Leon Lichtenberg - Hey Joe

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Ende der sechziger Jahre in der westdeutschen Provinz – der revolutionäre Geist der Metropolen ist noch sehr weit entfernt. Die Elterngeneration ringt um eine Identifikation, hin und her gerissen zwischen dem Erbe der braunen Vergangenheit und den Verlockungen des Wirtschaftswunders. Dabei toleriert die soziale Kontrolle einer überschaubaren Dorfgemeinschaft abweichendes Verhalten noch am wenigsten.
Jo Bauer steht in dieser für ihn schwierigen Situation an der Schwelle zum Erwachsensein. Schon mit dem Besuch des Gymnasiums in der Kreisstadt entwickelt er sich zum Außenseiter in Langhorst, ohne aber schon in der großen Welt richtig anzukommen. Schulabschluss und Dienst am Staat verlangen von ihm Entscheidungen, denen er sich nicht wirklich gewachsen fühlt und bei denen er ganz alleine steht. Und dann kommt noch die Liebe hinzu – eine ganz außergewöhnliche Liebe.
Die Jugend der Achtundsechziger bestand nicht nur aus Kommunarden und glühenden Revolutionären, wie es uns heute die Geschichtsschreibung gerne weismachen will. Der Roman gibt ein anschauliches Beispiel für den Geist dieser Zeit und die Schwierigkeiten der Jugendlichen oder zumindest des allergrößten Teils von ihnen, im jungen Nachkriegs-Deutschland eine eigene Identität zu entwickeln.

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Neben der Niedergeschlagenheit wegen der drohenden Nichtversetzung kam aber auch das Gefühl der Rache auf. Diesem Arsch würden sie es schon zeigen. Erst machte er einen auf Kumpel, benutzte sie, um sich von seiner Frau davonzustehlen, und dann haute er sie plötzlich und gnadenlos in die Pfanne. Das konnte so nicht stehen bleiben. Aber es fiel ihnen auch keine geeignete Gegenmaßnahme ein. Ihm die Fahrradreifen zu zerstechen, wäre auch nur eine primitive Lösung gewesen. Auf dieses Niveau wollte sich niemand hinab begeben.

Am Dienstag hätte der Brief mit der Nichtversetzung zu Hause angekommen sein müssen. Jo raste nach der Schule mit dem Wagen nach Hause, was die alte Kiste noch gerade so hergab. „Oma, war der Briefträger schon da?“ Die Oma verstand die Frage nicht sofort. Normalerweise kam der Briefträger schon so gegen zehn. Offensichtlich war er noch nicht da gewesen. Als er um zwei immer noch nicht aufgetaucht war, war davon auszugehen, dass an diesem Tag gar keine Post kam. Damit schien die ganze Aufregung um die Versetzung eine neue Richtung einzuschlagen. Jo umarmte seine Oma, hob sie hoch und wirbelte sie zweimal um sich herum. „Oma, ich glaube heute ist ein guter Tag!“

Er hatte sich schon ausgedacht, im Falle seiner Nichtversetzung zu Hause auszuziehen. Dann wollte er sich eine Bude in der Nähe des Leibniz-Gymnasiums nehmen und eben eine Ehrenrunde drehen, um doch noch das Abitur zu schaffen. Jetzt aber schien die Angelegenheit sich abrupt anders zu entwickeln. Da sie kein Telefon zu Hause hatten, musste er sich persönlich bei den Mitopfern erkundigen, wie dort die Lage war. Er fuhr bei Jürgen vorbei; auch der hatte keine Post bekommen. Gemeinsam ging es zu Jule, dann zu Melissa. Dort telefonierte man mit Günter, Hermann, Marlies und Jutta, die ebenfalls auf Hotzenplotz Abschussliste standen. Niemand hatte Post von der Schule erhalten. Da der größte Teil von ihnen direkt in der Stadt wohnte, hätte dort in jedem Fall der Brief angekommen sein müssen. Es deutete alles darauf hin, dass die gesamte Klasse geschlossen in die Oberprima versetzt worden war. Die ganze Aufregung war also wohl umsonst gewesen. Und Hotzenplotz hatte sie alle auf eine ganz widerliche Art verarscht.

Jürgen und Jo hatten eine Kiste Bier besorgt, und Melissa fand im Keller zwei Flaschen Racke Rauchzart. Damit wurde in ihrem Zimmer die neue, unerwartete Schicksalswendung erst einmal gebührend gefeiert. Günter wusste: „Wenn wir diese Hürde genommen haben, dann schaffen wir auch das Abi. In der Abi-Prüfung lassen die uns nicht so schnell durchfallen, das würde nach außen dringen und das Bild der Schule in der Öffentlichkeit beschädigen. Trinken wir also auf unsere erfolgreiche Zukunft.“ Die nächsten acht Monate würde man also auch noch gemeinsam bewältigen; und dann würde ein neues Leben beginnen. Man beschloss, die Rache an Hotzenplotz aus strategischen Gründen auf die Zeit nach den Abiturprüfungen zu verschieben. Zu den nächsten AG-Abenden ging allerdings niemand mehr hin. Die Spannungen zwischen Schülern und Lehrer wurden damit von beiden Seiten totgeschwiegen. Hotzenplotz hatte wohl gemerkt, dass er zu weit gegangen war.

Von alledem hatten Jos Eltern nichts mitbekommen. Das hatte sie auch nicht zu interessieren; die Oma wusste allerdings etwas mehr, behielt es aber für sich. Auch die Freunde aus dem Dorf hatten natürlich keine Ahnung, aber die hätten das Ganze auch kaum verstanden.

