Anne-Christine Schmidt - Alptraum Wissenschaft

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Eine Aussteigerin aus dem deutschen Wissenschaftssystem erzählt Erstaunliches und Erschreckendes über drogenherstellende Arbeitsgruppenleiter, verlogene Professoren, Forschungsarbeiten blockierende Kollegen und alltäglichen Psychoterror in den Instituten. Das Buch blickt hinter die glänzenden Fassaden wissenschaftlicher Einrichtungen und reißt der «Bildungselite» die Maske herunter.
Anhand der Schilderung ihres im wissenschaftlichen System erlittenen Schicksals prangert die Autorin die Machtstrukturen sowie die Skrupel- und Verantwortungslosigkeit mancher Professoren sowie die Recht- und Perspektivlosigkeit junger, hochqualifizierter Nachwuchswissenschaftler an. Von einem kurzzeitig befristeten Arbeitsvertrag zum Anderen und von einem hochspezialisierten Arbeitsgebiet zum Nächsten springend, ertrinkt der Wissenschaftler in einer tosenden Datenflut, welche aus unzähligen Messgerätschaften hervorquillt. Die Technokratie und Giftlastigkeit heutiger naturwissenschaftlicher Forschung, ihre Bezugslosigkeit zu natürlichen Harmonien sowie die Starrheit wissenschaftlicher Modelle gepaart mit einem gewaltigen, aus dem Befristungskampf resultierenden Arbeitsdruck erschlagen Phantasie, Freude, Wissbegier und Menschlichkeit.
Das derzeitige naturwissenschaftliche Forschen und Denken führt in großen Teilen nicht zur Natur hin, sondern von ihr weg. Die Ausführungen werfen grundlegende Fragen auf, wie wir der Natur, unseren Mitmenschen und uns selbst gegenübertreten.

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In mein Tagebuch trug ich damals empört ein, wie viele Autos plötzlich auf der Straße durch unsere kleine Stadt brausten, wo ich es gewohnt war, mit meiner Schulfreundin Silke am Abend Tennis über die Straße zu spielen. Ich positionierte mich auf dem Fußweg vor dem Haus meiner Freundin. Sie stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die wenigen Male, wenn ein Auto auftauchte, machten wir uns den Spaß, den Tennisball über das Autodach zu schießen. Wir brauchten keinen eingezäunten, mit Kunststoffbelag ausgelegten und mit Trinkwasser gespülten Tennisplatz, erst recht keinen überdachten. Jene historischen Tennisspiele fanden noch in den späten achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts statt, etwa 50 m vor einer heute gewichtigen Ampelkreuzung der Bundesstraße B 87, um die es tags und nachts herumbraust, von sich in alle vier Winde aufstauenden Autoschlangen bei Rotphasen unterbrochen. Der Verkehrsfluss, der unser fröhliches Tennisspielen ablöste, erzeugt auch keine freundlichen Mienen, weder bei in den Fahrzeugen hockenden Personen noch bei an der Ampelkreuzung auf das ersehnte grüne Leuchten wartenden, gar zu Fuß einher schreitenden Zeitgenossen. Zu den überwiegenden Zeiten befinden sich im Umkreis der Ampelkreuzung auch deutlich mehr und zumeist einsam in beräderten Metallkästen eingeschlossene Personen als außerhalb und nur von nach den Absonderungen der Metallkästen stinkenden und wegen ihrer Geräusche dröhnenden Luft umhüllt. Der Tennisplatz von einst hat sich verwandelt. Er ist dem übertechnisierten, industriellen Weltbild zum Opfer gefallen. Ebenso die Gemüter der Menschen, welche die Kreuzung passieren. Wir leben „in einer Gesellschaft, wo mir der Mensch nur noch in Form einer Blechkiste entgegenkommt, der mich mit zwei bösen Augen tödlich bedroht, dem ich ausweichen muss, statt dass ich ihm begegnen kann.“ [1] Die rollenden Maschinen dominieren unser Leben schon so sehr, dass „die Geographie eines Landes für die Bedürfnisse der Fahrzeuge und nicht für die der Menschen eingerichtet wird.“ [2] Von den fernen Zeiten, in welchen die Anwohner ihre Wäsche in dem durch das Städtchen fließenden glasklaren Fluss wuschen, weiß auch ich als in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts geborenes Menschenkind nur mehr vom Hörensagen. Eine braune Suppe ergießt sich durch das Flussbett. Auf dem Grunde wabert ein dichtes Geflecht aus Plastikfetzen.

Welche beruflichen Perspektiven eröffneten sich nun einem naturverbundenen jungen Menschen? Im Gymnasium erhielten wir keine Orientierung in Hinsicht auf unsere Berufswahl. Ich ließ mich auf dem Arbeitsamt beraten. Überall hieß es: Wenn jemand exzellente Abiturnoten vorweist, stehen ihm alle Studiengänge offen. Wählt entsprechend Eurer Talente und Interessen aus! Den Tierarzt von einst hatte ich aufgegeben. Auch den Apotheker. Schließlich entschloss ich mich für ein Studium der Biologie. Ein Lebensziel war damit verbunden: die Prinzipien und Zusammenhänge des Lebens begreifen zu lernen, den Wesen der Tier- und Pflanzenwelt tiefer zu begegnen, die Natur als unsere Herkunft und Heimat zu verstehen und zu schützen und die Lebensweise der Menschen mit der Natur in Einklang zu führen. Man erkennt aus meinen Idealen, dass mir pragmatisches Denken fremd war. Wie ich später jedoch schmerzlich bemerken musste, ist die beruflich betriebene Naturwissenschaft von pragmatischem Denken durchzogen wie von einem dichten Adernetz. In den Adern fließt ein eiskaltes, zahlengieriges Blut, das seine Nährstoffe aus Messgeräten und Computern bezieht. Die Grenze zwischen Naturwissenschaft und Technik existiert nicht, und beide Disziplinen durchdringen und bedingen einander. Eine neue Technik verschafft neue „Einblicke“ in die Natur in Form neuer Messdaten. Umgekehrt generieren neue Entdeckungen in Physik, Chemie und Biologie neue technische Entwicklungen. Eine Endlosschraube wird kreiert, welche in mechanischer Gier alles auffrisst, was sich ihr in den Weg stellt. Auf der Strecke aber bleibt die Natur. An dieser Stelle greife ich auf die alte, beinahe abgedroschene Mahnung zurück: `Bitte niemals vergessen, dass auch der Mensch zur Natur dazu gehört.`

