Rüdiger Rauls - Was braucht mein Kind?

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Hier geht es nicht um Tipps aus dem Schatzkästlein der Pädagogik. Der Autor geht in präziser Analyse dem Wesen eines jeden Entwicklungsabschnittes nach. Was ist die Funktion eines jeden Abschnittes in der Entwicklung des Individuums? Was ist wichtig? Welche Aufgabe muss erfüllt werden, was muss erlernt werden, damit der nächste Schritt gemacht werden kann zum Erwachsenwerden. Und welche Rolle spielen in diesem Prozess die Jahrmillionen, die der Mensch als Gattung schon hinter sich hat? Wie wirkt sich dieser langsame und langwierige Evolutionsprozess aus auf die individuelle Entwicklung eines jeden Einzelnen von uns. Wie sehr ist der moderne, vernunftbegabte Mensch noch immer verhaftet in dieser seiner Vergangenheit, wie sehr bestimmt sie gerade in der kindlichen Frühphase die Lebensbedingungen des Individuums? Und was bedeutet dieses Verhaftetsein für die Erziehung unter den Bedingungen der Moderne?

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Was braucht Erziehung, um Aussicht auf Erfolg zu haben? Sie braucht ein Ziel. Diese Frage nach dem Ziel ist nicht zu beantworten ohne eine Vorstellung davon, was Menschsein bedeutet. Denn es soll ja bei Erziehung etwas herauskommen, das im Entferntesten irgendetwas mit Mensch zu tun hat. Selbst bei allen verschiedenen Vorstellungen von Menschsein, wird niemand bestreiten, dass Menschsein etwas zu tun hat mit einem Menschenbild, das dieser Vorstellung von Menschsein zu Grunde liegt. Ein Menschenbild beruht auf Werten, von denen man glaubt, dass sie den Unterschied ausmachen zwischen Mensch und Tier. Ein Menschenbild braucht Werte und so braucht auch Erziehung Werte, an denen sie sich orientiert. Ob diese Werte von allen Mitgliedern der Gesellschaft akzepiert werden, spielt für das notwendige Vorhandensein von Werten keine Rolle. Unumgänglich ist, dass es Werte gibt.

Denn ohne eine Vorstellung davon, zu welch einem Menschen der junge Mensch erzogen werden soll, ist Erziehung wechselnden Moden unterworfen, dem häufigen Hin und Her „wissenschaftlicher“ Erkenntnisse und pädagogischer Ratschläge. Und selbst die umfangreichste Sammlung von Erziehungstricks und pädagogischen Theorien ist noch lange kein Weltbild und kann dieses schon gar nicht ersetzen. Solche Kataloge mit endlosen Auflistungen von Fällen und den dazu passenden Vorschlägen zur Abhilfe erinnern eher an einen Haufen von bunten Mosaiksteinen, der jeden Farbton enthält, um daraus ein Bild zu schaffen. Aber alleine das Vorhandensein einer Unmenge bunter Steine schafft noch lange kein Bild. Ein Bild entsteht erst, wenn bereits im Kopf eine Vorstellung von dem besteht, was aus dieser Fülle der Auswahlmöglichkeiten geschaffen werden soll. Und selbst dann muss auch das Bild als solches erkennbar sein. Es muss deutlich sein, was dieses Bild ausdrücken will, was bedeutet, dass erkannt werden kann, was dargestellt und zum Ausdruck gebracht werden soll. Das bedeutet übertragen auf unser Thema, dass ohne Weltbild und Menschenbild, die als Grundlage für Erziehung dienen, Erziehung orientierungslos ist. Sie weiß nicht, wohin sie will. Und wenn sie das nicht weiß, weiß sie noch viel weniger, welche Wege sie zu gehen hat. Wenn Erziehung nicht weiß, welcher Mensch am Ende das Ergebnis von Erziehung sein soll, wie will sie denn wissen, wie sie erziehen soll. Und das ist weit verbreiteter Zustand heutiger Erziehung.

Egoismus und Rücksichtslosigkeit zum Beispiel sind kein Weltbild, auch wenn sie als eine immer wieder gern zitierte Voraussetzung für gesellschaftlichen Erfolg angesehen werden. Wobei aber zugestanden werden muss, dass beide oftmals tatsächlich gute Voraussetzungen darstellen für wirtschaftlichem Erfolg und dem damit verbundenen gesellschaftlichen Ansehen. Nur wirft das einerseits ein bezeichnendes Licht auf die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen Rücksichtlosigkeit und Egoismus so gute Voraussetzungen bieten für gesellschaftliches Vorankommen. Andererseits wird aber sehr oft auch deutlich, dass diese Art von Erfolgreichen persönlich nicht immer einen sehr glücklichen und zufriedenen Eindruck hinterlassen.

