Jens Petersen - Die Stunde des Jaguars

Здесь есть возможность читать онлайн «Jens Petersen - Die Stunde des Jaguars» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Stunde des Jaguars: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Stunde des Jaguars»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der unerklärliche Mord ist nur der Auslöser. Wer sich auf die Suche macht nach dem Mysterium dahinter gerät unversehens in dampfende Urwälder, auf reißende Ströme und unberechenbare Vulkane. Er findet sich wieder in überwältigend schöner Natur, auf rauschenden Fiestas, aber auch bei indianischen Hexern oder dem Wahn verfallenen Diktatoren. Es verschlägt ihn in versunkene Städte längst vergangener Kulturen, in das besser zu meidende Gebiet der Schrumpfkopfjäger aber auch in die angeblich unauffindbare Stadt der legendären Amazonen. Unversehens enthüllt sich dabei immer mehr das Gesuchte.

Die Stunde des Jaguars — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Stunde des Jaguars», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Genau so kam es auch. Als der Kellner ihn fürsorglich hinausbegleitete, sagte er noch:

„Ihr Freund erklärte mir schon, Sie hätten wahrscheinlich einen über den Durst getrunken. Na, ich sehe, jetzt geht es schon leidlich wieder. Dann kommen Sie gut heim, y buenas noches, borrachito.“

„Borrachito“,

murmelte er vor sich hin,

„so muss ich mich noch nennen lassen!“

Etwas benommen war er immer noch, als er durch das beinahe kniehoch stehende Wasser in den Gassen stapfte. Zu stark war der erste Regen gewesen. Das Wasser konnte gar nicht schnell genug abfließen. An seiner linken Seite tauchte ein Boot auf, beladen mit Früchten. Der Indianer am Heck stakte es mit einer langen Stange an ihm vorbei. Jetzt gewahrte er auch einige Chinampas, diese schwimmenden Gärten, üppig bewachsen mit Gemüse und Früchten. Manche trugen sogar kleine Bäume.

(Wie kann denn das angehen?)

Benebelt wie er immer noch war, versuchten seine Gedanken dennoch das Wahrgenommene zu ordnen.

(Ich bin doch hier in einer Stadt. Da dürften rechts und links eigentlich nur Häuser

sein.)

Während er sich solches noch fragte, sah er sich vor dem Tor eines Palastes, wie es aussah präkolumbianisch, der aus dem Wasser heraus ragte. Aufs Prächtigste verziert war er mit Blumen, Vögeln und Schmetterlingen, alle aus farbigen Steinen, manche davon wie schillerndes Glas, mosaikartig eingesetzt. Alles spiegelte sich noch einmal im Wasser darunter, nur glatter und glänzender. Seine Faszination und Neugier waren grösser als irgendwelche Zurückhaltung. Niemand hinderte ihn auch, durch das Portal hinein zu gehen. Drinnen sah er die Wände ebenfalls auf das Schillerndste ausgestaltet, überwiegend mit Blumen und Vögeln.

(Seltsam, wo bleiben denn die üblichen Darstellungen der Götter? Nirgends sehe ich finster dreinblickenden Monster, die bei antiken indianischen Bauten üblichen Zähne fletschenden und Krallen spreizenden Ungeheuer, noch irgendeinen schlangenköpfigen Drachen. Nicht einmal die sonst so unverzichtbaren Totenköpfe kann ich irgendwo ausmachen. Nur überall Blumen und Vögel in prächtigsten Farben, als gäbe es nichts anderes als eine liebliche Welt, dominiert von Friede und Schönheit.)

Aber hier befand er sich erst im Vorraum zu einem Saal. Der war angefüllt mit Menschen, soweit er erkennen konnte, ausnahmslos Indianer. Farbige, gewebte Umhänge trugen sie und reichhaltigen Federdekor auf den Köpfen. Alle schauten nach vorn, auf eine Art gemauertes Podest, welches soeben ein besonders prächtig Gekleideter bestieg.

„Das ist Netzahualcoyotl“,

raunte sein Nebenmann, und fügte erläuternd hinzu:

„Dichter, Philosoph, Baumeister und König von Texcoco. Er trägt gerade einige seiner Gedichte vor:

„Lebt man denn wirklich mit Wurzeln auf der Erde?

Nein nicht für immer auf der Erde,

nur ein wenig hier.

Auch wenn Jade zerbricht,

auch wenn Gold entzwei geht,

auch wenn Quetzalfedern zerreißen,

nicht für immer auf der Erde,

nur ein wenig hier.“

Hörte er den Vortragenden, als sein Nebenmann wieder wisperte:

„Er vertritt z.Z. den auf einer langen Reise befindlichen Hausherren, keinen anderen als Eins-Rohr oder auch Quetzalcoatl genannt. Hier nämlich befinden wir uns in Eins-Rohrs Wasserpalast.“

Cuevas wollte noch Näheres erfahren und drehte sich zu seinem Gesprächspartner. Doch in dem Moment vergaß er, was er fragen wollte, denn er schaute erneut in das jetzt erheiterte Gesicht von Juan Albanil. Der sagte nur aufmunternd:

„Wir sehen uns also dann, in San Blas.“

Aber als er aufwachte, befand Cuevas sich im Bett seines Hotelzimmers und im Unklaren darüber, wie er dorthin gekommen war.

