Herbert Müller
Sylvias Rückkehr zur Erde
Ein Weltraumabenteuer
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Inhaltsverzeichnis
Titel Herbert Müller Sylvias Rückkehr zur Erde Ein Weltraumabenteuer Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1 Kapitel 1 Es waren keine wirklichen Menschen, die mir hier begegneten. Obwohl die meisten von ihnen ganz gewöhnlich aussahen. Einigen von ihnen fehlten Gliedmaßen, einer lief ohne Kopf herum, andere trugen Gesichter, die eine alte Hässlichkeit zeigten, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Aber das schlimmste war, diese Wesen sahen zwar aus wie Menschen, doch sie waren es nicht. Nicht wirklich. Ich spürte, sie sind etwas Anderes! Nur die mit den alten Gesichtern, die strahlten etwas menschliches aus, etwas sehr sehr Altes. Ich empfand Angst und fror, doch schon im nächsten Augenblick war das Ende des Tunnels erreicht. Eine weiße Helligkeit umgab mich, ich schlug die Augen auf: dies war der Aufwachraum! Die ganzen Jahrhunderte, die die Pegasus nun unterwegs war, mit wechselnden, sich langweilenden Crews, ist keiner auf die Idee gekommen, diesen verdammten Aufwachraum mal zumindest mit einer anderen Farbe zu streichen. Durch meinen Körper lief ein kribbelnder Schmerz, als würde eine Armee von Ameisen darüber laufen. Eine blonde Krankenschwester deckte mich mit einer Decke zu. „Es ist alles in Ordnung, Frau Holokat, willkommen zurück im Leben!“ Schon eine Viertelstunde später saß ich in der Lounge. Die Erinnerung an die Bewusstseinsebene, die wir gemeinhin die Wirklichkeit nennen, kehrte zurück. Vor mir stand eine heiße Tasse Tee, mir gegenüber saßen zwei Männer, deren Uniformen sie als Kapitän und Erster Offizier der Pegasus auswiesen. Ich kannte sie nicht. Aber sie hießen mich herzlich willkommen. Sie ließen mir Zeit. Nach und nach erfuhr ich, dass ich hoffentlich die letzte bin, die geweckt werden musste, da mein Vorgänger bei einem Betriebsumfall ums Leben gekommen war. Die näheren Umstände würde ich später erfahren, wenn ich meinen Dienst antrete. Drei Tage Rekonvaleszenz standen uns allen nach dem Aufwachen zu. Eine erleichternde Nachricht erfuhr ich schon jetzt: nur noch wenige Monate, dann würde die Pegasus endlich wieder das Solar-System erreichen.
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Impressum neobooks
Es waren keine wirklichen Menschen, die mir hier begegneten. Obwohl die meisten von ihnen ganz gewöhnlich aussahen. Einigen von ihnen fehlten Gliedmaßen, einer lief ohne Kopf herum, andere trugen Gesichter, die eine alte Hässlichkeit zeigten, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Aber das schlimmste war, diese Wesen sahen zwar aus wie Menschen, doch sie waren es nicht. Nicht wirklich. Ich spürte, sie sind etwas Anderes! Nur die mit den alten Gesichtern, die strahlten etwas menschliches aus, etwas sehr sehr Altes.
Ich empfand Angst und fror, doch schon im nächsten Augenblick war das Ende des Tunnels erreicht. Eine weiße Helligkeit umgab mich, ich schlug die Augen auf: dies war der Aufwachraum! Die ganzen Jahrhunderte, die die Pegasus nun unterwegs war, mit wechselnden, sich langweilenden Crews, ist keiner auf die Idee gekommen, diesen verdammten Aufwachraum mal zumindest mit einer anderen Farbe zu streichen. Durch meinen Körper lief ein kribbelnder Schmerz, als würde eine Armee von Ameisen darüber laufen. Eine blonde Krankenschwester deckte mich mit einer Decke zu. „Es ist alles in Ordnung, Frau Holokat, willkommen zurück im Leben!“
Schon eine Viertelstunde später saß ich in der Lounge. Die Erinnerung an die Bewusstseinsebene, die wir gemeinhin die Wirklichkeit nennen, kehrte zurück. Vor mir stand eine heiße Tasse Tee, mir gegenüber saßen zwei Männer, deren Uniformen sie als Kapitän und Erster Offizier der Pegasus auswiesen. Ich kannte sie nicht. Aber sie hießen mich herzlich willkommen. Sie ließen mir Zeit. Nach und nach erfuhr ich, dass ich hoffentlich die letzte bin, die geweckt werden musste, da mein Vorgänger bei einem Betriebsumfall ums Leben gekommen war. Die näheren Umstände würde ich später erfahren, wenn ich meinen Dienst antrete. Drei Tage Rekonvaleszenz standen uns allen nach dem Aufwachen zu. Eine erleichternde Nachricht erfuhr ich schon jetzt: nur noch wenige Monate, dann würde die Pegasus endlich wieder das Solar-System erreichen.
