Respektiert die Brüder und Schwestern in jeder Gemeinde, zu der ihr geht. Verachtet niemanden und lasst euch mit niemandem in Streitereien ein, denn das wird euch nur zerstören. Empfangt von jedem Gläubigen und jeder Gemeinde, mit der ihr Gemeinschaft habt, was gut ist. Aber übt stets Unterscheidungsvermögen. „Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.“ Ich möchte es wiederholen: Schluckt nicht alles, was ihr seht und hört, ohne alles durch das Wort Gottes zu prüfen. Seid wie die Beröer (Apostelgeschichte 17,11).
Gewissen und Gerechtigkeit
Ihr werdet nie wissen, wie sehr wir euch als unsere Söhne für so viele Dinge wertschätzen, an die ich gerade in diesem Augenblick denken kann – und noch viele andere Dinge, die mir einfallen, wenn ich darüber etwas länger nachdenke!
Als Allererstes habe ich für euch alle eine wichtige Ermahnung: „Lebt den ganzen Tag lang in der Furcht des Herrn“ (Sprüche 23,17).
Vergesst niemals, dass Jesus gesagt hat, dass unsere Gerechtigkeit die Gerechtigkeit der Pharisäer übertreffen muss, wenn wir ins Reich Gottes eingehen sollen (Matthäus 5,20). Gleich nach diesem Vers erklärte Jesus, was Er meinte: Er sagte, dass wir nicht zornig sein (5,22) oder nach Frauen gelüsten (5,28) oder unwahr (5,37) oder rachsüchtig sein (5,38-44) oder die Ehre von Menschen suchen sollten (Matthäus 6,1-18), usw. Mit anderen Worten, Er sagte, dass unser inneres Leben mit dem äußeren übereinstimmen muss. Das Gesetz konnte niemanden befähigen, auf diese Weise zu leben. Das ist es, wonach ihr von ganzem Herzen streben müsst, und ihr müsst Gott bitten, euch zu helfen. Und Er wird euch helfen, denn Er ist ein Belohner derer, die Ihn ernsthaft suchen.
Ein sensibles Gewissen zu verlieren ist wie die Empfindlichkeit auf der Haut zu verlieren, wenn man sich Aussatz zuzieht. Das ist etwas sehr Ernstes. Es hat die Tendenz, sich auszubreiten und wird euch schließlich gänzlich zerstören. Daher müsst ihr eure Verbindung mit jedem abbrechen, der euch vom Herrn wegzieht. In euren Kontakten mit weltlichen Leuten und fleischlichen Christen befindet ihr euch in einem Tauziehen. Wenn ihr feststellt, dass sie euch durch eure Kontakte mit ihnen mehr und mehr zur Welt hinziehen und ihr nicht die Kraft habt, sie auf eure Seite zum Herrn herüberzuziehen, dann gebt solche Freundschaften sofort auf. Haltet nur an ihnen fest, wenn ihr sie schrittweise auf die Seite des Herrn herüberziehen könnt. Sonst wird euer Verlust schließlich sehr groß sein.
In Jakobus 1,12 heißt es: „Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben.“ Gemäß diesem Vers erhält derjenige die Krone des Lebens, der den Herrn liebt und in Versuchungen ständig treu ist. So können also nur diejenigen, die in Versuchungen ständig treu sind, sagen, dass sie den Herrn lieben.
So ist es also nur in den Augenblicken der Versuchung, dass eure Liebe zum Herrn geprüft wird. Wir lesen dort auch, dass wir die Krone des Lebens nur empfangen werden, wenn wir bewährt sind. Da noch kein Mensch die Krone des Lebens erhalten hat, können wir sicher sein, dass Gottes Anerkennung niemandem gegeben wird, bis er den Lauf seines Lebens treu vollendet hat. Wir sind also alle auf Bewährung hier – und das bis zum Ende unseres Lebens. Es ist leicht, eine kurze Weile enthusiastisch zu sein und dann rückfällig oder lauwarm zu werden.
Seid Tag für Tag treu. Und schreit kontinuierlich zu Gott um Hilfe. Auch wenn ihr in eurem Zimmer nicht laut zum Herrn schreien könnt, so soll es allezeit einen Schrei in eurem Herzen geben. Um kontinuierlich mit dem Heiligen Geist erfüllt zu werden, müsst ihr euch stets ein reines Gewissen bewahren und euch in jeder Situation demütigen.
