Richard Mackenrodt - Azahrú

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In den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts wächst Azahrú auf als Sohn eines Tuareg-Anführers. Mitten in der Sahara. Ohne zu wissen, dass es jemanden gibt, der es auf sein Leben abgesehen hat. Denn in Wirklichkeit ist er der Sohn deutscher Eltern, die längst tot sind.
Dem Rätsel seiner Herkunft kommt Azahrú erst viele Jahre später auf die Spur. Als junger Mann bringt er den Mut auf, die Wüste zu verlassen, reist nach Europa und begibt sich auf die Suche. Dabei widerfahren ihm Dinge, die so ungeheuerlich sind, dass ein einfacher Junge aus der Wüste daran eigentlich zerbrechen müsste. Aber die Tuareg sind zäh. Sie sind es gewohnt, der Natur zu trotzen, mit wenig auszukommen und ungeachtet aller Entbehrungen ihre Kamelkarawanen erfolgreich tausende Kilometer weit durch die Wüste zu führen. Zu Fuß. Schritt für Schritt. Solche Menschen geben nicht einfach auf.
Die traditionelle Kultur der Tuareg ist im Untergehen begriffen. Nur wenige von ihnen ziehen noch als Nomaden von Oase zu Oase und leben von Salzkarawanen. Ein Schluck Wasser ist für sie eine wertvolle Köstlichkeit, eine Tasse Tee der Inbegriff von Freundschaft und Respekt. Dieser Roman ist ein Stück weit so, wie auch sie es sind: ernsthaft und stolz, aber in vielen Momenten auch albern wie die Kinder. «Azahrú – Wer den Weg verliert» erzählt eine machtvolle Geschichte über Heimat, Identität und Erlösung. Und fast wie nebenbei auch noch eine der größten Liebesgeschichten aller Zeiten.

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»Was ist es?«

»Siehst du, wie viele gesunde Kinder es hier gibt?«

Franz wurde ernst. »Die Antwort lautet Nein«, sagte er. »Wenn etwas schief geht, gibt es keine professionelle Hilfe.«

»Tarishat hat schon viele Dutzend Kinder auf die Welt gebracht«, sagte Luise. »Nie ist etwas passiert.«

Diesmal blieb Franz hart. Er wollte nicht zulassen, dass sie sich und ihr Baby in Gefahr brachte. Da hörte der Spaß auf. Nur war Luise jemand, der von einer Idee nicht leicht abzubringen war, das wusste er selbst am besten.

»Ich weiß ganz genau«, sagte sie, »wie viel dir das hier bedeutet.«

»Es ist nur eine Doktorarbeit«, behauptete er.

»Franz, das ist Blödsinn. Du arbeitest an einem bahnbrechenden Standardwerk, von dem ganze Generationen profitieren werden! Denkst du, das ist mir nicht klar? Aber nur, wenn wir hier bleiben. Ein Jahr, zwei Jahre, keine Ahnung, so lange, wie es eben dauert! Ich will dir das ermöglichen, und ich will auch nicht schuld daran sein, dass du dieser Gelegenheit ein Leben lang nachtrauern musst!« Ihre Haare flogen durch die Gegend, so temperamentvoll vertrat sie ihren Standpunkt.

»Ich würde dir das niemals vorwerfen«, erwiderte Franz.

»Ich weiß!« sagte sie. »Du wirfst mir nie etwas vor, auch wenn ich mich noch so grauenhaft benehme. Manchmal wünschte ich, du würdest nicht so nachsichtig sein, weil ich mir dann vorkomme wie ein kleines Kind. Manchmal wünschte ich, du würdest mich stoppen, mir sagen: Halt, meine Liebe, so wird das gemacht! Aber andererseits liebe ich dich genau so, wie du bist! Lass uns das Kind hier bekommen, Franz, bitte. Es wird alles gut.«

»Tut mir leid«, sagte er. »In dieser Sache lasse ich nicht mit mir reden.«

»Und wenn ich mich weigere?« fragte sie trotzig. »Niemand kann über mich bestimmen, auch du nicht. Ich fühle mich hier inspiriert, ich habe nie zuvor so schöne Bilder gemalt. Ich fange gerade erst an, eine Entwicklung zu nehmen, die kein Künstler vor mir je durchlaufen hat.«

