Ingrid Müller - Damals in Südamerika.

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Damals in Südamerika.: краткое содержание, описание и аннотация

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Reisen und leben in Südamerika. Wie war es in Brasilien vor 35 Jahren, wie ist es heute? Hat sich etwas geändert? Wie war das Leben 1975 in dem Land, wie haben wir es empfunden? Beschreibung kleiner und großer Abenteuer des täglichen Lebens. Das alles hat viele heitere und ernste Situationen mit sich gebracht.. Das Buch soll Reiselust wecken und Interesse an einem faszinierenden Kontinent.

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Anders sieht es in den Favelas, den Elendsvierteln aus. Auf engstem Raum leben die Menschen in erbärmlichen Behausungen, kaum größer als Hundehütten. Keine Kanalisation, keine sanitären Einrichtungen. Der Abfall wird vor die Tür gekippt und von Schweinen nach Fressbarem durchwühlt. Niemand fegt hier, und auf den angrenzenden bestialisch stinkenden Müllhalden spielen Kinder und Ratten.

Die Mutter, die neben dem Müll am Straßenrand sitzt und ihr Baby im Arm wiegt, liebt ihr Kind sicherlich nicht weniger als die Mütter von Copacabana ihre Kinder lieben, und sicherlich möchte sie es vor der Meningitis bewahren, die seit langem in den Favelas umgeht. Es wird zwar immer wieder über diese Epidemie berichtet, aber niemand regt sich sonderlich darüber auf.

„Eure Säuglingssterblichkeit beträgt mehr als 50 %“.

„Sim, aber weißt du, diese Schwarzen habe keine Hygiene.“

Ja, die Hygiene. Baden sollte man lieber nicht im Meer wegen der Abwässer, die hineingeleitet werden.

„Wenn demnächst der Emissario fertig ist, wird es besser“.

Eine neue, große Abwasserleitung wird alle Abwässer sammeln und weit hinaus ins Meer leiten, auf dass sie draußen verteilt werden. Der Emissario wurde fertig. Er endet dort, wo das Meer einen Wirbel bildet und alles, was man ihm anvertraut hat, postwendend an den Strand zurückschickt.

Die Brasilianer lachten. Es ist sowieso besser, Mitglied in einem Club zu werden.

„Dort kannst du im swimming pool baden. Das ist hygienischer. Jeder braucht ein ärztliches Attest. Wegen Fußpilz, weiß du. – Ah, wenn du keine Bescheinigung hast, ist nicht schlimm“.

In Copacabana und dem vornehmen Ipanema sind die Kinder trotzdem gesund. Liebevoll werden wie von den Empregadas herausgeputzt. Die Schwester unserer schwarzen Nadire hat 13 Kinder geboren. Zwei davon leben noch.

DOROTHEE

Wir lernten Dorothee auf dem Flug von Iguacu nach Rio kennen. Wir fanden uns sympathisch und verabredeten ein Treffen drei Tage später in Salvador da Bahia. Wir sahen uns wieder. Dorothee war zuverlässig.

Ein paar gemeinsame Ausflüge, dann musste Dorothee zurück nach Kanada. Sie war Musiklehrerin, ledig, wohlhabend und bereiste im Urlaub die Welt mit einer Mords-Fotoausrüstung auf der Brust, die sie offenbar nicht einmal im Schlaf ablegte, aus Angst vor Diebstahl, immer auf der Suche nach den wirklichen Dingen des Lebens, „the real things of life“, wie sie sagte. In Singapur hatte sie jemanden überredet, ihr Zutritt zum Männergefängnis zu verschaffen. Bei der Schilderung der aggressiven Atmosphäre, die sie dort vorfand, begannen ihre Augen zu glühen. Ihr Begleiter hatte sie plötzlich hinausgezerrt. Sie sei in Lebensgefahr gewesen, hatte er ihr gesagt.

Wir planten den Besuch einer Candomblé-Veranstaltung. Dorothee war fasziniert. Morgen war ihr letzter Urlaubstag, heute musste noch etwas passieren.

Als die afrikanischen Sklaven nach Brasilien verschleppt wurden, brachten sie ihre Götter, Geister und Riten mit. Im Laufe der Zeit wurden sie zwar Christen, aber sicherheitshalber stellen sie sich außer mit der Jungfrau Maria und den Heiligen auch noch mit den Gottheiten ihrer Vorväter gut. Am Strand von Rio werden jeden Abend Opfergaben ausgelegt: frisches Obst oder ein Huhn, gebettet auf Blütenblättern, von brennenden Kerzen feierlich oder auch gespenstisch beleuchtet. Ob die Geister die Gaben annehmen, vermag niemand zu sagen. Am nächsten Morgen sind sie von Fliegen befallen und beginnen in der heißen Sonne zu verwesen, bis sie von den Ligeros, den Männern, die den Abfall am Strand beseitigen, entfernt werden. „Macumba“ heißt das hier, und obwohl die armen Leute zu ihrer „Feijoada“ kaum jemals Fleisch zu essen bekommen, vergreift sich niemand an der „Götterspeise“, den ausgelegten Nahrungsmitteln, um vielleicht einmal richtig satt zu werden.

