Sarah Veronica Lovling - Ja, Mr. Blue Eyes
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Ein leidenschaftlicher Roman voller großer Gefühle und heißblütiger Erotik!
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So war sie bei Hank gelandet, und das war alles in allem gut so. Nur diese Sache mit der Zeitschleife… obwohl, heute hatte es immerhin eine Abwechslung gegeben. Dieser unverschämte Mann mit der Tüte mit den tollen Augen ging ihr einfach nicht aus dem Sinn. Er hatte ihr Paroli geboten – das schaffte sonst kaum jemand. Caro und Annabell sagten immer, sie habe die schärfste Zunge der nördlichen Halbkugel, und die hatte ihr das ein oder andere Mal bereits Ärger eingebracht. Sie lächelte bei der Erinnerung, und ertappte sich dabei, dass sie hoffte, ihn wiederzusehen. Vielleicht konnte sie dann das letzte Wort behalten. Mehr wollte sie nicht – von Männern hatte sie unwiderruflich die Nase voll. Die Ausnahme war Sammy, und der zählte nicht. Er war ihr Engel, ihr größter Schatz, ihr Augenstern… er hatte ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt. Seit er da war, war nichts mehr wie zuvor. Ihr ganzes Leben hatte sich geändert, sie hatte sich geändert. Sie war Mutter geworden, und die Muttergefühle hatten sie mit voller Wucht erwischt, als sie ihn zum ersten Mal im Arm gehalten hatte, knallrot, verschrumpelt, und aus Leibeskräften brüllend. Sie hatte seinetwegen ihre Träume begraben, und dennoch war er ihr größtes Glück, und um nichts in der Welt wollte sie jemals wieder ohne ihn sein. Sandra lächelte beim Gedanken an ihren Sohn, den süßen, perfekten kleinen Sammy. Er brauchte sie, und sie brauchte ihn. Nach einem Blick auf die Uhr – 23:14, schon so spät! - stand sie schwerfällig aus ihrem gemütlichen Sessel auf und rieb sich ihre vor Müdigkeit juckenden Augen. Sie sollte ins Bett gehen, sonst würde sie noch im Sessel einschlafen und morgen mit entsetzlichen Rückenschmerzen aufwachen (das war ihr tatsächlich schon einige Male passiert). Sie tappte durch den kurzen Flur ihrer sehr kleinen Wohnung. Bevor sie ins Bad ging, um sich zum Schlafen fertig zu machen, ging sie wie immer noch einmal in Sams Zimmer, um nach ihm zu sehen. Er hatte das größte Zimmer der Wohnung, und Sandra hatte es liebevoll dekoriert, mit bunten Wänden und noch bunteren Möbeln. Alles gebraucht, aber Sandra hatte die Möbel liebevoll aufgearbeitet und fröhlich-bunt lackiert. Er sollte nicht jetzt schon spüren, dass sie mehr sparen mussten als seine Spielkameraden im Kindergarten. Sandra trat an sein Bett, das so voller Kuscheltiere war, dass Sammy kaum Platz fand, und streichelte ihrem schlafenden Sohn über den seidigen, warmen Kopf. Wie jedes Mal erfasste sie eine Welle von Zärtlichkeit, so stark, dass ihr fast die Tränen kamen. Sammy hatte sich wie immer freigestrampelt, und so deckte Sandra ihn wieder zu. „Nacht, Kleiner“, flüsterte sie, „Mami liebt dich!“.
ANNABELL: Und, was war noch mit dem Kotzbrocken?
SANDRA: Nichts.
CARO: Sei ehrlich!
SANDRA: NICHTS!!!
ANNABELL: Nichts?
SANDRA: Hat sich sein Zeug genommen und ist verschwunden. Den seh ich sowieso nie wieder. Hoffe ich. Kotz.
