Dominik S Walther - Resonanzfrequenz

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Was passiert, wenn alles, was sicher scheint, schrittweise zerfällt? Nur wenige Tage vor dem Ende seines Kunststudiums wird die prämierte Abschlussarbeit von Brent zerstört. Und was zunächst nur wie ein großes Problem für Brent aussieht, weitet sich schnell zu einer Krise der gesamten Schule aus und erfasst Brents kleinen Freundeskreis. Während er sich bemüht, auf den Überresten seines Studiums eine Zukunft zu planen, löst sich um ihn herum sein bestehendes Leben auf. Und am Ende findet sich Brent mit einer Wahrheit konfrontiert, die er am liebsten vermieden hätte.

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Die Müdigkeit setzt Brent zu. Sie verhindert jede Konzentration, sie lässt die Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Das Wirbeln im Kopf setzt ein. Ein Teil von Brent befindet sich noch immer auf Reise. Das Zusammenleben war ihm nicht leicht gefallen. Schon das Sesshaft–werden war nach zwei Jahren, die er hauptsächlich mit seinem Rucksack in verschiedenen Ländern verbracht hatte, eine Herausforderung gewesen. Es fiel ihm leichter, weil Brent sich fest vornahm, während der Semesterferien weiter zu reisen. Aber schon bevor er mit Lucia zusammen gezogen war, hatte sich das nicht mehr ergeben.

Brent hatte dieses Studium gewollt. Nicht nur um seine Eltern zu irritieren. Er hatte den Wunsch nach einem neuen Kraftzentrum gespürt. Einer Aufgabe. Nach zwei Jahre war selbst das Reisen langweilig geworden. Giulio und Julia waren die Auslöser, aber es traf sie keine Schuld. Brent hatte das italienische Pärchen in Madrid kennen gelernt und war mit ihnen durch Andalusien gereist. Drei Monate später trafen sie sich wie verabredet in einem kleinen, heruntergekommenen Hostal in Patagonien. Dort wurde das Gefühl von Distanz nur noch größer, das Brent in Andalusien als Schüchternheit zu ignorieren versucht hatte. Nach Südamerika hörte er auf, ihre Mails zu beantworten, weil er nicht mehr das Gefühl hatte, etwas Gemeinsames mit ihnen zu teilen. Er vergaß sie. Acht Monate später begegnete er ihnen zufällig in einem Café in Kalkutta wieder. Zuerst freute er sich und sie verbrachten den Tag zusammen. Fast nahtlos setzten sie ihre Gespräche von früher fort. Es war als ob Marokko, Tunesien, Ägypten, Nigeria und Südafrika nicht stattgefunden hätten. Dann stellte sich heraus, dass sie im gleichen Hotel wohnten wie Brent. Der Reiseführer war stärker als alle Gefühle von Sympathie oder Antipathie. Nach drei Tagen packte Brent seine Sachen und verschwand, ohne sich zu verabschieden. Er floh nach Südostasien. Aber immer blieb das Gefühl, ihnen nur einen Schritt voraus zu sein. Es dauerte ein paar Wochen bis der Entschluss gefasst war, ein halbes Jahr, bis Brent eine geeignete Kunstschule gefunden und sich immatrikuliert hatte. Brents Auswahlkriterien waren einfach: laxe Aufnahmeprüfungen, moderate Studiengebühren und kein übermäßig guter Ruf. Brents Zeichnungen und Fotografien von seiner Reise reichten aus, um ihn zum Kunststudenten zu machen. Es war das Richtige, wenn man nicht allzu ambitioniert war.

Das Reisen war als Herausforderung gedacht gewesen und es hatte entsprechend lange gedauert, bis Brent seinen Fehler bemerkte. Denn beim Reisen änderte sich immer nur das Setting: Städte, Landschaften, Personen. Die Gespräche fingen an, sich immer mehr zu ähneln. Das Studium war der Versuch, diese Entwicklung aufzuhalten. Mit jedem Foto, jeder Skulptur und jeder Zeichnung, die Brent herstellte, drängten sich wieder mehr Fragen in Brent. Bis die Dinge zu schwimmen begannen. Inzwischen war die Konstanz einer Leere gewichen. Eine große, Furcht einflößende Leere, die geformt ist wie Stollen, Höhlen und Verbindungskorridore in einem Berg.

Brent stellt sich vor das geöffnete Fenster und saugt die frische Sommernachluft tief ein. Es duftet nach trockenem Gras.

Ruhige Sommergeräusche. Gelegentliches Grillenzirpen. Akustische Leere. Lucias gleichmäßiger, ruhiger Schlafatmen dringt zu ihm. Mit offenen Fenstern ist die Wand zwischen ihnen für Schallschutzzwecke irrelevant. Ohne die Wand könnte Brent Lucia im Bett fast berühren. Lucias Atmen, sanft und gleichmäßig, beruhigt Brents aufkeimenden Frust über die andauernde Schlaflosigkeit, über die Unfähigkeit weiter zu zeichnen. Über seine unregelmäßig wiederkehrenden Schweißausbrüche. Brent lauscht am Fenster Lucias regelmäßigem Schlafatem.

