Werner Hetzschold - Der Nachlass

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Nikolai sitzt allein in der Wohnung von Großvater Thomas Boronsky, wie dieser noch wenige Tage zuvor. Völlig unerwartet hat der Großvater sich verabschiedet, nachdem er dem Enkel immer wieder mitgeteilt hatte, wo er was zu suchen hat. Nur den Enkel weihte der Alte ein. Nur er allein sollte wissen, wo was zu finden ist. Nikolai liest. Ihm öffnet sich eine Welt, die ihm unbekannt ist. Den Menschen, über die sein Großvater Thomas Boronsky schreibt, ist er, Nikolai Boronsky, nie persönlich begegnet. Es war eine völlig andere Zeit, es waren völlig andere Menschen. Damals. Zu keinem der Menschen, die in den Heftern des Großvaters als Figuren auftauchen, hat er irgendeine Beziehung. Er kennt sie nicht, weiß nicht, was sie gedacht und gefühlt haben, wohin sie in ihrem Leben gegangen sind und wo sie verstorben sind. Fremde, Unbekannte sind sie für ihn.
Nikolai erlebt immer die Geschichte in Form von Geschichten. Schicksale sind individuell erlebtes Sein, sind der Stoff für Dichtung, für Literatur.

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Thomas zieht es vor zu schweigen.

Frau Schlundt lässt nicht locker: „Sonst aber bist du gesprächiger. Hattest du Ärger in der Schule?“

„Ich fühle mich nicht wohl.“

„Wie kann sich ein so großer Junge wie du bei diesem Wetter nicht wohl fühlen?“

Wieder denkt Thomas daran, was er der Mutter versprochen hat.

Als Frau Schlundt ihre Wohnungstür aufschließt, sagt sie: „Ich nehme nur Kleinigkeiten mit.“ Beim Betreten der Wohnung stellt der Junge fest, dass sie bereits ziemlich ausgeräumt ist.

„Die Schränke habe ich schon ins Stift bringen lassen. Es sind nur noch einige Kleinigkeiten, die ich dorthin bringen möchte. Und du bist so nett, mir dabei behilflich zu sein. Zuerst nimm bitte die Kartons. Aber sei vorsichtig. In ihnen befindet sich mein Porzellan.“

Während Thomas vorsichtig den Handwagen mit dem Porzellan belädt, steht Frau Schlundt daneben und bewacht die teure Fracht.

„Wir wollen den Wagen nicht überladen, ruft sie besorgt aus. Schließlich sind es Kostbarkeiten, die ich dir anvertraue.“

Wieder spannt sich Thomas vor den Wagen, während Frau Schlundt neben ihm daher tänzelt und immer wieder besorgt ausruft: „Bitte vorsichtig! Nicht so schnell! Vorsicht! Bordsteinkante!“

Sie erreichen das Stift, das von einem kleinen Park umgeben ist.

„Die Bäume lassen wenig Licht in die Zimmer dringen“, sagt nachdenklich Frau Schlundt, „trotzdem sind Bäume schön. Sie machen ihre Umgebung lebendiger.“

Thomas hätte hier nicht wohnen mögen. Aus den geöffneten Fenstern schauen nur alte Leute. Ihre Gesichter sehen viel älter aus als das von Frau Schlundt.

„Ist der Kleine aber fleißig“, sagt eine alte Frau.

Thomas schleppt das Porzellan in den dritten Stock. Dort befindet sich das Appartement der Frau Schlundt, wie diese das Zimmer mit der kleinen Küche bezeichnet. Obwohl die Sonne ihre heißen Strahlen zur Erde schickt, hierher in Frau Schlundts Appartement verirrt sich kein einziger. Thomas friert. Er beeilt sich, dieser Kälte entfliehen zu können. Noch drei Fuhren warten auf den Jungen; erst dann befinden sich die wenigen Habseligkeiten, wie Frau Schlundt mitunter ihre Besitztümer nennt, im Stift.

Als roter Feuerball erscheint die Sonne am Himmel. Langsam weicht der Tag der Nacht. Thomas ist müde und hat Hunger. Auch Frau Schlundt ist froh, als der Umzug abgeschlossen ist. Als sich Thomas von ihr verabschiedet, sagt sie: „Der liebe Gott wird dich für deine gute Tat belohnen.“

Thomas tritt mit dem Leiterwagen den Heimweg an, bringt ihn zurück zu seinem Besitzer. Mit Ungeduld erwartet die Mutter ihren Jungen.

„Es ist schon sehr spät“, sagt Frau Boronsky, „Ich habe mir Sorgen gemacht, aber jetzt bist du da.“

„Und hat sie dich wenigstens ordentlich bezahlt“, lässt sich der Vater hören.

Thomas wird verlegen, bevor es über seine Lippen kommt, dann sagt er: „Eigentlich nicht. Sie hat beim Abschied gemeint, der liebe Gott wird mich für meine guten Taten belohnen.“

„Alter Geizhals!“ Mehr hat Vater Boronsky nicht zu sagen.

„Der Junge hat eine gute Tat vollbracht.“ Wenig überzeugend klingt die Stimme der Mutter.

