Tobias Fischer - Veyron Swift und das Grabmal der Engel

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Veyron Swift und das Grabmal der Engel: краткое содержание, описание и аннотация

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Neuer Ärger für Veyron Swift! Eine mysteriöse Kriegerin, die sich Angel nennt, macht Jagd auf Vey-rons ärgste Gegner. Ihre Motive liegen im Dunkeln. Ist seine eine Verbündete? Ist sie eine Feindin?
Während Angel versucht, das Vertrauen von Veyrons treuem Begleiter Tom zu gewinnen, kommt Vey-ron einem Netz aus Intrigen, Lügen und Mord auf die Spur, die mit dem geheimnisvollen Grabmal der Engel in Verbindung stehen.
Noch kein Sterblicher hat das Grabmal der Engel betreten, niemand weiß wo es liegt – und der Dunk-le Meister hat die Falle für die kleine Heldentruppe längst gestellt…

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Tobias Fischer

Veyron Swift und das Grabmal der Engel

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Inhaltsverzeichnis Titel Tobias Fischer Veyron Swift und das Grabmal der Engel - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Tobias Fischer Veyron Swift und das Grabmal der Engel Dieses ebook wurde erstellt bei

Der Schlüssel

Dinner in London

Aus ganz speziellem Holz

Die Apfelinsel

Angel

Mitten ins Herz

Die geheime Gesellschaft

Der Einsame Wächter

Im Inferno

Wiedersehensfreude

Die Elderwelt-Armee

Nebel und Schlick

Verrat

Das Grabmal

Aufstand

Zaltic Hall

in vino veritas

Die Honigprobe

Der letzte Falschengel

Rebellion

Das Duell

Vor dem Sturm

Die Schlacht der Tausend Feuer

Der einzige Weg

Am Ende der Spirale

Carrangor

Abkühlung

Licht ins Dunkel

Danksagung

Impressum neobooks

Der Schlüssel

Professor Dietrich Lautenthal wusste, dass er in allerhöchster Gefahr schwebte. Er stand seinen Feinden direkt gegenüber; sie wollten ihn umbringen.

Lautenthal blickte durch die großen gläsernen Türen der Empfangshalle nach draußen auf den wütenden Mob, eine Schar junger Menschen, einige hundert vielleicht, die sich auf der Straße befanden. Drohend schwangen sie Fäuste und Schilder. Nur ein Absperrgitter vor den Stufen des Bürogebäudes der Zaltianna Trading Company hielt sie zurück.

RAUS MIT DER ZTC!, NIEDER MIT DEM KAPITAL! VERBRECHERBANDE!, IHR SCHWEINE MACHT DIE WELT KAPUTT und WIR KRIEGEN EUCH ALLE! standen darauf geschrieben. Es flogen Tomaten und Eier; Bierflaschen explodierten an den Stufen des Eingangs. Polizisten mit Helmen und Schilden eilten aufgeregt am Gitter entlang, die Knüppel drohend erhoben. Münder und Augen wurden weit aufgerissen, Zähne gefletscht. Blanker Hass stand den Menschen ins Gesicht geschrieben.

Diese Narren , dachte er. Mein Wissen würde die ganze Welt revolutionieren. Alles, was die Menschheit zu wissen glaubt, wäre von einem Tag auf den anderen über den Haufen geworfen . Genau deshalb waren sie auch hinter ihm her. Nicht die aufgewühlten Einfaltspinsel hinter den Absperrgittern, sondern jene, welche hinter diesem Aufstand steckten. Wer das war, wusste niemand so genau.

Jetzt stand er hier, vor einer tobenden Menschenmenge unter einem nachtschwarzen Himmel. Die prächtigen Prunkbauten des Berliner Stadtzentrums ragten wie Mauern zu allen Seiten um ihn herum auf. Die ZTC-Zentrale am Potsdamer Platz wurde geradezu belagert. Von Demonstranten, und von den zahllosen Fotografen und Journalisten dahinter, die eifrig berichteten.

»Wie konnte es nur soweit kommen?«, jammerte Lauthenthal.

Die Zaltianna Trading Company war das größte und reichste Logistikunternehmen der Welt gewesen, Eigner eines weit verzweigten Transportnetzes, das selbst in den hintersten Winkel der Welt reichte. Die ZTC brachte alles ans Ziel. Von Luxuswaren, über Rohstoffe, Lebensmittel und Nutzvieh. Genau wie auch Waffen, Geld und Drogen – unter der Hand und alles streng geheim versteht sich. Auf der Bestechungsliste der Company standen Bankiers, Politiker, Gewerkschafter, Richter, Polizisten, Militärs und auch der eine oder andere Top-Manager von Rüstungsfirmen, Öl- und Stahlkonzernen. Man hatte immer gute Geschäfte gemacht, fast vierhundert Jahre lang, auf der ganzen Welt. Doch jetzt ging alles irgendwie schrecklich schief.