In einem abgeschlossenen System, einem hermetisch abgeriegelten Raum, werden zwei Pendel nach ausreichender Zeit (abhängig von Anfangsenergie, d. h. Amplitude und Anfangsfrequenz) im Gleichtakt schwingen. Die Luftmoleküle zwischen ihnen werden durch die Pendel verdrängt und bewegt. Die Bewegung der Luftmoleküle transportiert die Schwingungen der beiden Pendel durch den Raum, die Molekülebewegungen der beiden Pendel durchdringen den Raum, überlagern sich und interferieren. Auf diese Weise stehen die beiden Pendel miteinander in Verbindung, vom ätherischen, molekularen Klebstoff zusammen gehalten. Unsichtbar und obwohl das Gewicht der Pendel das der Luftmoleküle um einen kaum vorstellbaren Faktor übersteigt, reichen die schwachen Bindungskräfte des Gases und die Reibungskräfte zwischen ihnen aus, die Bewegungen der beiden Pendel zu verändern und anzugleichen. Es kann sehr lange dauern. Aber der stete Tropfen höhlt den Stein und irgendwann werden sich die Pendel im Gleichtakt bewegen. Brent erinnert sich an Carmens Geschichte auf einer der letzten Partys: Bei einigen Naturvölkern sei es normal, dass Frauen ihre Monatsblutungen gleichzeitig bekommen. Wenn eine Frau neu in die Gruppe kommt, passt sich ihr Körper nach einer Übergangszeit dem Rhythmus der anderen Frauen an. So funktioniert Natur, denkt Brent. Nichts schwingt alleine. Ein beruhigender Gedanke. Brent passt seine Atemfrequenz der von Lucia an. Beide atmen tief und gleichmäßig. Brent lässt seinen Blick über die Sterne gleiten. Atmosphärische Störungen lassen sie funkeln. Ein Satellit zieht schnell und gerade seine Bahn über den Himmel, kündigt das Nahen der aufgehenden Sonne an. Brent atmet Lucias Atem. Gleich wird er sich wieder hinlegen. Mit ein wenig Glück wird er einschlafen. Synchronizität fühlt sich gut an.

Präzession

Eine gute Art, die Woche ausklingen zu lassen und eines dieser Rituale, die wichtig geworden sind. Die dem Leben Stabilität geben. Stefanos vom Rauchen kratzige Stimme beschließt die Woche wie es früher die Stimme von Brents Mutter getan hat. Aber das ist schon sehr lange her. Heute beschließen Brent und Stefano nicht nur eine Woche, es ist ein ganzes Semester. Ein Studium. Sie haben sich wie beinah jeden Sonntag in den vergangenen vier Jahren in der kleinen Kneipe des Studentenwohnheims verabredet, das nur ein paar hundert Meter von der Schule entfernt liegt. Auf diese Weise haben sie unzählige Wochen nach– und sich auf das Kommende vorbereitet. Aber heute kann Stefano gar nicht genug von der Vergangenheit bekommen. Brent schnaubt genervt aus der Nase, als Stefano erneut anfängt.

»Das war eine Show! Du hättest es sehen müssen. Komplettes Chaos. Dieser Lärm! Phantastisch. Und nach deinem Abgang: totale Stille.«

Stefano erstarrt für eine Sekunde.

»Als ob die Zeit einfriert. Film–still. Keiner rührt sich.«

Stefano breitet die schlacksigen Arme aus und holt tief Luft.

»Und dann plötzlich das Vogelzwitschern. Total irres, absolut lautes Vogelgezwitscher. Die Welt dreht sich doch weiter. Nur der Seminarraum bleibt erstarrt. Zeitblase. Nullpunkt.«

Stefano setzt die Bierflasche an die Lippen und nimmt einen tiefen Schluck.

»Du hast echt was angerichtet. Keiner hat sich gerührt. Die Simpson hat die Stunde beendet ohne ein Wort und uns nach Hause geschickt. Ich meine: Hallo? Es ist ja nicht so, dass wir noch eine Ewigkeit Zeit hätten, bis zum Abgabeschluss. Aber ich glaube, die war von uns allen am fertigsten.«

Stefano lehnt sich zurück und verschränkt die Arme vor der Brust. Er lächelt Brent an und schüttelt den Kopf.

Obwohl noch keine achtundvierzig Stunden vergangen sind, beginnt Brents Erinnerung bereits zu verblassen. Ein Film, der nach dem Belichten falsch fixiert wurde. Übertragungsverluste beim Transfer ins Langzeitgedächtnis. Erst durch das Gespräch mit Stefano wird Brent die Bedeutung wieder klar. Eine Zäsur. Ein irreversibler Vorgang. Entropiesteigerung. Brents persönlicher schwarzer Freitag. Die Kurse müssen gestützt werden. Alle werden sie am Dienstag mit der steigenden Aufregung eines zu Ende gehenden Semesters weiter machen. Kontinuierlich. Weiterführung der letzten Wochen, Monate, Jahre. Nur für Brent tut sich jetzt wieder die verschwommenen Leerstelle auf, die er auch am letzten Freitag gespürt hatte. Zwischen letztem Freitag und nächsten Dienstag liegt nur dieses Wochenende, aber es kann trotzdem noch alles geschehen.

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