Micha Wölfer - Jener Sommer in Wien, als Tutanchamun bei mir wohnte

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Jener Sommer in Wien, als Tutanchamun bei mir wohnte: краткое содержание, описание и аннотация

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Er: Sexy, mysteriös und unwiderstehlich – so tritt er in ihr Leben, der exzentrische Typ mit den dramatisch betonten Augen. Altägyptisch gewandet erweckt er den Eindruck eines Superstars der Antike und gibt sich auch als solcher aus.
Sie: Isa Lindenbaum, gerade mal 23, Malerin und Kopistin im Kunsthistorischen Museum in Wien, traumatisiert, desillusioniert, unscheinbar, angepasst, findet ihn schlafend in einem Sarkophag der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung – seinem Notquartier, das er gerne eintauschen möchte gegen ein Atelier über den Dächern von Wien … Isas Zuhause.
Nach einigen Verwicklungen nimmt Isa den Gestrandeten bei sich auf und schon bald bringt ihr rätselhafter Untermieter ihr bis dahin unspektakuläres und langweiliges Dasein gehörig in Aufruhr, denn in diesem Sommer, der das Leben der jungen Künstlerin von Grund auf verändern soll, nimmt nicht nur eine leidenschaftliche Liebe ihren Anfang, hier passiert auch eine witzig-ironisch erzählte Annäherung zweier Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, in deren Alltag die Welt des Alten Ägypten eine tragende Rolle spielt.
Die Autorin skizziert einen Tutanchamun, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Aber ist er der, der er zu sein scheint?
Dieser außergewöhnliche Roman entführt in das Bohemienleben in einem kleinen Künstleratelier über den Dächern der Wiener Altstadt – voll Erotik, Poesie, heiterer Situationen, actionreicher Spannung und nachdenklicher Momente, wobei auch Zeitkritik und psychologisch Tiefgründiges nicht ausgespart bleiben.
Entwicklungsroman.
Liebesgeschichte zweier Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, die sich gegenseitig helfen, Belastendes aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und hinter sich zu lassen.

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Wohnung einer Künstlerin

„So könnte ich nicht existieren“, drückte Ralph mir gegenüber häufig sein Unverständnis aus, den Beruf einer freischaffenden Künstlerin gewählt zu haben. „Du hättest viel mehr Geld verdienen können – vor allem: sicheres Geld! –, wenn du nur im Ministerium geblieben wärst. Denk dir nur, deine Aufstiegschancen! Du hättest während der Dienstzeit sogar büffeln, dein Abitur nachholen, und dann studieren können!“ Eine A-Beamtin – das ist es, was die Menschheit braucht, nicht so eine Künstlerin. Immer wenn er es sagte, klang es wie eine Krankheit: die Krätze.

„Ein Hungerleider-Dasein! Ein Bohemien-Leben!“, wie er sich manchmal auch vornehmer auszudrücken pflegte, um sich der Selbsttäuschung hinzugeben, er wäre gebildet. Eine Existenz wie meine sei gegen die Natur, sagte er. Gegen seine Natur, meinte er.

Ralph, in leitender Funktion für eine Großbank tätig, war stolz auf seinen Job – jeden Tag! Er stand um 5.30 Uhr auf, denn: Der frühe Vogel fängt den Wurm … und nach einer halbstündigen, schweißtreibenden Morgengymnastik mit ausgiebigem Hanteltraining folgte die Morgentoilette. Danach kümmerte er sich gelegentlich um mich, genauer gesagt: Er kümmerte sich um die Reinigung seiner Prostata.

Anschließend nahm er das Frühstück ein: Croissants mit Butter und Marmelade einer bekannten Wiener Firma, dazu zwei Tassen aluminiumverkapselten Espresso einer bekannten internationalen Firma. Meinen Einwand, er trage zur Verseuchung des Grundwassers in der Dritten Welt bei – man denke nur an die schädlichen Emissionen, die bei der Aluminiumherstellung entstehen –, und noch dazu würde er einen Großkonzern, der gewiss nicht immer nach ethischen Grundsätzen handele, noch reicher machen, wies er mit dem Argument zurück, mein Bio-Tee von Sonnentor würde dem Bauerngesindel aus dem Waldviertel aufs hohe Ross verhelfen, und das könne er nicht gutheißen. Danach nahm er noch drei weiche Eier zu sich. Dabei war es ihm aber piepegal, ob sie aus Freiland oder Käfighaltung waren, jedoch war ihm wichtig, dass bei den Eiern nur der Dotter weich sein durfte. Da er die diversen elektrischen Eierkocher als unzulänglich erachtete, überwachte er sie selbst – mit der Stoppuhr. Genau nach drei Minuten und dreißig Sekunden nach dem ersten Aufwallen wurden sie aus dem Wasser genommen und kalt abgeschreckt, woraufhin eine trendige Eierguillotine für die perfekte Kerbe sorgte. Natürlich erwartete er dieses perfekte Timing auch von anderen – damals von mir.

Vor zwei Jahren landete einmal ein in dieser Weise domestiziertes Ei in einer für ihn und auch für mich unerwarteten Aufwallung auf seiner Stirn. Ich klebte es dahin, um meinen Unwillen gegenüber seiner Kritik auszudrücken, meine für ihn zubereitete Proteineinheit wäre um eine Spur zu weich und daher nicht genießbar. Die endgültige Ablehnung gegenüber seinen Dogmen unterstrich ich dann schließlich damit, dass ich meine Sachen packte, um endgültig in mein Wohnatelier einzuziehen; eine Ausweiche, die ich ein paar Monate zuvor und – natürlich gegen seinen Willen – anmietete.