Ich machte mich damit vertraut, wie es der Mannschaft seit ihrem Abflug von der Kolonie ergangen ist. Die Pegasus war ja schon bei diesem Zeitpunkt alles andere als ein neues Raumschiff. Denn mit ihr hatten schon Jahrhunderte zuvor die ersten Kolonisten, die die Erde verlassen hatten, unser neues Heimat-Sonnensystem erreicht. 300.000 Seelen waren durch den interstellaren Raum gereist, bis auf eine kleine Steuer- und Wartungscrew hatten diese den Jahrhunderte langen Transfer im Kälteschlaf verbracht. Zuvor hatten Naniten-Sonden dort einen einigermaßen erdähnlichen Planeten entdeckt, mit Lebensbedingungen kaum besser als auf dem Mars. Optimaler für eine Besiedlung erwies sich bald ein weiterer Äußerer mit einer Eiskruste wie bei den größten Monden des Jupiter, unter 100° kalt. Denn unser technisches Equipment kam mit der Kälte besser klar als mit den Temperaturextremen und Stürmen auf dem inneren Planeten, und atembare Luft musste sowieso aufbereitet werden. So gewöhnten wir uns an ein Leben in den Kammern von Raumstationen. Doch die Sehnsucht nach der Erde blieb in unserer Kultur erhalten, wurde schließlich übermächtig, bis unsere Administration entschied, die Pegasus wieder flott zu machen. Die Kolonie war zu diesem Zeitpunkt auf 7 Millionen Menschen angewachsen, und es meldeten sich wiederum 300.000 für den Kälteschlaftransfer mit der Pegasus, obwohl bekannt war, dass die Rückkehr zur Erde voraussichtlich gefährlicher würde als einst der Hinflug, denn die Systeme waren noch die Alten. Technologie wurde hier hauptsächlich eingesetzt, um das Überleben der Kolonie zu sichern, es war nicht daran zu denken, ein Raumschiff in der Größe der Pegasus neu zu bauen. Deshalb wurden die Systeme nur geflickt, was schon Risiken beinhaltete. Und es kam dann, wie es kommen musste. Die uns noch verbliebenen 3 Nuklear-Antriebsmodule, die noch von der Erde stammten, waren bereits nach 6 Jahren ausgebrannt, und wir mussten einen gewaltigen Umweg über 7 Sonnensysteme machen, um mit Hilfe des sogenannten Swing-By-Effektes in der Nähe von großen Himmelskörpern Betriebsenergie und Schwung zu sammeln für die Weiterreise. Dabei fielen viele der in die Jahre gekommenen Systeme der Pegasus aus, und die jeweiligen Wachteams hatten alle Hände voll zu tun, sie notdürftig zu reparieren. Nicht wenige unserer Leute kamen dabei um, aber es hielt uns auch auf Trab, was in dieser Situation ein glücklicher Umstand war.
Schon waren die drei Tage um, und ich musste meinen Dienst antreten. Von Haus aus Mathematikerin und Kybernetikerin war ich für das Computersystem und die Navigation der Pegasus verantwortlich. Die Systeme funktionierten, wie schon angedeutet, nur noch notdürftig, und so hatte ich alle Hände voll zu tun.
Die Stimmung auf dem Schiff war nicht gut, da immer noch kein Signal von der Erde kam. Wir hatten den Van-Allen-Gürtel der Sonne schon fast durchquert, da hörten wir endlich die erlösende Nachricht. Eine Sendestation auf dem Plutomond Charon hatte unser Signal beantwortet. Kurz darauf saßen wir in der Lounge. Das Signal wurde über Lautsprecher übertragen. Eine kalte Stimme wies uns an, in den Orbit des Jupitermondes Ganimed einzuschwenken.
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