Dave schlug die Augen auf und war ebenso erschöpft wie verwirrt. Er lag wieder in der Hütte, aber jetzt scheinbar endgültig. Kein Obsidianspiegel war auf dem Tisch zu sehen, weder Jaguarmänner, noch Opferpriester, Inquisitoren oder Militärs irgendwo in Sicht. Allein Juan saß verkehrt herum auf dem einzigen Stuhl, die Arme auf der Lehne verschränkt und beobachtete ihn.

Dave war sichtlich bemüht, wieder in dieser Realität zu landen. Schließlich entrang sich ihm die Frage:

„Hatte ich geträumt?

„Das wäre eine ungenaue Bezeichnung dafür.“

„Oder hattest du mir irgendwelche Drogen eingegeben?“

„So wie diese Frage gestellt ist, ist mir erlaubt sie zu verneinen.“

Den ungläubigen Blick beruhigend, fügte er noch hinzu:

„Ich bevorzuge grundsätzlich die Wahrheit. Zwar gibt es Fälle, in denen Unwahrheiten, also Täuschungen notwendig sind. Aber Lügen können leicht dem eigenen Denken Fesseln anlegen. Nur wird die Wahrheit leicht missverstanden. Man sollte da schon genau hinhören.“

Dave betastete sich, fuhr mit der Hand in das Hemd, sich zu vergewissern, ob einige Knöpfe abgerissen waren. Dann fühlte er die linke Brustseite ab in Herzhöhe nach einer Schnittwunde, spürte aber nicht einmal einen Kratzer. Nun kam ihm auch die Erinnerung. Das war der Moment, als ihn das erste Mal das Bewusstsein verließ. „Dann war also alles real?“

„Wer nicht die erlebte Welt interpretiert und aus sich selbst heraus neu entwickelt, wer einer imaginären nachjagt, der landet auf die eine oder andere Art auf dem Opfertisch. Man erlebt das, wovor man sich gefürchtet hat.“

Er betrachtete ihn aufmerksam eine Weile bevor er fortfuhr:

„Du hast doch etwas gesucht, als du mir folgtest in Sonoyta und schon vorher seit Guaymas?“

„Ja.“

„Das Ergebnis einer derartigen Suche offenbart sich erst allmählich und endgültig gegen Schluss. Es ist die Erkenntnis, was wirklich von Bedeutung ist. Fast das gesamte menschliche Streben und Tun ist unwichtig, sozusagen Spielerei, Zeitvertreib und nicht selten auch noch destruktiv. Müßiges Streben nach Macht, Reichtum und Ruhm, heute nennt man es Promi-Status, ist sehr kurzlebig, selbst echter Ruhm vergänglich. Obgleich geistiges, kulturelles Schaffen noch zu dem Ehrenwertesten gehört.“

„Was wäre geschehen, wenn ich mich nicht umgesehen hätte?“

„Garnichts, du hättest nur immer weiter in den schwarzen Spiegel geschaut.“

Dann ist der Obsidianspiegel also nutzlos, nur ein Stück Dekor?“

Juan konnte sich ein Lachen nicht mehr verkneifen.

„Er ist so nutzlos, dass manche Menschen die absurdesten Verrenkungen anstellen, um in seinen Besitz zu kommen. Versprechen sie sich doch Geld und Macht davon. Richtig ist, der Obsidianspiegel ist die Pforte zu so manchen Dingen. Diese haben aber nichts zu tun mit einem schnell erreichbaren Zustand des Glücks. Es gibt keine Alternative, als weiterhin auf dem langen Weg des Leidens und Lernens zu bleiben. Um ihn vor Missbrauch zu bewahren, muss der Obsidianspiegel stets wieder verschwinden, unerreichbar, unauffindbar sein.“

Eine weitere Pause und ein prüfender Blick sagten ihm, dass Dave jetzt angebissen hatte, fest an der Angel hing.

„Einen langen Trip hast du vor dir auf dem du noch die Fragwürdigkeit deiner Wahrnehmung kennenlernen wirst. Wirklichkeit und Fantasie werden oft nicht zu unterscheiden sein. Von neuen Realitäten wirst du nicht nur erfahren, du wirst sie durchleben. Nur einige der verschiedenen Zeiten und Kulturen hast du soeben durchlebt, um zu erkennen, wie sich in unendlicher Folge alle diese Belanglosigkeiten der menschlichen Geschichte wiederholen, um endlich zu begreifen, was wirklich von Bedeutung ist. Der Obsidianspiegel ist ein Öffner dazu.“

Das Gesicht von Dave war wiederum Anlass zur Erheiterung.

„Ich kann Dich beruhigen, langweilig wird es nicht!“

Da war noch etwas, das Dave weiterhin beunruhigte.

„Sollte ich tatsächlich den Göttern geopfert werden?“

„Zumindest solltest du die Erfahrung machen, wie so etwas ist.“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Stunde des Jaguars»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Stunde des Jaguars» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Stunde des Jaguars»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Stunde des Jaguars» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x