Melanie Jezyschek
Passion - Gib mir ein Gefühl
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Inhaltsverzeichnis
Titel Melanie Jezyschek Passion - Gib mir ein Gefühl Dieses ebook wurde erstellt bei
Gib mir ein Gefühl von Liebe Gib mir ein Gefühl von Liebe
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Gib mir ein Gefühl von Nähe
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Epilog
Danksagung
Vorschau
Impressum neobooks
Gib mir ein Gefühl von Liebe
Robin betrat den Club namens Passion und wurde sogleich von künstlichem Nebel eingehüllt, der ihm in Mund und Nase drang. Seit er das erste Mal vor einer Nebelmaschine gestanden hatte, hasste er den Geruch, aber er wusste, welchen Effekt der Nebel in einem spärlich beleuchteten Raum mit vielen tanzenden Menschen hatte. Alles wirkte mystischer und die Lichtreflexe sahen unglaublich aus. Das Ergebnis aller Komponenten hob den ekligen Geruch auf, sodass Robin ihn zu ignorieren versuchte und weiter zur Bar ging.
Er musste ein paar Minuten warten, bis der Barkeeper ihm Aufmerksamkeit schenkte und seine Bestellung entgegennahm. Dann dauerte es wieder eine Weile, bis er endlich die kühle Bierflasche in der Hand hielt. Nach einem Schluck der herben Flüssigkeit drehte er sich zur Tanzfläche und beobachtete die wiegenden, völlig unterschiedlichen Körper.
Es war sein erster freier Abend in Frankfurt, seit er hergezogen war. Der neue Job hatte ihn in den ersten Wochen völlig eingenommen, doch nun hatte er endlich ein wenig Zeit, um die Stadt und deren Menschen kennenzulernen. Robin kannte bisher nur seine Arbeitskollegen und das wollte er dringend ändern.
»Ein Becks bitte!«, rief jemand neben ihm dem Barkeeper zu. Es war eindeutig eine Frauenstimme, sodass Robin sich ihr interessiert zuwandte.
Die Haare der Unbekannten waren wild aufgestylt oder vom Tanzen ganz durcheinander, das konnte er nicht genau erkennen. Im flackernden Licht sahen sie einmal hellbraun aus, dann wieder leicht rötlich.
Robin ließ seinen Blick über ihren restlichen Körper wandern. Ein nicht zu praller und auch kein zu kleiner Busen sowie ein flacher Bauch zeichneten sich unter ihrem hautengen Mini-Kleid ab. Dann kamen ihre langen Beine, die in High-Heels steckten. Sie wusste auf jeden Fall, wie man auffiel.
Ein wiegender Hüftschwung von ihr, als sie den Tresen mit ihrem Mädchenbier verließ, brachte sein Blut nun endgültig in tiefere Regionen seines Körpers. Er krallte sich an seiner Flasche fest und konnte nicht anders, als ihr mit seinem Blick zu folgen. Dabei wusste er nicht einmal, ob sie ihn bemerkt hatte. Wenn nicht, dann war sie wahrlich eine höllische Versuchung für jeden Mann, der Augen im Kopf hatte.
Normalerweise starrte er nicht jeder, die knapp bekleidet war, hinterher. Er sehnte sich lediglich nach etwas Nähe. Er erwartete nicht, dass sie mit ihm eine feste Beziehung einging, auch wenn er nichts gegen eine Frau an seiner Seite hätte, aber erstens kannte er sie überhaupt nicht und zweitens wäre das ziemlich voreilig von ihm. Vielleicht ließ sie sich jedoch darauf ein, eine Nacht mit ihm zu verbringen, obwohl er nie eine Frau dazu drängen würde.
Sein Blick lag noch immer wie gebannt auf ihrem sexy Körper, als sie begann, sich im Takt der Musik zu bewegen, nachdem sie ihre Bierflasche an eine andere Frau, wohl eine Freundin, weitergegeben hatte.
Sie wusste, was sie tun musste, um die Blicke auf sich zu ziehen, oder sie achtete gar nicht darauf und es geschah einfach so. Robin war nämlich nicht der Einzige, der sie beobachtete. Auch andere Männer ließen sie nicht aus den Augen. Es würde keine leichte Aufgabe werden, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Doch Robin hatte noch nie eine Herausforderung gescheut und er würde jetzt auch nicht damit anfangen.
