Christian Friedrich Schultze - Morgenrosa

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Martin Wauer, das «Alter Ego» des Autors, erlebt die 80er Jahre der beiden deutschen Staaten bis zur Wende und der Wiedervereinigung. Mit breitem Fakten- und Insiderwissen schildert Schultze in Teil II der Trilogie die Wendegeschichte seiner Generation, wie man es so noch nicht lesen konnte. Sein Held erlebt aber nach den «Nachtmahren» der poststalinistischen DDR nur ein «Morgenrosa» des Anschlusses der DDR an die BRD, ohne dass er seine Ideale mit dieser «Wiedervereinigung» in Erfüllung gehen sieht. Ein «Muss» vor allem für die Geschichtsinteressierten, die nach 1989 geboren worden sind!

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Christian Friedrich Schultze

Morgenrosa

Die Geschichte einer doppelten Desillusionierung

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Inhaltsverzeichnis Titel Christian Friedrich Schultze Morgenrosa Die - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Christian Friedrich Schultze Morgenrosa Die Geschichte einer doppelten Desillusionierung Dieses ebook wurde erstellt bei

Martin Luther Martin Luther

Galileoleo Galilei

George Orwell

Michail Gorbatschow

Willy Brandt

Mahatma Gandhi

Nelson Mandela

Impressum neobooks

Martin Luther

1.

Martin Wauer war mit dem Nachtzug von Budapest in Berlin angekommen. Die Hauptstadt der DDR, Rumpfstadt mit antifaschistischem Schutzwall gegen Westberlin, Millionenmetropole mit Enklavencharakter, Zentrum von Baudenkmälern der deutschen Kaiserzeit, war sein Zuhause. Der internationale schwedische Fernzug traf mit fünfzig Minuten Verspätung auf dem Ostbahnhof ein. Für wenige Privilegierte, vornehmlich schwedische und andere westliche Staatsbürger, fuhr er via Stralsund und Saßnitz im Bauch der Fähre Trelleborg weiter bis nach Malmö.

Als Wauer mit seinem kleinen Rollkoffer im Schlepptau aus dem ungemütlichen, nur mit düsteren Farbanstrichen versehenen, um diese frühe Zeit wenig bevölkerten, Hauptbahnhof der DDR-Hauptstadt hinaus ins Freie trat, nieselte es und die Wolken hingen tief. Dieses allgemeine Grau störte seine Stimmung merkwürdigerweise nicht. Im Gegenteil, er war froh, dass er diesen Entschluss gefasst und sich durch seinen Cousin daran nicht hatte irre machen lassen.

In Ostberlin mutete das Wetter eher herbstlich an und es war merklich kühler, als es in der hochsommerlichen ungarischen Metropole gewesen war, die er erst gestern Abend verlassen hatte.

Es war ein schmerzlicher und bedrückender Abschied gewesen. Aber er fühlte sich dennoch erleichtert wie nach einem gelungenem Befreiungsschlag. Die Lähmung der Resignation, die sein Gemüt seit mehr als drei Jahren in einer Art babylonischer Gefangenschaft gehalten hatte, war wie durch Zauber verschwunden. Er stand schwer in der Schuld Roberts, das wusste er. Auch war ihm klar, dass sein lieber und besorgter Vetter nach all den Jahren und den oftmals unter schwierigen Bedingungen organisierten Begegnungen, die stets unter Einhaltung konspirativer Regeln stattfanden, kaum verstehen konnte, dass er nach all dem, so kurz vor dem fast sicheren Ziel, noch absprang. Sie waren so nahe am Ergebnis ihrer langen Vorbereitungen gewesen! Ganz abgesehen davon, dass der österreichische Pass, den Robert besorgt hatte, auch nicht gerade billig gewesen war.

Umso krasser war die Kehrtwende, die Martin Wauer nach tagelangem Warten in der ungarischen Hauptstadt auf den Cousin und die von ihm engagierten Verbindungsleute plötzlich, nachdem sie endlich bereit gestanden hatten, vollzogen hatte. Aber nachdem sich der Mann jahrelang mit seiner Desillusionierung in der realsozialistischen Gesellschaft der DDR herumgequält und seine Flucht in den Westen vorbereitet hatte, wusste er in der lebensfrohen Magyarenstadt eines Abends nach jener Bachschen h-moll-Messe in der Pester Matthäuskirche plötzlich, was und wohin er wollte.

