Herbert Müller - Lebenskreise in einer deutschen Stadt

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Lebenskreise in einer deutschen Stadt: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Geschichte spielt Mitte der 80er Jahre bis zur deutschen Wiedervereinigung und ist bereits ein historisches Dokument, da einige Örtlichkeiten und Verhältnisse sich inzwischen geändert haben. Es geht um die Suche des in die Jahre gekommenen Erwin nach dem jungen Roland, der verschwunden ist. Dabei lernt der Leser das Milieu kennen, in dem Erwin sich bewegt, und erfährt Vieles auch aus dem Leben weiterer Figuren.

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"Jaqueline, aus Frankreich."

"Heißt das, du hast den Job im Schlachthaus bekommen?"

"Nee, da war ich bloß zwei Tage. Dauernd dieses kalte Fleisch, da wird einem ja übel. Nichts für mich. Bei so was, da lasse selbst ich den Kümmeltürken den Vortritt. Oder denen aus Polen."

"Die Ausländer können doch auch nichts dafür." Roland steht auf, legt seinen Arm um Silkes Schulter. Er ist zwei Köpfe größer als sie, ein baumlanger Kerl. "Ich will mich doch heute nicht mit dir über Ausländer streiten!" sagt er in einem vollen Ton. Silke spürt das Vibrieren seines großen Brustkorbs. Leicht verlegen entwindet sie sich ihm, pickt den Ring auf, hält ihn ins Licht, auf ihrem Gesicht ruht ein leicht sinnliches Lächeln.

"Der ist für meine Freundin." sagt Roland stolz. Silke schaut sich auch noch das Collier an und lässt sich von Roland ein paar Sätze über seine Freundin erzählen. "So, und jetzt schmeiße ich euch raus", sagt sie schließlich. "'muss noch ein bisschen was tun. Kommt nächsten Mittwoch wieder!"

"Mach's gut, Silke!" sagt Erwin. Sie gehen.

"Wann siehst du sie denn wieder?" will Erwin draußen wissen.

"Am Samstag kommt sie zu mir. Bis dahin will sie noch mit der Uni alles klären, mit der Anmeldung und dem ganzen Firlefanz. Aber dann haben wir den ganzen Tag für uns. Ich werde sie mit den Klunkern überraschen!"

"Halt die Ohren steif, Junge, bleib' sauber!"

"Na, was denkst du denn von mir." Roland ist etwas verlegen. Dann trennen sich die beiden. Roland schwebt durch's Glacis (Ringpark um die Würzburger Altstadt) nach Hause, während Erwin über den Rennweg in Richtung Innenstadt schlurft. Er hat viel Zeit.

Den Samstag über muss Erwin des öfteren an Roland denken. Er beneidet ihn ein bisschen. Am Abend ist er dann im AKW (Autonomes Kulturzentrum Würzburg), dem Szenelokal, das nur ein paar Häuser vom Arbeitslosentreff entfernt liegt. Erwin steht an der Theke, neben sich eine Halbmaß Dunkelbier.

"Wenigstens das ist Einem noch geblieben", denkt er. Heute Abend ist Disko im AKW. Erwin ist hereingekommen, bevor die Kasse für die Disko auf einem Holztisch hinter der Flügeltür eingerichtet worden ist. So hat er die 2,- D-Mark Eintritt gespart. Jetzt ist die Disko in vollem Gange, und Erwin drängt sich durch die Menschentraube in Richtung Tanzfläche, will mal gucken. Da sieht er Einen, den er hier heute Abend gar nicht erwartet hat, jedenfalls nicht so - Roland. Ohne Jaqueline - starrt er glasigen Blickes in die sich wiegende Menge junger Leute auf der Tanzfläche. Erwin setzt sich ruhig neben ihn auf die schwarze Holzverschalung. Roland bemerkt ihn.

"Sie ist weg", macht er sich Luft.

"Wie, was, weg?"

"Abgereist, zurück ins Elsass? Was weiß ich?"

"Hast du keine Adresse von ihr?"

"Nein, sie hat mich belogen. Die Freundin sagte, sie wäre schon am Donnerstag aufgebrochen, um ihren Trip durch Europa fortzusetzen. So einen arbeitslosen Deutschen hätte sie angemacht, der wär' ganz lustig gewesen."

Roland kann nicht verhindern, dass ihm die Tränen in die Augen quillen und an seinen Wangen herunterlaufen. Es wäre gut, wenn Erwin ihn jetzt in den Arm nehmen würde, er tut es aber nicht.

"Und was machst du jetzt mit den Klunkern?" fragt er.

"Weiß nicht", Er denkt einen Augenblick nach.

"Vielleicht lässt sie ja doch noch was von sich hören."

"Wenn ich du wäre, ich würde den Ramsch im Second-Hand-Shop zu Geld machen und einen trinken geh'n. Oder mir was Schönes kaufen. Was ich mir schon länger gewünscht hätte."

Aber Roland reagierte abrupt unwirsch: "Ach, du hast ja gar keine Ahnung, wie das ist!" Dann steht er auf und geht.

