Hilmar Runge - Fehlschläge

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Aus Nachrichten im Internet werden Hinweise entdeckt, dass morgen in der Stadt ein Anschlag geplant ist. Aktivitäten mehrerer Protagonisten im In- und Ausland führen bei den Sicherheitsbehörden durch Überwachungsmaßnahmen des Datenverkehrs zunehmend zur Einkreisung der Verdächtigen, obwohl Pannen, Verzögerungen und leichtfertiges Vertrauen zwischen den Diensten dabei ablenken. Letztlich lässt sich der Terrorakt nicht verhindern. So unstimmig, wie der Kreis der Verdächtigen sich erst zu spät offenbart, so voreilig verführen Schlussfolgerungen daraus auch Politik und Medien dazu, bedenkliche Wege einzuschlagen.
Über das Buch:
In einer zunehmend hochtechnisierten Kommunikationswelt bewegen sich Täter und Verfolgte politischer und kriegerischer Konflikte über Kontinente hinweg und hinterlassen Datenspuren, die sich in den Netzwerkknoten von Betreibern und Ermittlern kreuzen, sich dort um- und ableiten lassen; sich lesen, aber über die Decodierung hinaus auch verstehen lassen? Welche Herausforderungen durch verschiedene Sichtweisen darauf entstehen können, ist das Motiv dieser fiktiven Erzählung, die sich fragt, ob wir überhaupt jemals in der Lage sind, die Werkzeuge und Möglichkeiten für das Abzapfen der Essenz der Datenadern so benutzen zu lassen, dass sie uns nicht selbst verletzen.
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Buchkritik aus ct'Magazin 2015/17:
"… Systementwickler Hilmar Runge greift die hochaktuelle Diskussion um Nutzen und Schaden verpflichtender Vorratsdatenspeicherung auf und hält sich dabei abseits von den Fronten sattsam bekannter Grabenkriege: Immer neue technische Mittel und Befugnisse verhindern verheerende Fehler nicht. …"
"… Was das Ganze … lesenswert macht, sind die Gedankenanstöße, die man erhält. Ohne ideologische Brille vermittelt Runge einen Eindruck davon, welch entscheidende Rolle die Interpretation von Daten und Überwachungserkenntnissen unter Aspekten von Sicherheit und gesellschaftlichem Anspruch spielt.

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Im Raum eines Gerichtsgebäudes klingelt penetrant ein Telefon, nur ist niemand im Zimmer, der sich erbarmen könnte, das Gespräch anzunehmen. Dieses Telefon ist noch eines der älteren Bauart, welches bei Versteigerungsportalen in den Rubriken historischer Gerätschaften durchaus gute Chancen hätte, lukrative Angebote zu erzielen. Der klassische Klang der Telefonklingel ist im Flur und in den beiden anschließenden Räumen zu hören und so ist Ursula Nadine Beugsam im Nebenraum nach der dritten Klingelarie genervt entschlossen, durch Annahme des Gesprächs die offensichtlich nicht aufhören wollende Belästigung zu beenden. Mit dem geballten Unmut einer Aufgestörten und nicht durch Schnelligkeit dem eben gefassten Entschluss angemessen Rechnung zu tragen, greift sie eine Sekunde zu spät zum Telefonhörer und ärgert sich ob der Unnützlichkeit ihres Vorsatzes, wendet sich schon um, als ein weiterer Verbindungsversuch startet. Mit dem lauen Gefühl einer gewissen Erleichterung, eben doch nicht vergebens den Weg beschritten zu haben, meldet sie sich als Justizangestellte mit ihrem Namen, wollte Abteilung und Apparat von Richter Gerold Eduard Rechtig kundtun, als die Anrufende laut und deutlich ihren Dienst und die Dringlichkeit der elektronischen Zustimmung zu einer Abhörmaßnahme betont. Nachdem Frau Beugsam gemächlich das Anliegen verständlich geworden ist und sie auf den nicht gänzlich abwegigen Umstand, dass Richter Gerold Eduard Rechtig nicht am Platz sei, ausführlich mit der Beteuerung der Unkenntnis über den Verbleib des Gesuchten hinweist, fühlt sie sich dann doch zunehmend wohler mit dem sich aufbauenden Bewusstsein, dem Gespräch eine konstruktive Beschleunigung durch Preisgabe ihres Exklusivwissens zu geben, dass ein vertretender Richter sich kürzlich krank meldete und der Darlegung, wodurch auch der erstens nicht hier und überhaupt darum nicht handlungsfähig sei. Den Gipfel an Ehrgeiz erreicht sie, indem sie verspricht, den Anruf zu notieren und auch auf geeignete Reaktion zum Anliegen zu sinnen. Leider könne, noch dürfe sie das System zur elektronischen Bestätigung der Anforderung bedienen und überhaupt sei ihr eine Fortbildung in solchen Dingen nie zugebilligt worden. Mit einer gegenüber der bisherigen Situation bemerkenswerten Schnelligkeit und der Sektionsleiterin des DISA zuvorkommend, legt sie den Hörer auf, um einen Notizzettel zu suchen, damit gewissenhaft das eben Versprochene zum krönenden Abschluss gebracht werden kann. Erfreut findet sie einen bereits angespitzten Bleistift und ein Blatt Papier, welches indes viel zu groß für die beabsichtigte Verwendung ist, weshalb es erst einmal halbiert, getrennt und nach reiflicher Überlegung beide Zettel noch einmal geteilt werden. Ihrer Neigung zur Perfektion folgend, legt sie die drei Viertel des Papiers ordentlich übereinander und überlegt sich die Art der Formulierung, wie dem Richter das Gewesene sorgfältig zu vermitteln sei.