Bestimmt hat Frau Schlundt auch im Stift die Sonne vermisst oder ist über den Verlust von Onkel Erich nicht hinweggekommen. Als Thomas von der Schule nach Hause kommt, sagt ihm die Mutter: „Erinnerst du dich noch an die Frau Schlundt? Sie ist gestorben. Gar nicht alt ist sie geworden. Und ich wusste gar nicht, dass sie eine Tochter hat. Die Anzeige in der Zeitung hat ihre Tochter aufgegeben. Nie habe ich eine Tochter gesehen. Eigenartig!“

Wolfgang hat Geburtstag. Thomas erhält eine Einladung. Wolfgang wohnt in einer der vornehmen Gegenden der Stadt. In Marienbrunn gibt es keine Mietshäuser, nur Einfamilienhäuser mit Garten. Diese Häuser haben viele Zimmer, sogar Besucherzimmer. Wolfgang führt Thomas in sein Zimmer, das größer ist als die Wohnstube der Familie Boronsky. Wolfgang hat einen eigenen Schreibtisch und Bücherregale mit vielen Büchern.

„Hast du die alle gelesen?“ Die Augen von Thomas wandern von Bücherreihe zu Bücherreihe.

„Fast alle.“ Thomas mag dieses Lächeln an Wolfgang nicht. Es drückt so viel Überlegenheit aus. Bei diesem Lächeln fühlt sich Thomas klein und unbedeutend. Trotzdem kämpft er gegen dieses dumme Gefühl an. Seine innere Stimme flüstert ihm dann zu: „Du bist auch wer, Thomas Boronsky. Zwar hast du keinen Privatunterricht in Englisch und Französisch, aber deshalb bist du kein schlechterer Mensch als Wolfgang.“

Wolfgang zeigt ihm den Garten.

„Ihr habt sogar Hühner!“ Thomas ist begeistert. Er mag Tiere.

„So haben wir wenigstens frische Eier.“ Wieder bemerkt Thomas dieses überhebliche Lächeln.

„Nur haben sie wenig Raum, sich zu bewegen“, setzt Thomas das Gespräch fort.

„Wir lassen sie in Abständen im Garten etwas herum scharren. Wir können sie ja jetzt etwas laufen lassen.“ Während er das sagt, öffnet Wolfgang die Tür der mit Draht eingezäunten Ecke zwischen Nebengebäude und Haus.

Thomas kann die Hühner nicht verstehen. Statt aus ihrem engen Auslauf auszubrechen, nehmen sie von der geöffneten Tür keine Notiz.

„Sie sind eben doof. Nur zum Eierlegen und Schlachten zu gebrauchen.“ Wolfgang begibt sich in den Hühnerauslauf und treibt die sechs Hühner aus ihrem Verlies in den Garten. Verlassen irren die Hühner in der ihnen für kurze Zeit gewährten Freiheit umher.

„Habe ich es nicht gesagt, sie sind doof. Kaum dürfen sie ihre paar Quadratmeter verlassen, verlieren sie den Überblick. Weißt du was“, dabei verwandelt sich das hochmütige Lächeln von Wolfgang in ein boshaftes Grinsen, „wir spielen Kommunisten und SS. Wir sind die SS, und die Hühner sind die Kommunisten.“

Bei dem Gedanken, die Rolle der SS zu übernehmen, fühlt sich Thomas nicht wohl. Auch Kommunist möchte er nicht sein.

„Können wir nicht etwas anderes spielen? Und die Hühner im Garten einfach in Ruhe herum picken lassen.“

„Die machen nur Schaden. Die müssen beaufsichtigt werden. Wie die Kommunisten! Du kannst mir glauben, dieses Spiel macht Spaß.“

„Ich will es aber nicht spielen.“ Am liebsten würde jetzt Thomas Wolfgang stehen lassen und nach Hause gehen, aber er möchte nicht unhöflich sein. Als er seiner Mutter von der Einladung erzählte, sagte sie: „Gehe mal hin, mein Junge. Das sind sehr feine Leute. Der Mann ist Lehrer, und die Frau ist Ärztin. Das ist ein sehr guter Umgang für dich. Vielleicht färben die guten Manieren auf dich ab.“

„Den Kommunisten werde ich es jetzt zeigen“, steigert sich Wolfgang in seine Rolle. „Eine kleine Jagd nach ihnen wird allen guttun.“ Mit diesen Worten scheucht Wolfgang die eingeschüchterten Hühner durch den Garten, wirft mit kleinen Holzstücken nach ihnen, um sie nicht ernsthaft zu verletzen. „Und lasst euch ja nicht einfallen, keine Eier nach diesem Vergnügen zu legen.“

Die Hühner wissen, wohin sie gehören. Kaum hatten sie ihr Verlies verlassen müssen, werden sie dorthin zurückgetrieben.

Kommunisten gehören eben hinter Schloss und Riegel. Zufrieden mit sich und der Welt schließt Wolfgang die Drahttür.

Die Jungen kehren zurück ins Haus, ziehen sich in Wolfgangs Zimmer zurück.

„Wenn du willst“, sagt Wolfgang, „kann ich dir Bücher ausleihen. Du brauchst mir dafür nichts zu geben.“

„Ich danke dir für das großzügige Angebot“, hört sich Thomas sagen, „aber ich bin Leser der Bibliothek. Da brauche ich auch nichts für die Bücher bezahlen.“

„Aber in der Bibliothek kannst du nicht jedes Buch ausleihen. Viele der Bücher, die ich besitze, wirst du in der Bibliothek umsonst suchen. Alle Bücher, die drüben veröffentlicht werden, findest du hier in keiner Bibliothek. Sie sind nämlich verboten. Und ich habe viele solcher verbotenen Bücher.“

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