Herren vom Minenkonsortium einige Aussprüche in Bezug auf die Armut durch den Kopf: 1) „Denn Armut ist ein großer Glanz aus Innen...“ (Rilke: Von der Armut und vom Tode); 2) „In dieser Armut welche Fülle / In diesem Kerker welche Seligkeit!“ (Goethe: Faust I; Abend. Ein kleines reinliches Zimmer); 3) „Wirklich reich ist nur der Arme!“ (chinesisches Sprichwort).

Einer dieser Herren kam auf den verlorenen Krieg zu sprechen. Er sagte mit ernstem Gesicht, dass man nur hoffen könne, dass die Kriegslast nicht zu schwer wird. Der Konsistorialrat und der Oberstudiendirektor machten große Augen, während sich Herr von Falkenhausen die Nase putzte. Die Ehefrauen in der Sakristei hörten das Wort ‘Krieg’ und stellten sich neben ihre Männer. Der Herr „vom verlorenen Krieg“ fuhr fort und schilderte kurz die Probleme in der Mine, wo es an Männern fehle, dass die Förderquoten nicht mehr gefahren werden konnten. Eckhard Hieronymus fand das Thema eigentlich nicht am Platze und auch nicht hilfreich zur Bewältigung der schrecklichen Vergangenheit. Er sagte dem Herrn, dass der Krieg den Menschen eine Last aufgebürdet hat, die, wenn es menschlich gesehen wird, unglaublich schwer sei. Der Verlust der Väter und Söhne sei nicht wiedergutzumachen. Wenn es noch eine Moral gibt, dann sollte auch der alte Satz des Laotse gelten, der sagt: „der Sieger im Kriege gehört dahin, wo nach der Sitte die Trauernden stehen.“ Dieser Satz fand bei den Frauen seine Zustimmung; die Männer blieben stumm und machten bedrückte Gesichter. Dann nahm Dr. Hauff das Wort, der offensichtlich in der chinesischen Philosophie bewandert war. Er sagte, dass diesem Laotse-Satz ein anderer Satz vorausgeht, und er zitiert: „Der Sieger gibt sich nicht der Freude hin, denn Freude am Siege haben, heißt Freude haben am Menschenmord.“

Der Tiefpunkt war erreicht. Eckhardt Hieronymus spürte das Abgleiten von der Botschaft, die Paulus im 8. Kapitel des 1. Korintherbriefes gab, als wenig hilfreich, die Probleme, die die Zukunft mit ihren Unwägbarkeiten für die Menschen bereithielt, anzupacken; ja, er empfand das Abgleiten als destruktiv und unangemessen für die Situation, in der sich die Menschen befinden, mit ihren Ängsten, Befürchtungen und Sorgen. So ist es mit dem Wissen; es bläst auf, kann eine Person für eine kurze Zeit wichtig machen, beziehungsweise sich wichtig nehmen lassen. Wenn aber aus dem Wissen die notwendige Konsequenz zur Tat nicht folgt, die Entscheidung nicht getroffen wird, dann ist das Wissen bedeutungslos; die Blase platzt wie eine Seifenblase, wo am Ende nichts übrig bleibt. Das Wissen ohne Umsetzung in die Tat hat keinen Wert. Auch sah sich Eckhard Hieronymus um die Frucht seiner Arbeit gebracht, deren Ziel es war, den Menschen mit den Worten des Apostels das Vertrauen, die Kraft und die Hoffnung wieder greifbar zu machen, die doch in den Ängsten und der Verzweiflung durch die schrecklichen Erfahrungen verloren gegangen waren, die der verlorene Krieg gebracht hatte und weiter bringen würde. Der Blick musste nach vorne gerichtet werden, und diesem Blick mit dem Mut nach vorwärts galt seine Predigt.

Den Frauen war es nun genug. So zog die eine dem Konsistorialrat am Rock und die andere dem Oberstudiendirektor am Ärmel. Letzterer konnte das Blasen mit dem Wissen nicht lassen. So sagte er, dem Ärmelzupfen seiner Frau folgend, dass es ein interessantes Gespräch war, das die Fortsetzung verdiente. Er wolle es mit einem Satz des Konfuzius abschließen: „Wissen ist, wenn man das, was man weiß, als Wissen gelten lässt, so wie man das, was man nicht weiß, als Nichtwissen gelten lässt.“ Eckhard Hieronymus kannte den Satz, weil ihm sein Vater, Georg Wilhelm Dorfbrunner, der als Oberstudienrat und Rektorstellvertreter Geographie und Geschichte in der Oberstufe am Stiftsgymnasium für Knaben in Breslau unterrichtete, diesen Satz in regelmäßigen Abständen ins Hirn hämmerte. Er gebrauchte allerdings eine etwas andere Fassung, nämlich die: „Was man weiß als Wissen gelten lassen, was man nicht weiß als Nichtwissen gelten lassen: das ist Wissen.“ In der Fassungsfrage hielt der Sohn es doch mit der Fassung des Vaters. Mit diesem Spruch konnte er als Kind nie etwas anfangen, hatte eigentlich nie einen Sinn darin erkennen können. Auch wenn der Vater ihm diesen Satz als Lehrsatz vorhielt, der Sohn fand ihn sinnlos und banal, hielt diesen Satz nicht für einen Lehrsatz von irgendwelcher Bedeutung, hielt ihn vielmehr für einen bedeutungslosen, inhaltsleeren Satz, kurz Leersatz, der sich noch nicht einmal für einen Zwischensatz eignete.

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