Jürgen Ruszkowski - Seemannsschicksale 1 – Begegnungen im Seemannsheim

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Seemannsschicksale 1 – Begegnungen im Seemannsheim: краткое содержание, описание и аннотация

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Was wäre die Seefahrt ohne Seeleute? Der zwiespältige Ruf des Seemannes in unserer Gesellschaft gibt oft zu Fehleinschätzungen Anlass. Christliche Seefahrt und die Menschen an Bord in den 1950er bis 90er Jahren, darüber weiß Jürgen Ruszkowski zu berichten, der 27 Jahre lang als Diakon und Dipl.-Sozialpädagoge das größte deutsche Seemannsheim in Hamburg am Krayenkamp leitete und dort Tausenden Seeleuten aus aller Welt begegnet ist. Einige dieser Menschen portraitiert er in diesem Buch nach Interviews in authentischen Lebensberichten. Woher stammen sie? Wie kamen sie zur Seefahrt? Was erlebten sie an Bord und auf ihren Reisen? Band 1 in der inzwischen umfangreichen maritimen gelben Buchreihe von über 60 Bänden.
Ein Schifffahrtsjournalist urteilt: «In der Sprache des Seemannes, abenteuerlich und enga-giert. Storys von der Backschaftskiste voll Lebenslust, Leid und Tragik. Menschenschicksale voll von Hochs und Tiefs.»
Ein Leser: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights der Seefahrts-Literatur. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechselungsreiche Themen aus verschiedenen Zeitepochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! – Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlich hat. Alle Achtung!

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Mir war damals schon bekannt, dass die „Fischdampferfahrer“ nicht mit Frachtschiffseeleuten zu vergleichen waren und ein besonders raues „Volk“ darstellten. Man muss aber wissen, dass es an Bord dieser Fischereischiffe arbeitsmäßig sehr sehr hart zuging. Ich kam also mit gemischten Gefühlen und zitternden Knien an Bord und blieb dort auch nicht lange, aber über diese Zeit könnte ich ein kleines Buch schreiben! Die Fahrt ging also zu den Fangplätzen. Auf Herings- oder Frischfischfang wurde Tag und Nacht gearbeitet, bis das Schiff voll beladen war. Ich habe selbst gesehen, wie Matrosen, aber auch die Brückenwache, Kapitän und Steuermann vor Müdigkeit plötzlich umkippten. Erst bei der Heimreise konnte sich die Besatzung, mit Ausnahme der Wachgänger, die im Vierstundenrhythmus arbeiteten, wieder richtig ausschlafen. Für mich als Koch, aber auch für meinen Kochsmaaten begann nun neben dem täglichen Kochen ein besonderes „Klar-Schiff“ -Machen. Auf der Elbe verteilte der 1.Steuermann dann den jedem Besatzungsmitglied als Deputat zustehenden „Korb“ Fisch. Auf den Fischdampfern wurde die Ladekapazität nicht nach „Tonnen“, sondern nach „Korb“ gerechnet. Sofort nach dem Festmachen erschienen gewisse Fischaufkäufer, um der Besatzung ihr Deputat abzukaufen. Man bekam damals für seinen „Korb“ etwa 30,- DM. Einige Leute nahmen ihren Fisch auch mit nach Hause. Am besten war es immer, wenn der Dampfer erst nach 19 Uhr einlief. Mit dem Verkaufserlös des Deputats gingen die Männer dann meistens gleich zum zehn Minuten entfernten St. Pauli. Damals lagen die Fischereifahrzeuge in der Regel zwei Tage lang bis zum nächsten Auslaufen in Altona. So lange hatten die Besatzungsmitglieder bis auf einige wenige Ausnahmen Landgang. Nach dem Einlaufen war die ganze erste Nacht lang an Bord „der Teufel los“: Die Ladung wurde sofort gelöscht. Am nächsten Morgen fand dann in der Halle die Fischauktion statt und wir konnten uns in der Zahlstelle im Hafen einen Abschlag von unserem Fanganteil auszahlen lassen. Was sich dann auf der Zahlstelle zutrug, wäre ein besonderes Kapitel wert. Als Koch hatte ich an diesen zwei Tagen als einziger von der Besatzung nicht ganz frei, denn ich musste die Schiffshändler aufsuchen, um für die nächste Reise Proviant zu bestellen. Das war gar nicht so einfach, denn es wurde scharf gerechnet. Der Dampfer musste außer Proviant auch noch Eis für den Fisch laden. Mein Kühlraum wurde während der dreiwöchigen Reise mit Eis gekühlt. Es war tatsächlich noch ein alter Kohlendampfer mit Heizern und Trimmern! Mir kam das später bei den Kollegen zugute, weil keiner vom „Pferd“ erzählen konnte. Für mich als „Neuer“ war das sowieso anstrengend, aber die Händler unterstützten mich tatkräftig. Für die Matrosen war ich wegen meines jugendlichen Alters quasi das Maskottchen. Ich musste immer mit in die Nuttenkneipen. Von diesen Lokalen, in die sie mich schleppten, existiert heute noch unverändert der „Silbersack“. Er erinnert mich immer wieder an die guten alten, unwiderruflich vergangenen Seefahrtzeiten.

