Am Kreuz (von Golgatha) sind eine Reihe von Dingen passiert:
1 Jesus nahm die Strafe für unsere Sünden auf sich (1. Korinther 15,3).
2 Unser alter Mensch (das starke ‚Ich‘) wurde getötet. Daher halten wir ihn jeden Tag für tot und folgen Jesus nach (Römer 6,6.11).
3 Die Welt wurde getötet (gekreuzigt), sodass Geld und all die Herrlichkeit der Welt etwas ist, von dem wir befreit sind (Galater 6,14).
4 Satan wurde besiegt, damit er uns nie mehr schaden kann. Und wir haben nicht mehr länger Angst vor ihm oder vor irgendetwas, das er uns antun kann (Kolosser 2,14-15; Hebräer 2,14).
5 Jesus wurde dort für uns zu einem Fluch, damit wir nie mehr unter dem Fluch des Gesetzes, sondern von Gott gesegnet sein würden (Galater 3,13-14).
In den letzten Tagen werden viele Anstoß nehmen und abfallen, weil sie von dem Weg nicht ergriffen sind, den Jesus ging. Ihr müsst von der Wahrheit, dass Jesus sich demütigte (indem Er vom Platz der Ebenbürtigkeit mit Gott herabstieg und ein Diener aller Menschen wurde) ergriffen sein, wenn ihr bis ans Ende ausharren möchtet. Wenn ihr euer Gesicht vor dem Herrn allezeit in den Staub legt (so wie Johannes es auf Patmos tat – Offenbarung 1,17), dann werdet ihr euer Leben siegreich beenden.
In den Tugenden Christi wachsen
Der einzige Weg, uns vor einem Rückfall zu bewahren, besteht darin, dass wir ständig voranschreiten und in den Tugenden Christi wachsen (siehe 2. Petrus 1,5-10).
Ich möchte euch ermutigen, häufige ‚Generalproben‘ vor dem Richterstuhl Christi abzuhalten. Mit anderen Worten präsentiert euch häufig vor dem Herrn, und bittet Ihn, euch jetzt zu richten. Die Verheißung lautet: „Denn wenn wir uns selbst richteten, würden wir nicht gerichtet werden“ (1. Korinther 11,31). Stellt Gott die Art von Fragen, von denen ihr denkt, dass Jesus sie euch am Tag des Gerichts stellen wird. Er wird an diesem Tag sicherlich nicht eure dogmatische Fehlerfreiheit prüfen! Er wird euch jedoch fragen, ob ihr gegen Stolz, Selbstsucht, Geldliebe und schmutzige Gedanken gekämpft, und ob ihr danach getrachtet habt, andere zu lieben. Konzentriert euch also auf diese Themen, die im Lehrplan für die Abschlussprüfung sind und vergeudet eure Zeit nicht mit anderen Themen!
Jesus war sowohl ein Löwe als auch ein Lamm (Offenbarung 5,5-6). Wenn es um Dinge ging, die sich auf Gottes Herrlichkeit und auf die Reinheit von Gottes Haus bezogen, dann war Er wie ein wilder Löwe – etwa als Er die Geldwechsler im Tempel hinaustrieb und als Er die Pharisäer tadelte, die die Armen im Namen der Religion ausbeuteten. Aber wenn es um Dinge ging, die Ihn selbst betrafen (als Leute Ihn anspuckten, Ihn den Obersten der Dämonen nannten und Ihn falsch anklagten), war Er wie ein Lamm – stumm. Das ist das Vorbild, dem wir folgen sollen. Die meisten Christen sind jedoch genau das Gegenteil – sie sind wie Lämmer, wenn Gottes Name entehrt wird und wenn in der Kirche Kompromisse gemacht werden, aber sie sind wie Löwen, wenn jemand sie irritiert und sie beleidigt. Das ist der Grund, warum wir bekehrt werden müssen – umgedreht, mit der RICHTIGEN SEITE NACH OBEN!
Kapitel 9
Gewissen und Glauben
Die Frucht der Gerechtigkeit wird stets in Frieden gesät (Jakobus 3,18). Wenn ihr keinen Frieden und keine Ruhe in eurem Herzen habt, dann könnt ihr keinen Samen säen, der Gerechtigkeit hervorbringen wird. Deswegen ist jegliche Unruhe, die in unser Herz kommt, stets ein Hinweis darauf, dass irgendetwas verkehrt ist – vielleicht eine nicht bekannte Sünde oder eine falsche Einstellung gegen irgendjemand oder irgendeine Sorge über irgendeine irdische Angelegenheit. Dann müsst ihr Gott sofort suchen; weigert euch, nach euren Gefühlen zu leben, stellt euren Willen auf Gottes Seite, bekennt eure Sünde, vergebt allen, denen ihr vergeben müsst, übergebt die Ursache eurer Sorgen an Gott und kommt zur Ruhe. Ihr dürft nie zulassen, dass zu irgendeiner Zeit irgendeine Unruhe in eurem Herzen bleibt.