Carola Hef, leicht verärgert und resigniert zugleich, entschließt sich, einen ihrer Agenten anzurufen.

„Wir haben etwas entdeckt und dabei ein kleines Problem: der Überwachungsbeschluss ist noch nicht abgesegnet. Wir wissen beide, es ist nur eine Formsache, denn in diesen Zeiten der ständigen Bedrohungen hat es keine Ablehnungen mehr gegeben. Ich möchte, dass du dich zu der Adresse … eines gewissen Abdul Raber begibst und diskret nach Auffälligkeiten umsiehst. Die Computer und Telefonüberwachung läuft schon und melde mich, wenn weitere Erkenntnisse vorliegen.“

Der Agent Michael Theodor Läufer ist sichtlich nicht erfreut über den Auftrag, durch den er in etwas hineingezogen wird, das so leicht die Grenze der Legalität überschreiten lässt. Was steckt nur dahinter, ausrechnet ihn die Beobachtung durchführen zu lassen und nicht einen Anderen; warum hat sie explizit die noch nicht gewährte richterliche Bestätigung erwähnt? Mutig ist Carola Hef ja, die Telefonüberwachung bereits laufen zu lassen; wenn ihr das mal irgendwann nicht zum Verhängnis wird. Mit dieser gehässigen Hoffnung begibt sich der Agent zu seinem Fahrzeug, steigt ein, startet das Audiosystem mit einem seiner Lieblingssongs Heaven I s A P lace O n E arth .

