Martin Ahrends - Damals im Café Heider

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Das Café Heider am Nauener Tor in Potsdam war DDR-weit bekannt. Das einzige Privatcafé der Stadt beherbergte eine Mischung aus allen Schichten, schräge Typen, SED-Genossen, DEFA-Regisseure, Schüler, Künstler, Stasi-Spitzel und Familien. «Was sich abspielte an wildem Leben in diesem Warteraum der Weltrevolution hat der Autor Martin Ahrends in seinem Interviewband „Damals im Café Heider“ (Verlag Schwarzdruck Potsdam) zusammengetragen. Er sprach mit ehemaligen Gästen und Mitarbeitern jenes Szene-Treffs, deren Lebensbeichten das genaue Gegenbild zum „Neuen Menschen“ waren…Von singenden Dichtern wird da berichtet, von fliegenden Scheuerlappen und anderen Umsturzplänen, von Spitzeln, die sich versehentlich outen.» Der Spiegel, 2006.

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Martin Ahrends

Damals im Café Heider

Die Potsdamer Szene in den 70er und 80er Jahren

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Inhaltsverzeichnis Titel Martin Ahrends Damals im Café Heider Die Potsdamer - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Martin Ahrends Damals im Café Heider Die Potsdamer Szene in den 70er und 80er Jahren Dieses ebook wurde erstellt bei

Einleitung

Es geht um nichts

Das hockte da auf 200 Quadratmetern zusammen und brodelte jeden Abend vor sich hin

Wir waren vollkommen harmlos

Ich war dabei, als Matthias Platzeck das Heider aus hygienischen Gründen schließen ließ

Hätte nur Paris dran stehen müssen

Wenn ich’s nicht mache, macht’s ein anderer

Wenn ich ein großzügiger Mensch wäre, könnte ich verzeihen

Die Stasi hat den Laden immer wieder mal stillgelegt mit ihren hygienischen Forschungen

Wie im Kindergarten

Das Heider war ein Versprechen

Wir suchten Männer

Ein Glas Milch für 29 Pfennig

In der Mokkastube standen Barockstühle

Ich hab immer gesagt: Ich hab eine Dreizimmerwohnung, zwei Zimmer zu Haus, eins im Heider

Das Café war durchsetzt von der Stasi

Ich werde als Mauerspringer gehandelt

Geld war kein Problem

Für das Café hätte ich mein Leben gelassen

Impressum neobooks

Einleitung

Zu DDRZeiten war es das einzige privat betriebene Café Potsdams es gab Kuchen - фото 2

Zu DDR-Zeiten war es das einzige privat betriebene Café Potsdams, es gab Kuchen aus der hauseigenen Backstube, Bedienung, die persönlich am Gewinn interessiert war. Kein sozialistischer Biedermeier, sondern ein bisschen mondän. Geige und Klavier, Live-Caféhaus-Musik. Als wäre man nicht ganz so aus der Welt, wie man es nach dem Mauerbau tatsächlich war. Das Heider war eine Insel, ein Refugium, das bald verschiedene Szenen beherbergte. Das Angebot, an diesem etwas anderen Ort „anders“ sein zu können, war sehr verlockend. Geradezu zwingend. Zumal sich dafür ringsum wenig Gelegenheit fand. Im Heider konnte man glauben, der uniformen DDR entronnen zu sein. Hier konnte das Leben ausnahmsweise etwas bunter sein, war extra knallbunt und blieb doch in der Ausnahme befangen. Es gab radikale Gespräche, Kunst- und Lebensentwürfe, die nur in diesem Café leuchteten, dafür um so greller. Die Luft war voller wunderbarer Ideen und übler Gerüchte. Man konnte hier den „vollen Durchblick“ kriegen oder dem Alkohol anheimfallen. Oder beides. In exzessiver Selbstdarstellung konnte man an diesem Ort gut damit zurechtkommen, draußen, hinter den Scheiben ohnmächtig zu sein. Das Heider war die Kontaktbörse Nr 1, hier wurden aber nicht nur Gedanken und Blicke und Partner getauscht, sondern zum Beispiel Trabantteile und Antiquitäten. Und die raren, die verbotenen Bücher; es war eine heimliche Universität. Und weil man für sein Heider-Studium außer diversen Stasi-Akteneinträgen nie ein Zeugnis bekam, war das Café auch ein Wartesaal, in dem man Kind bleiben konnte, während man erwachsen wurde, ein Erwachsenenspielplatz und eine Seelenwärmestube.