Denkt daran, dass „der Zorn des Mannes nicht Gottes Gerechtigkeit vollbringt“ (Jakobus 1,20).
Ein gutes Gewissen und ein aufrichtiger Glaube sind die beiden Bojen, welche die beiden Seiten des sicheren Kanals markieren, zwischen denen das Schiff eures Lebens fahren sollte. Wer eines von diesen ignoriert, wird in seinem Leben Schiffbruch erleiden (1. Timotheus 1,19-20).
Seid also sorgfältig darauf bedacht, allezeit die Sensibilität eures Gewissens zu bewahren. Jedes Mal, wenn euer Gewissen beunruhigt ist, ist das ein Zeichen, dass ihr den sicheren Kanal verlassen habt und in gefährliche Gewässer gekommen seid. Wenn ihr auf diesem Weg fortfahrt und die Alarmglocken des Gewissens ignoriert, werdet ihr in großer Gefahr sein, in eurem Leben Schiffbruch zu erleiden. Seid in dieser Angelegenheit also sehr, sehr vorsichtig.
Glaube ist die andere Boje, die uns den sicheren Kanal zeigt. Glaube ist das totale Anlehnen eurer Persönlichkeit an Gott, in absolutem Vertrauen in Seine unveränderliche Liebe, Seine allmächtige Kraft und Seine vollkommene Weisheit.
Gottes unveränderliche Liebe bestimmt alles, was Er in unser Leben kommen lässt. Sogar Gebetsanliegen, die abgelehnt werden, werden durch dieselbe göttliche Liebe abgelehnt.
Gottes allmächtige Kraft wird verhindern, dass uns jemals irgendeine Versuchung begegnet, die für uns zu viel ist (1. Korinther 10,13); und sie wird uns helfen, jede Versuchung zu überwinden, die uns begegnet (Hebräer 4,16); und sie wird bewirken, dass alles, was uns in unserem Leben begegnet, zu unserem Besten dient (Römer 8,28).
Gottes vollkommene Weisheit wird nie in irgendeiner Sache einen Fehler machen, die Er in unser Leben kommen lässt – und Er allein weiß, was unserem ewigen Wohlergehen dient.
Ihr dürft euer völliges Vertrauen in diese drei Eigenschaften Gottes nie verlieren. Das ist die Bedeutung davon, aus Glauben zu leben. Leider wurde der Ausdruck „aus Glauben leben“ von hauptberuflichen Arbeitern abgeändert, dass es sich darauf bezieht, dass Gott Geld für ihre Bedürfnisse bereitstellt. Aber das ist ein falscher Gebrauch dieser Wendung. Die Bibel sagt, dass „der Gerechte aus Glauben leben wird“ (Römer 1,17). Wir müssen biblische Wörter in derselben Weise benutzen, wie sie die Bibel immer benutzt.
Wenn wir in den Angelegenheiten von Glauben und einem guten Gewissen unvorsichtig sind, können wir nach und nach ein böses Herz (ein schlechtes Gewissen) und ein ungläubiges Herz (eines, das den Glauben verloren hat) entwickeln. Das kann uns dazu bringen, dass wir von Gott abfallen (Hebräer 3,12).
Um uns vor einem solchen Abfall zu bewahren, werden wir ermahnt, einander täglich zu ermahnen und zu ermutigen (siehe nächsten Vers, Hebräer 3,13). Daher ist es gut, jeden Tag auf eine Ermahnung aus der Heiligen Schrift zu hören – indem wir die Schrift lesen und darüber meditieren oder indem wir gute christliche Bücher lesen oder Botschaften anhören – sowohl in der Gemeinde als auch in elektronischer Form.
Über unsere Gedanken herrschen
In 1. Korinther 15,24 lesen wir, dass Christus das Reich dem Vater übergeben wird, nachdem Er alle Rebellion beseitigt und alles unter Seine Füße gelegt hat. So wird Er es auch in unserem Fall tun. Er möchte uns dem Vater übergeben, nachdem Er alle Rebellion in uns beseitigt und all die Lüste besiegt hat, die unsere Leiber beherrscht haben. Die Gedanken und Meinungen, die in unserem Verstand toben, müssen alle durch die mächtige Waffe des Todes Christi, der Macht des Kreuzes, die uns zur Verfügung gestellt wurde, unterworfen werden, bevor wir tauglich sind, dem Vater übergeben zu werden (2. Korinther 10,4-5).
Die Riesen, die wie Goliat in Zeiten der Versuchung in unserem Verstand brüllen, müssen mit dem Hammer zerschlagen werden, bis ihre Stimme auf ein Flüstern reduziert wird und schließlich ganz verstummt. Gott wird uns mit Menschen und Situationen umgeben, die uns zu Boden werfen und unseren Eigenwillen brechen (wenn wir mit Ihm kooperieren), bis Er über uns im Inneren triumphiert. Dann werden all unsere Feinde besiegt werden. Wenn ihr in euch selber schwach seid, dann werdet ihr wirklich stark im Herrn sein.
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