Elias Reich
Bannsymbole
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Inhaltsverzeichnis
Titel Elias Reich Bannsymbole Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Impressum neobooks
Violetta saß am Küchentisch, aß einen Stuten mit Marmelade und blätterte in einer Zeitschrift. Möglichst unauffällig linste sie über den Rand der Zeitschrift zu Oskar, der ihr gegenüber am Tisch saß und seine Hand kühlte. Seine braunen Haare waren kurzgeschnitten und er trug einen Drei-Tage-Bart. Ein schwarzes T-Shirt spannte sich über seinem muskulösen Oberkörper. In seinen Augenbrauen zeichneten sich einige Narben ab und seine Nase war etwas schief. Oskar bemerkte, dass sie ihn anschaute. “Ist irgendwas?“ Sie runzelte die Stirn. “Könntest du mir bitte nochmal erklären, wo du gerade warst? Und wie es dazu gekommen ist, dass deine Fingerknöchel aufgerissen und geschwollen sind?“ “Sagte ich doch schon“, erwiderte er. “Ich hatte was geschäftliches zu erledigen. Jemand hat mich beauftragt eine Schuld einzutreiben. Der Schuldner war mit seinen Raten im Rückstand... da musste ich ihn etwas auf die Sprünge helfen.“ “Und dafür hast du ihn verprügelt?“ Oskar verdrehte die Augen. “Wie lange wohnen wir jetzt schon zusammen? Du kennst doch meine Geschäftsmethoden, oder nicht?! Natürlich habe ich mein Anliegen verdeutlicht. So Leute darf man nicht vom Haken lassen und schon gar nicht nachsichtig sein! Ansonsten kriegt man das Geld nie!“ “Schon gut, schon gut“, sagte Violetta. “Du bist der Experte! Ich meine ja nur... Ist ja auch egal. Mal was anderes: Wann steht deine nächste Verwandlung an?“ Oskar verzog das Gesicht. “Noch zwei Nächte, dann ist wieder Vollmond. Da komme ich nicht drum herum. Warum fragst du?“ “Nur so“, antwortete sie. “Ich will nur Bescheid wissen, wenn du über Nacht außer Haus bist, um Karnickel zu jagen und nackt durch den Wald zu rennen.“ Er nickte. “Dann bist du ja jetzt informiert.“ Oskar war ein Werwolf. Alle 7 bis 10 Tage und in jeder Vollmondnacht ging er in den Wald und verwandelte sich in einen Wolf, um sich am Hintern zu schnuppern und im Dreck zu wälzen und was Werwölfe sonst noch so tun. Bei dem Gedanken musste Violetta kichern. Er runzelte die Stirn. “Was ist denn jetzt so komisch?“ “Nicht so wichtig“, sagte sie. “Ich habe nur darüber nachgedacht, was du in deinen Wolfsnächten so machst. Mehr nicht.“ “Interessant“, sagte er. “Ich kann dir sagen, dass es ziemlich nervig ist, im Wald aufzuwachen und erst mal die eigenen Klamotten suchen zu müssen. Einmal ist mir eine besonders eifrige Morgenjoggerin begegnet, bevor ich meine Hose wieder hatte. Das war ziemlich peinlich.“ Violetta lachte los. “Ich kann es mir bildlich vorstellen! Deinen Gesichtsausdruck hätte ich zu gerne gesehen!“ Oskar inspizierte seine ramponierte Hand. “Schön, wenn du dich gut amüsierst. Ich fand das damals nicht so toll.“ “Habe ich mir schon gedacht“, sagte sie lächelnd. “FKK wäre auch nicht so dein´s, oder?“ Er verzog das Gesicht. “Mit Sicherheit nicht. Mal abgesehen davon, kann ich mit meinen vielen Narben nicht mal ins Freibad. Da kriegt irgendeiner Angst und ruft die Polizei.“ Da ist was dran, dachte Violetta. Das Leben als Werwolf war nicht spurlos an Oskar vorbeigegangen. Sein Körper war übersät mit Narben. Seufzend erhob sich Oskar und reckte sich. “Genug davon. Langsam wird es spät. Ich mache mit bettfertig. Wenn noch irgendwas ist, sag mir Bescheid.“ “Sicher“, sagte sie. “Schlaf gut.“ “Danke, du auch“, sagte er, tätschelte ihre Schulter und verließ die Küche. Eine Weile saß Violetta noch am Küchentisch und las ihre Zeitschrift, dann stand sie auf und wollte hoch in ihr Zimmer gehen, doch da hörte sie die Türklingel. Sie runzelte die Stirn. Wer kann das sein, um diese Uhrzeit? Neugierig lief sie zur Haustür und schaute durch den Türspion. Eine Frau stand draußen und klingelte erneut an. Überrascht öffnete Violetta die Tür. Die fremde Frau sah aus, wie eine Mischung aus Schwimmerin und Gewichtheberin. Sie hatte breite Schultern, muskulöse Arme und kräftige Beine. Trotz der maskulinen Statur fehlte es ihr nicht an Weiblichkeit. Ihre Haare waren dunkel, wild gelockt und steckten in einem praktischen Zopf. Ihre Haut war gut gebräunt. Sie trug Lederhosen, Stiefel und eine graue Armee Jacke. Die Unbekannte schaute Violetta irritiert an. “Entschuldigung, wer sind Sie? Wohnt hier nicht >Oskar Weidmann