Regina Störk - Minnas Buch

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Minnas Buch, Wilhelmines Geschichte, spielt in der Zeit zwischen 1920 und 1925 in einem kleinen Dorf in Ostpreußen.
Wilhelmine wächst als behütete Tochter auf einem Gutshof in Ostpreußen auf und soll endlich heiraten, damit sie den Hof übernehmen kann. Stattdessen wird sie schwanger und das natürlich völlig unpassend. Wilhelmine sieht keinen Ausweg aus ihrer Situation. Der Besuch bei einem Arzt in Neidenburg endet in einem Desaster. Bis zur Geburt ihres Kindes soll Wilhelmine schließlich in Elbing in einem Kinderheim arbeiten. Doch sie hat riesiges Heimweh.
Die Familie findet schließlich einen Ehemann für Wilhelmine, der das Gut verwalten kann.
Brautwerbung und Hochzeit finden nach alten ostpreußischen Traditionen statt. Doch die Ehe hält nur bis zum Beginn des Dritten Reichs, Hitlers Machtübernahme.
Als Wilhelmine vierzig Jahre alt ist, hat der Krieg bereits begonnen. Mit Hilfe ihrer polnischen Landarbeiter und dem treuen Kriegsgefangenen Leszek, der ihr zugewiesen ist, verwaltet sie das Gut alleine.
Doch dann kommen die Einschläge der Kriegshandlungen näher. Die ersten Fluchtvorbereitungen finden statt. Wilhelmines Cousine nimmt Erika und Christel mit in den Westen.
Wilhelmine erlebt das Ende des Krieges nicht.
Minna ist die Schildkröte in Wilhelmines Leben und ihre engste Vertraute. Sie ist weise, wie Schildkröten nun einmal sind und weiß mehr als die Menschen ahnen. Sie sieht die Dinge aus ihrer ganz anderen Perspektive und ist manchmal wunderbar pragmatisch.
2016 sitzen Josefine und Tom am Küchentisch und machen sich Gedanken über die aktuelle politische Lage. Und auch bei Josefine und Tom gibt es eine Minna. Sie lebt, anders als ihre Namensschwester vor fast 100 Jahren in einem Terrarium.

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“Denk an deine Ehre”, flüsterte er dann augenzwinkernd und lies seine sonst sanfte Stimme so sonor klingen, dass man den erhobenen Zeigefinger buchstäblich hören konnte.

Dann grinste er schon wieder.

“Nein, in Warschau war ich nicht.” Er schüttelte den Kopf.

“Ich war unterwegs, um mein Volk zu schützen”, fügte er dann ernsthafter hinzu. Er überlegte kurz, ob es Sinn machte, den Mädchen etwas von der politischen Situation und vom Krieg zu erzählen. Polen hatte erreicht, dass es seit 1918 endlich unabhängig war. Weitestgehend jedenfalls. Dafür hatten er und seine Kameraden gekämpft.

In Koslau hatte man möglicherweise kaum etwas von diesem Krieg gemerkt, der in Europa begonnen und sich schließlich über die ganze Welt ausgebreitet hatte, vermutete Juri. Zumindest nicht, wenn man als junges Mädchen behütet aufgewachsen war. Die Landwirtschaft warf genug ab, dass Wilhelmine und alle, die mit ihr auf dem Gut lebten, genügend zu essen hatten. Und auch im Zollwärterhäuschen herrschte sicherlich kein Mangel.

Es hatte nicht viele Männer zu der Zeit in Koslau gegeben. Die Arbeiten auf den Feldern wurde von den Frauen erledigt. Inzwischen waren die meisten Männer aber wieder da.

Und ganz eindeutig freuten sich die Menschen über jeden, der nun wieder aus dem Krieg zurückgekehrt war. Manche waren unversehrt, manche mit Verletzungen heimgekehrt, die man sah. Manche Männer hatten aber auch solche Wunden davongetragen, die nach außen zwar nicht sichtbar waren, aber trotzdem tiefe Spuren hinterlassen hatten.

Juri schaute sich um. Alle hatten ihren Sonntagsstaat angezogen und saßen mit ihren Familien an Tischen, die der Wirt des Gasthofs in Klein Koslau mit seinen Leuten auf dem Dorfplatz aufgestellt hatte. Die Feuerwehrkapelle packte die Instrumente auf einer improvisierten Bühne aus. Sie sollte später zum Tanz aufspielen. An einem Getränkewagen wurde Maibowle angeboten. Die Frauen aus dem Dorf hatten Kuchen und Brot gebacken und bewirteten ihre Nachbarn.

Auch bei Lonzewskis war in den vergangenen Tagen eifrig gebacken worden. Die Mädchen, die Wilhelmines Mutter sonst im Haushalt zur Hand gingen, waren angewiesen worden, die Gäste zu bedienen, Speisen aufzutragen, Geschirr aufzutragen, abzuräumen und abzuwaschen. Sie waren die guten Seelen im Hintergrund. Es schien ihnen Spaß zu machen, hier unter den Leuten zu sein.

Wilhelmine verdrehte die Augen. “Juri ist Soldat. Das siehst du doch. Er war im Krieg”, ein kleines bisschen sah sie auf ihre Freundin herab, die so gar nichts von Geschichte und Politik zu wissen schien.

“Für die Polen ging es in diesem Krieg darum, einen Platz für ihr Volk zu finden”, dozierte sie vielleicht ein bisschen schulmeisterhaft. Sie war stolz auf ihr Wissen und wollte einen guten Eindruck auf Juri machen. “Sie suchten nach einen Platz, an dem sie sicher waren, einen Platz zum Leben. Und sie wünschten sich irgendwo einen Zugang zum Meer.”

