Ich habe hier all die E-Mails zusammengefasst, ich habe Überschriften, Datumsangaben, Namen und Unterschriftszeilen entfernt, da diese dem Zweck dieses Buches nicht dienlich wären.
Dieses Buch wurde nur deswegen in Kapitel unterteilt, um die Lesbarkeit zu erhöhen. Die Kapitel wurden nicht nach Themen oder in irgendeiner Reihenfolge von Priorität unterteilt.
90% dessen, was ich schrieb, ist gleichermaßen auch für junge Mädchen anwendbar. Daher können auch sie dieses Buch lesen.
Dieses Buch sollte langsam gelesen werden, denn es enthält den Stoff von vielen Mails zu verschiedenen Themen. Es gibt hier „feste Speise“ und nicht nur „Milch“. So ist es meine Empfehlung, dass du nur ein Kapitel pro Tag liest, dann innehältst und darüber nachdenkst, was du gelesen hast und die Wahrheiten in diesem Kapitel aufnimmst, bevor du weiterliest. Und ich möchte euch dringend bitten, alle zitierten Bibelstellen nachzuschlagen und darüber nachzudenken. Auf diese Weise kann dein Leben – in kurzer Zeit – radikal zum Besseren verändert werden.
Ich bete, dass dieses Buch für alle jungen Menschen, die es lesen, ein Segen sein wird.
Bangalore
Zac Poonen
Januar 2017
Kapitel 1
Gottes Plan für euer Leben
Auch wenn ihr Jünger Jesu seid, wird es in eurem Leben, wie für uns alle, immer noch Höhen und Tiefen geben. Die Entscheidung jedoch, die ihr getroffen habt, ein Jünger Jesu zu sein, bleibt unverändert. Ihr habt die Wahl getroffen, geistlich mit dem Herrn Jesus Christus verheiratet zu sein und Ihm für immer zu folgen. Ihr werdet diese Entscheidung niemals zurücknehmen. Ihr habt diese Entscheidung nicht getroffen, um irgendeinen persönlichen Gewinn oder Nutzen zu erhalten, sondern nur weil ihr gegenüber dem Herrn für das, was Er für euch getan hat, eine enorme Schuld von Dankbarkeit empfunden habt. Ihr liebt Ihn jetzt, weil Er euch zuerst geliebt hat.
Gottes Wille für euch ist es nun, dass euer Pfad (der Pfad der Gerechten) von einem Grad von Herrlichkeit zum anderen gehen sollte (Sprüche 4,18). Somit sollte jedes Jahr für euch ein herrlicheres sein als die vergangenen Jahre – mit einem größeren Maß von Reinheit, Demut und Liebe als ihr es zuvor hattet. Das sollte euer Ziel sein.
Gott hat für euch in der Zukunft auch einen Dienst in Seiner Gemeinde. Macht daher Reinheit, Demut und Liebe alle Tage eures Lebens zu euren Zielen, weil der Herr Gefäße, die unrein oder stolz sind, nicht gebrauchen kann. Möge der Herr euch zu brennenden, geisterfüllten Zeugen für Ihn machen. Bittet Gott um die Kraft des Heiligen Geistes und bleibt allezeit in der Furcht Gottes und in Demut verwurzelt und gegründet (Sprüche 22,4). Gott bewahrt jene, die Ihn fürchten, und Er gibt den Demütigen Seine Gnade.
Eure Gefühle werden schwanken und sind daher immer unzuverlässig. Wahre Geistlichkeit liegt jedoch in eurer Entscheidung, euren Willen auf Gott auszurichten. Trainiert daher euren Willen dahingehend, dass ihr euch weigert, entmutigt zu werden. Überwindet Satans Anklagen durch das Blut des Lammes, das euch von Sünde reinigt, sobald ihr sie bekennt (Offenbarung 12,11).
Personen, die Jesus annahm
Ehrlichkeit ist die Hauptsache, die Gott von uns allen fordert. In Psalm 51 sehen wir die Herzenseinstellung, die David hatte, was dazu führte, dass Gott ihn annahm (obwohl er mit einer Frau Ehebruch begangen und dann ihren Mann umgebracht hatte). Im Gegensatz dazu sehen wir die nach Ehre trachtende Einstellung Sauls (1. Samuel 15,30), die dazu führte, dass Gott ihn wegen eines scheinbar kleinen Fehlers verwarf.
Unehrlichkeit und Heuchelei sind wie ein kleines bisschen Hefe im Teig. Sie können nicht lange verborgen bleiben. Ihre Auswirkungen werden früher oder später offenbar werden. Ihr müsst diese Übel mehr als alles andere fürchten.