Wie ich diese Heldentat fertiggebracht habe, weiß ich nicht, und wie seine Reaktion auf meine angekündigte Abreise ausfiel, daran kann ich mich seltsamerweise auch nicht mehr so genau erinnern.

Ich weiß nur, dass ich fast zehn Tage in der Unfallklinik lag, weil ich so ungeschickt war und die Stufen seiner Maisonette hinabgestürzt war. Zumindest sagte mir das der Arzt, als ich das Bewusstsein wieder erlangte. Ralph gab den Unfallhergang den Rettungsleuten an.

Schädel-Hirn-Trauma Grad 2, Rippenserienfraktur, Jochbeinprellung mit Platzwunde und zahlreiche Hämatome. Als ich das Krankenhaus verließ, ging ich nicht mehr zurück zu ihm, obwohl er es wollte.

Solche Schritte zu setzen wäre sicher ein kleiner Schritt für die übrige Frauenwelt, aber es war ein großer für mich! Jedoch, ich habe ihn gesetzt – und nur das zählt … Wie man mir von anderer Seite bestätigte, weil mich natürlich gleich Zweifel plagten, ob das, was ich tat richtig war, oder die größte Torheit, meines von Unvernunft durchtränkten Lebens, wie Ex meinte. Dieser Satz war auch der letzte, den ich von ihm damals gehört habe, bevor mein Erinnerungsfaden riss. Da stand er breitbeinig im Türrahmen und sah mir beim Packen zu.

Meine Zuflucht war klein, aber zumindest mein! In Hauptmiete immerhin war er der abgeschiedenste Ort, den man sich nur vorstellen kann: Dachatelier Hinterhof, altes Jugendstilhaus; und dieses befand sich im sechsten Wiener Gemeindebezirk, also mitten in Wien.

Jugendstil. Diese außergewöhnliche Stilrichtung währte gerade mal zwanzig Jahre, aber brachte Formen von einer luftigen Leichtigkeit hervor, als hätte sie der Frühlingsgott selbst entworfen. Der prangte sogar an der ornamentreichen, zum Teil mit Klinkern bestückten Fassade des Hauses – ganz oben – an der Dachkrönung im großen Mittelgiebel, wie eine Gallionsfigur: Ein mächtiger, strahlenbekränzter Kopf aus Stuck, engelsgleich, und blickte mit seinen unergründlichen Sphinx-Augen bis zur nahen Innenstadt; überragte doch das Haus die Nachbarbauten – alle aus dieser sezessionistischen Epoche – um gut ein Stockwerk.

Erbaut 1903, das stand in goldenen, ineinander verschlungenen Lettern und Ziffern unterhalb des Schöngesichtigen.

Ging man durch das kunstvolle, mit Schmiedeeisen beschlagene und mit grüner Farbe – wie von Kupferpatina – belegten Tor, fand man sich in einem weiträumigen Foyer wieder, das, zugegeben, schon bessere Zeiten erlebt hatte. Hier roch es immer etwas muffig nach Schimmel und feuchtem Mauerwerk. Die Wände mussten einmal in Hellgelb gekalkt und mit Motiven wie aus dem Garten Eden versehen gewesen sein. Jetzt waren es noch verblasste Fragmente, die nur mehr entfernt an die gemalte Blütenpracht der Vergangenheit erinnerten. Die bunten Steinmosaike am Boden waren bereits da und dort herausgebrochen oder sie waren einfach zernagt von der Zeit.

Gleich rechts führte ein rundbogiger Durchgang ins dämmrige Stiegenhaus, und hier konnte man den alten, klappernden Fahrstuhl nehmen, der aussah wie ein wuchtiger schwarzer Vogelkäfig, aufgehangen an Lianen. Er bot einen beängstigenden Anblick, wenn er langsam und dabei schaukelnd und knarrend heruntergondelte, für ein paar Sekunden in bewegungsloser Schwebe verharrte, um dann krachend aufzusetzen.

War man besonders mutig, ließ man sich von ihm nach oben bringen, wenn nicht, nahm man einfach die Treppe – so wie ich.

Nach dem Erdgeschoss war erst mal ein stockdunkles Mezzanin zu überwinden, doch je weiter man hinaufstieg, Etage für Etage, desto mehr Helligkeit kam durch die großen Korridorfenster, obwohl sie dem Innenhof zugewandt waren.

Auf den breiten, einst weiß gestrichenen Fensterbrettern, die nunmehr einen vergilbten Farbton wie altes Elfenbein angenommen hatten, wuchsen in ausladenden Terrakottagefäßen Grünpflanzen und Blumen – exotische und auch einheimische Gewächse, die mit den Blumengirlanden der kunstreich geätzten Fenstergläser zu korrespondieren schienen. Ich war mir nie sicher, welche Art die Schönere von beiden ist.

Einschleichdiebe hingegen waren sich sicher, denn es kam immer öfter vor, dass so manches der kostbaren Gläser über Nacht einfach herausgeschnitten wurde und auf Nimmerwiedersehen verschwand.

In der dritten Etage, da begegnete mir ab und zu eine fette, silbergraue Siamkatze, die mir mit schläfrig blauen Gletscheraugen nachsah, ohne dass sie jemals näher kam, um mir um die Beine zu streichen, wie das Katzen normalerweise tun würden. Bei anderen tun sie es – nicht bei mir; vielleicht mögen mich Katzen nicht.

Im nächsten Stockwerk war ein schwarzer Rehpinscher beheimatet; klein war er, mit spitzer Schnauze und großen Ohren. Der büxte öfter aus und tollte dann im ganzen Haus herum: Taps, tataps, taps…Er dürfte sich manchmal an seinen eigenen dünnen Beinchen verheddert haben, denn auf seinem Brustgeschirr stand geschrieben: Ich gehöre zu jemanden . Wer das aber war, davon stand nichts.

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