Petra Mayr - Innen

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Philipp kann in seinen Träumen Ereignisse sehen, bevor sie in der Wirklichkeit passieren. Dann wird ihm auch noch klar, dass er mit Verstorbenen sprechen kann. Der nüchterne Architekt hat Schwierigkeiten, die Hellsichtigkeit in sein Weltbild zu integrieren. Einzig die Suche nach einer wissenschaftlichen Erklärung erscheint ihm sinnvoll…

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Vor kurzem waren dort alle Fenster mit Jalousien verbarrikadiert worden, die von unten nach oben bis auf Personenhöhe geschlossen wurden. Nur ein schmaler Spalt warmen gelben Lichtes floss nun noch in die Nacht. Eine beleuchtete Theaterbühne kurz vor einem Auftritt, der nicht stattfinden würde.

Philipp stieg aus, um seine Gummistiefel anzuziehen.

Jetzt kam ein junger Mann in brauner Jacke und Boots mit großen Schritten, auf das Auto zugesteuert. Er wirkte optimistisch und offen, streckte die Hand aus.

Dann trat der junge Landwirt nah an Philipp heran, zu nah. So nah, dass Philipp die winzige Narbe neben seiner Augenbraue erkennen konnte. Sie war schmal und länglich, in der Mitte etwas dicker und ein klein wenig heller, als die restliche Haut.

Dem ersten Reflex nachzugeben und einen Schritt zurückzuweichen, erschien Philipp unhöflich. Er blieb einfach stehen. Ein neugieriges Augenpaar taxierte sein Gegenüber.

Philipp hörte sich plötzlich selbst reden. Er erkundigte sich, welche Art von Haus sein Beobachter gerne hätte, welche Fläche zur Verfügung stünde und welche Art der Beheizung favorisiert werde.

Er machte Vorschläge, erwog Vor- und Nachteile dieser oder jener Bauart. Es wäre egal gewesen, was er in diesem Moment gesagt hätte. Sein Beobachter schien mit ihm, diesem Fremden, völlig absorbiert.

Nach gut zehn Minuten trat der neue Bauherr einen Schritt zurück und sie plauderten so, als würden sie sich schon lange kennen. Die beiden Männer stapften durch matschiges Gras um das alte Bauernhaus herum bis zur Wiese, wo das neue Haus entstehen sollte. Nach einer knappen Stunde waren die ersten grundlegenden Fragen geklärt.

Es würde ein unkomplizierter Bau werden, dachte Philipp, während er geschickt einigen Schlaglöchern auf der schmalen Dorfstraße auswich. Immer seltener standen Häuser an der Straße. Erste Felder dehnten sich aus. Von weitem schimmerten sie samtig dunkelbraun und wässrig schwer. Aus der Nähe erinnerte der umgebrochene Boden mit seinen groben aufgerissenen Schollen an alte Ölgemälde, die die aufgerissenen Wellen eines dunklen stürmischen Meeres zeigten.

In einer engen Kurve fuhr Philipp langsam auf eine Wiese zu. Er konnte eine Holzhütte erkennen und als er näher kam, fiel ein Sonnenstrahl in einen alten Blechkübel, der daneben stand. Dann schlurfte ein braunes Pferd durch das Gras hinter der Hütte her und gleich darauf ein schwarz-weiß geschecktes Pony. Er stutzte kurz.

Merkwürdig …, ging es ihm durch den Kopf, als jemand hinter ihm ein paar Mal aufblendete. Im Rückspiegel konnte er sehen, wie ein Autofahrer mit dem Zeigefinger auf sein linkes Rücklicht deutete. Ja, er hatte mal wieder den Blinkhebel vergessen.

„Was für ein Zufall“, dachte Philipp. „Wie komisch ist das doch, von einer Wiese mit Pferden zu träumen“, sagte er sich. Dabei bemerkte er nicht, dass er sich gegen etwas sperrte. Erst einige Momente später gelang es ihm, zuzulassen, was er sofort wusste.

„Es war nicht einfach eine Wiese mit Pferden. Nein! Es war ganz genau die Wiese aus meinem Traum, mit genau denselben Pferden und dem Blechkübel und der Hütte“, dachte er etwas verunsichert.

Draußen zog offenes Gelände vorbei, ein paar weiße Wolken standen still und durchsichtig am Himmel. Zerzauste Bäume grenzten Wiesen von Feldern ab. Ein Fußweg schlängelte sich dazwischen und verlor sich im Nichts. Die Welt der Zufälle konnte schon kurios sein, das wusste Philipp nur zu gut.

Gils Mutter Brenda hatte im letzten Jahr einen Autounfall. Die ganze Geschichte spulte sich nun in Philipps Geist wieder ab.