Er gehörte nicht in diesen abendländischen Kapitalismus, Willy Brandt hin und Ronald Reagan her. Es musste im Osten etwas passieren. Er war nicht der einzige, der dieses Gefühl hatte. Auch in den Diskussionen unter den Genossen ging es seit der Ausbürgerung Wolf Biermanns und dem darauf folgenden Ausreisestrom beliebter und bekannter Künstler und den Auseinandersetzungen mit anders denkenden Sozialisten wie Robert Havemann um wichtige Fragen der weiteren Gestaltung eines demokratischen Sozialismus, obwohl diese Vokabel in den formelhaften Verlautbarungen der Partei- und Staatsführung neuerdings nicht mehr angewandt wurde.

In Polen hatten bereits ernsthafte politische Kämpfe stattgefunden und selbst in der Deutschen Demokratischen Republik konnten sie einem nicht mehr alles verbieten. Es kam, darüber war er sich im klaren, darauf an, was sich in der Sowjetunion entwickeln würde. Stalin und Mao waren immerhin längst tot. Und die Vietnamesen würden den von den US-Amerikanern unterstützten Pol Pot früher oder später niederringen. Die merkwürdigen Worte des alten Lehrers, den sein im März verstorbener Vater, Karl Wauer, hin und wieder zitiert hatte, gewannen jetzt eine ganz andere Bedeutung. Und auch die prophetischen Ahnungen Dostojewskis schienen angesichts der letzten zwei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts ganz allmählich Wirklichkeit zu werden: „Im Osten geht die Sonne auf – im Westen ist ihr Untergang vorbereitet.

Auch wenn sich Wauer noch nicht ganz sicher war, ob mit diesen Weissagungen Russland, China oder die Länder Mittelasiens gemeint waren, konnte man doch mit einiger Aufmerksamkeit spüren, dass seit den Massenstreiks und der Gründung der Solidarnosz in Polen 1980 und seit dem Berliner Appell von Robert Havemann und Rainer Eppelmann Anfang des Jahres, im Osten etwas in Bewegung geraten war. Er würde dabei sein. Das hatte er sich in den Budapester Nächten geschworen. Er würde gegen die Nachtmahre der stalinschen Vergangenheit in den Krieg ziehen und für einen freien Sozialismus kämpfen. Und er würde sich viel mehr als bisher um seinen Sohn Lothar kümmern…

2.

Er musste nicht lange auf die S-Bahn in Richtung Ostkreuz warten. Um diese frühe Zeit am Tage waren die Waggons nahezu leer. Was würde er als nächstes tun? Hatte man ihn in Budapest beobachtet? Würde Manfred Schäfer ihm Bescheid geben, ob der Stasibeauftragte des Betriebes einen besonderen Überwachungsauftrag für ihn hatte? Wie würde Helga ihn empfangen? Würde sie sich nach den Monaten, die seit ihrem letzten Zusammensein vergangen waren, überhaupt noch mit ihm treffen, oder hatte sie schon längst einen anderen neben ihrem Mann, den sie nach dem Eklat am Heiligabend 1981 wohl doch nicht verlassen hatte.

Wauer war seinem Chef dankbar, dass der sich für einen Telefonanschluss für seine kleine Wohnung eingesetzt hatte. Immer wieder hatte der Generaldirektor helfend eingegriffen, seit Wauer von Schwarze Pumpe in den Berliner Baubetrieb gewechselt und dort den Projektierungsbereich für den Hochbau übernommen und weiter aufgebaut hatte. Besonders in den Monaten, als er sich von Barbara und Lothar trennte, einschließlich der Zeit der Scheidung und des Kampfes um den Kindesumgang, hatte die verständnisvolle Unterstützung des Chefs und die unkomplizierte Atmosphäre im Leitungszirkel gut getan. Dem Einfluss Weißheimers und M.S. war es auch zu verdanken, dass er nicht allzu lange auf diese Einraumwohnung im vierten Stock eines Altbaus in Nähe des S-Bahnhofs Warschauer Straße warten musste. Zwar war die Fahrt mit S- und U-Bahn mit Umsteigen auf dem Alexanderplatz in die Projektierungsbüros des Kombinates, die in Mitte lagen, etwas länger als vordem. Aber Wauer wusste, dass es viele brave Bürger und sogar Genossen gab, die trotz langer Anmeldezeiten immer noch weit hinten auf den Wartelisten für eigenen Wohnraum rangierten.

Ein Privatanschluss eines Telefons war ein ebenso großes Privileg und konnte für einen Normalbürger wie ihn nur mit außerordentlicher dienstlicher Notwendigkeit begründet werden. Es mochte wohl richtig sein, dass es manche für besser hielten, nur aus Telefonzellen zu telefonieren. Aber dort konnte man keine Anrufe empfangen und außerdem war mindestens jede zweite öffentliche Fernsprecheinheit defekt. Richtig stolz aber war Wauer darauf, dass er mit Hilfe Weißheimers sogar in den Besitz eines Tastentelefons gekommen war.

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