6. Kapitel
Der so unfreundlich als Kotzbrocken bezeichnete Jake war derweil ganz in seinem Element. „Wie heißt du?“, fragte Jake die schöne Frau, die neben ihm an der Bar stand. Als ob das wichtig wäre… doch Jake zwang sich zu höflicher Konversation. Schließlich wollte er sie ins Bett kriegen. „Damit ich weiß, wem ich einen Champagnercocktail ausgebe“, setzte er, charmant augenzwinkernd, hinzu. Zwei Gläser später wusste er es, und noch mehr - zu viel, um genau zu sein. Die rassige Brünette in dem engen schwarzen Minikleid hieß Leila und war Krankenschwester. Oh Mann, von ihr würde er sich zu gern mal untersuchen lassen… und das würde passieren, und zwar schon bald. Jake hatte seine übliche Masche abgezogen. Zwei, drei Drinks, viel platter Charme, ein paar gezielte Komplimente (besonders gut wirkten „Ich habe noch nie eine Frau mit so wundervollem Haar gesehen wie dich!“ und „Mann, bist du schlau… ich steh auf Frauen, die nicht nur sexy sind, sondern auch was im Kopf haben!“), und schon hatte er sie so weit. Längst saßen sie in der Loungeecke der Bar, Leila auf seinem Schoß, und knutschten wild – Lippen, Zungen, Hände, das volle Programm. „Lass uns doch zu dir fahren“, schlug er ihr zwischen zwei Küssen atemlos vor. Leila schmiegte sich an ihn – oh, diese vollen Brüste…! – und nickte. Na bitte…! Jake legte einen Arm um sie und geleitete sie, wobei sie ein wenig schwankte, zu seinem Auto. Jake hingegen war stocknüchtern. Er trank nie, wenn er auf Beutezug ging, wollte Herr seiner Sinne bleiben und vor allem fahrtüchtig. Er hatte sich bald schon angewöhnt, mit zu seiner jeweiligen Eroberung zu fahren, nachdem er einmal zu seinem Schrecken morgens eine ihm unbekannte, Make-up-verschmierte und verkaterte Frau neben sich in seinem Bett gefunden hatte. Er schüttelte sich heute noch bei der Erinnerung daran. Er war betrunken gewesen, und alles, was er noch wusste, war, dass er sich ein Topmodel aufgerissen und mit nach Hause genommen hatte. Morgens hatte sie dann zu seinem Schrecken immer noch neben ihm gelegen. Er von der Nacht rein gar nichts mehr gewusst (da beide nackt gewesen waren, hatte er sich den groben Ablauf zusammenreimen können) und das Topmodel sah nur noch aus wie eine etwas in die Jahre gekommene Ex-Ballkönigin mit zu viel Make-up. Und, viel schlimmer, er war sie nur schwer wieder losgeworden. Sie hatte erst Kaffee gewollt, dann eine Ewigkeit geduscht, und hatte dann in seinen Bademantel gehüllt an seinem Küchentisch gesessen. Jake hatte nicht gewusst, was er tun sollte. So hatte er auch einen Kaffee getrunken, sich angezogen und hatte sich schließlich seinen Schlüssel genommen. Scheiße, hatte er gedacht, die sieht so aus, als will sie hier gleich einziehen. Er hatte sich geräuspert und hatte auf Arschloch umgeschaltet. „Hey, Schätzchen, heute Nacht war’s echt super“ – nahm er mal an – „aber das war’s dann jetzt. Mach’s gut!“. Die Frau hatte ihn entsetzt angestarrt, hatte ihre Sachen zusammengesucht und war heulend aus seiner Wohnung gelaufen – nicht ohne ihm vorher eine kräftige Ohrfeige und einige derbe Schimpfwörter zu verpassen. Damals hatte er seine Lektion gelernt, und sie lautete: Weggehen ist einfacher, als jemanden rauszuschmeißen. Daher fuhr er seine Eroberungen stets nach Hause, ging mit ihnen ins Bett, und verschwand. So behielt er immer die Kontrolle, und, noch wichtiger, er konnte sich wenigstens an den Sex erinnern .