IV

Samstagabend hatte Jo sich wie üblich für die Dorffreizeit in Schale geworfen. Das bedeutete, weißes Nyltesthemd mit goldfarbenen Manschettenknöpfen, rote Krawatte mit schwarzen Punkten, blauer zweireihiger Blazer und graue Wollhose mit Bügelfalte. Das war die Dienstkleidung für das ländliche Wochenende. So war er zum Letzten Heller gefahren, wo die anderen Jungs von Tura auch nach und nach eintrafen. Man spielte einige Runden Kicker und dann einige Knobelrunden. So gegen halb elf teilte sich die Truppe. Ein Teil wollte zu einem großen Festsaal ins Nachbardorf fahren, wo Manuela sang. „Schuld war nur der Bossanova“ fand aber nicht ungeteilte Zustimmung. Jo mit seinen über die dörfliche Kultur hinausgehenden Musikkenntnissen meinte, man könne gar nicht genug trinken, um diese Musik gut zu finden.

Didi hatte schon angedeutet, dass es heute Abend wieder Party gab. Er hatte seit einigen Monaten eine feste Freundin. Selbst hätte er das zwar nie so bezeichnet, aber eigentlich entsprach es der gängigen dörflichen Sichtweise. Das hieß dann: „Die gehen miteinander“ und war die Vorstufe der Verlobung. Das Verhältnis zu Monika war zwar nicht so eng, dass er ständig bei ihr hockte, aber nach außen wurden sie als Paar wahrgenommen, auch weil sie ihn sonntagnachmittags auf dem Fußballplatz anfeuerte. Das machten nur wenige Frauen im Dorf. Monikas Vater züchtete Brieftauben. Deshalb war er mit seiner Frau häufig über das Wochenende mit dem Reisetaubenverein unterwegs. Er fuhr den großen grauen Taubenbus ein paar hundert Kilometer weit weg, damit die Rennfahrer der Lüfte dann auf dem schnellsten Weg wieder zurück in ihren heimatlichen Schlag kehrten. Monika, die eine kaufmännische Lehre machte, war dann alleine zu Hause und machte eben Party. Das lief immer nach einem ähnlichen Schema ab. Zunächst waren fünf oder sechs Freundinnen gekommen. Jede hatte eine Flasche Kirsch-Whisky oder Cola-Rum mitgebracht, ein paar Schachteln Zigaretten und Schallplatten. Im Wohnzimmer stand eine Musiktruhe. Dort hatten sie es sich gemütlich gemacht, das heißt, Musik gehört, geraucht, getrunken und getratscht.

Man muss dazu sagen, dass es für die Mädchen auf dem Lande nicht so ganz einfach war, für die Jungs übrigens auch nicht. Wenn so ab sechzehn die Jungs den Mädchen an die Wäsche wollten, so mussten sich diese erst einmal geschickt dagegen wehren, auch wenn sie es gerne zugelassen hätten. Wer auf dem Schützenfest oder dem Sportlerball allzu sehr rumknutschte oder hinter dem Festzelt in eindeutigen Positionen erwischt wurde, hatte schnell den Ruf eines Flittchens weg. Und damit waren die Chancen auf eine dauerhafte Beziehung schon stark eingeschränkt. Der übliche Ablauf einer Eheanbahnung lief wohl seit mehr als hundert Jahren so ab, dass ein verliebtes Paar irgendwann die Hemmungen ablegte und sie schwanger wurde. Beim Friseur konnte man zwar auch Pariser kaufen, aber das trauten sich nur die verheirateten Kerle. Da der Friseur auch gleichzeitig die dörfliche Nachrichtenzentrale war, hätte es sofort Gerede gegeben. Schwangerschaft bedeutete, dass geheiratet werden musste.

Der evangelische Pastor traute deshalb die Mehrzahl der Paare, bei denen die Braut schon einen mehr oder weniger gewölbten Bauch unter ihrem weißen Hochzeitskleid hatte. Dieses Verfahren hatte sich bewährt und wurde allgemein akzeptiert. Wenn eine junge Frau aber die zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig überschritt und immer noch nicht verheiratet war, wurde es kritisch. Da hieß es dann: „Die bekommt wohl keinen mehr mit. – Wird ein altes Mädchen.“ Jo´s Schwester Marlies gehörte da schon zu den Ausnahmen, die geheiratet hatte, ohne schwanger zu sein. Dass es aber ausgerechnet dieser Harald war, an den sie ihr Leben verschenkte, konnte er nicht nachvollziehen

Monika und ihre Freundinnen waren so siebzehn, achtzehn, also im heiratsfähigen Alter. Ob sie aber mit den Partys die Erwartung an ein solches Verkupplungsverfahren verbanden, war für die Jungs nicht so ganz klar. Monika hatte Didi jedenfalls deutlich verklickert, dass sie nur mit Gummi mit ihm ins Bett gehen würde. Der war daraufhin extra nach Osnabrück gefahren. Dort gab es in der Toilette der Bahnhofsgaststätte einen Pariser-Automaten. Er hatte erst einmal fünf Packungen auf Vorrat gekauft.

Didi, Ingo, Albert, Kalle, Heinz und Jo hatten bei Heinrich noch zwei Kisten Bier gekauft und waren dann mit zwei Autos zu Monika gefahren. Sie wurden schon mehr oder weniger sehnsüchtig erwartet. Man tanzte ein bisschen zu Musik von Drafi Deutscher, Roy Black, Graham Bonney, Udo Jürgens oder Al Martino. Jo behielt seine Meinung über diese Musik für sich. Dazu wurde ziemlich viel durcheinander getrunken und geraucht, was das Zeug hielt. Gegen zwölf Uhr quollen die Aschenbecher über und man konnte im Tabakqualm die anderen nur schemenhaft erkennen. Das mit der eingeschränkten Wahrnehmung lag vielleicht auch am vielen Schnaps.

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