»Das hat vor zwei Jahren angefangen«, antwortete ihm eine Stimme. Erschrocken drehte sich Lautenthal um. Einer der führenden Manager der ZTC, Ernest Noble, stand hinter ihm, ein kleinwüchsiger und rundlicher Mann. Als Noble neben ihn trat, blitzten seine Augen auf. »Der bis heute ungeklärte Untergang unseres Containerfrachters Zaltic Asp , des größten und teuersten Schiffs der Company, markierte den Anfang. Das war nicht einfach nur ein beiläufiges Schiffsunglück, Lautenthal.«

Der Professor schluckte. Er wusste natürlich Bescheid. Zusammen mit der Asp versank damals streng geheime Technologie im Milliardenwert, einer der wichtigsten Eckpfeiler der ganzen Firma.

Danach folgten viele kleine Nadelstiche, die zahllose Wunden in den mächtigen Logistikkonzern rissen.

»Seit geraumer Zeit sickern Firmengeheimnisse in die Öffentlichkeit durch, Beweise für Schmuggel und Menschenhandel finden ihren Weg in die sozialen Netzwerke«, fuhr Noble fort. »Jemand versucht uns fertig zu machen.«

Lautenthal nickte bedächtig. Im Fernsehen liefen seit Neuestem Aufsehen erregende Reportagen, die beweisen wollten, wie tief die ZTC in die illegale Förderung und Verbreitung von Diamanten verstrickt war, dass sie ganze Sklavenheere hatte spurlos verschwinden lassen: Arbeitslose Stahlarbeiter aus Afrika und Indien, Ingenieure aus Hoch- und Tiefbau und Facharbeiter im Elektronikbereich. Tausende von ihnen, die meisten aus mittellosen Gegenden. Nie wieder waren sie nach Hause zurückgekehrt, niemand kannte ihre Gräber. Die Reporter bezichtigten die ZTC des Massenmordes.

Wären das alles nur haltlose Anschuldigungen, könnte man das vielleicht noch irgendwie verschmerzen, doch Lautenthal wusste: Es entsprach der Wahrheit!

Wieder ging sein Blick hinaus zur wütenden Menschenmenge. Einfache Bürger waren das, die da gegen die Company Wort und Schild erhoben. Seine Feinde vor ihm waren Wähler großer Parteien. Hier, in Deutschlands Hauptstadt, waren es nur ein paar Hundert, doch in London demonstrierten seit gut zwei Wochen inzwischen tausende Menschen gegen die Company. Schon gab es die ersten Forderungen von irgendwelchen populistischen Politikern, die ZTC unter staatliche Kontrolle zu stellen — genau wie vor langer die Zeit die East India Company.

Für Lautenthal war es unbegreiflich, wie diese seit Jahrhunderten gut gehüteten Geheimnisse an die Öffentlichkeit gelangen konnten.

Noble schien seine Gedanken zu lesen. »Es gibt kein Problem mit den Datenbanken, sie sind nicht gehackt worden. Wir haben einen Maulwurf in der Firma. Jemanden sehr weit oben, der Zugang zu diesen Geheiminformationen besitzt. Das Management Control Department, unser Sicherheitsdienst, ermittelt auf Hochtouren.«, meinte Noble im verschwörerischen Tonfall.

Lautenthal wurde abwechseln heiß und kalt. Verdächtigte Noble etwa ihn? Das war doch absurd!

»Machen Sie sich nicht in die Hosen, Dietrich. Ich bin ja da und passe auf Ihren Hintern auf«, raunte ihm jetzt eine angenehm helle, fast schon fröhlich klingende Stimme ins Ohr. Eine schlanke Frauenhand legte sich beruhigend auf seine schmächtigen Schultern. Lautenthal seufzte. Er zitterte, das wusste er. Mit der ausgemergelten Gestalt eines Mannes Ende sechzig, der zu viel arbeitete und zu wenig aß, geschweige denn Bewegung hatte, fühlte er sich der Konfrontation mit den Menschen dort draußen kaum gewachsen. Dabei empfand er beinahe sowas wie Glück, denn die Öffentlichkeit wusste nur von den Machenschaften in dieser Welt. Nicht auszudenken, wenn bekannt würde, wohin das Logistiknetz der Company sonst noch reichte und welche Art von Technologie sich in ihrem Besitz befand.

Darum wollen meine Feinde mich auch töten , dachte er. Nicht nur, weil er von der streng geheimen Elderwelt wusste und von den Apparaten, mit denen man sich dorthin begeben konnte. Nein, Lautenthal war obendrein der Mann, der diese Zaubermaschinen konstruierte.

Nervös griff er sich in die Tasche seiner Anzughose, umklammerte einen kleinen metallischen Gegenstand: den Schlüssel zum größten aller Geheimnisse der Company. Ein Geheimnis, zu dem nur wenige Zugang hatten.

Seine junge Begleiterin trat an seine Seite, ein amüsiertes Lächeln auf ihren dunkelroten Lippen. Das lange blonde Haar fiel ihr in glänzenden Locken über die Schultern. Fast einen Kopf größer als er, von einer opulenten Abendrobe umflossen wie von burgunderrotem Wein, kam sie ihm wie eine Diva vor. Hinten wie vorne anzüglich tief ausgeschnitten, strotzte sie vor Selbstbewusstsein. Dabei war sie nur seine Leibwächterin, von der Company extra für den heutigen Abend angeheuert. Gerade deswegen fühlte er sich neben ihr wie eine kleine graue Maus.

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