Ein Bezug zu den intensiven, naturverbundenen Erlebnissen meiner Jugend war in meiner späteren naturwissenschaftlichen Laufbahn nirgendwo zu finden. Nicht einmal einen Hauch davon fand ich in den zugehörenden Berufen wieder. Was ist uns hier verloren gegangen? Naturverbundenheit hat im naturwissenschaftlichen Berufsleben keinen Platz. „Die Übersetzung in das Nützlich-Stoffliche unterwirft die Wissenschaft dem Zwang der Sache, und hier entstehen die Sachzwänge, die alle beschreiben, wenn sie von den Denkenden den Pragmatismus des Handelns verlangen.“ [3] Das im heutigen Berufsalltag wie auch im Privatleben ständig präsente „Etwas-Erledigen-Müssen“ trägt sein Übriges bei zur kompletten Zerstörung mystischen Naturerlebens. Dem beruflich tätigen Naturwissenschaftler fehlt es an der Muße, überhaupt mit der Natur in Kontakt zu treten. Denn würde er sich tatsächlich auf das Wagnis einlassen, mit ihr eine echte Verbindung aufzubauen, liefe er große Gefahr, sein ihm so wichtiges künstliches Gedankengebäude einstürzen zu sehen. Doch immer weiter flieht die Natur vor dem Wissenschaftler, der mit immer größerem Geschütz auffährt, sie zu beherrschen und auszubeuten. Und so wird sich auch die Heilkraft einer Pflanze niemals im Labor und am Messgerät offenbaren, sondern durch mystische Schau, wie sie sich den Ureinwohnern aller Kontinente eröffnete [4]. Gregory Fuller spricht von der Unwiederbringbarkeit mystischer Erfahrung [5]. Mystische Erfahrungen sind untrennbar mit einem naturnahen Leben verbunden, welches eine ausreichende Empfindungs- und Wahrnehmungstiefe vermittelt. Unsere zeitgenössischen Naturwissenschaftler leugnen wohl jegliche Formen mystischer Erfahrung, weil sie selbst aufgrund ihrer vollständigen Naturentfremdung und Vercomputerisierung ihre Wahrnehmungs- und Empfindungsfähigkeiten verloren haben. Wenn aber der Wissenschaftler das Lebendige und das Mystische nicht mehr spürt und erfährt, begegnet er der Natur als totem Objekt. Genau hier, wo der Verlust von Wahrnehmungs- und Empfindungsvermögen geschah, liegt der Ursprung für die allüberall um sich greifende Naturzerstörung, welche Naturwissenschaftler Hand in Hand mit Technikern, Industriellen, Politikern und den sogenannten Konsumenten all der wissenschaftlich-technischen Erfindungen letztlich zu verantworten haben.

I. II Das Biologiestudium

Das Biologiestudium war auf eine Dauer von fünf Jahren angelegt und umfasste insgesamt zehn Semester. Die ersten zwei Jahre gehörten zum Grundstudium, welches eine breit gefächerte Ausbildung in verschiedenen naturwissenschaftlichen Disziplinen beinhaltete. Während einige Fächer wie Biochemie, Physik und Mathematik mit schriftlichen Klausuren abgeschlossen wurden, mündeten die Hauptdisziplinen Chemie, Mikrobiologie, Genetik, Botanik und Zoologie in die umfangreichen mündlichen Vordiplomprüfungen. Die Umstellung von den schulischen Anforderungen des Abiturs auf die erheblich detaillierteren und anspruchsvolleren Aufgaben im Rahmen des Studienplanes fiel uns zu Beginn schwer, so dass im Verlauf des Grundstudiums einige Kommilitonen wieder aufhörten. Generell dominierten in den naturwissenschaftlichen Studiengängen umfangreiche chemische, biochemische, physiologische, mikrobiologische, physikalische, botanische und zoologische Praktika den Studienplan. Die Praktika endeten in der Regel mit Abschlussklausuren.

So ein Studium macht großen Spaß, wenn man offen und interessiert ist und das Lernen und Verstehen leicht fällt. Viele junge Menschen brachten sich als ganze Persönlichkeit ein. Mein Talent für Zusammenhänge der Chemie, was ich schon in der Schulzeit hatte, entwickelte sich weiter und so zog es mich auch zu den chemischen Fächern hin. Es war ja noch keine Anwendung damit verbunden. Grundlagen und Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen erfüllte mich. Als Student fühlte man sich frei und unbeschwert, auch wenn Praktika, Testate, Klausuren und Prüfungen vollen Einsatz erforderten. Ich begeisterte mich sehr für meine Studienfächer. Mein naturwissenschaftliches Interesse war groß.

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