Es war ihr nichts Dramatisches passiert. Prellungen vermutete sie selbst, aber sie wollte es vorsichtshalber abklären lassen. Weil sie leichte Schmerzen im Brustkorb hatte, bewegte ihre Ärztin den Schallkopf des Ultraschallgeräts über Brustkorb und Bauch. Auf dem Monitor dehnte sich ein kleiner dunkler Punkt aus. Kaum war er sichtbar, sprang dieses Dunkle über das Gesicht der Ärztin.

Wie sich später herausstellte, war es ein bösartiger Tumor. Glücklicherweise war er in einem Stadium, in dem er noch sehr gut entfernt werden könnte, meinte die Ärztin aufmunternd. Daran konnte sich Philipp noch gut erinnern. Mit dem, was im Inneren von Brenda passierte, hatten Philipps Erinnerungen wenig zu tun.

Brenda war überfordert. Sie war also gerettet? Vom Zufall gerettet! Bis vor kurzem wusste sie noch nicht einmal, dass ihr Leben bedroht war.

Sie atmete zu schnell, dann zu langsam, sie brauchte einige Zeit, bis das Atmen wieder zur Nebensache wurde. In ihrem Kopf begannen einzelne Gehirnregionen unabhängig voneinander Fragen zu formulieren, die wieder in sich zusammenfielen.

Es war, als ob sich gegensätzliche Gefühle bekämpften. Angst und Freude flossen ineinander, hoben sich gegenseitig auf und ließen eine Masse aus Neutralität zurück. Nach der geglückten Operation geschah etwas Merkwürdiges.

Brenda wehrte sich plötzlich mit aller Macht dagegen, dass ihr Unfall ein Zufall sei.

„Ich bin an diesem Tag, wie immer donnerstags zum Einkaufen in den Supermarkt gefahren. Aus heiterem Himmel habe ich während der Fahrt beschlossen diesmal eine andere Strecke zu nehmen. Einfach aus einer Laune heraus“, sagte sie.

Besonders absurd kam es Philipp vor, dass sich Brenda bei dem erstaunten jungen Mann, der ihr die Vorfahrt genommen hatte, später auch noch per Händedruck bedankte. Als habe der Verkehrssünder, ganz wie ein Notarzt einzig und allein das Ziel verfolgt, ihr Leben zu retten.

Der junge Mann wirkte zwar etwas verunsichert, Philipp bemerkte aber, wie sich sein Körper straffte und er einige Zentimeter an Größe gewann, als Brenda ihm ihre Hand aufdrängte. Es war offensichtlich. Brenda konnte es nicht ertragen, dass etwas so Zufälliges wie ein Tumor oder ein Autounfall ihr Leben in diese oder jene Richtung schleudern konnte.

Aber genauso ist es doch, dachte Philipp damals und er dachte es immer noch, während er über die schlecht geteerte Landstraße ohne Mittelstreifen fuhr.

Ist das Leben nicht wie eine dieser leidigen Wahrscheinlichkeitsrechnungen, die Philipp bei seinen Bauprojekten immer an einen Statiker abschob? Mittlerweile war er sogar mit ihm befreundet.

Der Statiker hantierte mit Formeln, um die Zufälle ihrer Zufälligkeit zu entreißen. Bei seinen Berechnungen floss das Eigengewicht der Konstruktion, z.B. eines Daches mit ein. Dann noch die Schneelast und alles, was üblicherweise von außen auf Gebäude einwirkt.

Wind, Hitze oder Kälte, die sich am Material zu schaffen machen und nicht zu vergessen die Wahrscheinlichkeit für Erdbeben, Schlammlawinen, Vulkanausbrüche und anderes Außergewöhnliches.

Eine Mixtur aus physikalischen Prinzipien, Naturgesetzen und Katastrophen. Aber was sind Katastrophen anderes als Naturgesetze?

Für die Natur ist ein Erdbeben, bei dem Häuser einstürzen und ganze Städte zu einem riesigen Haufen (unsortiertem) Bauschutt werden keine Katastrophe, warum auch? Genaugenommen sind Katastrophen einfach nur für den Menschen unerfreuliche Naturgesetze.

Und wie war das nun mit Brenda?

Brenda wurde zum Zentrum eines seltenen Zufalls. Etwa Gutes war Konsequenz des Schlechten. Manche nennen es Glück im Unglück, wie auch immer.

Dieser vergleichsweise harmlose Zusammenstoß hatte nicht nur einen Blechschaden für ein Auto zur Folge, er veränderte vor allem das Weltbild einer Frau. Genau das konnte Philipp nicht verstehen.

Und was noch schlimmer war: Je länger sich Brenda mit diesem Thema befasste, desto deutlicher drängte sich ihr das Gefühl auf, dass dieser Zufall nichts weniger als eine Bestimmung sein musste.

Dieser Gedanke, der sich anfangs wie eine fixe Idee anfühlte, schien Brenda mittlerweile im Griff zu haben, so nahm es Philipp jedenfalls wahr. Philipp hatte seine Schwiegermutter seit deren Unfall zwei oder drei Mal besucht, immer, wenn er und Gil ihren Urlaub in Kalifornien verbrachten.

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