Hanns Sedlmayr - Geschichten aus der Maxvorstadt
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Wenn sie mir am Vormittag begegnet ist, kann ich mir am Nachmittag die Erinnerung an die Begegnung zurückholen und empfinde dabei das gleiche Wohlgefühl, wie bei der Begegnung mit ihr am Morgen.
Meine Bewunderung bleibt ihr nicht verborgen. Sie schaut mir nicht ins Gesicht, aber sie deutet jetzt ein Lächeln an, wenn sie auf meiner Höhe ist, es ist ein Lächeln, das ich so verstehe, dass ihr meine Bewunderung nicht unangenehm ist.
Durch einen Zufall entdeckte ich, wo sie wohnt. Ich ging auf ihr Haus zu und sah sie am Balkon. Schon aus großer Entfernung wusste ich, dass sie das ist.
Sie wohnt in einer zweistöckigen Wohnung in der Königinstraße, mit riesigen Fenstern und mit Blick auf den Englischen Garten. Sie ist eine schöne Frau und sie scheint auch eine wohlhabende Frau zu sein. Ich fahre täglich, auf dem Weg zur Arbeit und zurück, an ihrem Haus vorbei. Ich vergesse es nie, nach ihr Ausschau zu halten.
An einem heißen Sommerabend bin ich mit dem Fahrrad unterwegs. Am Eingang zum Englischen Garten begegnet sie mir. Ihre Haare sind nass, sie ist im Eisbach geschwommen. Ich fahre ganz langsam, um ihren Anblick zu genießen. Diesmal schaut sie mir ins Gesicht und lächelt. Es ist ein offenes, einladendes Lächeln. Ich bin so getroffen von diesem Lächeln, dass mir schwindelt. Ich bin nahe daran vom Rad zu fallen. Ich muss anhalten. Als mein Schwindel nachlässt und ich mich umdrehe, ist sie schon nahe an ihrer Wohnung. Ich habe immer noch wackelige Beine. Ich kann ihr nicht nachlaufen. Radfahreng geht auch nicht.
In dieser Nacht und in vielen folgenden Nächten, schlafe ich schlecht. Meine Bewunderung für diese Frau ist in eine Sehnsucht nach dieser Frau gekippt. Das Wohlgefühl, das ihre Schönheit bei mir auslöste, hat sich in ein Begehren verwandelt. Es ist ein Begehren, das ich viele Jahre nicht gekannt habe. Ich bin jenseits des Rentenalters. Ich habe seit 10 Jahren mit keiner Frau mehr geschlafen. Ich hatte vergessen, wie es ist mit einer Frau zu schlafen. Die Wonne, die eine Frau schenken kann, schlägt wie ein Blitz in mein Gehirn ein. Ich hatte dreißig Jahre mit einer zärtlichen und sinnlichen Frau zusammengelebt. Die Erinnerung daran steigt quälend in meinem Gedächtnis auf. „Du wirst nie mehr mit einer Frau schlafen“, hämmert es in meinem Gehirn auf mich ein. Dass ich noch die Fähigkeit besitze, mit einer Frau zu schlafen, zeigt mir mein Körper mehrmals am Tag. Ich habe große Mühe mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Ich jogge jetzt immer am Abend und laufe in einer Gegend, in der ich sicher bin, ihr nicht zu begegnen.
Ich hoffe ihren Anblick aus meinem Gedächtnis zu verdrängen.
Nach einigen quälenden Wochen gebe ich es auf. Ich kann das Bild dieser Frau nicht verdrängen.
Ich jogge wieder auf meiner alten Strecke, zu der Zeit, zu der ich ihr immer begegnete.
Ich kann nur an den Wochenenden zu dieser Zeit joggen. Ich bin entschlossen, wenn ich ihr begegne, stehen zu bleiben und sie anzusprechen. Ich werde sie fragen: „Darf ich ein Stück mitlaufen“?
Einige Wochenenden sind verregnet, einige sind sehr schön. Ich treffe sie nicht mehr.
Viele Stunden verbringe ich in einem Café, das gegenüber ihrer Wohnung, am Eingang zum Englischen Garten liegt, wild entschlossen sie anzusprechen, wenn sie vorbei geht.
Eines Tages, ich habe schon meine Zeitung von vorn bis hinten gelesen, mit mir sitzen noch zwei Männer im Café. Sie sehen so aus, als ob sie einem Gangsterfilm entsprungen sind. Sie haben brutale, einfältige Gesichter und mächtige Arme, die dem Durchmesser meiner Oberschenkel entsprechen. Bei einem der Männer sind diese gewaltigen Oberarme mit Schlangen tätowiert.
Da kommt meine Schöne. Ich habe sie wochenlang nicht gesehen. Sie geht direkt auf das Café zu. Sie kommt zu mir. Meine Sehnsucht explodiert. Ich habe rasendes Herzklopfen.