Juri sollte merken, dass sie viel klüger war als Magda. Sie konnte nicht verhindern, dass sich eine leichte Röte bei ihren Worten langsam vom Hals nach oben über ihre Wangen bis an den Haaransatz ausbreitete.

Juri war tatsächlich beeindruckt. “Das stimmt”, sagte er anerkennend. “Ich bin erstaunt darüber, was in deinem hübschen Köpfchen steckt. Woher weißt du das alles?”

“Na ja …” Wilhelmine schaute zu Boden. “Man erfährt viel, wenn man zuhört, genau hinhört, was auf den Feldern und in unserer Küche gesprochen wird.” Nun wurde sie noch ein bisschen röter. Wenn das überhaupt möglich war. “Und manchmal lässt der Vater seine Zeitung nach dem Frühstück auf dem Tisch liegen.” Juris Lob machte sie verlegen.

“Aber Krieg ist nie schön”, sagte sie leise. “Für niemanden. Egal, welche Gründe es dafür geben mag.”

Sie ist so zart, dachte Juri, so klug. Und sie ist mitfühlend. Er hatte das Bedürfnis, sie zu berühren, doch er behielt seine Hände bei sich.

“Ja, da hast du wohl recht”, antwortete er stattdessen und dachte an all das Leid, das er gesehen hatte, während er für sein Volk gekämpft hatte. Er dachte an die entsetzten weit aufgerissenen Augen seines Kameraden, dem eine Kugel den Stahlhelm durchbohrt hatte, als der direkt neben ihm gestanden hatte. Sein Freund war in seinen Armen gestorben. Er dachte an die Tränen dessen Mutter, als er ihr die Nachricht vom Tod ihres Sohnes überbringen musste. Er hatte Familien getroffen, die monatelang nichts von ihren Angehörigen gehört und versucht hatten, irgendwie weiter zu leben, hatte Verletzte wimmern gehört, Menschen leiden, Kinder hungern gesehen. Und manchmal hatte er gegen Soldaten kämpfen müssen, die polnisch gesprochen hatten wie er. Die aufgrund der Teilungen Ende des 18. Jahrhunderts nun für Österreich-Ungarn oder Russland in den Krieg ziehen mussten oder als Freiwillige für Frankreich und Amerika zu den Waffen gegriffen hatten.

Juri sah sich um. Die Menschen um ihn herum wirkten unbeschwert, lachten. Sein Blick fiel auf eine Gruppe junger Leute. Die Mädchen sittsam lächelnd tuschelten mit ihren Freundinnen, während sie den jungen Männern, die vielleicht gerade mal so alt waren wie seine jüngeren Brüder, immer wieder kokette Blicke zuwarfen. Die Jünglinge redeten derweil mit Händen und Füßen und achteten darauf, dass die Mädchen auch jede ihrer Bewegungen wahrnahmen. Es war ganz offensichtlich Frühling. Nicht nur in der Luft, sondern auch in den Köpfen der Dorfbewohner. Der Krieg schien hier keine Spuren hinterlassen zu haben.

“Man hätte die Konflikte anders lösen können”, sagte er dann aus seinen trüben Gedanken heraus.

“Hätte euer Kaiser Herrn von Bismarck nicht gehen lassen, wäre sicherlich einiges anders gelaufen. Dass Wilhelm II dann beschlossen hatte, selber zu regieren, war keine gute Idee.”

“Was ist schlecht daran, wenn ein Kaiser regiert?” Wilhelmine zog fragend die Augenbrauen hoch. “Als Bismarck gegangen war, hatte Kaiser Wilhelm uns ein besseres Leben versprochen. ‘Ich werde euch herrlichen Zeiten entgegen führen’, soll er gesagt haben.”

“Das hat er aber nicht gekonnt”, erklärte Juri. “Er hatte doch überhaupt keine Vorstellung davon, was es heißt, einen Staat zu führen. Er hat sich nichts sagen lassen, war ein anmaßender selbstsüchtiger Prahlhans, der so tat, als wüsste er alles. Dabei hatte er keine Ahnung von den Zusammenhängen. Von Diplomatie ganz zu schweigen. Das lag ihm überhaupt nicht.”

Wilhelmine schwieg beeindruckt. Sie hatte in der Schule gelernt, dass Bismarck 1890 seinen Abschied genommen hatte. Von den Hintergründen wusste sie nichts. Er soll nicht das beste Verhältnis zu seinem Kaiser gehabt haben, hatte sie mal irgendwo aufgeschnappt. Aber eigentlich war es nicht mehr wichtig.

“Es ist vorbei”, sagte sie leise. “Der Krieg ist zu Ende. Ihr habt euren unabhängigen Staat und wir können weiterhin in Frieden zusammen leben.”

Sie schaute Juri an.

“So wie früher”, setzte sie hinzu und schaute zu Boden.

Magda hatte nicht viel zu dem Thema beizutragen gewusst. Von Politik hatte sie keine Ahnung. Es interessierte sie nicht. Sie fand das Gespräch langweilig.

Nachdem sie nun mehrmals laut geseufzt hatte und trotzdem nicht bemerkt worden war, versuchte sie es anders.

“Guck mal, Juri, ich bin auch noch da.” Magda stupste ihren Kumpel freundschaftlich in die Rippen. “Ich bin zwar klein, aber so klein, dass man mich übersehen müsste, bin ich dann doch nicht. Und ich finde euer Thema langweilig. Es passt nicht auf ein so schönes sonniges Maifest”, sagte sie trotzig.

Juri wandte sich zu Magda, lachte, schnappte sich das Mädchen und wirbelte es durch die Luft.

“Klein und handlich”, grinste er und stellte es wieder auf die Füße.

“Du hast Recht. Heute ist kein Tag, um über so ernste Dinge zu reden”, nickte er.

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