In den Jahren 195960 fuhr ich 13 Monate an einem Stück mit 15 Mann Besatzung - фото 14

In den Jahren 1959/60 fuhr ich 13 Monate an einem Stück mit 15 Mann Besatzung auf dem damals größten deutschen Handelsschiff, dem 33.000-Tonnen-Tanker „BERGELAND“. Der Kasten hatte noch keine Klimaanlage. Was das bei Fahrten via Suezkanal in den Persischen Golf bedeutete, weiß nur, wer das selber erlebt hat! Wir fuhren mit dem Schiff aber auch zwischen den USA und Kolumbien hin und her. Der Ladungshafen hieß Covenas. Es war allerdings gar kein richtiger Hafen. Wir lagen immer auf Reede vor Anker. Zum Laden wurde eine Pipeline aus dem Wasser gehievt, an unsere Rohre angeschlossen und dann wurde das Rohöl in unsere Tanks gepumpt. Das benötigte zu unserem Glück viel Zeit, und so kamen wir abends auf jeden Fall zum Landgang.

Der Kapitän bestellte eine Barkasse, mit der wir an Land fuhren. Dort wartete bereits ein Trupp von Pferden auf uns, die uns auf Trampelpfaden durch den Busch ins nächste Dorf brachten, wo bereits viele junge Frauen auf uns warteten. In einem Hof waren Bänke und Stühle aufgestellt, darüber leuchteten bunte Glühbirnen. Aus einem Grammophon ertönte südamerikanische Musik. Ringsherum waren viele kleine Räumlichkeiten, wohin man ab und zu mit seiner "Schönen" verschwinden konnte! Wir mussten leider immer um Mitternacht zurück an Bord. Man kann sich vorstellen, wie sich der Heimritt durch stockdunkle Nacht in mehr oder weniger angetrunkenem Zustand auf den Gäulen gestaltete. Zum Glück kannten die Pferde den Weg besser als wir und brachten uns sicher ans Ziel. Es waren auch immer einheimische Organisatoren dabei. Gerade in Mittel- und Südamerika konnte man ähnliche Begebenheiten erleben.

In Emden wurden wir abgelöst und fuhren mit dem Bus nach Hamburg, wo wir nachts ankamen. Unser "Leithammel" meinte, jetzt habe es noch keinen Zweck, sich ein Zimmer im Seemannsheim zu besorgen. Also fuhren wir zur Reeperbahn. Dort sind wir dann in einer Kneipe bei hübschen Mädchen hängen geblieben. In den Jahren 1957 bis 1960 schwirrten in St. Pauli sehr viele Mädchen herum, die von zu Hause oder aus Erziehungsheimen weggelaufen waren. Man konnte mit diesen Mädchen einen ganzen Urlaub verbringen oder, wenn ich gewollt hätte, auch leicht eine Frau zum heiraten finden, aber das nur, wenn Schröder nicht Schröder gewesen wäre. Mit 21 Jahren dachte ich noch nicht, wie andere meiner Altersgenossen damals, ans Heiraten.