Wir dürfen niemals das Gericht (Feuer vom Himmel) auf jene Menschen herabrufen, die mit uns nicht übereinstimmen. Als Jakobus und Johannes das einmal vorschlugen, tadelte Jesus sie mit den Worten: „Wisst ihr nicht, welches Geistes [Kinder] ihr seid? Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erretten!“ (Lukas 9,51-56). Der Geist, der hofft, dass es denen, die mit uns nicht übereinstimmen, schlecht gehen möge, ist der Geist Satans.
Lest diesen Abschnitt in Lukas 9,49-56. Ihr seht, dass die erste Gruppe von Menschen mit den Jüngern nicht übereinstimmte (sie hatten einen anderen Dienst). Die zweite Gruppe nahm Jesus und Seine Jünger nicht auf. Denkt darüber nach, wie Jesus Seine Jünger wegen ihrer falschen Gesinnung zurechtwies – und ihr werdet vom falschen Geist gerettet werden, den es unter vielen fleischlichen Gläubigen im heutigen Christentum gibt. Stellt euch stets die Frage: „Trachte ich danach, jemanden zu retten oder ihn zu zerstören?“
Gott gab Adam nur ein Gebot, dem er nicht gehorchte. Gott gibt Kindern nur ein Gebot – „Ehrt (d.h. gehorcht und respektiert) eure Eltern“ – und sie gehorchen diesem Gebot nicht. Jesus gab Seinen Jüngern nur ein Gebot – einander genauso zu lieben, wie Er uns geliebt hat – und die meisten Christen gehorchen diesem Gebot nicht!
Nur wenn wir andere lieben, beweisen wir, dass wir den Herrn wirklich lieben. Sonst, so sagt Johannes, sind wir Lügner (1. Johannes 4,20).
Es ist gut, dass ihr einige Tatsachen über Satan wisst. In jedem Kampf macht eine gute Kenntnis des Feindes und seiner Taktik es leichter, den Sieg zu erringen. Hier sind einige wichtige Tatsachen über den Feind unserer Seelen:
(1) Ursprung Satans |
Der Höchste der Engel wurde stolz auf seine Schönheit, Intelligenz und Position, und war unzufrieden über seine Grenzen und Begrenzungen, die Gott um ihn gezogen hatte. Er rebellierte gegen die Autorität Gottes und wurde somit zu Satan (Jesaja 14,12-15; Hesekiel 28,12-19). |
(2) Verführung Satans |
Er verführte Eva, indem er sie dazu brachte, Gottes Wort in Frage zu stellen und an Gottes Liebe zu zweifeln. Schließlich zerstörte er sie und bewirkte, dass sie auch ihren Mann zerstörte (1. Mose 3,4-7). Hüte dich vor der sanften Stimme der gleitenden, attraktiven Schlange. |
(3) Methoden Satans |
Satan versuchte Jesus, (i) auf seine leiblichen Bedürfnisse (Brot) mehr Bedeutung zu legen als auf Gottes Wort; (ii) im Namen Gottes etwas Spektakuläres zu tun, um Ehre zu erhalten, und bot Ihm schließlich (iii) all die Herrlichkeit der Welt an, wenn Er die Knie vor Satan beugte. Satan bietet auch uns viele Dinge dieser Welt an, wenn wir bloß unsere Überzeugungen kompromittieren (Matthäus 4,1-10). |
(4) Niederlage Satans |
Durch Jesu Tod am Kreuz wurde ihm die Macht genommen, und nun wird er vor uns fliehen, wenn wir ihm im Namen Jesu widerstehen (Hebräer 2,14; Kolosser 2,15; Jakobus 4,7). |
(5) Warum Gott Satan nicht vernichtet hat |
Weil Gott Satan benutzen möchte, um uns zu prüfen, und auf diese Weise – wie im Falle Hiobs – unsere geistlichen Muskeln zu stärken (Hiob 1 und 2). |
So sehen wir, dass Satans Versuchung und Prüfung der Gemeinden und der Gläubigen alles ein Teil von Gottes vollkommenem Plan ist. Wenn wir in Gottesfurcht leben und die Sünde radikal hassen, wird Gott uns weise machen und uns die Unterscheidung zwischen Gut und Böse ermöglichen, ganz egal, ob wir in Versuchung geraten, zu sündigen oder wenn Satan versucht, uns zu täuschen. So werden wir in der Weisheit wachsen und sowohl heilig als auch weise werden, so wie Gott es von uns will.
Kapitel 8
Freiheit von der Meinung von Menschen
Eines der Dinge, die ich entdeckt habe, ist, dass christliches Wachstum zu einem großen Teil davon abhängt, frei von der Meinung anderer Menschen zu sein.
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