Viele Christen gehen mit gesenktem Haupt einher, weil sie die Kraft des Blutes Christi, sie zu rechtfertigen, nicht verstanden haben. Sie haben nur von seiner Kraft gehört, ihnen zu vergeben. In Hebräer 8,12 heißt es, dass Gott unserer Sünden nicht mehr gedenken wird. Das bedeutet, dass Er auf uns schaut, als ob wir in unserem ganzen Leben nie gesündigt hätten. „Seine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu“ (Klagelieder 3,23) bedeutet, dass Gott jeden Morgen auf uns schaut, als ob Er uns zuvor kein einziges Mal vergeben hätte. Das ist der Grund, warum ihr nie zulassen dürft, dass zu irgendeiner Zeit Gefühle der Verdammnis über euch kommen – denn das bedeutet, dass ihr nicht an die Güte und an die Barmherzigkeit Gottes glaubt. „Seine Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar“ (Psalm 23,6).
Jedes Mal, wenn Satan uns entmutigt oder Gefühle der Verdammnis einflößt, erhält er Macht über uns. Unsere Liebe und Hingabe zu Gott entstehen nicht aus Furcht vor dem Gericht, sondern indem wir auf seine immense Freundlichkeit und Güte reagieren, uns immer wieder so viel zu vergeben. „Wem viel vergeben wird, der liebt viel“ (Lukas 7,47). Ich habe eine Verpflichtung, den Herrn heute viel zu lieben, weil mir viel vergeben wurde. Ich kann nicht anders als den Rest meines Lebens für Ihn zu leben. Und ich erwarte in der Ewigkeit keine Belohnung für meine Arbeit und meine Mühen. Seine Vergebung mir gegenüber ist an sich schon genug Belohnung. Wie jemand gesagt hat:
„Ich kann mich nicht abmühen, um meine Seele zu retten,
denn das hat der Herr für mich getan.
Aber ich will wie ein Sklave arbeiten,
aus Liebe zu Gottes geliebtem Sohn.“
Möge das auch euer Lied sein – alle Tage eures Lebens, denn dann werdet ihr glückliche Menschen sein, ob ihr nun wenig oder viel von den Gütern dieser Welt habt.
Betrachtet das alttestamentliche Bild der Rechtfertigung. 3. Mose 13 befasst sich mit Anweisungen in Bezug auf Personen, die sich Aussatz (ein Bild für Sünde) zugezogen hatten. Die Verse 9 bis 17 sind sehr lehrreich. Ein kleiner, weißer Fleck (Hautmal) wurde als ‚chronischer Aussatz‘ bezeichnet (Verse 10-11). Aber wenn sich der Aussatz ausgebreitet und den ganzen Leib bedeckt hatte, dann wurde die Person für rein erklärt (Verse 12-13). Kam jedoch selbst nur eine kleine Stelle von rohem Fleisch irgendwo an seinem Körper zum Vorschein, wurde er wieder als aussätzig eingestuft (Verse 14-15). Wenn diese Stelle wieder ganz weiß wurde, dann war er erneut rein (Verse 16-17).
Betrachte die Anwendung davon für uns heute: Solange du denkst, dass in dir irgendetwas Gutes wohnt (bloß irgendwo ein Fleck von Güte), wirst du aus Gottes Sicht unrein sein. Aber in dem Augenblick, wo du anerkennst, dass du total verdorben bist („In meinem Fleisch wohnt nichts Gutes“ – Römer 7,18), ohne selbst dem kleinsten Fleck von Güte und Tugend, dann wird Gott dich für rein erklären!
Wenn irgendeine Tat von dir Verwirrung gestiftet oder andere verletzt hat, und du das rechtfertigst, indem du sagst, dass deine Absichten gut waren, dann hast du immer noch Aussatz. Aber wenn du bekennst, dass dein Fleisch gänzlich böse ist, und dass nichts Gutes in ihm gefunden werden kann (Römer 7,18), dann rechtfertigt dich Gott. Du bist rein.
Das Prinzip ist folgendes: Gott rechtfertigt jene, die sich nicht selbst rechtfertigen.
Der Pharisäer im Tempel, der irgendetwas Gutes in sich sah, ging von Gott verdammt weg. Aber der Zöllner, der nichts Gutes in sich sah, ging gerechtfertigt weg (Lukas 18,14). Sei also schnell, allezeit deine völlige Verdorbenheit und Sünde anzuerkennen, damit Gott dich sofort rechtfertigen kann.
Den Verkläger konfrontieren
Am Anfang eures christlichen Lebens werdet ihr viele Höhen und Tiefen durchlaufen. Die Grafik eures Lebens wird viele starke Einbrüche haben. Aber während ihr voranschreitet, werden diese Einbrüche schwächer werden. Lasst euch durch Versagen nicht entmutigen. Steht auf und geht weiter.