Auf Erziehung bezogen, bedeutet das Vorhandensein eines Welt- und Menschenbildes, dass eine Vorstellung davon besteht, was der Sinn von Erziehung ist, dass eine Erkenntnis darüber vorliegt, was Menschsein bedeutet, und dass ein Erziehungsziel besteht, das sich stützt auf Werte, die der Vorstellung von Menschsein und dem Weg dorthin entsprechen. Das alles klingt sehr kompliziert und wirft natürlich auch die Frage auf, ob solche Fragen und die Antworten darauf unbedingt notwendig sind und ob Erziehung nicht auch einfacher geht. Natürlich geht das auch einfacher und ohne all diese Gedankenspiele. In der alltäglichen Erziehung können diese Überlegungen nicht ständig angestellt werden. Dann würde Erziehung in Handlungsunfähigkeit verkommen. Diese Überlegungen sollen auch nicht an die Stelle der schnellen Ratgeber gesetzt werden, die im Nu für jedes Problem eine Lösung bereit zu haben scheinen, quasi der Austausch des einen gegen den andern. Es geht nicht um die Ablösung des Schnellschusses durch die Langwierigkeit. In dieser Auseinandersetzung mit dem Thema Erziehung geht es nur um die Betrachtung des Themas aus einem anderen Blickwinkel, einem Blickwinkel, der die Hintergründe von Erziehung auszuleuchten versucht.

Aber auch Werte unterliegen dem Wandel. Und so kommt man in der Erziehung nicht umhin, immer wieder auch zu überprüfen, ob das, was dem Erzieher als wichtig und richtig erscheint, in der Wirklichkeit auch die Bedeutung hat, die man ihm selbst beimisst. Es reicht also nicht aus, ein Weltbild mit Werten zu haben. Es muss auch immer wieder dieses Weltbild abgeglichen werden, mit der Welt selbst, das heißt mit der Wirklichkeit. Ist die Welt wirklich so, wie ich sie mir vorstelle? Und diese Frage gilt nicht nur in Erziehungsfragen sondern für alle Bereiche unseres Lebens. Wer diesen Abgleich nicht vornimmt, zu mindestens dort, wo man selbst immer wieder mit der Welt in Konflikt gerät, läuft Gefahr, nicht nur in Erziehungsfragen zu scheitern, sondern am Leben generell.

Das bedeutet aber, dass entscheidende Voraussetzung und Einstellung bei allen Lebensfragen, besonders aber bei der Erziehung, die Bereitschaft ist, verstehen zu wollen, die eigenen Ansichten in Frage stellen zu wollen und auch notfalls zu ändern, wenn sie falsch zu sein scheinen. Bei Erziehung geht es um Verstehen. Der Begriff „Verstehen“ hat verschiedene Bedeutungen und Anwendungen. Man kann ihn auslegen im Sinne von „Akzeptieren“, Verständnis haben, etwas gut zu finden. So wird er heute in den meisten Fällen verstanden. Hier ist aber seine ursprüngliche Bedeutung gemeint in dem Sinne, etwas nachvollziehen können.

Um in der Erziehungsarbeit erfolgreich sein zu können, müssen wir nachvollziehen und verstehen wollen, um verstehen zu können, was vor sich geht in den verschiedenen Entwicklungsabschnitten, die unser Kind durchläuft. Dieser individuelle Werdegang ist eingebettet in die Entwicklungsgeschichte des Menschen generell. Denn die Stadien, die der Mensch in seiner Entwicklung als Individuum durchläuft, sind nur zu verstehen im Zusammenhang mit der Entwicklung, welche er als Menschheit insgesamt bisher zurückgelegt hat. Das Individuum kann sich nicht ablösen von der Entwicklung des Menschen als Gattung, die in den Jahrmillionen vor uns stattgefunden hat.

Diese Jahrmillionen haben den Menschen genetisch geprägt und ihn Erfahrungen machen und Verhaltensweisen erwerben lassen, die noch heute unser Verhalten mehr bestimmen, als der moderne, Vernunft begabte Mensch ahnt, glaubt oder wahrhaben will. Viele dieser Verhaltensweisen verschließen sich trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnis und Durchdringung unseres Lebens dem Zugang durch die Vernunft, die heute als Prinzip weitgehend unser Leben bestimmt. Noch immer wirken in uns ältere, weil frühere Lebensprinzipien, zu denen wir heute weitgehend den Kontakt verloren haben. Hier sind zu nennen beispielsweise Ahnung und Gespür als Lebensorientierungen, die vor der Vernunft das Leben der Menschheit geleitet und geholfen haben, das Überleben der menschlichen Gattung zu ermöglichen.

Wenn das Verstehen-wollen als Voraussetzung fehlt, wird Erziehung zum Lotteriespiel. Maßnahmen, die man sie als heißen Tipp von anderen übernommen hat, werden ergriffen, ohne ihren Sinn zu verstehen. Oder man greift kurzentschlossen durch, weil man sich nicht mehr anders zu helfen weiß. Man folgt den Vorschlägen billiger Ratgeber, die zu Allheilmitteln erklären, was unter anderen Umständen Erfolg gehabt hat oder gehabt haben soll. Und manchmal schließt man sich einfach dem Motto der Hilflosen an, das da lautet: „das war schon immer so“! Deshalb versteht vorliegendes Buch sich nicht als zusätzlicher Ratgeber in der endlosen Reihe derer, die glauben, den Stein der Weisen gefunden zu haben, daraus die richtige pädagogische Theorie entworfen zu haben und mit Tipps und Tricks für alle Erziehungs- und Lebensfragen aufwarten zu können.

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