Bedenkt, warum einige Leute nicht zu Jesus kommen konnten, als Er auf Erden war:
Die Pharisäer – weil sie selbstgerecht waren, andere verachteten und sich selber rechtfertigten;
die Schriftgelehrten und Gesetzeskundigen – weil sie auf ihren Verstand und ihr Bibelwissen stolz waren;
der reiche Jüngling – weil er sein Geld zu sehr liebte und nicht bereit war, das Eine aufzugeben, was Jesus ihm aufzugeben befahl;
die zwei Möchtegern-Jünger (die in Lukas 9,59-62 erwähnt werden) – weil ihre Bindung an ihre Angehörigen zu stark war.
Schaue dir nun die Leute an, die ungehindert zum Herrn kommen konnten:
Ein ausgestoßener Aussätziger (Matthäus 8,1-4);
eine Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde (Johannes 8,1-11);
Petrus, sogar nachdem er den Herrn dreimal verleugnet hatte (Johannes 21,15-17);
ein römischer Hauptmann (Matthäus 8,5-13);
eine kanaanäische Frau (Matthäus 15,21-28).
Die letzten zwei Personen auf dieser Liste waren Nicht-Israeliten. Doch in den Evangelien sind das die einzigen zwei, die der Herr öffentlich für ihren großen Glauben lobte. Lest diese beiden Passagen und ihr werdet ihre tiefe Demut in ihrer Einstellung gegenüber dem Herrn sehen. Großer Glaube geht stets eng mit großer Demut einher. Nur die Armen im Geist können zum Herrn kommen; und das Reich Gottes gehört solchen Menschen. Erinnert euch euer ganzes Leben daran.
Viele von Gottes Kindern haben nicht die Kühnheit, vor Gott zu kommen, weil sie ständig von Gefühlen der Verdammnis niedergedrückt sind. Es ist für euch wichtig, sicher zu wissen, dass ihr von Gott gerechtfertigt (für gerecht erklärt) worden seid, weil ihr eure Sünde bereut und auf Christus vertraut habt.
„In Christus“ zu sein (ein Ausdruck, der im Epheserbrief oft verwendet wird) bedeutet, von Christus bekleidet zu werden. Nun könnt ihr euch so frei wie Christus es kann Gott nahen. Eure früheren Sünden – egal wie viele und egal wie ernst und groß sie waren – wurden nicht einfach nur vergeben, sie sind auch weggewaschen worden. Gott erinnert sich nicht mehr daran und hält sie euch nicht mehr vor (Hebräer 8,12). Ihr seid nun „die Gerechtigkeit Gottes in Christus“ geworden (2. Korinther 5,21).
Gott hat eure Sünden nicht bloß auf Christus gelegt, Er hat euch auch mit Christi Gerechtigkeit bekleidet. Sonst wäre es für euch unmöglich gewesen, in Seiner heiligen Gegenwart zu stehen, wo Engel ihre Gesichter bedecken müssen. Nachdem ihr jetzt für gerecht erklärt worden seid, müsst ihr euer Gewissen allezeit rein bewahren, indem ihr umgehend eure Sünden vor Gott und den Menschen bekennt (Apostelgeschichte 24,16), damit ihr allezeit mit Kühnheit Zugang zu Gott haben könnt (1. Johannes 3,21). Ihr dürft diese Kühnheit, dieses Vertrauen, nie verlieren, weil es eine große Belohnung mit sich bringt.
Ihr dürft euch nie fürchten, wenn ihr euch eurem himmlischen Vater nähert. Kommt mit Kühnheit zu Ihm; weil Gefühle der Verdammnis nie von Gott kommen. Er gibt Seinen Kindern nicht die Krümel, die vom Tisch herunterfallen, sondern das Brot der Kinder. Er möchte sogar, dass verlorene Söhne, die gerade erst aus dem fernen Land zurückgekehrt sind, sofort zu Seiner Rechten sitzen.
Vergebung und Rechtfertigung
Es ist sehr wichtig, dass ihr Satans Anklagen überwindet, indem ihr bekennt, dass euch das Blut Jesu gerechtfertigt hat (nicht nur für vergeben, sondern auch für gerecht erklärt hat) (Offenbarung 12,11). Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen Vergebung und Rechtfertigung. Wenn jemand vor Gericht angeklagt wird und die Klagen gegen ihn bewiesen werden, aber der Richter ihn gehen lässt, weil sich der Mann als reuig erweist, kann er das Gericht glücklich verlassen, aber mit gesenktem Haupt – denn er ist ein Verbrecher, dem vergeben wurde. Wenn andererseits der Richter, nachdem er alle Anklagen gegen ihn sorgfältig untersucht hat, feststellt, dass all die Anklagen falsch sind und erklärt, dass der Mann zu 100% gerecht ist, dann kann er mit erhobenem Haupt aus dem Gericht gehen – weil in ihm keine Schuld gefunden und er für gerecht erklärt worden war. Das ist die Art und Weise, wie Gott uns rechtfertigt (uns für gerecht erklärt). Gott wird als der, der „unser Haupt emporhebt“, bezeichnet (Psalm 3,4).
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