In den 1960er und 70er Jahren verbrachte ich meinen sogenannten "Urlaub" nach dem Abmustern fast immer in Hamburg auf St. Pauli. Ich war bei weitem nicht der einzige Seemann, der das tat. Nicht umsonst gab es auf der Reeperbahn und den Nebenstraßen so viele Seemannskneipen, die man auch als Nuttenkneipen bezeichnen könnte. Heute hat sich das gewandelt. Die Frauen stehen jetzt entweder auf der Straße oder sitzen im Bordell. Wenn der Seemann auf dem "Kietz" sein Geld einigermaßen einteilte, konnte er dort längere Zeit seinen "Urlaub" verleben. Viele Kollegen wohnten nicht in den Seemannsheimen, sondern in den Absteigen. Das sind kleine Hotels auf dem Kietz. Man lernte dort an der Bar schnell eine junge Frau kennen, die froh war, zu fortgeschrittener Stunde einen Mann zu finden, der gleich im Hause ein Zimmer hatte. Mancher Seemann hatte auf St. Pauli eine feste "Freundin", die nach seiner Abmusterung nur für ihn da war. Es gab auch "Bräute", die fuhren ihrem Seemann nach, wenn das Schiff statt nach Hamburg, nach Bremen, Emden oder Rotterdam kam.

Wir fuhren in Charter für die Ost-Afrika-Linie. Der erste Hafen lag meistens in Süd-West-Afrika. Es folgten dann fast alle Häfen längs der Küsten von Süd- und Ost-Afrika. Zurück ging es durch den Suezkanal und das Mittelmeer. Besonders begehrt war bei den Leuten Laurenco Marques in Mocambique (damals noch portugiesische Kolonie). Anfang 1964 kamen wir von großer Fahrt zurück und ich ging mit zwei Kumpels, die ihre "Bräute" in der "Dakota-Bar" hatten. Diese Bräute waren auch gerade anwesend, was nicht immer auf Anhieb der Fall war. Nach einem Begrüßungs-Umtrunk ging es dann ab an Bord, denn morgens begann wieder ein harter Arbeitstag. Wir wollten aber vorher noch den "Hormonspiegel" abbauen. Die Liegezeiten waren damals noch erheblich länger als heute, denn es gab noch keine oder noch ganz wenige Container. Nach einigen Tagen hatten wir natürlich wieder Lust, an Land zu gehen, um einen zu trinken. Die Frauen hatten aber keinen Bock darauf und sagten, wir sollten alleine gehen, denn sie wollten sich mal wieder richtig erholen. Was gibt es schöneres für einen in seiner Hafenkneipe sitzenden Seemann, wenn er weiß, dass er an Bord gleich zu seiner Braut in seine warme Koje kriechen kann. Zu dumm nur, dass der Boss der Kneipe damit gar nicht einverstanden war, dass seine drei Starfrauen nicht bei uns waren, denn diese sehr gut aussehenden "Damen" waren bei sehr vielen Seeleuten und auch bei Landratten gut bekannt. Die Kundschaft vermisste sie und ging ein Haus weiter. Man braucht gar nicht denken, dass schon alle Leute mit diesen Puppen zusammen in der Koje waren, nein, es waren einfach gute Bekannte. Es kam auch vor, was auch ich zum Glück mehrmals erlebt habe, dass, wenn man einmal schlecht bei Kasse war und noch kein neues Schiff hatte, eben diese Frauen einem mit etwas Geld aushalfen. Später wurde es selbstverständlich zurückgezahlt. Das kam, nebenbei bemerkt, sehr oft in den Häfen der Länder vor, die wir zur "dritten Welt" zählen.

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