Analytix hat alle Hände voll zu tun. Mit der technischen Initialisierung der Überwachung gelangen nun alle Metainformationen der Geräte des Verdächtigen in sein Blickfeld. In dessen Wohnung ist tatsächlich ein Computer in Betrieb, es handelt sich wie meistens um einen mit dem Fenster Betriebssystem mittlerer Ausstattung. Ein Webbrowser läuft zwar, jedoch ist offenbar am System zur Zeit niemand aktiv. Unter Verwendung der abgreifbaren Identitätsmerkmale des Gerätes sind gerade Abfragen an das DISA Zentralsystem und an Systeme befreundeter Dienste abgesetzt, die Verwendungen der Vergangenheit analysieren. Und während deren Ergebnisse nach und nach eintreffen, betrachtet Analytix die Ermittlungsergebnisse der Eigenschaften der Smartphones und auch der, mit denen eine Kommunikation in der letzten Zeit stattgefunden hat. Glücklicherweise ist die Anzahl neuer oder unbekannter Geräte in mittelbaren Funkzellenbereichen der Verdächtigen und zusammen mit den Aktivitätsverfolgungen mengenmäßig auf einem einzelnen Monitor überschaubar. Auf einem weiteren Bildschirm stellt Dr. Seltsam gezielt die Verbindungshistorie des Verdächtigen dar und erkennt in dem Moment, als dazu weitere Daten vom Dienst aus England eintreffen, dass Abdul Raber in der Vergangenheit Anonymisierungsnetze genutzt hat. Damit ist schon mal klar, was auch immer die derzeitigen Aktivitäten und Ziele des Verdächtigen sein mögen, es handelt sich um einen hochgradig Verdächtigen, jetzt, oder morgen, oder in irgendeiner Zukunft. Dr. Seltsam entschließt sich vorsichtshalber, den drei verdächtigen Familienmitgliedern Raber schon mal einen mittleren Gefährderstatus zuzuweisen, wodurch die hiesigen Metadaten unmittelbar und in der nächsten Zeit den befreundeten Diensten automatisch übermittelt werden. Eigentlich, denkt Analytix, ist es eine überflüssige Maßnahme, denn wie im eigenen Dienst auch, werden externe Benachrichtigungen über Verdächtige automatisch der Weiterverfolgung unterzogen, bis eines fernen Tages, nach vielen Jahren, jegliche Kommunikation unterblieben ist. Plötzlich meldet ein Monitor Aktivitäten am Rechner von Abdul Raber. Schnell ist erkennbar, dass sich dort ein automatischer Update Hintergrunddienst in Gang gesetzt hat; interaktiv scheint dort immer noch niemand zu sein. Auf jeden Fall ist es jetzt ein bevorzugter Zeitpunkt, um Zusatzsoftware in das System einzuschleusen, die Tastatureingaben protokolliert, Bildschirmfotos anfertigt und tiefer greifende Analysen des Systems ausführt und übermittelt. Der Rechner hat nicht eine einzige Schutzbarriere neben dem Standardumfang, die diesen Eingriff behindert. Leider ist für die Wohnung des Verdächtigen noch kein Energiemessgerät mit Fernabfragemöglichkeit installiert. Je nachdem, wie es weitergeht, wird es vielleicht nötig werden, die Wohnung manuell zu inspizieren.

Richter Gerold Eduard Rechtig betritt missgelaunt sein Büro. Einmal mehr fragt er sich, ob dieses berüchtigte, die Menschenwürde verletzende Kantinenessen Ursache seiner wiederholt nötigen Besuche einer gewissen Örtlichkeit ist. Als er den Nachrichtenzettel auf seinem Schreibtisch sieht, hellt sich sein Gesicht auf. Was für eine Perle doch die Justizangestellte ist, die die Verwendung von Papier so optimiert, so wesentlich zur Einsparung in seiner Behörde hilft. Schon will er überlegen, wie derart inspirierendes Handeln belohnt werden kann, als die Nachricht auf dem Zettel ihn zum Computer bewegen lässt, den es aus den Energiesparmodus zu befreien gilt. Tatsächlich soll eine Überwachungsanfrage genehmigt werden, was mit einem einzigen Tastaturanschlag der Varianten für Zustimmung oder Ablehnung technisch zu bewerkstelligen ist. Die Faktenlage ist, ein Verwandter eines zur Fahndung ausgeschriebenen Terrorverdächtigen hat ein ungewöhnliches Kommunikationsverhalten gezeigt, die allgemeine Terrorgefahr gilt als durchaus existent, wodurch auch schon die Planung einer strafbaren Handlung nicht ausgeschlossen werden kann. Der zu überwachende Verdächtige ist männlich, 28 Jahre alt, heißt Abdul Raber, besitzt eine ausländische Staatsangehörigkeit und ist polizeilich bisher nicht auffällig in Erscheinung getreten. Das Unwohlsein des Richters nimmt wieder zu. Ist die Faktenlage nicht sehr dürftig? Andererseits ist international immer wieder von zuvor unauffälligen Tätern zu hören und Sicherheit ist auch ein gewichtiges Gut. Äußerst unangenehm wäre die Konsequenz, wenn die Überwachung abgelehnt wird und der Verdächtigte dadurch zum Täter werden kann. Richter Gerold Eduard Rechtig entschließt sich zur Rückfrage, sieht auf dem Notizzettel keine Nummer des Anrufers, findet aber beim nach unten blättern am Bildschirm Kontaktinformationen und wählt die an seinem so beliebten Telefonapparat. Während er kurze Zeit die Anruftöne hört, erinnert er sich gerne an den Zeitpunkt, da er brüsk die Installation eines modernen Telefons abgelehnt hat, wodurch auch er seinen Beitrag zur Sparsamkeit beweisen konnte.

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