Ich sitze direkt hinter den beiden Männern.
Sie bleibt vor dem Mann mit der Tätowierung stehen, beugt sich zu ihm herunter, küsst seine Wange und streichelt ihn über seinen kahlen Schädel, dann wendet sie sich dem zweiten Mann zu und begrüßt ihn mit einem Handschlag.
Mich nimmt sie nicht wahr.
Ich möchte weglaufen, aber das geht nicht, meine Beine sind wackelig. Die Drei unterhalten sich in einer fremden Sprache, es könnte russisch sein.
Ich kann aus zwei Meter Entfernung in das Gesicht der Schönen schauen. Es ist nicht das Gesicht, das ich kenne. Es ist ein hartes, geschäftsmäßiges Gesicht.
Die Männer stehen auf und die Drei gehen in die Richtung der Wohnung der Schönen.
Ich warte solange bis die Drei außer Sicht sind, dann raffe ich mich auf und gehe mit wackeligen Beinen nach Hause.
Zuhause lege ich mich ins Bett und schlafe sofort ein. Nach einer Stunde wache ich auf.
Wilde Phantasien schießen durch meinen Kopf. Ist sie eine Prostituierte? Waren das ihre Leibwächter und ist sie die Frau eines russischen Oligarchen? Ist sie in Gefahr?
Die Bilder vom Nachmittag laufen wieder und wieder in meinem Kopf ab. Ich werde immer verwirrter. Ich stehe auf und laufe durch die Straßen. Es ist ein schöner Sommertag. Es gibt viele fröhliche Gesichter.
Ich muss öfter stehen bleiben, weil ich Atembeschwerden habe.
Es macht sich eine Niedergeschlagenheit breit, von der ich weiß, dass sie noch lange anhalten wird.
Die Wahrheit, dass der einladende Blick an jenem Abend nur eine Einbildung war, ist unerträglich.
Erträglicher ist es zu phantasieren, dass sie von einem Oligarchen gefangen gehalten wird und, dass sie darauf wartet, von mir befreit zu werden. Als ich mir einen Kampf, Mann gegen Mann, mit dem Mann mit den kräftigen Oberarmen und der Schlangentätowierung phantasiere, bei dem ich als Sieger hervorgehe, merke ich, dass ich kurz davor bin den Verstand zu verlieren.
Ich gehe nach Hause und beginne ein kniffliges Problem zu programmieren, das mir ein Kunde aufgedrückt hat. Überraschender Weise funktioniert das. Ich bin für zwei Stunden schmerzfrei.
Als ich aufhöre zu arbeiten, überfällt mich erneut eine tiefe Niedergeschlagenheit.
Immerhin, es gibt einen Weg der Niedergeschlagenheit für Stunden zu entkommen.
Aus meiner Sehnsucht nach der Schönen, in der auch eine Süße enthalten war, ist ein stechender Schmerz geworden.
Ich muss sie wiedersehen. Ich laufe wieder meine alte Joggingstrecke und setze mich an deren Rand in die Wiese oder auf eine Bank, um die Schöne nicht zu verpassen.
Eines Tages sehe ich sie schon von Weitem auf mich zu kommen. Die mühelose, elegante Art, mit der sie läuft, dringt sofort in mein Bewusstsein ein und lässt mein Herz schneller schlagen. Ich werde es bald wissen. Bin ich für sie ein lästiger Stoker, oder bin ich ihr ein Lächeln wert.
Dreißig Meter vor unserem Zusammentreffen, biegt sie in einen kleinen Weg ein, als ich die Höhe des Weges erreiche, kann ich sie nur mehr von Hinten sehen.
Ich bleibe stehen und sehe sie immer mehr aus meinem Gesichtsfeld verschwinden. Der Schmerz darüber, dass sie aus meinem Leben verschwindet, wird immer heftiger, je mehr sie sich entfernt.
Eine Zeitlang mache ich einen Umweg, um nicht an ihrem Haus vorbeilaufen oder fahren zu müssen. Nach ein paar Wochen verringert sich meine Niedergeschlagenheit.
An einem Sonntag am Morgen, als ich vom Englischen Garten kommend, an ihrem Haus vorbeilaufe, sehe ich sie an ihrem Balkon, zusammen mit einem Mann frühstücken. Es ist nicht der kahlköpfige aus dem Café. Der Mann hat eine gepflegte Haarpracht und einen guten Frisör.
Ein halbes Jahr später steht eine ältere Frau auf ihrem Balkon. Ich habe sie auch nicht mehr gesehen. Sie ist ausgezogen.
Gegenüber ihrer ehemaligen Wohnung gibt es einen angesagten Frisör. Vor dem Frisörladen steht eine Sonnenbank, als ich, noch ein halbes Jahr später, mit einer Freundin vorbei radle, sitzt die Schöne auf der Sonnenbank. Diesmal lächelt sie mir zu.
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