Während er sich durch die tanzende Menge einen Weg zu ihr bahnte, senkte sich ein Lichtstrahl direkt auf sie, sodass sie für alle im Club sichtbar hervorgehoben wurde. Er blieb stehen und betrachte sie, während sie weiter tanzte und nicht zu merken schien, dass alle Blicke auf ihr ruhten.
Entweder musste sie es gewohnt sein oder es interessierte sie nicht, dass alle sie anstarrten. Er tippte auf ersteres, immerhin war sie eine attraktive Frau, die ihren Körper bewusst in Szene setzte. Es würde ihn nicht wundern, wenn sie im Passion bekannt wäre und die Show mit dem Strahler öfters abgezogen wurde, doch das interessierte ihn nicht.
Gerade als Robin sich wieder in Bewegung setzen wollte, wandte sie ihr Gesicht in seine Richtung und lächelte. Er wusste nicht, ob sie ihn meinte oder es eine einstudierte Nummer war, doch mit dem, was er nun erkannte, hatte er nie im Leben gerechnet.
***
Neuer Nebel wurde in den Club gepumpt und umhüllte ihren Körper. Mit dem Lichtstrahl, der auf sie gerichtet war, hatte sie nun endgültig alle Blicke auf sich gelenkt, das spürte sie durch das Kribbeln, das ihren ganzen Körper erfasste.
Die Show konnte beginnen.
Sie hob ihren Blick und lächelte, dabei sah sie kein Gesicht der unzähligen Gäste klar vor sich. Sie erledigte nur ihren Job als Tänzerin und war nicht zum Vergnügen hier, obwohl sich Letzteres nicht automatisch ausschloss, da viele Männer danach zu ihr kamen und sich ihr näherten. Wenn ihr einer gefiel, ließ sich Melina gern auf eine Nacht ein, aber mehr war nicht drin. Sie genoss ihre Freiheit viel zu sehr, um sich an einen Mann zu binden. Was sowieso meistens nach hinten losging.
Doch darüber wollte sie jetzt nicht nachdenken. Sie hatte eine Aufgabe zu erledigen, auch wenn sie diese schon im Schlaf konnte. Aber Melina wollte tanzen, denn es war eine ihrer wenigen Möglichkeiten, endlich einmal abzuschalten und die Welt um sich herum zu vergessen.
Als hätte man ihre Gedanken gehört, fing die Musik an zu spielen. Melina hielt zuerst ihren Körper still, bevor sie bei einem bestimmten Takt begann, sich zu bewegen. Für die Besucher erschien wie aus dem Nichts eine Tanzstange neben ihr, dabei war sie die ganze Zeit da gewesen. Melina schloss ihre Hände um das kühle Metall und schwang sich dann seitwärts nach oben. Ihre Oberschenkel umschlangen die Stange, dann ließ sie sich nach unten gleiten.
Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, was reine Show war, doch sie hatte es schon so perfektioniert, dass es echt aussah, solange ihr niemand in die Augen blickte – was in diesem Licht und der Entfernung zu den Zuschauern unmöglich war.
Erneut schwang sie sich an die Stange, ließ sich drehend nach unten gleiten, bewegte ihren Körper dabei lasziv und verrucht, eben genau so, wie es gewünscht wurde und vor allem die männlichen Besucher einnahm. Es war eine Art Vorspiel zum anderen Teil des Passion s, der Strip-Bar, zu der man noch einmal extra Eintritt bezahlen musste. Mit ihrer Showeinlage sollte sie Lust auf mehr machen, denn sie würde sich nicht ausziehen, das überließ sie ihren Kolleginnen nebenan. Sehr oft gelang ihre Show, was gut war, denn sonst würde sie nicht bezahlt werden.
Noch einmal umrundete sie die Stange, bewegte ihren Körper geschmeidig zu den letzten Klängen des Liedes. Gleich war es vorbei, zumindest für diese Nacht. Morgen würde die Show von neuem beginnen.
Der letzte Takt, dann verklang das Lied und der Lichtstrahl ging aus.
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