In Bahia werden die Geister im „Candomblé“ beschworen. Zu dumpfen Trommellauten und rhythmischen Gesängen, die langsam beginnen, immer schneller werden und schließlich einem ekstatischen Höhepunkt zustreben, tanzen einige Frauen stundenlang, mit dem Ziel, vom Geist beseelt zu werden. Endlich ist es so weit, eine Art epileptischer Anfall zeigt an, dass der Geist von einem Körper Besitz ergriffen hat. Schrilles Kreischen, zuckende Bewegungen, verdrehte Augen, kurz gesagt: „the real thing“ für Dorothee.

Vom Touristenbüro hatten wir eine Liste der offiziell zugelassenen Veranstaltungen bekommen, mit dem strengen Hinweis, ja nicht auf eigene Faust in eine der „favelas“, den Elendsvierteln, zu gehen. Oft genug wurden Besucher wegen ein paar Cruzeiros von den bitterarmen Bewohnern der Slums umgebracht.

Wir erschienen bei der angegebenen Adresse. Kein Laut, kein Licht, kein Mensch. Wir hatten uns im Datum geirrt. Die Veranstaltung war erst am nächsten Tag. Dorothee war außer sich. Morgen musste sie zurück. Gab es denn nicht heute noch irgendetwas Aufregendes zu erleben? Also fragten wir, erhielten Hinweise – irgendwo schlugen Trommeln – und wir folgten schließlich unserem Gehör. Als wir vor der Hütte standen, in der sich einige Dorfbewohner zum Candomblé versammelt hatten, waren wir so erregt, dass wir alle Vorsichtsmaßnahmen vergaßen. Freundlich wurden wir eingeladen herein zu kommen, erhielten einen Ehrenplatz und saßen plötzlich in einem Kreis von Schwarzen, die klatschten, sangen und trommelten. In der Kreismitte einige tanzende Frauen, die das Erreichen der Ekstase durch kräftigen Alkoholkonsum zu beschleunigen suchten. Plötzlich baute sich eine von ihnen provozierend dicht vor uns auf und verlangte Geld. Mein Mann zog sein Portemonnaie heraus und gab ihr einen größeren Schein. Er hatte unser gesamtes Geld dabei, auch aus Sicherheitsgründen. Die Frau hatte gesehen, wie viel Geld in der Börse steckte. Ich bekam plötzlich Angst. Dorothee mit ihrem unvermeidlichen Fotoladen um den Hals und dann das viele Bargeld. Ein solches Vermögen hatte die Hütte noch nicht gesehen. Niemand wusste, wo wir waren. Unsere knapp zweijährige Tochter allein im Hotel. Panik stellte sich ein. Ich beobachtete die Schwarzen: Zuckende Gesichtsmuskeln, Augen ins Leere gerichtet. Die meisten hatten die Situation noch nicht erfasst. Nur eine der Tänzerinnen flüsterte mit jemandem und schaute zu uns herüber. „Lass uns gehen. Wir müssen weg, schnell“, drängte ich. Meinem Mann war es recht. Der ganze Spuk missfiel ihm. Ich blickte zu Dorothee. Eine der Tänzerinnen wischte sich mit der Hand den Schweiß ab und schmierte ihn Dorothee ins Gesicht. Sie strahlte. Das war wieder einmal „The real thing“. Auf mein Drängen reagierte sie unwirsch. Jetzt gehen, wo es gerade so richtig spannend wurde.

Betont lässig und langsam, krampfhaft lächelnd erhoben wir uns, sagten freundlich „obrigada“ blieben kurz vor der Krippe mit Maria, Josef und dem Jesuskind am Hauseingang stehen, und bevor die Versammlung es richtig begriffen hatte, waren wir draußen .Ich raste wie eine Wahnsinnige los Richtung Auto. Die beiden anderen erklärten mich zwar für verrückt, stürzten aber keuchend hinter mir her. Im Auto erklärten wir Dorothee die Lage, in der wir uns gerade befunden hätten, und erzählten alles, was wir an Schrecklichem über Mord in Favelas gehört hatten. Sie war verärgert. So ein Quatsch. Hatten wir ihr doch die schönste afrikanische Geisterbeschwörung vermasselt. Was sollte sie jetzt zu Hause erzählen. Langsam aber begriff sie, dass diese Geschichte ja noch viel besser war. Sie hatte sich in echter Lebensgefahr befunden, sagte jedenfalls diese übergeschnappte Deutsche. Na, wenn das nicht „The real thing“ war.

Dorothee reiste ab. Im nächsten Jahr stand Europa auf dem Programm. Ganz bestimmt würde sie sich bei uns melden. Seitdem haben wir nichts mehr von ihr gehört. Oder vielleicht doch?

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