Menschen, die von irgendeinem schrecklichen Versagen in der Vergangenheit gequält werden, müssen aufhören, auf die Anklagen Satans zu hören. Glaube daran, dass das Blut Christi dich von all deinen Sünden gereinigt hat. Gib dann Satan das Wort deines Zeugnisses aus Hebräer 8,12, dass Gott versprochen hat, nie mehr deiner früheren Sünden zu gedenken. Dämonen und böse Menschen mögen dich an deine Vergangenheit erinnern und sie dir vorwerfen und sogar versuchen, dich mit diesen Erinnerungen zu quälen. Aber Gott wird das niemals tun. Wenn du Zweifel an Gottes Vergebung hast, weil dich die Erinnerung an irgendeine vergangene Sünde überwältigt, dann bekenne diese Sünde in diesem Augenblick ein letztes Mal, und bitte den Herrn um Vergebung, im Glauben, dass Gott treu und gerecht ist, dir zu vergeben. Denke danach nie mehr an diese Sünde. Auf diese Weise verherrlichen wir die Kraft des Blutes Jesu und die große Barmherzigkeit Gottes.
Wir müssen die Anklagen Satans überwinden und Satan mit Lichtgeschwindigkeit in die Flucht schlagen (Lukas 10,18). Wir müssen wissen, dass der Herr „nicht an die Sünden deiner Jugend gedenkt… und er lässt nicht zu, dass der Feind über uns frohlockt. Daher werden wir nicht zuschanden“ (Psalm 25,2.7; frei übersetzt). Dieser Vers in Psalm 25 sagt uns, dass sogar David „Sünden seiner Jugend“ hatte, obwohl er weise ist, uns nicht zu sagen, welche Sünden dies waren. Sogar in Psalm 51 verweist er auf Sünde im Allgemeinen und gibt nie einen Hinweis auf irgendeine spezifische Sünde. Das ist Weisheit und so müssen wir unsere Sünden vor den Menschen stets bekennen – niemals spezifisch über die Sünde sein, es sei denn, wir haben gegen jemanden gesündigt. Wir müssen gegenüber Gott spezifisch sein, aber niemals gegenüber Menschen. Das ist die Torheit der katholischen Beichte, deren Prinzip leider auch von vielen charismatischen Gruppen und Sekten praktiziert wird.
In Epheser 2,7 heißt es, dass Gott uns in der Ewigkeit nehmen und zu Trophäen Seiner Gnade machen wird – nicht zu Trophäen Seiner Treulosigkeit, sondern von Seiner Gnade. Denkt daran, wie Satans Maul an jenem Tage gestopft wird, wenn Gott den niederträchtigsten Sünder hervorholt und allen zeigt, was Seine Gnade aus ihm gemacht hat. Er wird auch Gläubige vorzeigen, die (wie Petrus) versagt haben, und wie auch sie verwandelt wurden. Die Engel werden erstaunt darüber sein, was Gott im Leben sündiger, elender Menschen und versagender Christen tun konnte.
Kapitel 2
Die Taufe im Heiligen Geist
Apostelgeschichte 2,38 macht deutlich, dass alles, was Petrus von denen verlangte, die ihrer Sünden überführt wurden Folgendes war, um den Heiligen Geist zu empfangen: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“ Den Heiligen Geist zu empfangen ist dasselbe wie Christus in dein Herz aufzunehmen.
In Römer 8,9 heißt es: „Wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein“ [der gehört nicht zu Ihm]. Mit anderen Worten, eine solche Person ist nicht einmal wiedergeboren. Wenn wir Jesus bitten, in unser Herz zu kommen, ist es Sein Heiliger Geist (der Geist Christi, der Heilige Geist), der hereinkommt, denn Jesus selbst ist im Himmel. Dann sind wir wiedergeboren (oder vom Geist geboren).
Die Taufe (Untertauchen) im Geist bezieht sich jedoch darauf, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden. Nur jene, die nach der Erfüllung dürsten, werden gefüllt werden, wie wir in Johannes 7,37 lesen. Ihr müsst jeden Bereich eures Herzens dem Herrn ausliefern und Ihn im Glauben bitten, euch zu erfüllen. Das Feuer des Heiligen Geistes kommt vom Himmel und nicht von irgendeinem Menschen. Ihr müsst nicht zu irgendeiner Versammlung gehen, um das himmlische Feuer zu erhalten. Gott begegnet aufrichtigen Herzen überall, wo sie sind. Ihr könnt den Herrn sogar in eurem eigenen Zimmer suchen und Er wird euch dort begegnen. Einige der größten Männer Gottes empfingen die Taufe (Fülle) des Geistes als sie allein in einem Zimmer waren. Gott ist ein Belohner aller, die Ihn ernsthaft suchen.
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