31.8.12: Auf dem Dorf (Ungarn)
1.9.2012 Gyöngyös - Tiszacsege
113km, 185 Höhenmeter, 30°C, sonnig.
Als ich mein Müsli frühstücke, steht die rote Sonne einen fingerbreit über dem Horizont. Das nächste Dorf hat ein Café, und Wasserflaschen gibt es bei COOP, - die Ladenkette ist hier weit verbreitet. Ein beruhigendes Gefühl, wieder genug Wasser dabei zu haben! Seit der Donau zeigen sich auch vermehrt kleine Dorfläden ähnlich wie in Polen, nur etwas moderner. Ich passiere das Kraftwerk, das gestern schon am Horizont zu sehen war. Prompt gerate ich auf das Betriebsgelände und fahre mich fest; kein Mensch ist zu sehen. Kilometerweit geht es an Förderbändern und Fabrikanlagen entlang, alles menschenleer, aber die Bänder bewegen sich! Es ist eine „Ytong & Rigips“ Fabrik.
Nach 40km kann ich mich in einem „Büfe“ an der Straße mit einem „Hamburger“ stärken. Der Alföld ist hier eine reine Agrarsteppe; Mais, Sonnenblumen und abgeerntete Felder. Kein Vieh, keine Spur von „Ich-denke-oft- an-Piroschka- Ansichten“. In Mezökövesd treffe ich auf eine „Euro Velo Route“ und folge ihr bis zur (Tisza) Theiß . Hier hat der historische Etzel residiert! Als ich in der Hitze auf die Kettenfähre warte, überkommt mich ein tiefes „Sommergefühl“. Die Fähre ist uralt und wird von einem seitlichen Schaufelrad angetrieben.
Am Fluss liegen einige Naturschutzgebiete mit Wald und Altwassern der Theiß , - viel schöner als die Agrarsteppe. „Ursprünglich betrug die Länge der Theiß 1429km, durch Flussbegradigungen im 19. Jahrhundert wurde sie auf 966km verkürzt. Der direkte Abstand von der Quelle zur Mündung in die Donau beträgt nur 467km. Im Jahre 2000 war der Fluss durch den Baia-Mare-Dammbruch von einem Zyanidunfall betroffen“ (Wikipedia, 2012/2013) . Durch die Regulierung der Theiß ist der Alföld zur „ Puszta“ (Ödland) geworden! Am Fluss stehen die Häuser auf hohen Betonstelzen.
Es ist Wochenende, die Läden sind geschlossen, aber ein Thermalbad bietet die Möglichkeit zum Zelten (4€) und es gibt auch eine Imbissbude, in der ich meinen Flüssigkeitshaushalt regulieren kann. Vorher aber der Hochgenuss einer Dusche, auch wenn diese etwas altersschwach ist. Das Anmeldeformular ist in dreifacher Ausfertigung auszufüllen, und ich erhalte zwei Durchschläge! Die verantwortlichen Damen sprechen nur Ungarisch und lachen auch darüber, - aber es muss wohl sein! Nachts ertönt laute Musik, - woher, bleibt unklar.
1.9.12: Fähre über die Theiß (Ungarn)
2.9.2012 Tiszacsege - Hosszupalyi
96km, 121 Höhenmeter, 31°C, sonnig.
Am Sonntagmorgen sind die Läden glücklicherweise ab 7 Uhr geöffnet. Ich durchquere den Hortob á gy Puszta Nationalpark. Hier wächst kein Mais, sondern es handelt sich um eine sandige, baumlose, grasbewachsene Steppe, mit den typischen Brunnen und Häusern, - platt bis zum Horizont, aber viel schöner als die gepflügten Äcker. Die Straße führt schnurgerade hindurch. „ Die Puszta ist eine vom Menschen seit dem 16./17. Jahrhundert geschaffene Steppenlandschaft. Die ursprüngliche Waldsteppe wurde während der Türkenherrschaft großflächig gerodet. Die Sümpfe wurden trockengelegt und man leitete so die Versteppung einer bewaldeten Landschaft ein“ (Wikipedia, 2012/2013) .
Vor einem Café in Balmazújváros bewundern zwei Männer mein Fahrrad, insbesondere die Vorderradtaschen! Wir kommen ins „Gespräch“. Einer deutet auf seine Waden und weist sich damit als Fahrradfahrer aus. Debrecen ist die erste Großstadt auf meiner Tour: Plattenbauten und breite Straßen, aber auch einige schöne repräsentative Häuser aus dem 19.Jahrhundert und große Springbrunnen. An einem ruhe ich mich aus und bade meine erhitzten Füße. Ein Besuch bei McDonald’s sorgt für frische Energie. Beim Verlassen der Stadt verfranze ich mich total und muss mehrmals zurückfahren, bevor ich im Waldgebiet der Erdöspuszta einen großen, leeren Campingplatz finde. Der Preis ist mit über 12€ völlig überteuert, aber man lässt nicht mit sich handeln.
Morgen geht es nach Rumänien hinein! In Ungarn habe ich mich sehr sicher gefühlt, es gab überraschend viele Campingplätze und ich war vorher schon zweimal mit dem Rad in Ungarn gewesen. Rumänien kenne ich noch nicht und bin entsprechend gespannt und ein wenig unsicher. Seit Debrecen überholen mich viele große rumänische Autos; die ungarischen Autos kommen eher bescheiden daher, aber das Fahrrad scheint hier ein Verkehrsmittel der Frauen und der Armen zu sein.
2.9.12: In der Hortob á gy Puszta (Ungarn)
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