Plätze waren immer knapp, man saß bunt gemischt beieinander: Beamte, Militärs, Ärzte neben Schülern, Studenten, Künstlern. Und die Dauergäste, die man nur mit dem Vor- oder Spitznamen kannte. Es gab Besucher, die noch heute sagen, dieses Café sei ihr eigentliches Zuhause gewesen. Existenzen, die sich hier beheimateten, die hier Wurzeln schlugen, um sie nicht da draußen schlagen zu müssen. Eine DDR-Bohème hatte da ihren Ort gefunden, obschon in Gedanken oft drüben, hinter der nahen Grenze, sogar ernsthafte Fluchtpläne schmiedend und in Alkohol wieder ersäufend. Im Frühling 1989 schreit in diesem Café plötzlich einer los, ohne ersichtlichen Grund: „Ich halt es nicht mehr aus, ich kann nicht mehr, ich will da jetzt durchrennen, jetzt, jetzt!“, und er rennt wirklich los zur Glienicker Brücke. Zwei, die an seinem Tisch saßen, erheben sich rasch und eilen zu den nächsten Telefonen, einer telefoniert vom Tresen, der andere von der Zelle am Nauener Tor. Ein Dritter bleibt einfach sitzen. Er hätte sich nicht auch noch enttarnen wollen, sagt er später zu seinem Führungsoffizier.

Am 7.Oktober 89 wird das Heider von Volkspolizisten geräumt. Viele der Gegendemonstranten hatten sich hierher geflüchtet.

„Das von Heider in Potsdam geleitete Café bildet einen Sammlungs- und Konzentrierungspunkt negativ dekadent eingestellter intellektueller Kreise, wobei es sich in erster Linie um Künstler, Studenten, Oberschüler und ähnlich gelagerte Personenkreise handelt…“ – Als ein Stasi-Leutnant dies notierte, Anfang der Siebziger, ging ich auf die Helmholtzoberschule und oft am Heider vorüber. Das Heider und seine Bohème hatte mit Erwartungen zu tun, die ich mir so nicht einlösen wollte. Ich hielt dieses Café für einen Trug, für eine Kulisse. Für einen Ort, wo man jene Frau Welt vergessen konnte, die sich unseren jugendlichen Ambitionen als lederne alte Genossin darbot. Hier konnte man seine besten, seine ungestümen Jahre abwarten. Unter einer Aufsicht, die sich immerhin nicht auf den ersten Blick zu erkennen gab. Und als mir jetzt Karl Heider von einer flächendeckenden Abhörlage in der Decke seines Cafés erzählte, fand ich mich bestätigt in meiner Aversion gegen das Nichtauthentische dieses Ortes. Dass dieser Ort aber ein besonders authentischer war, dass es dieses Café-Heider-Leben nirgends sonst als in diesen Jahren, in diesem östlichen Nachkriegsdeutschland geben konnte, dass es also ein Ausdruck dessen war, was uns alle mehr oder weniger betraf: mit der ganzen Biographie gefangen, befangen zu sein in dieser DDR, gleichviel, ob man ihr früher oder später entkam oder zu entkommen glaubte – das habe ich erst viel später verstanden. Ich bin nie ein Heiderianer geworden. Doch die Lebensgeschichten, die sich hier kreuzten und verbanden, sind die Geschichten meiner Generation. Vom Kreuzpunkt dieses Cafés aus lassen sie sich gut erzählen. Und ich bin froh, dass man mich als Geschichtensammler doch noch in die Heider-Szenen einließ, nachträglich.

Martin Ahrends

Es geht um nichts

Rainer Eckert, Historiker

Ich bin Potsdamer, hab dort Abitur gemacht, 1968 an der Humboldt-Schule, ein Jahr im Staatsarchiv gearbeitet, das war in der Orangerie in Sanssouci, und zum Studium nach Berlin gegangen: Geschichte und Archivwissenschaft, drei Jahre. Im vierten Studienjahr bin ich relegiert worden. Aus politischen Gründen. Und das hat auch mit dem Heider zu tun. Es gab einen OV (operativen Vorgang bei der Staatssicherheit) „Demagoge“, das war eine Gruppe von überwiegend Potsdamern, eine Diskussionsgruppe. Einige haben Flugblätter gemacht, einige sind später in den Westen gegangen... Wir trafen uns relativ oft im Heider. Das ging in der Schulzeit los. Das geistige Erwachen oder die kritische Einstellung hatte drei Quellen: die junge Gemeinde in Potsdam, in der Heiliggeistgemeinde, die keine eigene Kirche hatte, der Turm wurde noch extra gesprengt. Wir saßen in den Gemeinderäumen in der Nähe der Reste des Neustädtischen Tores. Die zweite Quelle waren Treffen im Hause von Peter Huchel, dessen Sohn in meine Klasse ging. Wir sind als Schüler zu den Huchels nach Wilhelmshorst gefahren, nahmen an den Diskussionskreisen als Zuhörer teil, wo viele ostdeutsche Intellektuelle, auch Ausländer zu Gast waren. Eine dritte Quelle war die Familie. Mein Vater ist früh gestorben als überzeugter Kommunist, ich bin in einer eher sozialdemokratischen Ausrichtung ausgewachsen. Meine Großeltern wohnten in West-Berlin, und wir konnten sie nach dem Mauerbau nicht wiedersehen. Als das Passierscheinabkommen kam, war mein Großvater schon tot. Ich bin also in dem Zwiespalt aufgewachsen, als Potsdamer nicht zu den Großeltern nach West-Berlin zu können.

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