"Roland, mach' dich nicht unglücklich!" ruft ihm Erwin nach. Doch das geht in der lauten, harten Musik unter.

Kapitel II

Am Montag isst Erwin in der Stadtmensa der Universität zu Mittag. Mit seiner ausgeprägten Glatze von der Stirn bis zum Hinterkopf fällt er schon etwas auf zwischen all den Studenten. Einige von ihnen kennt er vom Sehen, doch heute kümmert sich keiner um ihn. Sie kommen in Gruppen und sitzen beieinander, unterhalten sich mehr oder weniger angeregt. Oder sie bleiben wie Erwin in der Masse allein. Das Standardessen heute ist Bratwurst mit Kartoffeln und Rotkraut. Erwin hat sich noch drei Beilagen extra genommen, denn von der üblichen Portion wird er nicht satt. Extra Kartoffeln, Kroketten und zum Nachtisch eine eingemachte Birne. Er nimmt sich Zeit zum Essen, schnappt ein paar Gesprächsfetzen von nebenan auf. Da schimpft mal einer auf den Dozenten, oder es geht um Einladungen zu irgendwelchen Feten. Bei großen Lustbarkeiten mischt sich Erwin auch schon mal unter die Studenten, aber immer seltener.

Heute interessiert ihn das alles nicht. Er genießt sein warmes Essen, das hier billiger ist als anderswo. Von einer früheren Anstellung her kennt er noch einen, der ihm günstige Mitarbeiter-Essenmarken besorgt. Wortlos zahlt er an der Kasse.Beim Hinausgehen nach dem Essen verspürt er Lust auf eine Tasse Kaffee. Die gibt es drüben in der Cafeteria. Hier ist alles rechtwinklig, im modernistischen Stil: der Bau selbst, die Theke, die Tische und Stühle. Er braucht nicht wie in der Mensa anzustehen. Es ist schon halb zwei, die Hauptmittagszeit vorbei. Er kauft sich an der Theke eine Tasse Kaffee, dann schweift sein Blick über den Gastraum. Wo ist ein guter Platz? Da, ein bekanntes rundes Gesicht - Helmut. Er geht auf den Tisch zu, an dem Helmut sitzt. Helmut ist ein wenig älter als Erwin, hat jedoch noch alle Haare.

"Na, du alter Stromer!", grüßt Helmut.

"Hallo Helmut, sieht man dich auch mal wieder!" Helmut hat schon eine Tasse Kaffee vor sich stehen. Erwin setzt sich zu ihm.

"Du hast noch ein oder zwei Bücher von mir", erinnert sich Helmut.

"Ja, stimmt, das mit dem Guru - und das von dem Mönch, der diese Erscheinungen hatte. Ich bringe sie dir demnächst mal vorbei."

"Hast du sie denn gelesen?"

"Nun ja, zum Teil wenigstens. Wenn man allein ist, hat man viel Zeit, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Aber alles habe ich nicht verstanden."

"Es ist nicht das Wichtigste, dass man alles versteht, sondern dass man selber Erfahrungen macht. Gott, wenn man so will, in sich spürt."

"Manches fand ich durchaus sehr interessant. Besonders dieses Gleichnis von dem Singh mit dem Stein, der generationenlang vom Wasser umspült war. Und als Singh ihn in zwei Stücke brach, war er innen ganz trocken. So sei es auch mit dem Christentum im Abendland. Und er hat recht."

"Selber Erfahrungen machen, Junge! Darauf kommt es an. Du musst den Gott in dir entdecken."

"Die von der Gemeinde der Leute Jesu Christi reden auch immer von ihrem Jesus. So, als ob sie ihn gepachtet hätten."

"Gehst du da noch hin?"

"Nein, da war ich schon lange nicht mehr."

"Warum denn?", wollte Helmut wissen.

"Die Leute dort waren schon immer nett und freundlich. Und dann das Mittagessen am Sonntag, das hat mir gefallen. Man wurde anstandslos auch zu Feiern eingeladen. Aber so richtig warm bin ich da nicht geworden."

"Du bekommst leicht Anschluss, aber das ist nicht alles."

"Ja, genau."

Erwin will das Thema wechseln.

"Was machst du zur Zeit?"

"Ach, so là là. Bis vor kurzem habe ich als Tierpfleger gearbeitet. Du weißt, ich bin ja früher Tierarzt gewesen. - Auf die Dauer war das nichts für mich. Immer Ställe ausmisten! Du bist am Abend so kaputt. Das hat mich spirituell beeinträchtigt."

"Ich wusste nicht, dass du früher Tierarzt warst.

Dann hast du doch auch studiert. Warum hast du damit aufgehört?"

"Ich musste in die Klapse. Schizophrenie..."

"Und dann?"

"Irgendwie bin ich dabei auf den Trichter gekommen, dass ich eben so bin, wie ich bin. Da mussten sie mich wieder entlassen. Dafür habe ich dann an dem Kurs in München teilgenommen."

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