Mit Leila versprach alles, genauso zu verlaufen wie immer. In ihrer Wohnung angekommen, küsste er sie leidenschaftlich und zog ihr noch im Flur Mantel und Minikleid aus. Sie trug keinen Slip, nur Strümpfe an Strapsen, und er wurde sofort hart. Verdammt, dachte er sich, hätte ich das doch schon in der Bar gewusst, ich hätte sie dort im Stehen nehmen können… Doch er verwarf den Gedanken daran, sowie jeden anderen möglichen Gedanken, als Leila vor ihm auf die Knie ging. Sie würde doch nicht etwa...? Doch . Sie tat es. Jake stöhnte, als ihre Zunge über ihn glitt und ihr feuchter Mund an ihm zu saugen begann. Wow . Er ließ sich treiben, gab sich seiner Lust hin, und kam schließlich, aufstöhnend, in ihrem Mund. Das hatte er schon lange nicht mehr erlebt… sie hatte sich eine Revanche verdient. Jake wusste, dass er die Frauen benutzte, um seine körperlichen Begierden zu befriedigen und seine innerliche Leere zu bekämpfen, aber er wollte stets, dass sie auch was davon hatten. Noch nie hatte er eine Frau unbefriedigt zurückgelassen. Sauer und verärgert schon, oft sogar, aber sie waren immer auch auf ihre Kosten gekommen. Er küsste Leila, hart und verlangend, und trug sie zum Bett. „Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt…“, setzte sie an, aber er schnitt ihr das Wort erneut mit einem Kuss ab. Verliebt . Das glaubten sie fast alle. Keine Ahnung, was Sex mit Frauen machte – immer dachten sie sofort an Liebe und Nestbau. Das musste er im Keim ersticken. Er küsste Leilas Hals, ihre Brüste (die waren unfassbar , fand er, üppig und straff… ob sie operiert waren?) und leckte hingebungsvoll ihre Brustwarzen, die sich unter seiner Zunge augenblicklich versteiften. Leilas Atem ging schneller. Jakes Mund wanderte bis zu ihrem Bauchnabel herunter, doch danach übernahmen seine geschickten Finger. Schon lange hatte er eine Frau nicht mehr mit seiner Zunge befriedigt – irgendwie erschien es ihm bei einem One-Night-Stand zu intim. Was nicht bedeutete, dass er einen Blowjob ausschlug, wenn sich ihm einer bot… Nun schob er seine Finger zwischen Leilas Beine und stellte erfreut fest, wie feucht sie schon war. Vorsichtig ließ er Zeige- und Mittelfinger in sie hineingleiten, schob sie vor und zurück, immer wieder. Leila keuchte. Perfekt. Sie war bereit – und er ebenfalls. Jake zog seine Finger aus ihr und rollte sich schnell und geschickt ein Kondom über. Dann drückte er ihre Beine auseinander und drang langsam in sie ein, genoss ihre feuchte Enge. Leila stöhnte und hob ihre Hüften an, so dass er sich noch ein Stückchen tiefer in sie schieben konnte. Dann packte er ihre Hüften und begann, sich in ihr zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller und wilder. Am Rande nur registrierte er ihre Lustschreie, tauchte ab in seine eigene Erregung, rein, raus, immer schneller und härter stieß er zu… er kam erneut zum Orgasmus, und spürte, wie sie sich ebenfalls verkrampfte. Er stöhnte auf, zog sich aus ihr zurück, und blieb schwer atmend auf dem Rücken neben ihr liegen, unendlich befriedigt. „Tom… wow…das war toll“, flüsterte Leila neben ihm, und das weckte ihn aus seiner postkoitalen Lethargie. Tom . So hieß er heute, zumindest für Leila. Er nannte niemals seinen richtigen Namen, ein weiterer Grundsatz von ihm. Betrinke dich nicht, nimm sie nie mit zu dir, benutze ein Kondom und nenne nie deinen wirklichen Namen. Und hau schnell ab. Er ging in ihr Badezimmer, entsorgte das Kondom, machte sich kurz frisch und zog sich an. „Du gehst?“, fragte Leila, als er angezogen zu ihr zurückkam. Sie lag nackt auf dem Bett, die Wangen noch von ihrer Lust gerötet… eine Augenweide. Er nickte knapp. „Dein Ernst? Ich dachte, das mit uns wäre… irgendwie was Besonderes!“, erwiderte Leila entsetzt. „Leila“, entgegnete er, „das stimmt. Es war besonders toll, mit dir zu schlafen, und du bist besonders geil“ – sie schnappte nach Luft – „und du hast was Besseres verdient als mich.“ Mit diesen Worten verließ er ihr Bett, ihre Wohnung und ihr Leben.
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