»Wir können zurück kommen«, schlug er vor. »In ein paar Jahren. Mit unserem Kind.«

»Dann ist es nicht mehr dasselbe. Das weißt du! Alles wird anders sein. Wir werden versuchen, das zu kopieren, was wir jetzt erleben - und es wird nicht funktionieren.« Ihr Blick war durchdringend. Er wusste, dass sie zumindest in diesem Punkt Recht hatte. Und sie wusste, dass er es wusste. Aber deswegen würde er noch lange nicht nachgeben. Das Wohl von Mutter und Kind war ihm wichtiger als seine Arbeit, Luises Inspiration und intensive Erlebniswelten.

Luise versuchte sich Rat zu holen bei Fatou, aber die wollte sich nicht einmischen. Sie konnte Luise nur zusichern, bei einer Geburt in der Wüste die volle Unterstützung von den Tuareg zu bekommen, aber weder sie noch Koumamá oder ein anderer Stammesangehöriger würden versuchen, auf Franz einzuwirken. Diese Entscheidung ging nur sie beide etwas an.

Zum ersten Mal fanden Luise und Franz für einen Streit keine Lösung. Sie sprachen wenig miteinander und fanden es furchtbar. Sie waren es gewohnt, Kraft aus der bloßen Anwesenheit des anderen zu schöpfen. Sonst hatte Franz stets ein Blick in Luises Augen genügt, um Antrieb zu finden für das, was er gerade vorhatte. Nun blockierten sie sich gegenseitig. Fühlten sich niedergedrückt und schwach. Luise hatte keine Lust zu malen, Franz kam mit seiner Arbeit nur noch schleppend voran. Sie hatten sich gegenseitig den Hahn zugedreht. Einmal versuchte Franz, ein klärendes Gespräch in Gang zu bringen, ein andermal scheiterte Luise mit einem solchen Versuch.

Franz schloss sich Koumamá an, der mit den heranwachsenden Jungen des Stammes in die Dünen ging, um ihnen Unterricht zu geben.

»Wollt ihr wissen, wie man jetzt den Weg zurück findet zu unserem Lager?« wollte Koumamá von den Kindern wissen.

»Wir müssen nur den gleichen Weg zurück gehen«, sagte ein Junge, dessen Haut die Farbe von Milchschokolade hatte. »Unsere Fußabdrücke zeigen uns den Weg.«

»Über zwei oder drei Dünen mag das funktionieren«, befand Koumamá. »Aber hinter der vierten kannst du die Abdrücke nicht mehr erkennen, weil der Wind sie verweht hat. Was machst du dann?«

»Wir gehen nach dem Stand der Sonne«, sagte ein anderer.

»Der verändert sich die ganze Zeit«, gab Koumamá zu bedenken.

»Wir hätten uns alles einprägen müssen«, glaubte ein dritter Junge. Er war der kleinste von allen, gerade einmal sieben Jahre alt, mit einem eher hellen, arabisch anmutenden Gesicht.

»Das ist schwierig«, entgegnete Koumamá. »Denn wenn du dich umdrehst und zurück gehst, sieht alles ganz anders aus als auf dem Hinweg.«

»Macht nichts«, sagte der Junge. »Ich bin Lassad, Ibrahims Sohn, und ich kann das.«

»Weißt du, Lassad, Ibrahims Sohn, hier in der Wüste lernst du, dass der Mensch nichts mit Sicherheit vorhersagen kann. Dass er winzig ist wie ein Reiskorn in der Hand eines Riesen.« Koumamá griff mit der Hand in den Sand und ballte sie zur Faust. »Diese Finger sind wie die Wüste. Sie hält dich gefangen und lässt dich wieder frei, wie es ihr gefällt.« Koumamá ließ den Sand, den er fest gehalten hatte, durch die Finger rieseln.

»Die Wüste ist kein Lebewesen«, sagte Lassad. »Also tut sie auch nichts.«

Koumamá und Franz sahen sich amüsiert an.

»Die Elemente spielen mit ihr«, sagte der Stammesführer. »Nach einem Sturm hat sie ein völlig anderes Gesicht. Willst du deinen Weg am Tag nach dem Unwetter mit den Augen vom Vortag finden, wirst du dich verirren.«

»Wie sollen wir es denn nun machen?« Lassad wurde langsam ungeduldig.

»Du redest mit dem Stammesführer«, mahnte ein älterer Junge. »Zeig ein bisschen mehr Respekt.«

»Wer nicht an ein Prinzip der Einheit glaubt, ist einsam«, fuhr Koumamá fort. »Und machtlos. Er sieht alle Dinge getrennt voneinander und findet sie beklagenswert. Was, glaubt ihr, will ich euch damit sagen?«

Darauf hatte keiner eine Antwort, auch nicht der kleine, vorlaute Lassad. Selbst Franz war nicht klar, worauf Koumamá hinaus wollte.

»Ihr müsst das ganze Bild auf einmal betrachten«, sagte Koumamá und setzte sich in den Sand. Franz und die Jungs ließen sich auch nieder und gruppierten sich um ihn. »Wenn ihr euch vom Lager entfernt, prüft ihr den Sonnenstand und macht euch bewusst, welche Himmelsrichtung ihr einschlagt. Ihr beobachtet Höhe und Form der Dünen und auch die Schatten, die sie werfen. Ihr achtet darauf, wie weit die Sonne weiter zieht, während ihr unterwegs seid. Am Horizont sind die Berge des Aïr zu sehen, ihr bezieht sie mit ein. In welcher Richtung lagen sie am Anfang des Weges, wo sind sie jetzt? Und nun kommt das Wichtigste.« Er hielt kurz inne, um die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer zu prüfen, und stellte fest, dass alle gespannt an seinen Lippen hingen. »Bevor ihr losgeht, ganz am Anfang, stellt ihr euch vor, ihr seid da oben.« Er zeigte mit dem Finger in den Himmel. »Ihr schwebt wie ein Vogel in der Luft und seht auf euch selbst hinunter. Dann blickt ihr in die Ferne. Vergesst nicht, ihr seid sehr weit oben, also könnt ihr auch sehr weit sehen. Je öfter ihr das macht, desto leichter wird es euch fallen: Ihr seht dann Dünen und Berge. Vielleicht auch Weideflächen und Palmen. Möglicherweise sogar weit entfernte Siedlungen. Ihr habt alles im Überblick, und ihr vertraut darauf, den richtigen Weg einzuschlagen. Was wird passieren? Ihr werdet ihn finden.«

Koumamá ließ die Jungs im Sand sitzen und forderte sie auf, das umzusetzen, was er ihnen gerade erzählt hatte. Auch Franz versuchte es. Er stellte sich vor, weit oben im Himmel auf einem Dunstschleier zu sitzen. Er sah vor seinem geistigen Auge die Dünen und die Berge und das Lager, mit einer Luise, die den Versuch, eine Leinwand zu bemalen, schlecht gelaunt abbrach und den Pinsel von sich schleuderte. Franz‘ Fantasie wanderte weiter durch die Wüste, in Richtung Nordost, bis nach Tripolis und von dort über das Mittelmeer, hinüber nach Europa. Von Italien nach München schien es auf einmal nur ein Katzensprung zu sein. Er sah den Marienplatz vor sich und das Sendlinger Tor und stellte fest, dass er nichts davon vermisste. Es gab ein paar gute Freunde, die er gerne mal wiedergesehen hätte, und er fragte sich, wie es ihnen wohl gehen mochte, aber sonst fehlte ihm nichts, und das überraschte ihn. Der stechende Schmerz in der Hand stieß sein Bewusstsein zurück in die Wüste. Er sah noch den kleinen, sandfarbenen Körper mit den beiden Scheren, den vielen Beinen und dem nach oben gebogenen Schwanz, der sich mit raschen Bewegungen im Sand eingrub. Ein Skorpion hatte ihn gestochen, aber sein Finger fühlte sich an wie von einem Messer durchstoßen. Die Kinder sprangen auf und liefen davon. Koumamá reagierte sofort und entfernte Franz‘ Hochzeitsring vom betroffenen Finger.

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